"Die Nummer 10 ist eine Verpflichtung"

Björn Lindemann ist einer der Eckpfeiler im Team des Tabellenführers VfL Osnabrück. Der offensive Mittelfeldspieler ist bei den Lila-Weißen der Mann für das Besondere. Mit DFB.de-Redakteur Gereon Tönnihsen spricht der 26-Jährige über seine Ziele, verpasste Chancen und ein gebrochenes Herz.

DFB.de: Herr Lindemann, sie gehören derzeit zu den überragenden Spielern der 3. Liga. Woran hat es gelegen, dass Sie mit 26 Jahren noch nie eine oder zwei Etagen höher gespielt haben?

Björn Lindemann: Diese Frage habe ich schon öfter gehört. Es hat sich einfach nicht ergeben. Manchmal war Pech dabei, manchmal habe ich einfach Mist gemacht. Als ich bei Hannover 96 spielte, habe ich zum Beispiel einen Fototermin verpennt. Das war schon ziemlich blöd. Vielleicht war ich manchmal auch zu faul. Aber es bringt nicht viel, dem nachzutrauern. Ich schaue nach vorne. Und da sieht es im Moment richtig gut aus.

DFB.de: In der Tat, Sie sind mit Osnabrück Erster, haben schon acht Tore erzielt und neun vorbereitet. Ist diese Saison Ihre beste als Profi?

Lindemann: Ja, ich denke schon. So oft getroffen habe ich als Profi noch nicht. Dazu kommt, dass wir auch mit der Mannschaft sehr erfolgreich sind. Das ist noch wichtiger.

DFB.de: Haben Sie eine Erklärung dafür?

Lindemann: Ich darf in Osnabrück zum ersten Mal als Profi auf meiner Position spielen, zum ersten Mal hinter den Spitzen. Sonst musste ich immer im linken Mittelfeld spielen. Das hat mir nicht so sehr gelegen. Ich bin kein Dribbelkönig. Ich bin eher jemand, der das Spiel lenkt, habe einen guten Schuss und bin dynamisch. Aber dort, wo ich vorher war, haben oft erfahrene Spieler in der Mitte gespielt. Da musste ich halt ausweichen.

DFB.de: In Osnabrück haben Sie die Rückennummer zehn bekommen. War beim VfL von Beginn an klar, dass sie zentral im Mittelfeld eingesetzt werden?

Lindemann: Dafür hat mich unser Trainer Karsten Baumann geholt, das hat er mir gesagt. Das mit der Nummer 10 war eigentlich nur ein Witz von mir. Ich habe unserem Manager (Lothar Gans, Anm. d. Red.) gesagt: Wenn ich komme, dann will ich auch die 10. Das war nur ein Scherz. Aber ich habe sie dann bekommen, und ich trage sie gerne. Sie ist eine Verpflichtung und zeigt, dass ich Führungsausgaben übernehmen will. Für andere mag das eine Last sein, ich tue das gerne.

DFB.de: Sie sind im verganenen Jahr mit dem SC Paderborn 07 in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Wieso ging es dort für Sie nicht weiter?

Lindemann: Als in Paderborn der bisherige Coach Pavel Dotchev durch André Schubert ersetzt wurde, hat mich der neue Trainer aussortiert. Er hat mir gesagt, dass er nicht mehr mit mir plant. Deshalb bin ich auch nicht in den Relegationsspielen, die Paderborn ausgerechnet gegen Osnabrück gewonnen hat, dabei gewesen. Ich hatte zwar noch einen Vertrag, aber ich wollte unbedingt spielen. So wäre mir der Spaß verloren gegangen. Natürlich ist es schade, dass ich nicht mit in die 2. Bundesliga konnte, aber vielleicht musste das so sein. So kam die Anfrage von Karsten Baumann gerade recht. Wir hatten schon mal miteinander gesprochen, als er noch in Erfurt tätig war. Jetzt passte es einfach.

DFB.de: Was macht den VfL Osnabrück so besonders?

Lindemann: Der VfL ist einfach ein Traditionsverein. Hier kommen in der 3. Liga immer um die 10.000 Zuschauer und mehr ins Stadion. Unser Stadion ist ein Mythos, eine Festung. Ich fühle mich hier unheimlich wohl. In Osnabrück wird Fußball gelebt. Die ganze Stadt und die Fans stehen hinter uns. Deshalb sind wir zu Hause auch so stark. Nur auswärts müssen wir konstanter werden.

DFB.de: War es nicht ein Risiko, nach Osnabrück zu gehen? Immerhin war der Verein gerade abgestiegen und vollzog einen fast völligen Umbruch.

Lindemann: Nein, ein Risiko war das nicht. Das Konzept von Karsten Baumann hat mich überzeugt. Er hat die richtige Mischung aus alten und jungen Spielern gefunden. Unser Start war zwar holprig. Aber danach lief es richtig gut für uns.

DFB.de: Auch für Sie: Am 4. Spieltag erzielten Sie beim 5:2 gegen Ingolstadt drei Traumtore. War das die Initialzündung?

Lindemann: Für mich persönlich auf jeden Fall. Als neuer Spielmacher wird man immer kritisch beäugt. Das ist überall so. Dieses Spiel hat mir geholfen, von den Fans akzeptiert zu werden. Von der Mannschaft war ich das vorher schon. Wir haben einen tollen Teamgeist, der macht uns auch so stark. Besser hätte es nicht laufen können.

DFB.de: Und dann sind Sie von den Usern der Internetseiten DFB.de und Fussball.de auch noch zweimal zum Spieler des Monats in der 3. Liga gewählt worden.

Lindemann: Das ist eine tolle Sache. Ich finde es richtig gut, dass man die 3. Liga so noch stärker in den Fokus rückt. Das Double geholt zu haben, macht mich stolz. Vielleicht schaffe ich ja noch den Titel-Hattrick.

DFB.de: Zu Beginn Ihrer Profikarriere haben Sie bei Hannover 96 gespielt. Wie geht es Ihnen, wenn Sie sehen, wie sich der Verein gerade präsentiert?

Lindemann: Das bricht einem das Herz. Das tut richtig weh. Ich wohne ja immer noch in der Nähe von Hannover und habe noch viele Freunde dort. Robert Enkes Tod war ein unglaublicher Schock für den Verein. Jetzt spielt die Mannschaft nicht gut, die Zuschauer sind unzufrieden. Wirklich traurig.

DFB.de: Negativ ist auch ein anderes Thema: Wie hat Ihre Mannschaft es weggesteckt, dass Osnabrücker Spieler verdächtigt wurden, in Wettmanipulationen verwickelt gewesen zu sein?

Lindemann: Uns hat das eigentlich fast nichts ausgemacht. Klar, das ist nicht schön für den Verein. Aber die meisten von uns Spielern waren ja neu dazugekommen, auch der Trainer. Uns hat das nicht unmittelbar betroffen. Mit Ausnahme von Thomas Reichenberger. Aber er hat ja klipp und klar gesagt, dass er nichts damit zu tun hat, und das glaube ich ihm. Er ist auch zu sehr Sportsmann, als dass er sich im Stadion hinstellen und die Fans belügen würde.

DFB.de: Waren für das Image des Vereins daher die DFB-Pokalerfolge gegen Rostock, Hamburg und Dortmund auch so wichtig ?

Lindemann: Ein Stück weit vielleicht. Der Pokal ist eine super Bühne und spornt jeden an. Die Spiele waren der absolute Wahnsinn. Wir haben zwei Bundesligisten aus dem Wettbewerb geworfen und anschließend im Viertelfinale noch ein Livespiel gehabt. Das hat einigen gezeigt, was man erreichen kann, wenn man an sich arbeitet. Mir auch. In der Stadt sprach man drei Wochen vor dem Spiel gegen Schalke nur noch darüber. Das war ein Rummel, den wir so nicht kannten. Da musste man manchmal fast ein bisschen auf die Bremse treten und sagen: "Ruhig bleiben, Leute, wir müssen zuerst schauen, dass wir aufsteigen. Alles andere ist Zugabe."

DFB.de: Angesichts Ihrer Darbietungen müssen die lukrativen Angebote ja fast täglich eingehen. Neulich war zu lesen, dass Energie Cottbus an Ihnen interessiert sei.

Lindemann: Von Cottbus weiß ich nichts. Im Moment wäre mir das aber auch egal. Ich will mit Osnabrück aufsteigen. Das zählt. Mehr nicht. Auch wenn ich schon zugeben muss, dass ich irgendwann gerne in der Bundesliga spielen würde. Welcher Fußballer träumt nicht davon? Aber so weit nach vorne schaue ich noch nicht. Alles schön Schritt für Schritt.

DFB.de: Am Sonntag spielen Sie mit Osnabrück in Jena. Stellen Sie bei einem Sieg den Aufstiegssekt schon kalt?

Lindemann: Nein, auf gar keinen Fall. Jena ist ein starker Gegner, der besser ist, als es die Tabelle aussagt. Wir wollen erst mal schauen, dass wir da nicht verlieren und unsere Serie von acht Spielen ohne Niederlage fortsetzen. Aber selbst wenn wir gewinnen, ist diese 3. Liga so stark, so ausgeglichen und unberechenbar, dass immer alles möglich ist. Wir dürfen uns nicht in Sicherheit wiegen, nur weil wir gerade sechs Punkte voraus sind. Das wäre ein großer Fehler.

DFB.de: Vervollständigen Sie bitte folgenden Satz: Im August 2010 spiele ich…

Lindemann: …mit Osnabrück in der 2. Bundesliga.

Zur Person: Björn Lindemann

Björn Lindemann, geboren am 23. Januar 1984, kam über den VfL Münchehagen und den TSV Loccum zu Hannover 96. Hier spielte er in der Jugend und bei den Amateuren. In der Bundesliga-Mannschaft kam der offensive Mittelfeldspieler (Spitzname: Linde) jedoch nicht zum Zuge. 2004 zog er weiter zu Holstein Kiel, zwei Jahre später wechselte er innerhalb der damaligen Regionalliga Nord erst zum VfB Lübeck, dann zum 1. FC Magdeburg. Mit dem SC Paderborn 07 schaffte er 2009 den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Danach schloss er sich dem VfL Osnabrück an, mit dem er derzeit die 3. Liga anführt. Lindemann ist so etwas wie ein Dauerbrenner in der dritthöchsten deutschen Spielklasse: Bei insgesamt 151 Einsätzen schoss er 27 Tore.

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Björn Lindemann ist einer der Eckpfeiler im Team des Tabellenführers VfL Osnabrück. Der offensive Mittelfeldspieler ist bei den Lila-Weißen der Mann für das Besondere. Mit DFB.de-Redakteur Gereon Tönnihsen spricht der 26-Jährige über seine Ziele, verpasste Chancen und ein gebrochenes Herz.

DFB.de: Herr Lindemann, sie gehören derzeit zu den überragenden Spielern der 3. Liga. Woran hat es gelegen, dass Sie mit 26 Jahren noch nie eine oder zwei Etagen höher gespielt haben?

Björn Lindemann: Diese Frage habe ich schon öfter gehört. Es hat sich einfach nicht ergeben. Manchmal war Pech dabei, manchmal habe ich einfach Mist gemacht. Als ich bei Hannover 96 spielte, habe ich zum Beispiel einen Fototermin verpennt. Das war schon ziemlich blöd. Vielleicht war ich manchmal auch zu faul. Aber es bringt nicht viel, dem nachzutrauern. Ich schaue nach vorne. Und da sieht es im Moment richtig gut aus.

DFB.de: In der Tat, Sie sind mit Osnabrück Erster, haben schon acht Tore erzielt und neun vorbereitet. Ist diese Saison Ihre beste als Profi?

Lindemann: Ja, ich denke schon. So oft getroffen habe ich als Profi noch nicht. Dazu kommt, dass wir auch mit der Mannschaft sehr erfolgreich sind. Das ist noch wichtiger.

DFB.de: Haben Sie eine Erklärung dafür?

Lindemann: Ich darf in Osnabrück zum ersten Mal als Profi auf meiner Position spielen, zum ersten Mal hinter den Spitzen. Sonst musste ich immer im linken Mittelfeld spielen. Das hat mir nicht so sehr gelegen. Ich bin kein Dribbelkönig. Ich bin eher jemand, der das Spiel lenkt, habe einen guten Schuss und bin dynamisch. Aber dort, wo ich vorher war, haben oft erfahrene Spieler in der Mitte gespielt. Da musste ich halt ausweichen.

DFB.de: In Osnabrück haben Sie die Rückennummer zehn bekommen. War beim VfL von Beginn an klar, dass sie zentral im Mittelfeld eingesetzt werden?

Lindemann: Dafür hat mich unser Trainer Karsten Baumann geholt, das hat er mir gesagt. Das mit der Nummer 10 war eigentlich nur ein Witz von mir. Ich habe unserem Manager (Lothar Gans, Anm. d. Red.) gesagt: Wenn ich komme, dann will ich auch die 10. Das war nur ein Scherz. Aber ich habe sie dann bekommen, und ich trage sie gerne. Sie ist eine Verpflichtung und zeigt, dass ich Führungsausgaben übernehmen will. Für andere mag das eine Last sein, ich tue das gerne.

DFB.de: Sie sind im verganenen Jahr mit dem SC Paderborn 07 in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Wieso ging es dort für Sie nicht weiter?

Lindemann: Als in Paderborn der bisherige Coach Pavel Dotchev durch André Schubert ersetzt wurde, hat mich der neue Trainer aussortiert. Er hat mir gesagt, dass er nicht mehr mit mir plant. Deshalb bin ich auch nicht in den Relegationsspielen, die Paderborn ausgerechnet gegen Osnabrück gewonnen hat, dabei gewesen. Ich hatte zwar noch einen Vertrag, aber ich wollte unbedingt spielen. So wäre mir der Spaß verloren gegangen. Natürlich ist es schade, dass ich nicht mit in die 2. Bundesliga konnte, aber vielleicht musste das so sein. So kam die Anfrage von Karsten Baumann gerade recht. Wir hatten schon mal miteinander gesprochen, als er noch in Erfurt tätig war. Jetzt passte es einfach.

DFB.de: Was macht den VfL Osnabrück so besonders?

Lindemann: Der VfL ist einfach ein Traditionsverein. Hier kommen in der 3. Liga immer um die 10.000 Zuschauer und mehr ins Stadion. Unser Stadion ist ein Mythos, eine Festung. Ich fühle mich hier unheimlich wohl. In Osnabrück wird Fußball gelebt. Die ganze Stadt und die Fans stehen hinter uns. Deshalb sind wir zu Hause auch so stark. Nur auswärts müssen wir konstanter werden.

DFB.de: War es nicht ein Risiko, nach Osnabrück zu gehen? Immerhin war der Verein gerade abgestiegen und vollzog einen fast völligen Umbruch.

Lindemann: Nein, ein Risiko war das nicht. Das Konzept von Karsten Baumann hat mich überzeugt. Er hat die richtige Mischung aus alten und jungen Spielern gefunden. Unser Start war zwar holprig. Aber danach lief es richtig gut für uns.

DFB.de: Auch für Sie: Am 4. Spieltag erzielten Sie beim 5:2 gegen Ingolstadt drei Traumtore. War das die Initialzündung?

Lindemann: Für mich persönlich auf jeden Fall. Als neuer Spielmacher wird man immer kritisch beäugt. Das ist überall so. Dieses Spiel hat mir geholfen, von den Fans akzeptiert zu werden. Von der Mannschaft war ich das vorher schon. Wir haben einen tollen Teamgeist, der macht uns auch so stark. Besser hätte es nicht laufen können.

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DFB.de: Und dann sind Sie von den Usern der Internetseiten DFB.de und Fussball.de auch noch zweimal zum Spieler des Monats in der 3. Liga gewählt worden.

Lindemann: Das ist eine tolle Sache. Ich finde es richtig gut, dass man die 3. Liga so noch stärker in den Fokus rückt. Das Double geholt zu haben, macht mich stolz. Vielleicht schaffe ich ja noch den Titel-Hattrick.

DFB.de: Zu Beginn Ihrer Profikarriere haben Sie bei Hannover 96 gespielt. Wie geht es Ihnen, wenn Sie sehen, wie sich der Verein gerade präsentiert?

Lindemann: Das bricht einem das Herz. Das tut richtig weh. Ich wohne ja immer noch in der Nähe von Hannover und habe noch viele Freunde dort. Robert Enkes Tod war ein unglaublicher Schock für den Verein. Jetzt spielt die Mannschaft nicht gut, die Zuschauer sind unzufrieden. Wirklich traurig.

DFB.de: Negativ ist auch ein anderes Thema: Wie hat Ihre Mannschaft es weggesteckt, dass Osnabrücker Spieler verdächtigt wurden, in Wettmanipulationen verwickelt gewesen zu sein?

Lindemann: Uns hat das eigentlich fast nichts ausgemacht. Klar, das ist nicht schön für den Verein. Aber die meisten von uns Spielern waren ja neu dazugekommen, auch der Trainer. Uns hat das nicht unmittelbar betroffen. Mit Ausnahme von Thomas Reichenberger. Aber er hat ja klipp und klar gesagt, dass er nichts damit zu tun hat, und das glaube ich ihm. Er ist auch zu sehr Sportsmann, als dass er sich im Stadion hinstellen und die Fans belügen würde.

DFB.de: Waren für das Image des Vereins daher die DFB-Pokalerfolge gegen Rostock, Hamburg und Dortmund auch so wichtig ?

Lindemann: Ein Stück weit vielleicht. Der Pokal ist eine super Bühne und spornt jeden an. Die Spiele waren der absolute Wahnsinn. Wir haben zwei Bundesligisten aus dem Wettbewerb geworfen und anschließend im Viertelfinale noch ein Livespiel gehabt. Das hat einigen gezeigt, was man erreichen kann, wenn man an sich arbeitet. Mir auch. In der Stadt sprach man drei Wochen vor dem Spiel gegen Schalke nur noch darüber. Das war ein Rummel, den wir so nicht kannten. Da musste man manchmal fast ein bisschen auf die Bremse treten und sagen: "Ruhig bleiben, Leute, wir müssen zuerst schauen, dass wir aufsteigen. Alles andere ist Zugabe."

DFB.de: Angesichts Ihrer Darbietungen müssen die lukrativen Angebote ja fast täglich eingehen. Neulich war zu lesen, dass Energie Cottbus an Ihnen interessiert sei.

Lindemann: Von Cottbus weiß ich nichts. Im Moment wäre mir das aber auch egal. Ich will mit Osnabrück aufsteigen. Das zählt. Mehr nicht. Auch wenn ich schon zugeben muss, dass ich irgendwann gerne in der Bundesliga spielen würde. Welcher Fußballer träumt nicht davon? Aber so weit nach vorne schaue ich noch nicht. Alles schön Schritt für Schritt.

DFB.de: Am Sonntag spielen Sie mit Osnabrück in Jena. Stellen Sie bei einem Sieg den Aufstiegssekt schon kalt?

Lindemann: Nein, auf gar keinen Fall. Jena ist ein starker Gegner, der besser ist, als es die Tabelle aussagt. Wir wollen erst mal schauen, dass wir da nicht verlieren und unsere Serie von acht Spielen ohne Niederlage fortsetzen. Aber selbst wenn wir gewinnen, ist diese 3. Liga so stark, so ausgeglichen und unberechenbar, dass immer alles möglich ist. Wir dürfen uns nicht in Sicherheit wiegen, nur weil wir gerade sechs Punkte voraus sind. Das wäre ein großer Fehler.

DFB.de: Vervollständigen Sie bitte folgenden Satz: Im August 2010 spiele ich…

Lindemann: …mit Osnabrück in der 2. Bundesliga.

Zur Person: Björn Lindemann

Björn Lindemann, geboren am 23. Januar 1984, kam über den VfL Münchehagen und den TSV Loccum zu Hannover 96. Hier spielte er in der Jugend und bei den Amateuren. In der Bundesliga-Mannschaft kam der offensive Mittelfeldspieler (Spitzname: Linde) jedoch nicht zum Zuge. 2004 zog er weiter zu Holstein Kiel, zwei Jahre später wechselte er innerhalb der damaligen Regionalliga Nord erst zum VfB Lübeck, dann zum 1. FC Magdeburg. Mit dem SC Paderborn 07 schaffte er 2009 den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Danach schloss er sich dem VfL Osnabrück an, mit dem er derzeit die 3. Liga anführt. Lindemann ist so etwas wie ein Dauerbrenner in der dritthöchsten deutschen Spielklasse: Bei insgesamt 151 Einsätzen schoss er 27 Tore.