2:0 für ein Willkommen: Die integrative Kraft des Fußballs

Im März 2015 wurde die Initiative "1:0 für ein Willkommen" ins Leben gerufen. Jeder Fußballverein, der nachwies, dass er sich besonders um die Integration von Flüchtlingen bemühte, erhielt pauschal 500 Euro. Seit dem Jahr 2017 wurde die Aktion dann durch die Initiative "2:0 für ein Willkommen" ersetzt. Jetzt wurden konkrete Projekte gezielt mit unterschiedlichen Beträgen bezuschusst. Insgesamt wendete die Stiftung gemeinsam mit der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration so mehr als 2,3 Millionen Euro zur Förderung der Vereinsarbeit bei der Integration von Flüchtlingen auf, wobei und womit vor allem das Engagement der freiwilligen und ehrenamtlichen Helfer unterstrichen werden soll. Rainer Kalb erinnert auf DFB.de noch einmal beispielhaft an einige Projekte, die im letzten Jahr gefördert wurden.

Bielefeld United: Besuch im Bundestag

Die ungewöhnlichste Idee hatte wohl der Verein Bielefeld United. Der Klub kümmert sich seit 2016 auch um jugendliche Flüchtlinge. Damals hatten die ehemaligen Fußball-Profis Uwe Fuchs und Karsten Bremke die Idee, in Bielefeld einen Sportverein mit einer besonderen Mission zu gründen. "Sie wollten Bielefeld, wo sie sich sportlich sehr gut aufgehoben gefühlt haben, etwas zurückgeben", erläutert Janine Leifert, bei der als Koordinatorin und operative Gesamtleiterin alle Fäden zusammenlaufen, den Ansatz für die Vereinsgründung. "Sie sind damals mit VW-Bullys zu Flüchtlingsheimen hingefahren und haben die Jugendlichen abgeholt, um gemeinsam mit ihnen Fußball zu spielen", berichtet Leifert.

Norbert Leopoldseder, Wolfgang Kneib und Norbert Eilenfeldt sind weitere Ex-Profis, die sich in den Dienst der guten Sache gestellt haben. Fuchs ist 1. Vorsitzender, Bremke sein Stellvertreter, Leopoldseder Schatzmeister. Inzwischen sind 180 Kinder, Jugendliche oder junge Heranwachsende aktiv. Die Spieler sind im Alter zwischen vier und 25 Jahren.

Als Kernpunkt für das Jahr 2019 hatte sich der Klub das Thema "Demokratie" auserkoren. Was lag da näher als ein Trip in die Bundeshauptstadt? Gedacht, getan. Vom 21. bis zum 23. Oktober 2019 besuchten 40 Vereinsmitglieder Berlin. Besuch im Bundestag, im Bundeskanzleramt, ein Gespräch mit Marius Dietrich, Referent im Arbeitsstab der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. Höhepunkt des Aufenthaltes war ein Spiel von United im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark unter Flutlicht gegen den FC Bundestag, der Fußball-Auswahl der Parlamentarier. Obwohl auf Seiten der Gäste nur ein Ex-Profi mitspielen durfte, gab es einen 6:2-Sieg der Ostwestfalen, was das Fazit unterstreicht: Berlin war eine Reise wert.

SV Sentilo Blumenau: "Multikulti ist hier gang und gäbe"

Ein ganz anderer Fall ist der SV Sentilo Blumenau. Der hat seine Spieler nicht mit dem Bully abgeholt, sondern, so der 1. Vorsitzende Christoph Schaffelhuber: "Wir haben zwar neue Spieler gesucht, aber wir haben keine Aktion gestartet, das kam eher über die Mund-zu-Mund-Propaganda. Multikulti ist hier gang und gäbe."

Natürlich macht der Name SV Sentilo Blumenau neugierig. Woher stammt dieser etwas seltsam anmutende Name für einen Fußball-Verein? Die Erklärung ist eigentlich ganz einfach. Sentilo ist der Name des Gründers von Sendling, und Sentilinga war jahrhundertelang sogar der Name des Münchner Stadtteils Sendling, der süd- bis südwestlich von der City der bayerischen Landeshauptstadt liegt. Schaffelhuber stolz: "Wir sind die, die Kinder von der Straße holen!" Wobei die derzeitigen "Kinder" acht bis 24 Jahre alt sind.

Noch spielen die Flüchtlinge in der 2. Mannschaft, aber einige haben durchaus das Zeug, auch in die erste zu rutschen. Wobei der Fußball nicht alles ist: "Es gibt den sozialen Auftrag, wenn es der Sportverein nicht tut, wer soll es sonst machen?" Man habe sich nicht danach gedrängt, "es ist einfach passiert", meint der 52-jährige Vorsitzende. Neben dem Status "beitragsfrei" (Grundbeitrag und Spartenbeitrag) hat Blumenau in den letzten beiden Jahren auch immer wieder kleinere und größere Bezuschussungen vorgenommen. Dabei ging es um die Anschaffung von Trainingskleidung, Teilnahme an Abschlussfahrten und Trainingslagern sowie Veranstaltungen aller Art. "Wenn durch zehn Spieler vielleicht drei unterstützt werden müssen, ist das Ganze schon möglich. Das sieht aber anders aus, wenn zehn Spieler für zehn andere die Gelder aufbringen müssen", so Schaffelhuber. Jedoch soll nicht verschwiegen werden, dass es Flüchtlingen manchmal peinlich ist, wenn sie immer bezuschusst werden. Sie betrachten das dann als Almosen.

Viktoria Bielstein: "Wir sind einmalig!"

Viel aktiver kann dank seiner 520 Mitglieder, davon 44 Flüchtlinge und deren Familien, der BSV Viktoria Bielstein 1920 sein. Der Verein aus dem Oberbergischen hat in Achim Schulz einen eigenen Integrationsbeauftragten: "2015 kam die große Welle, ich habe mich über die Flüchtlingshilfe Wiehl engagiert und mich um eine Familie gekümmert. Der Junge wollte unbedingt Fußball spielen, so kam es zum Kontakt zur Viktoria. Und der Verein hat mich schließlich gefragt, ob ich Integrationsbeauftragter werden möchte." Der Beginn einer ganz intensiven und engen Zusammenarbeit.

Der Verein sorgt nicht nur für das Austeilen von Trainingsmaterialien, er nimmt sich auch der sozialen Kontakte innerhalb und außerhalb des Fußballplatzes an. Schulz sorgt sich um die administrativen Angelegenheiten der Flüchtlinge, steht mit Rat und Tat zur Seite. Das können viele kleinere Klubs, deren Engagement nicht unterschätzt werden darf, nicht leisten. Der 67-jährige Schulz sorgt für Fahrdienste und begleitet Flüchtlinge bei Trainingseinheiten und Spielen. Im Jahr 2016 stand noch die Integration der Flüchtlinge in den Trainings- und Spielbetrieb im Vordergrund. Dieses Projekt kann als gelungen betrachtet werden. Nun soll der nächste Schritt folgen: die dauerhafte Integration von Flüchtlingsfamilien in der Gemeinde Wiehl.

Dass 15 Flüchtlinge 2019 mit großer Begeisterung am Rosenmontagszug in Bielstein teilgenommen haben, zeigt wie erfolgreich hier integriert wird. Die Installation einer dritten Herrenmannschaft, vornehmlich bestehend aus Flüchtlingen, aber auch einheimischen Spielern, verlief ebenfalls erfolgreich. Sie wurde für den Meisterschaftsspielbetrieb gemeldet. Der Faktor Spaß soll hier im Vordergrund stehen. Peu à peu richtet der Verein seine Aktivitäten neu aus. Die Flüchtlinge sollen kleinere Aufgaben und Posten in den Mannschaften oder im Verein übernehmen. Schulz: "Wir haben auch vor, Flüchtlinge für das Training oder die Betreuung zu gewinnen. Das ist aber nicht ganz so einfach, weil die Kinder einfach noch zu jung sind oder in einem Alter, in dem sie zur Schule gehen, in der Ausbildung oder im Beruf stehen. Das benötigt noch einige Zeit." Deshalb ist der Bereich der sozialen Ausgestaltung durch Grillfeste, Mannschaftsabende, Stadionbesuche, Gruppenhelferausbildung und besagter Teilnahme am Rosenmontagszug ganz wichtig. Am 11. Mai 2019 war der Verein mit einem Stand bei der Veranstaltung "Wiehl bleibt bunt", die von der Flüchtlingshilfe Wiehl organisiert wurde, vertreten. Die Kooperation mit der Flüchtlingshilfe Wiehl wird auch in den nächsten Jahren fortgesetzt, wie Schulz betont. Wie sagt der BSV Viktoria Bielstein von sich selbst: "Wir sind einmalig!" Dem ist nichts hinzuzufügen.

SV Arabesque Coburg: Umfangreiches Engagement für Flüchtlinge

Interessant ist auch die Geschichte des SV Arabesque Coburg. Der oberfränkische Verein wurde 2010 gegründet, ursprünglich um als Anlaufstelle für Menschen arabischer Herkunft, vor allem Studenten, zu dienen. Nach einer Neuorientierung ist er inzwischen eine Ansammlung verschiedener Nationalitäten, Kulturen und Religionen. Jennifer Kinley, 2. Vorstand, gibt zu, "nichts mit Fußball zu tun" gehabt zu haben. Aber der Fußball und der Sport allgemein waren ein wunderbares Vehikel, um die Betreuung der Interessierten zu forcieren. "Aufgrund des großen Interesses besteht unsere Mannschaft aus Spielern aus Frankreich, Österreich, Deutschland, Italien, Bulgarien, Afghanistan, Iran, Irak, Marokko, Tunesien, Syrien, Algerien, Ägypten, Äthiopien, Eritrea und Somalia." Die Kicker sind zwischen 18 und 53 Jahre alt. Der Coburger Klub hat kein eigenes Vereinsheim, trainiert auf einer öffentlichen Sportanlage. Somit gestalten sich auch der Verkauf und die Zubereitung von Speisen schwierig.

Die engagierten Vereinsvertreter begleiten die jungen Erwachsenen zu den Behörden, helfen beim Ausfüllen der Formulare, engagieren sich bei der Auswahl von schulischen und beruflichen Perspektiven und geben Hilfestellung im Asylverfahren. Aber auch im zwischenmenschlichen Bereich sind Kinley und ihre Mitstreitenden wichtige Bezugspersonen. "Da sind wir bei privaten Problemen als Zuhörer und Berater gefragt", äußert sie. Und es ist selbstverständlich, dass man gemeinsam Zeit verbringt: beim Kochen, beim Besuch von Veranstaltungen und Spieleabenden. Die neuen Mitbürger werden auch zu hohen Feiertagen eingeladen. "Weihnachten wird normalerweise bei mir im engsten Familienkreis gefeiert", betont Kinley, "der engste Kreis hat sich bei mir vervierfacht. Oder mein Weihnachtsbaum ist an Heiligabend mit meiner gesamten Familie in die Flüchtlingsunterkunft gewandert und es wurde dort weitergefeiert." Wenn mit Fingerspitzengefühl und Empathie gelebt wird, ist dies ein wunderbarer Ansatz, um den Flüchtlingen das Einleben in unsere Gesellschaft zu erleichtern.

Zu Beginn war es allerdings nicht einfach, wie sie zugibt: "Wenn Araber und Kurden in einer Mannschaft spielen, dann gab es schon den Vorwurf: "Der spielt mir nicht den Pass, weil er mich hasst."“ Bestehende Zweifel und Vorbehalte wurden aber schnell ausgeräumt. Es wurden auch typisch deutsche Werte und Tugenden wie Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit vermittelt. Nicht immer ist es allerdings einfach, wenn Punktspiele in der B-Klasse in kleineren Dörfern auf dem Programm stehen. Anfeindungen und rassistische Beschimpfungen kommen dann vor. Die Spieler müssen lernen, auch damit klarzukommen. Allerdings gehen sie in Coburg auch vehement gegen solche Auswüchse vor; ein Sportgerichtsprozess wurde angestrengt. Vielleicht hilft das, den Unverbesserlichen zu zeigen, dass dies nicht der Umgang ist, den sich der organisierte Fußball mit seiner offenen, multikulturellen und toleranten Vereinspolitik sowie seinem vielschichtigen sozialen Engagement vorstellt.

35 Nationen – ein Verein: der 1. FC Düren

Eine andere Idee hatte der 1. FC Düren. In den Teams des Klubs sind Spieler aus 35 Nationen vertreten. Er veranstaltete am 23. September ein "Integrations-Soccer-Camp". Auf dem Ankündigungs-Flyer hieß es: "Wir spielen bunt – Über 35 Nationen. Ein Team." Die 30 eingeladenen Mädchen und Jungen im Alter von sechs bis 14 Jahren aus Dürener Schulen, Heimen und Flüchtlingsunterkünften konnten sich nach Herzenslust austoben. "Der Spielspaß sollte bei der Maßnahme im Vordergrund stehen", betont Antje Iven, Integrationsbotschafterin des Vereins.

Deshalb waren auch keine speziellen Fußballschuhe vorgeschrieben. "Ein Junge hatte leider Schuhe mit einem Loch in der Sohle. Für den haben wir sogar noch kurzerhand ein Paar Fußballschuhe organisiert", berichtet Iven schmunzelnd. Und dass die Spieler die zur Verfügung gestellten Trikots behalten durften, konnten sie erst gar nicht glauben. Ein Jugendlicher gestand übrigens, dass er nicht so sehr auf Fußball stehe, sondern eigentlich viel lieber Kickboxen betreibe. Auch diesem konnte durch die Verbindungen von Mitorganisatorin Susanne Hempel geholfen werden. Er durfte ein Boxstudio besuchen und dort ein Schnuppertraining absolvieren.

Lohnender Aufwand in Elze

Reden wir mal über Geld am Beispiel des SSV Elze 1910. Die 6.000-Einwohner-Stadt in Niedersachsen, in der Nähe von Hildesheim gelegen, hat einen sehr engagierten örtlichen Fußballklub, der sich die Integrationsarbeit mit Flüchtlingen auf die Fahne geschrieben hat. "Elze ist aufgrund der verkehrstechnischen Lage, der Verfügbarkeit von Wohnraum, der Bereitstellung einer Integrationsbeauftragten und anderer Ressourcen ein Schwerpunkt der Flüchtlingsarbeit im Landkreis Hildesheim", berichtet Carsten Hennies, der als Jugendleiter beim SSV fungiert und bei dem viele Fäden zusammenlaufen. Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak und Afghanistan haben in Elze eine neue Heimat gefunden. "Als einziger Fußballverein vor Ort ist der SSV somit ein begehrter Anlaufpunkt für die Jugendlichen unter den Flüchtlingen", skizziert Hennies. Der 62-Jährige gibt unumwunden zu, dass er dazulernen musste. "Ich wusste zum Beispiel nicht, dass Fußball spielen im Verein in Syrien sehr teuer ist. Dort sind die Trainer fest angestellt. Ich musste erst einmal Überzeugungsarbeit leisten und erklären, dass das bei uns alles ehrenamtlich gemacht wird."

Mehr als 30 Flüchtlingskinder kicken beim SSV. Die Vereinsbeiträge von 5,50 Euro im Monat werden vom Jobcenter oder dem Landkreis Hildesheim übernommen. Dennoch hat sich der Verein Gedanken gemacht, wie seine Integrationsarbeit noch effektiver gestaltet werden kann. So wurde ein Jugendlicher, der sein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolviert, bis zu den Sommerferien, dem Ende seines Vertrages, zur Unterstützung gewonnen. Dieser war in Schul- und Kita-AGs, zu denen Flüchtlingskinder gehörten, eingebunden, aber auch in der Grundschule Elze und der Grundschule Mehle. Die genannten Einsatzstellen übernahmen dabei keine Kosten, diese wurden vom SSV Elze getragen. Pro Monat kamen somit für diese sinnvolle Kooperation von Januar bis Saisonende (Mitte Juli 2019) 358,35 Euro Kosten zusammen. Und der FSJler wurde auch für die Trainingsarbeit des Fußballklubs engagiert. Das umfasst die Mannschaften U 7 (6 Flüchtlingskinder), U 9 (6), U 10 (1), U 11 (5), U 12 (4), U 14 (3), C-Juniorinnen (1) und U 17 (7). Dabei wurden immerhin zwölf Wochenstunden abgedeckt. Der Aufwand für den Sozialdienstleistenden betrug von Januar bis Mitte Juli 860,02 Euro. 39 Stunden in der Woche war der Freiwillige mit seiner Arbeit für den Verein sowie die kommunalen Einrichtungen beschäftigt.

Insgesamt kalkulierte der SSV Elze mit Kosten von 3.912 Euro für die Flüchtlingsarbeit in 2019, ein stattlicher Betrag. Es sind horrende Aufwendungen, die der Verein bislang aus eigenen Mitteln zu stemmen versucht hat. Dazu gehört beispielsweise auch der freiwillige Anteil jedes Spielers an der Mannschaftskasse von zwei Euro pro Monat. Gleichfalls erweisen sich die Fahrten zu den Spielen als Problem. Der Anteil der Flüchtlinge in der U 17 – diese ist als 7er-Team gemeldet – ist sehr groß. Außer dem Trainer stehen aber keine weiteren Elternteile als Fahrer zur  Verfügung. Es blieb keine andere Möglichkeit, als über ein lokales Taxi-Unternehmen zu den vier Auswärtsspielen zu fahren. Pro Halbjahr kalkuliert der Verein mit weiteren Kosten von 360 Euro.

Neue Ausrichtung ab 2020

Die Initiative "2:0 für ein Willkommen" wird auch in den Jahren 2020 und 2021 fortgesetzt. Allerdings mit neuer Ausrichtung. Stiftungsgeschäftsführer Tobias Wrzesinski begründet: "Zahlreiche Fußballorganisationen haben im Lichte der Ereignisse im Herbst 2015 die Verantwortung des Fußballs für die Gesellschaft und die neu in unserem Land angekommenen Menschen sehr ernst genommen und die integrative Kraft unseres Sports sofort erkannt. Es war uns wichtig, die engagierten Vereine, die Landesverbände, Schiedsrichter-Vereinigungen und andere Organisationseinheiten des Fußballs bei ihren Engagements, ihren Initiativen und der Entwicklung von Ideen zu unterstützen." 3.765 Förderanträge wurden zwischen dem 19. März 2015 und dem 31. Dezember 2019 positiv beschieden. Mehr als 2,3 Millionen Euro zusammen mit der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration sowie mit Unterstützung der A-Nationalmannschaft der Männer bereitgestellt. "Mit unserem neuen Programm wollen wir in den nächsten zwei Jahren dazu beitragen, Menschen mit Fluchterfahrung für die Übernahme einer ehrenamtlichen Tätigkeit im Fußball zu befähigen. Wir wollen ihnen zeigen, wie ein Fußballverein funktioniert, welche Aufgaben es zu erledigen gilt, und die neuen Mitspieler beispielsweise zu Trainern oder Schiedsrichtern ausbilden", so Wrzesinski. Dazu werden spezifische Programme in den DFB-Landesverbänden gefördert. Auch ein Leadership-Programm ist geplant.

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Im März 2015 wurde die Initiative "1:0 für ein Willkommen" ins Leben gerufen. Jeder Fußballverein, der nachwies, dass er sich besonders um die Integration von Flüchtlingen bemühte, erhielt pauschal 500 Euro. Seit dem Jahr 2017 wurde die Aktion dann durch die Initiative "2:0 für ein Willkommen" ersetzt. Jetzt wurden konkrete Projekte gezielt mit unterschiedlichen Beträgen bezuschusst. Insgesamt wendete die Stiftung gemeinsam mit der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration so mehr als 2,3 Millionen Euro zur Förderung der Vereinsarbeit bei der Integration von Flüchtlingen auf, wobei und womit vor allem das Engagement der freiwilligen und ehrenamtlichen Helfer unterstrichen werden soll. Rainer Kalb erinnert auf DFB.de noch einmal beispielhaft an einige Projekte, die im letzten Jahr gefördert wurden.

Bielefeld United: Besuch im Bundestag

Die ungewöhnlichste Idee hatte wohl der Verein Bielefeld United. Der Klub kümmert sich seit 2016 auch um jugendliche Flüchtlinge. Damals hatten die ehemaligen Fußball-Profis Uwe Fuchs und Karsten Bremke die Idee, in Bielefeld einen Sportverein mit einer besonderen Mission zu gründen. "Sie wollten Bielefeld, wo sie sich sportlich sehr gut aufgehoben gefühlt haben, etwas zurückgeben", erläutert Janine Leifert, bei der als Koordinatorin und operative Gesamtleiterin alle Fäden zusammenlaufen, den Ansatz für die Vereinsgründung. "Sie sind damals mit VW-Bullys zu Flüchtlingsheimen hingefahren und haben die Jugendlichen abgeholt, um gemeinsam mit ihnen Fußball zu spielen", berichtet Leifert.

Norbert Leopoldseder, Wolfgang Kneib und Norbert Eilenfeldt sind weitere Ex-Profis, die sich in den Dienst der guten Sache gestellt haben. Fuchs ist 1. Vorsitzender, Bremke sein Stellvertreter, Leopoldseder Schatzmeister. Inzwischen sind 180 Kinder, Jugendliche oder junge Heranwachsende aktiv. Die Spieler sind im Alter zwischen vier und 25 Jahren.

Als Kernpunkt für das Jahr 2019 hatte sich der Klub das Thema "Demokratie" auserkoren. Was lag da näher als ein Trip in die Bundeshauptstadt? Gedacht, getan. Vom 21. bis zum 23. Oktober 2019 besuchten 40 Vereinsmitglieder Berlin. Besuch im Bundestag, im Bundeskanzleramt, ein Gespräch mit Marius Dietrich, Referent im Arbeitsstab der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. Höhepunkt des Aufenthaltes war ein Spiel von United im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark unter Flutlicht gegen den FC Bundestag, der Fußball-Auswahl der Parlamentarier. Obwohl auf Seiten der Gäste nur ein Ex-Profi mitspielen durfte, gab es einen 6:2-Sieg der Ostwestfalen, was das Fazit unterstreicht: Berlin war eine Reise wert.

SV Sentilo Blumenau: "Multikulti ist hier gang und gäbe"

Ein ganz anderer Fall ist der SV Sentilo Blumenau. Der hat seine Spieler nicht mit dem Bully abgeholt, sondern, so der 1. Vorsitzende Christoph Schaffelhuber: "Wir haben zwar neue Spieler gesucht, aber wir haben keine Aktion gestartet, das kam eher über die Mund-zu-Mund-Propaganda. Multikulti ist hier gang und gäbe."

Natürlich macht der Name SV Sentilo Blumenau neugierig. Woher stammt dieser etwas seltsam anmutende Name für einen Fußball-Verein? Die Erklärung ist eigentlich ganz einfach. Sentilo ist der Name des Gründers von Sendling, und Sentilinga war jahrhundertelang sogar der Name des Münchner Stadtteils Sendling, der süd- bis südwestlich von der City der bayerischen Landeshauptstadt liegt. Schaffelhuber stolz: "Wir sind die, die Kinder von der Straße holen!" Wobei die derzeitigen "Kinder" acht bis 24 Jahre alt sind.

Noch spielen die Flüchtlinge in der 2. Mannschaft, aber einige haben durchaus das Zeug, auch in die erste zu rutschen. Wobei der Fußball nicht alles ist: "Es gibt den sozialen Auftrag, wenn es der Sportverein nicht tut, wer soll es sonst machen?" Man habe sich nicht danach gedrängt, "es ist einfach passiert", meint der 52-jährige Vorsitzende. Neben dem Status "beitragsfrei" (Grundbeitrag und Spartenbeitrag) hat Blumenau in den letzten beiden Jahren auch immer wieder kleinere und größere Bezuschussungen vorgenommen. Dabei ging es um die Anschaffung von Trainingskleidung, Teilnahme an Abschlussfahrten und Trainingslagern sowie Veranstaltungen aller Art. "Wenn durch zehn Spieler vielleicht drei unterstützt werden müssen, ist das Ganze schon möglich. Das sieht aber anders aus, wenn zehn Spieler für zehn andere die Gelder aufbringen müssen", so Schaffelhuber. Jedoch soll nicht verschwiegen werden, dass es Flüchtlingen manchmal peinlich ist, wenn sie immer bezuschusst werden. Sie betrachten das dann als Almosen.

Viktoria Bielstein: "Wir sind einmalig!"

Viel aktiver kann dank seiner 520 Mitglieder, davon 44 Flüchtlinge und deren Familien, der BSV Viktoria Bielstein 1920 sein. Der Verein aus dem Oberbergischen hat in Achim Schulz einen eigenen Integrationsbeauftragten: "2015 kam die große Welle, ich habe mich über die Flüchtlingshilfe Wiehl engagiert und mich um eine Familie gekümmert. Der Junge wollte unbedingt Fußball spielen, so kam es zum Kontakt zur Viktoria. Und der Verein hat mich schließlich gefragt, ob ich Integrationsbeauftragter werden möchte." Der Beginn einer ganz intensiven und engen Zusammenarbeit.

Der Verein sorgt nicht nur für das Austeilen von Trainingsmaterialien, er nimmt sich auch der sozialen Kontakte innerhalb und außerhalb des Fußballplatzes an. Schulz sorgt sich um die administrativen Angelegenheiten der Flüchtlinge, steht mit Rat und Tat zur Seite. Das können viele kleinere Klubs, deren Engagement nicht unterschätzt werden darf, nicht leisten. Der 67-jährige Schulz sorgt für Fahrdienste und begleitet Flüchtlinge bei Trainingseinheiten und Spielen. Im Jahr 2016 stand noch die Integration der Flüchtlinge in den Trainings- und Spielbetrieb im Vordergrund. Dieses Projekt kann als gelungen betrachtet werden. Nun soll der nächste Schritt folgen: die dauerhafte Integration von Flüchtlingsfamilien in der Gemeinde Wiehl.

Dass 15 Flüchtlinge 2019 mit großer Begeisterung am Rosenmontagszug in Bielstein teilgenommen haben, zeigt wie erfolgreich hier integriert wird. Die Installation einer dritten Herrenmannschaft, vornehmlich bestehend aus Flüchtlingen, aber auch einheimischen Spielern, verlief ebenfalls erfolgreich. Sie wurde für den Meisterschaftsspielbetrieb gemeldet. Der Faktor Spaß soll hier im Vordergrund stehen. Peu à peu richtet der Verein seine Aktivitäten neu aus. Die Flüchtlinge sollen kleinere Aufgaben und Posten in den Mannschaften oder im Verein übernehmen. Schulz: "Wir haben auch vor, Flüchtlinge für das Training oder die Betreuung zu gewinnen. Das ist aber nicht ganz so einfach, weil die Kinder einfach noch zu jung sind oder in einem Alter, in dem sie zur Schule gehen, in der Ausbildung oder im Beruf stehen. Das benötigt noch einige Zeit." Deshalb ist der Bereich der sozialen Ausgestaltung durch Grillfeste, Mannschaftsabende, Stadionbesuche, Gruppenhelferausbildung und besagter Teilnahme am Rosenmontagszug ganz wichtig. Am 11. Mai 2019 war der Verein mit einem Stand bei der Veranstaltung "Wiehl bleibt bunt", die von der Flüchtlingshilfe Wiehl organisiert wurde, vertreten. Die Kooperation mit der Flüchtlingshilfe Wiehl wird auch in den nächsten Jahren fortgesetzt, wie Schulz betont. Wie sagt der BSV Viktoria Bielstein von sich selbst: "Wir sind einmalig!" Dem ist nichts hinzuzufügen.

SV Arabesque Coburg: Umfangreiches Engagement für Flüchtlinge

Interessant ist auch die Geschichte des SV Arabesque Coburg. Der oberfränkische Verein wurde 2010 gegründet, ursprünglich um als Anlaufstelle für Menschen arabischer Herkunft, vor allem Studenten, zu dienen. Nach einer Neuorientierung ist er inzwischen eine Ansammlung verschiedener Nationalitäten, Kulturen und Religionen. Jennifer Kinley, 2. Vorstand, gibt zu, "nichts mit Fußball zu tun" gehabt zu haben. Aber der Fußball und der Sport allgemein waren ein wunderbares Vehikel, um die Betreuung der Interessierten zu forcieren. "Aufgrund des großen Interesses besteht unsere Mannschaft aus Spielern aus Frankreich, Österreich, Deutschland, Italien, Bulgarien, Afghanistan, Iran, Irak, Marokko, Tunesien, Syrien, Algerien, Ägypten, Äthiopien, Eritrea und Somalia." Die Kicker sind zwischen 18 und 53 Jahre alt. Der Coburger Klub hat kein eigenes Vereinsheim, trainiert auf einer öffentlichen Sportanlage. Somit gestalten sich auch der Verkauf und die Zubereitung von Speisen schwierig.

Die engagierten Vereinsvertreter begleiten die jungen Erwachsenen zu den Behörden, helfen beim Ausfüllen der Formulare, engagieren sich bei der Auswahl von schulischen und beruflichen Perspektiven und geben Hilfestellung im Asylverfahren. Aber auch im zwischenmenschlichen Bereich sind Kinley und ihre Mitstreitenden wichtige Bezugspersonen. "Da sind wir bei privaten Problemen als Zuhörer und Berater gefragt", äußert sie. Und es ist selbstverständlich, dass man gemeinsam Zeit verbringt: beim Kochen, beim Besuch von Veranstaltungen und Spieleabenden. Die neuen Mitbürger werden auch zu hohen Feiertagen eingeladen. "Weihnachten wird normalerweise bei mir im engsten Familienkreis gefeiert", betont Kinley, "der engste Kreis hat sich bei mir vervierfacht. Oder mein Weihnachtsbaum ist an Heiligabend mit meiner gesamten Familie in die Flüchtlingsunterkunft gewandert und es wurde dort weitergefeiert." Wenn mit Fingerspitzengefühl und Empathie gelebt wird, ist dies ein wunderbarer Ansatz, um den Flüchtlingen das Einleben in unsere Gesellschaft zu erleichtern.

Zu Beginn war es allerdings nicht einfach, wie sie zugibt: "Wenn Araber und Kurden in einer Mannschaft spielen, dann gab es schon den Vorwurf: "Der spielt mir nicht den Pass, weil er mich hasst."“ Bestehende Zweifel und Vorbehalte wurden aber schnell ausgeräumt. Es wurden auch typisch deutsche Werte und Tugenden wie Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit vermittelt. Nicht immer ist es allerdings einfach, wenn Punktspiele in der B-Klasse in kleineren Dörfern auf dem Programm stehen. Anfeindungen und rassistische Beschimpfungen kommen dann vor. Die Spieler müssen lernen, auch damit klarzukommen. Allerdings gehen sie in Coburg auch vehement gegen solche Auswüchse vor; ein Sportgerichtsprozess wurde angestrengt. Vielleicht hilft das, den Unverbesserlichen zu zeigen, dass dies nicht der Umgang ist, den sich der organisierte Fußball mit seiner offenen, multikulturellen und toleranten Vereinspolitik sowie seinem vielschichtigen sozialen Engagement vorstellt.

35 Nationen – ein Verein: der 1. FC Düren

Eine andere Idee hatte der 1. FC Düren. In den Teams des Klubs sind Spieler aus 35 Nationen vertreten. Er veranstaltete am 23. September ein "Integrations-Soccer-Camp". Auf dem Ankündigungs-Flyer hieß es: "Wir spielen bunt – Über 35 Nationen. Ein Team." Die 30 eingeladenen Mädchen und Jungen im Alter von sechs bis 14 Jahren aus Dürener Schulen, Heimen und Flüchtlingsunterkünften konnten sich nach Herzenslust austoben. "Der Spielspaß sollte bei der Maßnahme im Vordergrund stehen", betont Antje Iven, Integrationsbotschafterin des Vereins.

Deshalb waren auch keine speziellen Fußballschuhe vorgeschrieben. "Ein Junge hatte leider Schuhe mit einem Loch in der Sohle. Für den haben wir sogar noch kurzerhand ein Paar Fußballschuhe organisiert", berichtet Iven schmunzelnd. Und dass die Spieler die zur Verfügung gestellten Trikots behalten durften, konnten sie erst gar nicht glauben. Ein Jugendlicher gestand übrigens, dass er nicht so sehr auf Fußball stehe, sondern eigentlich viel lieber Kickboxen betreibe. Auch diesem konnte durch die Verbindungen von Mitorganisatorin Susanne Hempel geholfen werden. Er durfte ein Boxstudio besuchen und dort ein Schnuppertraining absolvieren.

Lohnender Aufwand in Elze

Reden wir mal über Geld am Beispiel des SSV Elze 1910. Die 6.000-Einwohner-Stadt in Niedersachsen, in der Nähe von Hildesheim gelegen, hat einen sehr engagierten örtlichen Fußballklub, der sich die Integrationsarbeit mit Flüchtlingen auf die Fahne geschrieben hat. "Elze ist aufgrund der verkehrstechnischen Lage, der Verfügbarkeit von Wohnraum, der Bereitstellung einer Integrationsbeauftragten und anderer Ressourcen ein Schwerpunkt der Flüchtlingsarbeit im Landkreis Hildesheim", berichtet Carsten Hennies, der als Jugendleiter beim SSV fungiert und bei dem viele Fäden zusammenlaufen. Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak und Afghanistan haben in Elze eine neue Heimat gefunden. "Als einziger Fußballverein vor Ort ist der SSV somit ein begehrter Anlaufpunkt für die Jugendlichen unter den Flüchtlingen", skizziert Hennies. Der 62-Jährige gibt unumwunden zu, dass er dazulernen musste. "Ich wusste zum Beispiel nicht, dass Fußball spielen im Verein in Syrien sehr teuer ist. Dort sind die Trainer fest angestellt. Ich musste erst einmal Überzeugungsarbeit leisten und erklären, dass das bei uns alles ehrenamtlich gemacht wird."

Mehr als 30 Flüchtlingskinder kicken beim SSV. Die Vereinsbeiträge von 5,50 Euro im Monat werden vom Jobcenter oder dem Landkreis Hildesheim übernommen. Dennoch hat sich der Verein Gedanken gemacht, wie seine Integrationsarbeit noch effektiver gestaltet werden kann. So wurde ein Jugendlicher, der sein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolviert, bis zu den Sommerferien, dem Ende seines Vertrages, zur Unterstützung gewonnen. Dieser war in Schul- und Kita-AGs, zu denen Flüchtlingskinder gehörten, eingebunden, aber auch in der Grundschule Elze und der Grundschule Mehle. Die genannten Einsatzstellen übernahmen dabei keine Kosten, diese wurden vom SSV Elze getragen. Pro Monat kamen somit für diese sinnvolle Kooperation von Januar bis Saisonende (Mitte Juli 2019) 358,35 Euro Kosten zusammen. Und der FSJler wurde auch für die Trainingsarbeit des Fußballklubs engagiert. Das umfasst die Mannschaften U 7 (6 Flüchtlingskinder), U 9 (6), U 10 (1), U 11 (5), U 12 (4), U 14 (3), C-Juniorinnen (1) und U 17 (7). Dabei wurden immerhin zwölf Wochenstunden abgedeckt. Der Aufwand für den Sozialdienstleistenden betrug von Januar bis Mitte Juli 860,02 Euro. 39 Stunden in der Woche war der Freiwillige mit seiner Arbeit für den Verein sowie die kommunalen Einrichtungen beschäftigt.

Insgesamt kalkulierte der SSV Elze mit Kosten von 3.912 Euro für die Flüchtlingsarbeit in 2019, ein stattlicher Betrag. Es sind horrende Aufwendungen, die der Verein bislang aus eigenen Mitteln zu stemmen versucht hat. Dazu gehört beispielsweise auch der freiwillige Anteil jedes Spielers an der Mannschaftskasse von zwei Euro pro Monat. Gleichfalls erweisen sich die Fahrten zu den Spielen als Problem. Der Anteil der Flüchtlinge in der U 17 – diese ist als 7er-Team gemeldet – ist sehr groß. Außer dem Trainer stehen aber keine weiteren Elternteile als Fahrer zur  Verfügung. Es blieb keine andere Möglichkeit, als über ein lokales Taxi-Unternehmen zu den vier Auswärtsspielen zu fahren. Pro Halbjahr kalkuliert der Verein mit weiteren Kosten von 360 Euro.

Neue Ausrichtung ab 2020

Die Initiative "2:0 für ein Willkommen" wird auch in den Jahren 2020 und 2021 fortgesetzt. Allerdings mit neuer Ausrichtung. Stiftungsgeschäftsführer Tobias Wrzesinski begründet: "Zahlreiche Fußballorganisationen haben im Lichte der Ereignisse im Herbst 2015 die Verantwortung des Fußballs für die Gesellschaft und die neu in unserem Land angekommenen Menschen sehr ernst genommen und die integrative Kraft unseres Sports sofort erkannt. Es war uns wichtig, die engagierten Vereine, die Landesverbände, Schiedsrichter-Vereinigungen und andere Organisationseinheiten des Fußballs bei ihren Engagements, ihren Initiativen und der Entwicklung von Ideen zu unterstützen." 3.765 Förderanträge wurden zwischen dem 19. März 2015 und dem 31. Dezember 2019 positiv beschieden. Mehr als 2,3 Millionen Euro zusammen mit der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration sowie mit Unterstützung der A-Nationalmannschaft der Männer bereitgestellt. "Mit unserem neuen Programm wollen wir in den nächsten zwei Jahren dazu beitragen, Menschen mit Fluchterfahrung für die Übernahme einer ehrenamtlichen Tätigkeit im Fußball zu befähigen. Wir wollen ihnen zeigen, wie ein Fußballverein funktioniert, welche Aufgaben es zu erledigen gilt, und die neuen Mitspieler beispielsweise zu Trainern oder Schiedsrichtern ausbilden", so Wrzesinski. Dazu werden spezifische Programme in den DFB-Landesverbänden gefördert. Auch ein Leadership-Programm ist geplant.

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