DFB-Wochenschau: Lukas Podolski erzielt erstes Bundesligator

Was passierte im deutschen Fußball vor fünf Jahren? Vor 25, 50 oder 100 Jahren? Autor Udo Muras hat in den Archiven gesucht und blickt auf die wichtigsten Jahrestage zurück. Die DFB-Wochenschau - immer mittwochs auf DFB.de.

9. Dezember

Vor 90 Jahren schlägt Meister Spielvereinigung Fürth die Münchner Bayern 2:1.

Vor 30 Jahren verwandelt Klaus Allofs im rheinischen Derby zwischen Leverkusen und Köln einen Eckball direkt. Und doch gewinnt Leverkusen gegen den Nachbarn mit 2:1 im Freitagsspiel der Bundesliga, erstmals überhaupt seit dem Aufstieg 1979.

Vor 25 Jahren beginnt die dritte DFB-Pokalrunde. Landesligist SV Wehen steht dicht vor der Sensation, führt bis zur 84. Minute 2:1 gegen Kaiserslautern. Doch Michael Schulz und Sergio Allievi verhindern die Blamage für den Bundesligisten. Schulz: "Wenn man so viel Massel hat wie wir, braucht man sich nichts mehr zu Weihnachten wünschen." Auch Werder Bremen muss zittern, Zweitligist Fortuna Köln ertrotzt im Weserstadion eine Verlängerung. Frank Neubarth und Manfred Burgsmüller sorgen dann für den 3:1-Endstand.

Vor zehn Jahren spielt der VfB Stuttgart in Old Trafford. Im bedeutungslosen letzten Gruppenspiel der Champions League können sich die Schwaben bei ManUnited ein 0:2 leisten - beide stehen bereits in der Zwischenrunde. Ruud van Nistelrooy überwindet Timo Hildebrand mit dem Pausenpfiff, Ryan Giggs sorgt für die Entscheidung. "Wir können Manchester erhobenen Hauptes verlassen", sagt Präsident Erwin Staudt auf dem Bankett. Trainer Felix Magath sieht es kritischer: "Nach diesem Spiel gibt es keinen Anlass zur Freude."

10. Dezember

Vor 30 Jahren freut sich Bayern München über ein 1:1 in Uerdingen. Weil Bayern einen Punkt hinter Herbstmeister VfB Stuttgart, der spielfrei hat, auf Platz zwei landet, spricht Manager Uli Hoeneß gar von "einem Sechser im Lotto". Borussia Mönchengladbach hätte noch vorbeiziehen können, kassiert aber in letzter Minute in Bielefeld den 2:2-Ausgleich. Werder Bremen wird Vierter der Vorrunde, fegt Braunschweig 4:0 vom Platz, doch Rudi Völler zieht ein langes Gesicht. Otto Rehhagel hat während des Spiels seinen Eigensinn getadelt, Rudi prompt wütend abgewunken. Rehhagel zur Presse: "Heute hat er das Einzelspiel übertrieben."

Kurios: Schlusslicht Frankfurt verliert in Kaiserslautern 0:1, klettert aber einen Platz nach oben, da die Nürnberger in Dortmund noch höher verlieren (1:3). Das FCK-Tor gelingt übrigens dem heutigen Eintracht-Manager Bruno Hübner. Lustig verläuft die Pressekonferenz in Dortmund, wo Nürnbergs Schatzmeister Ernst-Ludwig Zeitz aus dem Nähkästchen plaudert. Der BVB-Trainer Horst Franz hätte eigentlich in Nürnberg anfangen sollen, doch habe sich Präsident Michael A. Roth einreden lassen, der Biorhythmus von Franz passe nicht zum Club. Der sucht nun schon den dritten Trainer der Saison 1983/1984.

Vor 25 Jahren gewinnt Borussia Dortmund im DFB-Pokal auf Schalke. Vor der Pause fallen keine Tore, dann zieht der BVB auf 0:3 davon, ehe Jürgen Luginger und Ingo Anderbrügge noch verkürzen. Nach Randale unter den Fangruppen werden 30 Personen festgenommen. Auch auf der Pressekonferenz fliegen die Fäuste: BVB-Profi Frank Pagelsdorf schüttet einem Boulevardjournalisten Cola in den Nacken, um sich für polemische Kritik zu revanchieren. Dafür erhält er nun drei Faustschläge vom Reporter. Der HSV (3:1 gegen RW Essen) und Leverkusen (5:2 gegen Waldhof) kommen souverän weiter. Bayerns Heimspiel gegen den KSC fällt aus.

Am selben Tag wird Werder-Stürmer Frank Ordenewitz im ZDF-Sportstudio mit dem Fairplay-Preis der FIFA, versüßt mit 50.000 Schweizer Franken, ausgezeichnet. "Otze" hatte im Mai 1988 ein Handspiel im eigenen Strafraum zugegeben, der Elfmeter führte zu einem Gegentor. Ordenewitz sagt: "Man kann clever sein und trotzdem aufrichtig. Der Fußball steht in letzter Zeit so stark in der Kritik, da ist solch ein Preis sicherlich positiv für das Image unserer Sportart." Erst recht, als er bekannt gibt, das Preisgeld einer Bremer Kinderstiftung zu übergeben.

Vor 20 Jahren verlässt Trainer Christoph Daum den VfB Stuttgart. Zum Abschied gelingt immerhin ein 4:0 über den MSV Duisburg, aber Platz 14 ist zu wenig für den Meister von 1992. Die Zuschauer feiern Daum, aber Manager Dieter Hoeneß ist "zutiefst enttäuscht". Denn: "Hätte er sich seinen Rücktritt etwas früher überlegt, hätten wir uns mit der Suche nach einem Nachfolger leichtgetan." So kann Hoeneß noch nicht in die Weihnachtsferien.

Gleiches gilt für seinen Bruder Uli in München. Denn beim FC Bayern sitzt Erich Ribbeck zum letzten Mal auf der Bank. Das 1:1 in Dresden wird seine Abschiedsvorstellung, aber er weiß es noch nicht. Dass Vizepräsident Franz Beckenbauer ihn ablösen soll, ist freilich schon durchgesickert. Der Kaiser sagt: "Ich sehe keine Notwendigkeit - es sei denn, es würde eine Notlage vorliegen." Die Not der Bayern im Winter 1993 ist jedoch groß; nur Platz drei, Aus in beiden Pokalwettbewerben. Und viel Theater: Nach Spielführer Raimond Aumann tritt auch Olaf Thon als "Vize" zurück. In Dresden trägt Thomas Helmer die Binde. Lothar Matthäus wird hin- und hergeschoben. Als Libero geholt, spielt er nun im Mittelfeld. Matthäus sagt dem Kicker: "Auf Grund meiner Persönlichkeit sollte ich erwarten können, auf einer festen Position spielen zu können."

Vor zehn Jahren erreicht Bayern München die Zwischenrunde der Champions League. Dazu reicht ein 1:0 über den RSC Anderlecht. Roy Makaay erzielt das Tor des Tages per Elfmeter, aber 52.000 Zuschauer sehen ein sehr schwaches Spiel.

11. Dezember

Vor 75 Jahren wird das Halbfinale im Tschammer-Pokal ausgetragen. Beinahe wie von oben gewünscht, erreichen eine Mannschaft aus dem "Alt-Reich" und eine aus der "Ost-Mark" (Österreich) das Finale. Der FSV Frankfurt nutzt gegen den Wiener SK vor 30.000 Zuschauern den Heimvorteil, ein Elfmeter von Fritz Fend zum 3:2 sichert den Sieg. Dagegen scheidet der 1. FC Nürnberg bei Rapid Wien aus; Georg Schors erzielt beide Tore beim 2:0. Der Pokalsieger 1938 wird aus Termingründen erst 1939 ermittelt; das Finale von Berlin steigt am 8. Januar.

Vor 50 Jahren trennen sich der HSV und der FC Barcelona im Rückspiel des Pokalsieger-Cups 0:0. So wird nach dem 4:4 in Barcelona ein drittes Spiel nötig, die Auswärtstorregelung ist noch nicht erfunden.

Vor 30 Jahren bestreitet der HSV in Tokio das Weltpokalfinale gegen Gremio Porto Alegre. Die Brasilianer gewinnen nach Verlängerung mit 2:1, Michael Schröder trifft für den deutschen Meister. Felix Magath sagt: "Wir haben verloren, weil wir nicht mehr der Hamburger SV aus den Tagen von Athen sind." Das Landesmeister-Finale gegen Juventus Turin liegt da schon sieben Monate zurück.

Vor 20 Jahren geht die Bundesliga nach 20 Spieltagen in die Winterpause. Die Meisterfrage verspricht Spannung, die ersten sieben liegen nur zwei Punkte auseinander. Bayer Leverkusen überwintert an der Spitze, schafft aber gegen Abstiegskandidat Wattenscheid nur ein 1:1. So enden auch drei weitere Spiele, darunter das von Herbstmeister Eintracht Frankfurt in Kaiserslautern. Auch Meister Werder Bremen erreicht bei Schlusslicht VfB Leipzig dieses Resultat und verliert Mario Basler durch Platzverweis. Mann des Tages ist Freiburgs Argentinier Rodolfo Cardoso, der beim 4:1 gegen den BVB zwei Tore erzielt. Borussia stürzt auf Platz zehn, Trainer Ottmar Hitzfeld bekennt: "Uns fehlt es an Disziplin. Das darf einer Spitzenmannschaft nicht passieren."

12. Dezember

Vor 70 Jahren finden Gauligaspiele statt. Für Aufsehen sorgt in Sachsen das 9:2 des Dresdner SC in Riesa. In Hessen sieht man die erste Niederlage von Primus Hanau 93 (0:1 in Offenbach). In Westfalen strauchelt Tabellenführer Borussia Dortmund über den VfL Altenbögge (1:1), so zieht Schalke 04 (6:0 gegen Alemannia Dortmund) gleich. Der 1. FC Kaiserslautern geht beim FV Metz 0:5 unter. Torreich verläuft das Spitzenspiel in Wien zwischen Wacker und Austria (6:4) und auch für die Wirren jener Kriegstage ungewöhnlich ist das Resultat in der Südbayern-Staffel: BC Post Augsburg gegen Ingolstadt 11:4.

Vor 40 Jahren erreichen zwei Bundesligisten das UEFA-Cup-Viertelfinale. Der 1. FC Köln (4:0 gegen OGC Nizza) und VfB Stuttgart (3:0 gegen Dynamo Kiew) biegen ihre Hinspiel-Rückstände noch um. VfB-Held des Tages ist der 18-jährige Bernd Martin, dem fünf Minuten nach seiner Einwechslung das entscheidende 3:0 gelingt. Bei den Kölnern sticht Doppeltorschütze Heinz Flohe heraus. Frust dagegen bei Fortuna Düsseldorf, das bei Lok Leipzig 0:3 untergeht und ausscheidet. 80.000 Zuschauer im Zentralstadion feiern "Lok", das seine Tore binnen acht Minuten erzielt. Nach Abpfiff kommt es noch zu einer Posse. Fortuna will den Spielball mitnehmen, von allen Spielern bereits unterschrieben, um ihn für einen karitativen Zweck zu versteigern. Doch der Lok-Vorstand fordert die Herausgabe des Balls. Fortuna nimmt ihn trotzdem mit, verspricht aber: "Wir schicken ihnen einen neuen." Konter der Leipziger: "Wer garantiert uns das?" Fußball im Kalten Krieg…

Vor 25 Jahren trennt sich Eintracht Frankfurt bereits zum zweiten Mal in der Saison von seinem Trainer. Der Ungar Pal Csernai muss nach nur 90 Tagen Amtszeit gehen. Csernai berichtet vom Trennungsgespräch mit Präsident Matthias Ohms: "Es ist betont worden, dass man mit meiner Arbeit sehr zufrieden sei. Doch wenn ein neuer Präsident kommt, will er auch neue Leute haben." Noch steht der Nachfolger nicht fest.

13. Dezember

Vor 60 Jahren wird das Halbfinale im DFB-Pokal ausgetragen. Beide Spiele müssen in die Verlängerung, eines in die Wiederholung. Der HSV unterliegt dem 1. FC Köln 1:3, Georg Stollenwerk ebnet mit zwei Toren Kölns ersten Weg in ein Pokalfinale. Der VfB Stuttgart und TuS Neuendorf trennen sich in Ludwigshafen nach 120 Minuten 2:2, Nationalspieler Robert Schlienz rettet dem VfB in der 110. Minute mit seinem Tor eine zweite Chance - im März 1954.

Das Programm der Oberligen ist reduziert; im Süden gibt es nur ein Nachholspiel; Hessen Kassel trotzt dem 1. FC Nürnberg vor 30.000 Besuchern ein 2:2 ab und verlässt den letzten Platz. Nur im Norden ist volles Programm. Hannover 96 leistet sich vor der Tagesrekord-Kulisse von 20.000 Zuschauern ein 2:2 gegen St. Pauli, bei acht Punkten auf Braunschweig (4:1 gegen VfL Osnabrück) kein Beinbruch. Außer der Eintracht schafft keiner einen Heimsieg, Eimsbüttel geht gegen Werder Bremen 1:5 unter.

Im Westen spielen nur die großen Revierrivalen. Der BVB schlägt Meiderich 2:1, Schalke gewinnt vor 42.000 Fans mit 3:2 in Bochum. Die Sieger schließen zur Spitzengruppe auf, aber die im Pokal beschäftigten Kölner bleiben Erster. In den vier Spielen des Südwestens fallen 26 Tore. Der deutsche Meister FCK (8:2 gegen 1. FC Saarbrücken) bietet am meisten. Helmut Schön, Trainer der Saar-Auswahl, die mit Deutschland in der WM-Qualifikation steht, ist sichtlich beeindruckt ob des Resultats und dem besten Mann auf dem Feld: "Fritz Walter befindet sich zur Zeit in einer kaum mehr zu überbietenden Form." Der Fritz, dem auch ein Tor gelingt, sagt: "Heute war es so, wie ich es mir vorstellte." Saarbrückens Paul Müller ist bedient von der Packung: "Treten wir auf dem Betzenberg an, so scheinen meine Spieler wie chloroformiert zu sein."

Vor zehn Jahren wird der 16. Spieltag der Bundesliga ausgetragen. Werder Bremen verdrängt nach dem 3:1 in Leverkusen den VfB Stuttgart (0:1 bei Bayern) von der Spitze. "Das war ein großer Sieg, die Mannschaft hat gezeigt, dass sie auch kämpfen kann", stellt Trainer Thomas Schaaf fest. Johan Micoud übertreibt es allerdings, ebenso wie Bayers Abwehrchef Jens Nowotny fliegt er vom Platz. Nowotny holt die Rekordhalter Stefan Effenberg und Torsten Kracht (je sieben Platzverweise) ein.

In Rostock erzielt der 18 Jahre alte Kölner Stürmer Lukas Podolski per Kopf sein erstes Bundesligator. Es reicht für einen Punkt, der FC bleibt Letzter. Schalke gewinnt am Betzenberg 2:0 und stürzt Kaiserslautern in die nächste Krise. Da ist das Duell der Zwillingsbrüder Halil (FCK) und Hamit Altintop nur eine Randnotiz. Sieger Hamit gibt zu: "Ich konnte mich heute gar nicht richtig freuen, denn wenn es ihm nicht gut geht, leide ich mit."

14. Dezember

Vor 100 Jahren gewinnt der Frankfurter FV auch dank zweier Eigentore beim FV Bürgel mit 4:2 und verteidigt die Spitze. Interessant die Kritik am Unparteiischen, die sich im Fußball und Olympischer Sport findet: "Der Schiedsrichter, der immer die Hände in den Taschen hatte, hätte energischer sein dürfen."

Vor 50 Jahren findet der 15. Spieltag der Bundesligahistorie statt. Zum Ende der Hinrunde fällt trotz bundesweiten Schneefalls keine Partie aus. Kurios: Es gibt fünf verschiedene Anstoßzeiten, einige Klubs nehmen auf den langen Einkaufssamstag vor Weihnachten Rücksicht. So wird Dortmund gegen Braunschweig (3:0) erst um 20 Uhr angepfiffen, nur 12.000 Zuschauer enttarnen die Maßnahme als schlechte Idee. In Stuttgart hingegen finden sich um 16.45 Uhr rund 73.000 Zuschauer zum Spitzenspiel ein. Der VfB unterliegt Herbstmeister Köln 0:1, Heinz Hornig glückt das Tor des Tages. Als Zweiter läuft Schalke ein, Schlusslicht Saarbrücken hält nur eine Halbzeit mit - dann sorgt ein Hattrick von Klaus Matischak binnen acht Minuten für klare Verhältnisse. Endstand 4:1.

Hinter dem BVB wird der MSV (1:1 am Betzenberg) beachtlicher Vierter. Aufatmen in Nürnberg, wo der HSV trotz 1:2-Rückstand noch 3:2 geschlagen wird. Der einzige Verein, der bisher den Trainer gewechselt hat, beendet die Vorrunde auf Platz elf. 1860 München ist nach dem 1:4 in Bremen gar Zwölfter, Torwart Petar Radenkovic verschuldet zwei Tore. Eintracht Frankfurt sorgt für Bewegung im Abstiegskampf, indem sie dem KSC ein 3:0 im Waldstadion erlaubt. So fällt Preußen Münster (0:2 in Berlin) auf den 15. Platz.

15. Dezember

Vor 40 Jahren findet die zweite DFB-Pokalrunde statt, wenn auch nicht komplett. Zwei Spiele fallen aus, eines wird verschoben. In den verbliebenen fünf Partien geht es eng zu, aber es gibt nur eine Überraschung: Regionalligist Wattenscheid wirft Hertha BSC raus (1:0). 09-Präsident Klaus Steilmann zahlt pro Kopf 2400 Mark Siegprämie, Spieler Hannes Bongartz meint: "Jetzt sind wir zu allem fähig." Titelverteidiger Borussia Mönchengladbach und der HSV trennen sich 2:2, zweimal führen die Gäste. Wiederholungsspiel.

Meister Bayern gewinnt bei Angstgegner Werder Bremen 2:1, Joker Conny Torstensson springt für den bei Horst-Dieter Höttges abgemeldeten Gerd Müller in die Bresche und schießt die Münchner in die nächste Runde. Uli Hoeneß strahlt: "Jetzt können wir Weihnachten feiern." Eintracht Frankfurt trifft noch in der Nachspielzeit zum 3:2 bei Hessen Kassel, der Österreicher Thomas Parits verhindert die Verlängerung. Hannes Löhr schießt den 1. FC Köln weiter - 1:0 gegen Wuppertal. In der Regionalliga Nord gewinnt Herbstmeister Eintracht Braunschweig 10:0 in Itzehoe.

Vor 20 Jahren spielt die Nationalmannschaft im ersten Auftritt der Amerika-Tournee gegen Argentinien. Dabei kassiert der Weltmeister in Miami die erste Niederlage des Jahres 1993 - ein 1:2. Das deutsche Tor gelingt Andreas Möller schon nach neun Minuten. Es ist bereits der Ausgleich, zuvor überwindet Diaz Torwart Andreas Köpke aus 30 Metern. Ein Kopfballtor von Balbo verschafft Argentinien die Revanche für das WM-Finale 1990.

Am selben Tag stellt der VfB Stuttgart seinen neuen Trainer vor: Jürgen Röber. Er sagt, was viele sagen: "Ich werde versuchen, offensiv zu spielen. Der Funke muss auf die Zuschauer überspringen."

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Was passierte im deutschen Fußball vor fünf Jahren? Vor 25, 50 oder 100 Jahren? Autor Udo Muras hat in den Archiven gesucht und blickt auf die wichtigsten Jahrestage zurück. Die DFB-Wochenschau - immer mittwochs auf DFB.de.

9. Dezember

Vor 90 Jahren schlägt Meister Spielvereinigung Fürth die Münchner Bayern 2:1.

Vor 30 Jahren verwandelt Klaus Allofs im rheinischen Derby zwischen Leverkusen und Köln einen Eckball direkt. Und doch gewinnt Leverkusen gegen den Nachbarn mit 2:1 im Freitagsspiel der Bundesliga, erstmals überhaupt seit dem Aufstieg 1979.

Vor 25 Jahren beginnt die dritte DFB-Pokalrunde. Landesligist SV Wehen steht dicht vor der Sensation, führt bis zur 84. Minute 2:1 gegen Kaiserslautern. Doch Michael Schulz und Sergio Allievi verhindern die Blamage für den Bundesligisten. Schulz: "Wenn man so viel Massel hat wie wir, braucht man sich nichts mehr zu Weihnachten wünschen." Auch Werder Bremen muss zittern, Zweitligist Fortuna Köln ertrotzt im Weserstadion eine Verlängerung. Frank Neubarth und Manfred Burgsmüller sorgen dann für den 3:1-Endstand.

Vor zehn Jahren spielt der VfB Stuttgart in Old Trafford. Im bedeutungslosen letzten Gruppenspiel der Champions League können sich die Schwaben bei ManUnited ein 0:2 leisten - beide stehen bereits in der Zwischenrunde. Ruud van Nistelrooy überwindet Timo Hildebrand mit dem Pausenpfiff, Ryan Giggs sorgt für die Entscheidung. "Wir können Manchester erhobenen Hauptes verlassen", sagt Präsident Erwin Staudt auf dem Bankett. Trainer Felix Magath sieht es kritischer: "Nach diesem Spiel gibt es keinen Anlass zur Freude."

10. Dezember

Vor 30 Jahren freut sich Bayern München über ein 1:1 in Uerdingen. Weil Bayern einen Punkt hinter Herbstmeister VfB Stuttgart, der spielfrei hat, auf Platz zwei landet, spricht Manager Uli Hoeneß gar von "einem Sechser im Lotto". Borussia Mönchengladbach hätte noch vorbeiziehen können, kassiert aber in letzter Minute in Bielefeld den 2:2-Ausgleich. Werder Bremen wird Vierter der Vorrunde, fegt Braunschweig 4:0 vom Platz, doch Rudi Völler zieht ein langes Gesicht. Otto Rehhagel hat während des Spiels seinen Eigensinn getadelt, Rudi prompt wütend abgewunken. Rehhagel zur Presse: "Heute hat er das Einzelspiel übertrieben."

Kurios: Schlusslicht Frankfurt verliert in Kaiserslautern 0:1, klettert aber einen Platz nach oben, da die Nürnberger in Dortmund noch höher verlieren (1:3). Das FCK-Tor gelingt übrigens dem heutigen Eintracht-Manager Bruno Hübner. Lustig verläuft die Pressekonferenz in Dortmund, wo Nürnbergs Schatzmeister Ernst-Ludwig Zeitz aus dem Nähkästchen plaudert. Der BVB-Trainer Horst Franz hätte eigentlich in Nürnberg anfangen sollen, doch habe sich Präsident Michael A. Roth einreden lassen, der Biorhythmus von Franz passe nicht zum Club. Der sucht nun schon den dritten Trainer der Saison 1983/1984.

Vor 25 Jahren gewinnt Borussia Dortmund im DFB-Pokal auf Schalke. Vor der Pause fallen keine Tore, dann zieht der BVB auf 0:3 davon, ehe Jürgen Luginger und Ingo Anderbrügge noch verkürzen. Nach Randale unter den Fangruppen werden 30 Personen festgenommen. Auch auf der Pressekonferenz fliegen die Fäuste: BVB-Profi Frank Pagelsdorf schüttet einem Boulevardjournalisten Cola in den Nacken, um sich für polemische Kritik zu revanchieren. Dafür erhält er nun drei Faustschläge vom Reporter. Der HSV (3:1 gegen RW Essen) und Leverkusen (5:2 gegen Waldhof) kommen souverän weiter. Bayerns Heimspiel gegen den KSC fällt aus.

Am selben Tag wird Werder-Stürmer Frank Ordenewitz im ZDF-Sportstudio mit dem Fairplay-Preis der FIFA, versüßt mit 50.000 Schweizer Franken, ausgezeichnet. "Otze" hatte im Mai 1988 ein Handspiel im eigenen Strafraum zugegeben, der Elfmeter führte zu einem Gegentor. Ordenewitz sagt: "Man kann clever sein und trotzdem aufrichtig. Der Fußball steht in letzter Zeit so stark in der Kritik, da ist solch ein Preis sicherlich positiv für das Image unserer Sportart." Erst recht, als er bekannt gibt, das Preisgeld einer Bremer Kinderstiftung zu übergeben.

Vor 20 Jahren verlässt Trainer Christoph Daum den VfB Stuttgart. Zum Abschied gelingt immerhin ein 4:0 über den MSV Duisburg, aber Platz 14 ist zu wenig für den Meister von 1992. Die Zuschauer feiern Daum, aber Manager Dieter Hoeneß ist "zutiefst enttäuscht". Denn: "Hätte er sich seinen Rücktritt etwas früher überlegt, hätten wir uns mit der Suche nach einem Nachfolger leichtgetan." So kann Hoeneß noch nicht in die Weihnachtsferien.

Gleiches gilt für seinen Bruder Uli in München. Denn beim FC Bayern sitzt Erich Ribbeck zum letzten Mal auf der Bank. Das 1:1 in Dresden wird seine Abschiedsvorstellung, aber er weiß es noch nicht. Dass Vizepräsident Franz Beckenbauer ihn ablösen soll, ist freilich schon durchgesickert. Der Kaiser sagt: "Ich sehe keine Notwendigkeit - es sei denn, es würde eine Notlage vorliegen." Die Not der Bayern im Winter 1993 ist jedoch groß; nur Platz drei, Aus in beiden Pokalwettbewerben. Und viel Theater: Nach Spielführer Raimond Aumann tritt auch Olaf Thon als "Vize" zurück. In Dresden trägt Thomas Helmer die Binde. Lothar Matthäus wird hin- und hergeschoben. Als Libero geholt, spielt er nun im Mittelfeld. Matthäus sagt dem Kicker: "Auf Grund meiner Persönlichkeit sollte ich erwarten können, auf einer festen Position spielen zu können."

Vor zehn Jahren erreicht Bayern München die Zwischenrunde der Champions League. Dazu reicht ein 1:0 über den RSC Anderlecht. Roy Makaay erzielt das Tor des Tages per Elfmeter, aber 52.000 Zuschauer sehen ein sehr schwaches Spiel.

11. Dezember

Vor 75 Jahren wird das Halbfinale im Tschammer-Pokal ausgetragen. Beinahe wie von oben gewünscht, erreichen eine Mannschaft aus dem "Alt-Reich" und eine aus der "Ost-Mark" (Österreich) das Finale. Der FSV Frankfurt nutzt gegen den Wiener SK vor 30.000 Zuschauern den Heimvorteil, ein Elfmeter von Fritz Fend zum 3:2 sichert den Sieg. Dagegen scheidet der 1. FC Nürnberg bei Rapid Wien aus; Georg Schors erzielt beide Tore beim 2:0. Der Pokalsieger 1938 wird aus Termingründen erst 1939 ermittelt; das Finale von Berlin steigt am 8. Januar.

Vor 50 Jahren trennen sich der HSV und der FC Barcelona im Rückspiel des Pokalsieger-Cups 0:0. So wird nach dem 4:4 in Barcelona ein drittes Spiel nötig, die Auswärtstorregelung ist noch nicht erfunden.

Vor 30 Jahren bestreitet der HSV in Tokio das Weltpokalfinale gegen Gremio Porto Alegre. Die Brasilianer gewinnen nach Verlängerung mit 2:1, Michael Schröder trifft für den deutschen Meister. Felix Magath sagt: "Wir haben verloren, weil wir nicht mehr der Hamburger SV aus den Tagen von Athen sind." Das Landesmeister-Finale gegen Juventus Turin liegt da schon sieben Monate zurück.

Vor 20 Jahren geht die Bundesliga nach 20 Spieltagen in die Winterpause. Die Meisterfrage verspricht Spannung, die ersten sieben liegen nur zwei Punkte auseinander. Bayer Leverkusen überwintert an der Spitze, schafft aber gegen Abstiegskandidat Wattenscheid nur ein 1:1. So enden auch drei weitere Spiele, darunter das von Herbstmeister Eintracht Frankfurt in Kaiserslautern. Auch Meister Werder Bremen erreicht bei Schlusslicht VfB Leipzig dieses Resultat und verliert Mario Basler durch Platzverweis. Mann des Tages ist Freiburgs Argentinier Rodolfo Cardoso, der beim 4:1 gegen den BVB zwei Tore erzielt. Borussia stürzt auf Platz zehn, Trainer Ottmar Hitzfeld bekennt: "Uns fehlt es an Disziplin. Das darf einer Spitzenmannschaft nicht passieren."

12. Dezember

Vor 70 Jahren finden Gauligaspiele statt. Für Aufsehen sorgt in Sachsen das 9:2 des Dresdner SC in Riesa. In Hessen sieht man die erste Niederlage von Primus Hanau 93 (0:1 in Offenbach). In Westfalen strauchelt Tabellenführer Borussia Dortmund über den VfL Altenbögge (1:1), so zieht Schalke 04 (6:0 gegen Alemannia Dortmund) gleich. Der 1. FC Kaiserslautern geht beim FV Metz 0:5 unter. Torreich verläuft das Spitzenspiel in Wien zwischen Wacker und Austria (6:4) und auch für die Wirren jener Kriegstage ungewöhnlich ist das Resultat in der Südbayern-Staffel: BC Post Augsburg gegen Ingolstadt 11:4.

Vor 40 Jahren erreichen zwei Bundesligisten das UEFA-Cup-Viertelfinale. Der 1. FC Köln (4:0 gegen OGC Nizza) und VfB Stuttgart (3:0 gegen Dynamo Kiew) biegen ihre Hinspiel-Rückstände noch um. VfB-Held des Tages ist der 18-jährige Bernd Martin, dem fünf Minuten nach seiner Einwechslung das entscheidende 3:0 gelingt. Bei den Kölnern sticht Doppeltorschütze Heinz Flohe heraus. Frust dagegen bei Fortuna Düsseldorf, das bei Lok Leipzig 0:3 untergeht und ausscheidet. 80.000 Zuschauer im Zentralstadion feiern "Lok", das seine Tore binnen acht Minuten erzielt. Nach Abpfiff kommt es noch zu einer Posse. Fortuna will den Spielball mitnehmen, von allen Spielern bereits unterschrieben, um ihn für einen karitativen Zweck zu versteigern. Doch der Lok-Vorstand fordert die Herausgabe des Balls. Fortuna nimmt ihn trotzdem mit, verspricht aber: "Wir schicken ihnen einen neuen." Konter der Leipziger: "Wer garantiert uns das?" Fußball im Kalten Krieg…

Vor 25 Jahren trennt sich Eintracht Frankfurt bereits zum zweiten Mal in der Saison von seinem Trainer. Der Ungar Pal Csernai muss nach nur 90 Tagen Amtszeit gehen. Csernai berichtet vom Trennungsgespräch mit Präsident Matthias Ohms: "Es ist betont worden, dass man mit meiner Arbeit sehr zufrieden sei. Doch wenn ein neuer Präsident kommt, will er auch neue Leute haben." Noch steht der Nachfolger nicht fest.

13. Dezember

Vor 60 Jahren wird das Halbfinale im DFB-Pokal ausgetragen. Beide Spiele müssen in die Verlängerung, eines in die Wiederholung. Der HSV unterliegt dem 1. FC Köln 1:3, Georg Stollenwerk ebnet mit zwei Toren Kölns ersten Weg in ein Pokalfinale. Der VfB Stuttgart und TuS Neuendorf trennen sich in Ludwigshafen nach 120 Minuten 2:2, Nationalspieler Robert Schlienz rettet dem VfB in der 110. Minute mit seinem Tor eine zweite Chance - im März 1954.

Das Programm der Oberligen ist reduziert; im Süden gibt es nur ein Nachholspiel; Hessen Kassel trotzt dem 1. FC Nürnberg vor 30.000 Besuchern ein 2:2 ab und verlässt den letzten Platz. Nur im Norden ist volles Programm. Hannover 96 leistet sich vor der Tagesrekord-Kulisse von 20.000 Zuschauern ein 2:2 gegen St. Pauli, bei acht Punkten auf Braunschweig (4:1 gegen VfL Osnabrück) kein Beinbruch. Außer der Eintracht schafft keiner einen Heimsieg, Eimsbüttel geht gegen Werder Bremen 1:5 unter.

Im Westen spielen nur die großen Revierrivalen. Der BVB schlägt Meiderich 2:1, Schalke gewinnt vor 42.000 Fans mit 3:2 in Bochum. Die Sieger schließen zur Spitzengruppe auf, aber die im Pokal beschäftigten Kölner bleiben Erster. In den vier Spielen des Südwestens fallen 26 Tore. Der deutsche Meister FCK (8:2 gegen 1. FC Saarbrücken) bietet am meisten. Helmut Schön, Trainer der Saar-Auswahl, die mit Deutschland in der WM-Qualifikation steht, ist sichtlich beeindruckt ob des Resultats und dem besten Mann auf dem Feld: "Fritz Walter befindet sich zur Zeit in einer kaum mehr zu überbietenden Form." Der Fritz, dem auch ein Tor gelingt, sagt: "Heute war es so, wie ich es mir vorstellte." Saarbrückens Paul Müller ist bedient von der Packung: "Treten wir auf dem Betzenberg an, so scheinen meine Spieler wie chloroformiert zu sein."

Vor zehn Jahren wird der 16. Spieltag der Bundesliga ausgetragen. Werder Bremen verdrängt nach dem 3:1 in Leverkusen den VfB Stuttgart (0:1 bei Bayern) von der Spitze. "Das war ein großer Sieg, die Mannschaft hat gezeigt, dass sie auch kämpfen kann", stellt Trainer Thomas Schaaf fest. Johan Micoud übertreibt es allerdings, ebenso wie Bayers Abwehrchef Jens Nowotny fliegt er vom Platz. Nowotny holt die Rekordhalter Stefan Effenberg und Torsten Kracht (je sieben Platzverweise) ein.

In Rostock erzielt der 18 Jahre alte Kölner Stürmer Lukas Podolski per Kopf sein erstes Bundesligator. Es reicht für einen Punkt, der FC bleibt Letzter. Schalke gewinnt am Betzenberg 2:0 und stürzt Kaiserslautern in die nächste Krise. Da ist das Duell der Zwillingsbrüder Halil (FCK) und Hamit Altintop nur eine Randnotiz. Sieger Hamit gibt zu: "Ich konnte mich heute gar nicht richtig freuen, denn wenn es ihm nicht gut geht, leide ich mit."

14. Dezember

Vor 100 Jahren gewinnt der Frankfurter FV auch dank zweier Eigentore beim FV Bürgel mit 4:2 und verteidigt die Spitze. Interessant die Kritik am Unparteiischen, die sich im Fußball und Olympischer Sport findet: "Der Schiedsrichter, der immer die Hände in den Taschen hatte, hätte energischer sein dürfen."

Vor 50 Jahren findet der 15. Spieltag der Bundesligahistorie statt. Zum Ende der Hinrunde fällt trotz bundesweiten Schneefalls keine Partie aus. Kurios: Es gibt fünf verschiedene Anstoßzeiten, einige Klubs nehmen auf den langen Einkaufssamstag vor Weihnachten Rücksicht. So wird Dortmund gegen Braunschweig (3:0) erst um 20 Uhr angepfiffen, nur 12.000 Zuschauer enttarnen die Maßnahme als schlechte Idee. In Stuttgart hingegen finden sich um 16.45 Uhr rund 73.000 Zuschauer zum Spitzenspiel ein. Der VfB unterliegt Herbstmeister Köln 0:1, Heinz Hornig glückt das Tor des Tages. Als Zweiter läuft Schalke ein, Schlusslicht Saarbrücken hält nur eine Halbzeit mit - dann sorgt ein Hattrick von Klaus Matischak binnen acht Minuten für klare Verhältnisse. Endstand 4:1.

Hinter dem BVB wird der MSV (1:1 am Betzenberg) beachtlicher Vierter. Aufatmen in Nürnberg, wo der HSV trotz 1:2-Rückstand noch 3:2 geschlagen wird. Der einzige Verein, der bisher den Trainer gewechselt hat, beendet die Vorrunde auf Platz elf. 1860 München ist nach dem 1:4 in Bremen gar Zwölfter, Torwart Petar Radenkovic verschuldet zwei Tore. Eintracht Frankfurt sorgt für Bewegung im Abstiegskampf, indem sie dem KSC ein 3:0 im Waldstadion erlaubt. So fällt Preußen Münster (0:2 in Berlin) auf den 15. Platz.

15. Dezember

Vor 40 Jahren findet die zweite DFB-Pokalrunde statt, wenn auch nicht komplett. Zwei Spiele fallen aus, eines wird verschoben. In den verbliebenen fünf Partien geht es eng zu, aber es gibt nur eine Überraschung: Regionalligist Wattenscheid wirft Hertha BSC raus (1:0). 09-Präsident Klaus Steilmann zahlt pro Kopf 2400 Mark Siegprämie, Spieler Hannes Bongartz meint: "Jetzt sind wir zu allem fähig." Titelverteidiger Borussia Mönchengladbach und der HSV trennen sich 2:2, zweimal führen die Gäste. Wiederholungsspiel.

Meister Bayern gewinnt bei Angstgegner Werder Bremen 2:1, Joker Conny Torstensson springt für den bei Horst-Dieter Höttges abgemeldeten Gerd Müller in die Bresche und schießt die Münchner in die nächste Runde. Uli Hoeneß strahlt: "Jetzt können wir Weihnachten feiern." Eintracht Frankfurt trifft noch in der Nachspielzeit zum 3:2 bei Hessen Kassel, der Österreicher Thomas Parits verhindert die Verlängerung. Hannes Löhr schießt den 1. FC Köln weiter - 1:0 gegen Wuppertal. In der Regionalliga Nord gewinnt Herbstmeister Eintracht Braunschweig 10:0 in Itzehoe.

Vor 20 Jahren spielt die Nationalmannschaft im ersten Auftritt der Amerika-Tournee gegen Argentinien. Dabei kassiert der Weltmeister in Miami die erste Niederlage des Jahres 1993 - ein 1:2. Das deutsche Tor gelingt Andreas Möller schon nach neun Minuten. Es ist bereits der Ausgleich, zuvor überwindet Diaz Torwart Andreas Köpke aus 30 Metern. Ein Kopfballtor von Balbo verschafft Argentinien die Revanche für das WM-Finale 1990.

Am selben Tag stellt der VfB Stuttgart seinen neuen Trainer vor: Jürgen Röber. Er sagt, was viele sagen: "Ich werde versuchen, offensiv zu spielen. Der Funke muss auf die Zuschauer überspringen."