Die Rückkehr der Nationalspieler: Vier gewinnt

Vier gewinnt, vier kehrten zurück, vier gewannen nicht. Der achte Spieltag der Bundesliga stand im Zeichen der Rückkehr der Nationalspieler Ilkay Gündogan, Marco Reus und Benedikt Höwedes. Auch Bastian Schweinsteiger feierte ein Comeback, noch nicht wieder im Stadion, dafür auf dem Trainingsplatz. DFB.de mit einer Übersicht über die fantastischen Vier.

Natürlich war ihm das Ergebnis nicht egal, natürlich hätte er seine Rückkehr liebend gerne mit einem Sieg veredelt. Aber wer will Ilkay Gündogan verdenken, dass er trotz der 1:2-Niederlage der Dortmunder beim 1. FC Köln persönliche Genugtuung empfand. 434 Tage war es her, dass der Nationalspieler für den BVB auf dem Rasen gestanden hatte, eine endlose Zeit, eine Zeit der Leiden, eine Zeit des Willens.

Gündogan: "Schön, nach so langer Zeit wieder zurück zu sein"

"Es ist schön, nach so langer Zeit wieder da zu sein", sagte Gündogan nach dem Spiel bei Sky. Seine Nüchternheit nach dem individuellen Triumph resultiert aus zwei Fakten, eigentlich aus drei: Fußball ist ein Mannschaftssport, Gündogan ist Mannschaftsspieler, seine Mannschaft hatte verloren. Und so hatten die Endorphine der Genesung keine Chance im Wettbewerb um Gündogans Gemüt. "Die Enttäuschung überwiegt", sagte er. Sein Attest der Leistung des Teams: "Es gab Phasen, in denen wir es richtig gut gemacht haben. Und es gab Phasen, in denen unser Spiel stark ausbaufähig gewesen ist." Durchwachsen also und damit erheblich zu wenig für das, was der BVB anstrebt. "Unser Anspruch ist, vor allem viel öfter zum Abschluss zu kommen. Wir hatten nicht die Durchschlagskraft. Das ist sehr, sehr bitter." 

Der zweite Rückkehrer der Borussia äußerte sich ähnlich. Weil Nationalspieler Erik Durm verletzt ausfiel, kehrte Marco Reus nach seinem Außenbandteilriss im linken Sprunggelenk schneller als erwartet in die Startformation zurück. Und spielt fast, als wäre er nie weggewesen. Der Nationalspieler riss das Spiel an sich, Reus wurde von seinen Mitspielern gesucht und fand hin und wieder Lücken in der Kölner Defensive. Das 1:1 durch Ciro Immobile bereitete Reus vor, hin und wieder suchte er auch selbst den Abschluss. Fünf Torschüsse weisen ihm die Statistiker nach, so viele wie die gesamte Kölner Mannschaft. Und dennoch zu wenige.

"Wir waren bis zum 16er beziehungsweise 20 Meter vor dem Tor erneut nicht zielstrebig genug. Wir haben einfach nicht aufs Tor geschossen", sagte Reus auf bvb.de: "In die Kritik beziehe ich mich selbst mit ein. Vier, fünf Mal sind wir nicht zum Abschluss gekommen, dann kann man nicht gefährlich sein." Nach acht Spieltagen hat Dortmund lediglich sieben Punkte gesammelt, die Ernüchterung ist groß. "Es ist sehr schwer momentan. Wir wollten unbedingt in Köln gewinnen und stehen wieder mit leeren Händen da", sagte Reus: "Wir müssen durch diese Phase durch. Ich habe schon oft genug erlebt, dass das nicht einfach wird." Einfach nicht, doch weiß Reus ein Rezept: Mund abputzen, Malochen, Kopf heben. "Wir müssen weiter hart arbeiten", sagte er: "Dann bin ich sicher, kommt der Erfolg auch wieder zurück."

Di Matteo über Höwedes: "Er ist ein unglaublicher Spieler"

Dafür ist Schalke 04 ein gutes Beispiel. Gegen Hertha BSC stand Benedikt Höwedes im Mittelpunkt. Weil der Nationalspieler fünf Wochen nach dem Teilanriss der Sehne des Hüftbeugers wieder in der Startformation stand. Und weil er während der 90 Minuten gegen den Hauptstadtklub immer wieder Angriffe der Berliner stoppte. Schalke hatte weniger Chancen und weniger Ballbesitz, aber mit Höwedes einen Souverän in der Abwehr.

Beim Debüt von Roberto Di Matteo war der Rückkehrer die wichtigste Figur. Und der Trainer wusste, wen er nach dem Spiel zu loben hatte. "Er ist ein unglaublicher Spieler. Ich bin so froh, dass er hier bei Schalke ist", sagte Di Matteo: "Er hat so viel Ausstrahlung in der Abwehrkette. Wir haben ja viele junge Spieler in der Mannschaft, die hören alle auf ihn. Er ist ein Leader in der Kabine und auf dem Platz. Und als Trainer willst du solche Spieler."

Dieser Spieler war bei seinem Fazit des Spiels zurückhaltend. Zufrieden sei er, sagte Höwedes, seine Mannschaft habe ordentlich umgesetzt, was sie sich vorgenommen habe. Allerdings schränkte er sein Verdikt mit einem kleinen Wort ein, das in dieser Bedeutung ein Widerspruch zum ursprünglichen Wortsinn darstellt: "ganz". "Ganz" nicht im Sinne von voll und ganz, eher im Sinne von: nicht vollumfänglich. Und was fehlte zur Vollkommenheit? Höwedes klärte auf: "Wir wollten mehr Kompaktheit in der Defensive schaffen. Im Verbund mit den Innenverteidigern wollten wir unsere Zentrale stark halten und von innen nach außen verteidigen. Das haben wir nicht immer geschafft." Aber natürlich, Höwedes sah vor allem die drei Punkte und die vielen positiven Aspekte des Spiels. "Wir haben keinen riesengroßen, aber einen guten und wichtigen Schritt nach vorne gemacht", sagte er: "Wir müssen geduldig weiterarbeiten und uns Stück für Stück nach vorne arbeiten. Wir hoffen alle, dass es so weitergeht."

Schweinsteiger mit erster Trainingseinheit

Weniger weit als Gündogan, Reus und Höwedes ist Bastian Schweinsteiger. Der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft hat wegen Problemen an der Patellasehne in dieser Saison noch kein Spiel bestreiten können, auch am Samstag war er beim 6:0 des FC Bayern gegen Werder Bremen nur Zuschauer.

Gute Nachrichten gab es dennoch auch von ihm. Schweinsteiger feierte ein kleines Comeback, er trainierte am Samstag erstmals wieder auf dem Rasenplatz an der Säbener Straße. Der 30-Jährige absolvierte am Vormittag eine 30-minütige Lauf- und Koordinationseinheit, am Abend benötigte er 30 Zeichen, um seiner Mannschaft via Facebook für das zu gratulieren, was diese am Nachmittag vollbracht hatte: "Glückwunsch Jungs, starkes Spiel!"

[sl]

Vier gewinnt, vier kehrten zurück, vier gewannen nicht. Der achte Spieltag der Bundesliga stand im Zeichen der Rückkehr der Nationalspieler Ilkay Gündogan, Marco Reus und Benedikt Höwedes. Auch Bastian Schweinsteiger feierte ein Comeback, noch nicht wieder im Stadion, dafür auf dem Trainingsplatz. DFB.de mit einer Übersicht über die fantastischen Vier.

Natürlich war ihm das Ergebnis nicht egal, natürlich hätte er seine Rückkehr liebend gerne mit einem Sieg veredelt. Aber wer will Ilkay Gündogan verdenken, dass er trotz der 1:2-Niederlage der Dortmunder beim 1. FC Köln persönliche Genugtuung empfand. 434 Tage war es her, dass der Nationalspieler für den BVB auf dem Rasen gestanden hatte, eine endlose Zeit, eine Zeit der Leiden, eine Zeit des Willens.

Gündogan: "Schön, nach so langer Zeit wieder zurück zu sein"

"Es ist schön, nach so langer Zeit wieder da zu sein", sagte Gündogan nach dem Spiel bei Sky. Seine Nüchternheit nach dem individuellen Triumph resultiert aus zwei Fakten, eigentlich aus drei: Fußball ist ein Mannschaftssport, Gündogan ist Mannschaftsspieler, seine Mannschaft hatte verloren. Und so hatten die Endorphine der Genesung keine Chance im Wettbewerb um Gündogans Gemüt. "Die Enttäuschung überwiegt", sagte er. Sein Attest der Leistung des Teams: "Es gab Phasen, in denen wir es richtig gut gemacht haben. Und es gab Phasen, in denen unser Spiel stark ausbaufähig gewesen ist." Durchwachsen also und damit erheblich zu wenig für das, was der BVB anstrebt. "Unser Anspruch ist, vor allem viel öfter zum Abschluss zu kommen. Wir hatten nicht die Durchschlagskraft. Das ist sehr, sehr bitter." 

Der zweite Rückkehrer der Borussia äußerte sich ähnlich. Weil Nationalspieler Erik Durm verletzt ausfiel, kehrte Marco Reus nach seinem Außenbandteilriss im linken Sprunggelenk schneller als erwartet in die Startformation zurück. Und spielt fast, als wäre er nie weggewesen. Der Nationalspieler riss das Spiel an sich, Reus wurde von seinen Mitspielern gesucht und fand hin und wieder Lücken in der Kölner Defensive. Das 1:1 durch Ciro Immobile bereitete Reus vor, hin und wieder suchte er auch selbst den Abschluss. Fünf Torschüsse weisen ihm die Statistiker nach, so viele wie die gesamte Kölner Mannschaft. Und dennoch zu wenige.

"Wir waren bis zum 16er beziehungsweise 20 Meter vor dem Tor erneut nicht zielstrebig genug. Wir haben einfach nicht aufs Tor geschossen", sagte Reus auf bvb.de: "In die Kritik beziehe ich mich selbst mit ein. Vier, fünf Mal sind wir nicht zum Abschluss gekommen, dann kann man nicht gefährlich sein." Nach acht Spieltagen hat Dortmund lediglich sieben Punkte gesammelt, die Ernüchterung ist groß. "Es ist sehr schwer momentan. Wir wollten unbedingt in Köln gewinnen und stehen wieder mit leeren Händen da", sagte Reus: "Wir müssen durch diese Phase durch. Ich habe schon oft genug erlebt, dass das nicht einfach wird." Einfach nicht, doch weiß Reus ein Rezept: Mund abputzen, Malochen, Kopf heben. "Wir müssen weiter hart arbeiten", sagte er: "Dann bin ich sicher, kommt der Erfolg auch wieder zurück."

Di Matteo über Höwedes: "Er ist ein unglaublicher Spieler"

Dafür ist Schalke 04 ein gutes Beispiel. Gegen Hertha BSC stand Benedikt Höwedes im Mittelpunkt. Weil der Nationalspieler fünf Wochen nach dem Teilanriss der Sehne des Hüftbeugers wieder in der Startformation stand. Und weil er während der 90 Minuten gegen den Hauptstadtklub immer wieder Angriffe der Berliner stoppte. Schalke hatte weniger Chancen und weniger Ballbesitz, aber mit Höwedes einen Souverän in der Abwehr.

Beim Debüt von Roberto Di Matteo war der Rückkehrer die wichtigste Figur. Und der Trainer wusste, wen er nach dem Spiel zu loben hatte. "Er ist ein unglaublicher Spieler. Ich bin so froh, dass er hier bei Schalke ist", sagte Di Matteo: "Er hat so viel Ausstrahlung in der Abwehrkette. Wir haben ja viele junge Spieler in der Mannschaft, die hören alle auf ihn. Er ist ein Leader in der Kabine und auf dem Platz. Und als Trainer willst du solche Spieler."

Dieser Spieler war bei seinem Fazit des Spiels zurückhaltend. Zufrieden sei er, sagte Höwedes, seine Mannschaft habe ordentlich umgesetzt, was sie sich vorgenommen habe. Allerdings schränkte er sein Verdikt mit einem kleinen Wort ein, das in dieser Bedeutung ein Widerspruch zum ursprünglichen Wortsinn darstellt: "ganz". "Ganz" nicht im Sinne von voll und ganz, eher im Sinne von: nicht vollumfänglich. Und was fehlte zur Vollkommenheit? Höwedes klärte auf: "Wir wollten mehr Kompaktheit in der Defensive schaffen. Im Verbund mit den Innenverteidigern wollten wir unsere Zentrale stark halten und von innen nach außen verteidigen. Das haben wir nicht immer geschafft." Aber natürlich, Höwedes sah vor allem die drei Punkte und die vielen positiven Aspekte des Spiels. "Wir haben keinen riesengroßen, aber einen guten und wichtigen Schritt nach vorne gemacht", sagte er: "Wir müssen geduldig weiterarbeiten und uns Stück für Stück nach vorne arbeiten. Wir hoffen alle, dass es so weitergeht."

Schweinsteiger mit erster Trainingseinheit

Weniger weit als Gündogan, Reus und Höwedes ist Bastian Schweinsteiger. Der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft hat wegen Problemen an der Patellasehne in dieser Saison noch kein Spiel bestreiten können, auch am Samstag war er beim 6:0 des FC Bayern gegen Werder Bremen nur Zuschauer.

Gute Nachrichten gab es dennoch auch von ihm. Schweinsteiger feierte ein kleines Comeback, er trainierte am Samstag erstmals wieder auf dem Rasenplatz an der Säbener Straße. Der 30-Jährige absolvierte am Vormittag eine 30-minütige Lauf- und Koordinationseinheit, am Abend benötigte er 30 Zeichen, um seiner Mannschaft via Facebook für das zu gratulieren, was diese am Nachmittag vollbracht hatte: "Glückwunsch Jungs, starkes Spiel!"