DFB-Wochenschau: Kaiser-Magie und "Geisterspiel"

Was passierte im deutschen Fußball vor fünf Jahren? Vor 25, 50 oder 100 Jahren? Autor Udo Muras hat in den Archiven gesucht und blickt auf die wichtigsten Jahrestage zurück. Die DFB-Wochenschau - immer mittwochs auf DFB.de.

24. Oktober

Vor 40 Jahren kommt Bewegung in den Bundesliga-Skandal. Der Vorstand von Arminia Bielefeld knickt unter der Last der Indizien ein und gesteht Manipulationen im Abstiegskampf der Saison 1970/1971 ein. Beiläufig werden allerdings "zehn bis zwölf" andere Klubs belastet. Präsident Wilhelm Stute gibt in einer Erklärung zu, er habe "von Anfang an" von den Bestechungen gewusst und tritt zurück. Den Arminen drohen nun sogenannte "Geisterspiele" bis zum Saisonende und der Zwangsabstieg – und so wird es auch kommen.

Vor 30 Jahren gibt es in der Bundesliga keine Auswärtssiege. Nur drei Gäste nehmen wenigstens noch einen Punkt mit, darunter Tabellenführer 1. FC Köln (1:1 in Leverkusen) und Verfolger HSV (1:1 in Bielefeld). Auch der VfB Stuttgart (3:3 in Bochum) punktet, was er vor allem VfL-Torwart Ralf Zumdick verdankt. Dessen missglückter Abschlag landet auf dem Kopf des VfB-Franzosen Didier Six und von dort fliegt der Ball ins Tor zum 3:3. Die Spitze rückt nach Kölns Punktverlust derweil enger zusammen: Aufsteiger Werder Bremen ist Überraschungs-Zweiter und feiert beim 2:0 gegen Borussia Dortmund seine Torschützen Erwin Kostedde und Rigobert Gruber. Auch Meister Bayern (3:2 gegen Eintracht Frankfurt) ist als Dritter nur einen Punkt hinter Köln, lässt aber zu wünschen übrig - "Tal noch nicht durchschritten", titelt der Kicker. Im Duell zwischen Aufsteiger Darmstadt 98 und dem neuen Schlusslicht 1. FC Nürnberg gewinnen die "98er" mit 2:1 - und Club-Verteidiger Horst Weyerich schlägt Gegenspieler Bodo Mattern in den Rücken. Vom Linienrichter alarmiert, zückt Schiedsrichter Wilfried Hontheim schon nach 15 Minuten Rot. Sein Trainer Udo Klug ist stinksauer: "Der Weyerich bekommt von mir ganz gewaltig eins übergebraten, der hat uns heute alles kaputt gemacht."

Vor 25 Jahren startet die 2. Hauptrunde des DFB-Pokals mit einem Paukenschlag. Der HSV gewinnt zwar bei Bayernligist FC Augsburg 2:1, verliert aber seinen Torwart Uli Stein, der Schiedsrichter Bodmer unflätig beleidigt. Die Worte sind noch am Abend im Fernsehen zu hören und lassen Bodmer keine Wahl – Rot. Feldspieler Heinz Gründel muss ins HSV-Tor und hilft, den Sieg zu sichern.

Vor 20 Jahren wird die Führung des kriselnden FC Bayern verstärkt: Franz Beckenbauer und Karl-Heinz Rummenigge werden offiziell als Vize-Präsidenten vorgestellt. Dann stellen sie sich auch der Mannschaft vor. Stürmer Bruno Labbadia plaudert aus: "Es war eine ergreifende Rede. Am ergreifendsten war die Drohung, dass jeder, der nicht alles gibt, sofort rausfliegt."

Vor zehn Jahren spielen die Ruhrpott-Klubs mit unterschiedlichem Geschick in der Champions League. Während Borussia Dortmund nach dem 1:0 über Dynamo Kiew (Tor: Tomas Rosicky) noch auf die Zwischenrunde hoffen kann, ist für Schalke 04 schon alles vorbei. Die Königsblauen kassieren bei Panathinaikos Athen im fünften Spiel die vierte Niederlage (0:2) und können nur noch Dritter werden. Der Kopfball des Nigerianers Olisadebe zum 1:0 bringt Manager Rudi Assauer in Rage: "Ausgerechnet der Kleinste trifft, das kann nicht sein!" Auch die feurige Kabinen-Predigt von Trainer Huub Stevens – "Jetzt gehen wir volles Risiko – Sekt oder Selters" – hilft nicht.

25. Oktober

Vor 50 Jahren finden Europapokalspiele statt. Pokalsieger Werder Bremen bezwingt Aarhus GF zuhause 2:0 und legt damit eine gute Basis fürs Weiterkommen. 20.000 Zuschauer sehen Tore von Horst Barth und Pico Schütz, der ein Solo von der Mittellinie startet und nicht zu halten ist. Im Messepokal muss der 1. FC Köln zum Entscheidungsspiel zu Inter Mailand und verliert 3:5. Schon nach sieben Minuten liegen die Kölner nach einem Doppelschlag des Spaniers Luis Suarez 0:2 zurück. Das 3:0 von Humberto verleitet das Sport Magazin zu dieser Mitteilung. "Humberto gilt übrigens nicht als Ausländer, weil vor kurzem ein älterer Italiener erklärt hat, Humberto sei ein uneheliches Kind von ihm!!! Seine Erklärung wurde anerkannt, obwohl alle Welt darüber lachte." Die Kölner haben wenig zu lachen, selbst drei Tore im San Siro Stadion (zweimal Anton Regh, einmal Franz-Josef Ripkens) sind zu wenig an diesem Herbst-Tag anno 1961. Dass es im Europapokal noch schlimmer kommen kann, erfährt der dänische Meister BK Odense, der bei Real Madrid am selben Tag 0:9 unterliegt. Dreimal trifft der große Alfredo di Stefano.

Vor 25 Jahren wird die 2. Pokalrunde fortgesetzt – und wieder fliegt ein Bundesligatorwart vom Platz. Nürnbergs Andreas Köpke zieht beim 2:3 in Uerdingen in letzter Minute die Notbremse gegen Marcel Witeczek, Schiedsrichter Manfred Neuner zückt Rot. Drei weitere Bundesligisten bleiben in Direkt-Duellen zwangsläufig auf der Strecke: Der FC Homburg unterliegt Meister Bayern München 1:3, Lothar Matthäus' Tor entscheidet das Spiel. Fortuna Düsseldorfs Retter kommt von der Bank: Zwei Minuten nach seiner Einwechslung in der Verlängerung trifft Michael Preetz zum 2:1-Endstand gegen Bayer Leverkusen. Der 3:1-Sieg des 1. FC Köln über Waldhof Mannheim wird zur One-Man-Show: Nationalspieler Klaus Allofs erzielt alle Kölner Tore. "Jetzt habe ich das Glück, das mir am Anfang fehlte", erklärt Allofs seine Torquote den erstaunten Reportern.

Vor zehn Jahren feiert die Frauen-Nationalmannschaft ein Schützenfest – in der WM-Qualifikation kommt Portugal in Wolfsburg 0:9 unter die Räder. Die Tore sind "ein Fall für Drei": Conny Pohlers (5), Martina Müller (3) und Nia Künzer. Der 22 Jare alten Potsdamerin Pohlers gelingt in der zweiten Hälfte ein klassischer Hattrick.

Am gleichen Tag wird vor dem Landgericht Koblenz der Fall Christoph Daum verhandelt. Der Trainer von Besiktas Istanbul muss sich wegen angeblichen Kokain-Besitzes verantworten. Das Gericht verliest die Anklageschrift. Der Antrag der Daum-Anwälte auf Verfahrenseinstellung wird an diesem zweiten Verhandlungstag abgelehnt.

26. Oktober

Vor 70 Jahren finden Gau-Liga-Spiele statt. Die Pokalfinalisten beweisen ihre Form und demontieren ihre Gegner: Im Sachsen-Gau schießt der Dresdner SC gegen den PSV Chemnitz neun Tore (9:0), wobei Helmut Schön noch einen Elfmeter vergibt. Schalke 04 ist mit dem VfL Bochum etwas gnädiger und gewinnt auch ohne Ernst Kuzorra an der Castroper Straße 5:1. Der 20-jährige Fritz Walter schafft es dank zweier Treffer im Kicker in die Überschrift beim 4:1 seines 1. FC Kaiserslautern gegen TSG Ludwigshafen: "Prachttore Fritz Walters." Wir zitieren aus dem Spielbericht: "…und kurz vor Schluß gerieten die Zuschauer in helles Entzücken, als sich Walter gegen vier Gegner durchsetzte und einen 25-Meter-Bombenschuß ins Ludwigshafener Tor setzte."

In Bayern führt überraschend Schweinfurt 05 mit einem imposanten Torverhältnis von 32:6 Toren aus sechs allesamt siegreich beendeten Spielen. 1860 München, der 1. FC Nürnberg und die Bayern folgen punktgleich zwei Zähler zurück. Der FC Bayern hat in Nürnberg 2:4 verloren und die Chance versäumt, die ebenfalls unterlegenen "Löwen" (0:1 gegen Fürth) zu überholen. Im Norden feiert Tabellenführer HSV ein 7:2 gegen Ortsrivale Victoria und kann da auch leicht ein 40-Meter-Tor verkraften, das Victorias Hans Wendlandt glückt. In Berlin muss Hertha BSC um die Vorherrschaft bangen: 18.000 Zuschauer sehen eine peinliche 0:4-Pleite gegen Tennis Borussia.

Vor 25 Jahren erlebt Borussia Mönchengladbach an einem Sonntagabend eine Sternstunde im DFB-Pokal. Liga-Rivale Borussia Dortmund wird mit 6:1 vom Bökelberg gefegt, sechs verschiedene Torschützen verewigen sich in den Chroniken. Uli Borowkas Kracher aus 30 Metern zum vorentscheidenden 4:1 ist das schönste Tor des Tages.

Vor 20 Jahren greift beim FC Bayern der Beckenbauer-Effekt. Zwei Tage nach seiner Installierung als Vize-Präsident gewinnen die Bayern nach sechs sieglosen Spielen wieder mal – 3:0 gegen Borussia Mönchengladbach nach einer engagierten Leistung. Es ist der erste Sieg unter Neu-Trainer Sören Lerby, doch alle Welt schreibt dem Kaiser die Punkte zu. Der wehrt bescheiden ab: "Wir hätten auch gewonnen, wenn ich heute nicht auf der Tribüne gesessen hätte." Lange Gesichter dagegen bei Tabellenführer Eintracht Frankfurt, der durch ein Eigentor von Uwe Bindewald gegen Verfolger Bayer Leverkusen 0:1 verliert. Nur das Chancenverhältnis von 19:4 spricht für die Hessen, Bayer-Manager Reiner Calmund ist es etwas peinlich. "Tut mir leid, Holz, aber bei uns hat heute der Papst mitgespielt", entschuldigt er sich bei Kollege Bernd Hölzenbein. Nun liegen die ersten Sechs nur zwei Punkte auseinander, auch Meister Kaiserslautern mischt wieder vorne mit. Dabei fliegt Verteidiger Axel Roos gegen Karlsruhe schon nach zehn Minuten vom Platz, trotzdem siegen die Pfälzer 3:0. Borussia Dortmund verpasst den Sprung auf Platz zwei, weil Michael Rummenigge im zweiten Top-Spiel des Tages einen Elfmeter verschießt – so bleibt es beim 0:0 gegen den VfB Stuttgart. Den höchsten Tagessieg vermeldet der 1. FC Köln, der Werder Bremen schier sensationell 5:0 überfährt, Schalkes heutiger Sport-Direktor Horst Heldt verspürt dabei den größten Torhunger und kickt einen Ball über die Linie, der auch ohne sein Zutun hineingegangen wäre. Kollege Maurice Banach ist über den Torklau erbost, aber Heldt verteidigt sich: "Ich kann Muckis Ärger verstehen. Aber der Trainer hat mir gesagt, ich müsse mehr Tore machen."

27. Oktober

Vor 70 Jahren ist das Pokal-Finale in Berlin zwischen dem Dresdner SC und Schalke 04 bereits acht Tage vor dem Anpfiff ausverkauft – für die damalige Zeit durchaus ungewöhnlich.

Vor zehn Jahren gibt es in der Bundesliga eine Textil-Posse. Tabellenführer Bayern München muss in Köln weiße Trainingsleibchen, denen noch die Ärmel abgeschnitten werden, über die roten Trikots ziehen. Denn der Meister hat seine Auswärtstrikots vergessen und da auch die Kölner in Rot spielen wollen, müssen sich die Bayern etwas einfallen lassen. So läuft erstmals überhaupt in der Bundesliga-Historie eine Elf ohne Rückennummern auf, denn die Leibchen haben keine. An ihren Taten hat man sie dennoch erkannt: Claudio Pizarro schießt beide Tore zum verdienten 2:0-Sieg der Gäste. Übrigens: Zur Halbzeit waren die Auswärtstrikots dann da, "aber weil wir geführt haben, wollten wir nicht mehr wechseln", erklärt Manager Uli Hoeneß.

Am Tag der Gästemannschaften mit fünf Auswärtssiegen quittiert der neue HSV-Trainer Kurt Jara seine erste Niederlage (0:1 gegen Hansa Rostock), verliert der neue "Löwen-Dompteur" Peter Pacult (1:4 gegen Bayer Leverkusen) auch sein zweites Spiel mit 1860 München und gewinnt der kommende Meister Borussia Dortmund 2:0 in Cottbus. Mann des Tages ist Lars Ricken, der mit 25 Jahren die Elf als Kapitän anführt und das erste Tor schießt.

28. Oktober

Vor 60 Jahren spielt die Oberliga. Der 1. FC Saarbrücken schafft es auf die Titelseite des Sport Magazins, weil er im Südwesten auch sein sechstes Spiel (1:0 bei Tura Ludwigshafen) gewinnt. "So kann 1. FC Saarbrücken Deutscher Meister werden", schreibt das Fachblatt. Karl-Heinz Prinz schießt vor 13.000 Zuschauern das "Goldene Tor", das umso schwerer wiegt als der amtierende Meister 1. FC Kaiserslautern gegen FK Pirmasens seine erste Heimniederlage (1:2) kassiert. Fritz Walter kommt mit der Sonderbewachung durch Emil Weber überhaupt nicht zurecht und schon lahmt das Spiel der "Roten Teufel".

Im Süden büßt der VfB Stuttgart durch ein 0:0 vor 18.000 Zuschauern am Frankfurter Riederwald die Tabellenführung ein. Sie geht wieder an den 1. FC Nürnberg, der 3:1 in Schweinfurt gewinnt. Auf Platz drei rückt der VfB Mühlburg vor, der gegen 1860 München den höchsten Tagessieg (5:1) verbucht. Bayern München freut sich im Abstiegskampf über den zweiten Saisonsieg – 2:0 gegen Schwaben Augsburg dank eines Doppelschlags Josef Seemann.

In Berlin kommen 30.000 Zuschauer zum Spitzenspiel zwischen Union und Tennis Borussia (3:0) ins Poststadion und sehen einen neuen Tabellenführer. Hertha BSC ist anno 1951 in der eigenen Stadt nur die Nummer sechs – jedenfalls nach sieben Oberliga-Spieltagen.

Im Norden regiert weiterhin der FC St. Pauli (4:1 bei Concordia Hamburg) vor Holstein Kiel (1:0 in Bremen), aber die meisten Zuschauer kommen zum Hannoveraner Derby: 18.000 Zuschauer sehen das 3:2 (1:2) von Arminia gegen 96, das auf den vorletzten Platz stürzt. Der HSV erholt sich nach dem Fehlstart allmählich und ist dank des 5:1 über Lüneburg immerhin Sechster – doch bis zur 82. Minute steht es nur 2:1, ehe Werner Hardens zweites Tor den LSK demoralisiert.

Im Westen erleben die populärsten Klubs einen schwarzen Sonntag: Der 1. FC Köln (in Aachen) und Schalke 04 (in Meiderich) verlieren jeweils 1:4, Borussia Dortmund patzt in Katernberg (1:3). So bleibt der Punktverlust von Tabellenführer Rot-Weiß Essen (1:1 beim ungeschlagenen Aufsteiger Leverkusen) folgenlos: RWE regiert weiter die populärste Oberliga Deutschlands. 125.000 Zuschauer sehen die acht Spiele am letzten Oktober-Sonntag 1951. Die meisten kommen gar zu einem Mittelfeld-Derby: 25.000 Zuschauer sehen das 0:2 des Rheydter SV gegen Preußen Münster. Torjäger des Sonntags ist der Meidericher Paul Hufnagel, der den Schalkern drei Treffer einschenkt.

Vor 50 Jahren wird Weltmeister Max Morlock vom 1. FC Nürnberg Fußballer des Jahres. Von 444 Sportjournalisten wählen 305 den Club-Stürmer, der im Rahmen einer Feierstunde im Nürnberger Carlton-Hotel ausgezeichnet wird. Es mangelt nicht an Gratulanten. Bundestrainer Sepp Herberger etwa sagt: "Ich könnte mir keinen Würdigeren denken." Besonders freut ihn ein Telegramm von Fritz Walter, der dem Kameraden der Berner Elf "von Herzen" gratuliert.

Vor 40 Jahren entscheidet die UEFA in Genf im Büchsenwurf-Fall (siehe 20. Oktober): Das Europacupspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und Inter Mailand (7:1) wird annulliert, weil Inters Roberto Boninsegna nach einem Büchsenwurf an seinen Kopf ausgewechselt werden musste. Das Spiel muss auf neutralem Platz wiederholt werden, ferner muss Borussia an die UEFA 10.000 Schweizer Franken bezahlen. Vize-Präsident Helmut Grashoff ist entsetzt: "Wie sagen wir das unseren Spielern?" Der DFB ergreift für Borussia Partei und schickt der UEFA ein Telegramm: "Der DFB legt schärfsten Einspruch gegen das Urteil der UEFA-Disziplinarkommission ein… Er sieht darin nicht nur eine unsportliche Benachteiligung seines Vereins, sondern auch eine Diffamierung des gesamten deutschen Fußball-Sports." Grund der allgemeinen Empörung: Bis zum heutigen Tag beschwören Augenzeugen, dass Boninsegna nur simuliert habe.

Vor 25 Jahren startet die U 21-Auswahl von Trainer Berti Vogts mit einem 2:0-Sieg über Bulgarien in die EM-Qualifikation. Die Tore in Koblenz erzielen der Bochumer Uwe Leifeld und Nürnbergs Stefan Reuter per Foulelfmeter.

Vor zehn Jahren herrscht Aufruhr beim 1. FC Nürnberg. Nach der 1:3-Heimniederlage gegen Hertha BSC verliert Edgar Geenen, der Manager des Tabellenletzten, die Nerven und beschimpft die Spieler als "Dreck" und "Lepra". Präsident Michael A. Roth verlangt eine Entschuldigung Geenens gegenüber den Profis, "eine Entlassung kommt aber nicht in Frage".

29. Oktober

Vor hundert Jahren spielt die Nationalmannschaft erstmals in Hamburg. Im Viktoria-Stadion an der Hoheluft-Chaussee interessieren sich 9000 Zuschauer für das Treffen mit Schweden. Sie werden enttäuscht: Die dezimierte DFB-Elf, die den Karlsruher Max Breunig schmerzlich vermisst, unterliegt verdient 1:3 (0:2). Beim Stand von 0:3 gelingt Ernst Möller von Holstein Kiel das Ehrentor (80.).

Vor 50 Jahren spielt die Oberliga. Meister 1. FC Nürnberg bestätigt im Süden seine Favoritenrolle und schlägt den BC Augsburg mit 5:0. Heinz Strehl erwischten einen Glanztag und erzielt drei Tore. Der punktgleiche Verfolger Eintracht Frankfurt hat mit Fürth mehr Mühe, hält aber nach dem 1:0 Anschluss. "Insgesamt war der Eintracht-Sieg klar verdient, aber es ist doch ein Rätsel, warum diese Fürther Elf sich so hart am Tabellenende herumschlagen muss", rätselt das Sport Magazin. In die untere Tabellenhälfte fallen die Münchner Bayern nach dem turbulenten 3:5 bei Waldhof Mannheim, in der zweiten Hälfte fallen zwischen der 63. und 68. Minute vier Tore – von 1:1 auf 3:3. Dann hat Waldhof den längeren Atem, Klaus Sinn und Fritz Stumpf schießen die Bayern ab.

Im Südwesten eilen die ungeschlagenen Pirmasenser dem Feld davon, doch auch Siegen langweilt: Das 4:1 gegen BSC Oppau sehen nur 4000 im Stadion am Horeb. Der 1. FC Kaiserslautern lässt bei Mainz 05 (2:2) Federn und hat schon sechs Punkte Rückstand.

Im Westen wechselt die Tabellenführung von Schalke auf Köln. Die Kölner triumphieren am Gladbacher Bökelberg 6:1, Nationalspieler Karl-Heinz Thielen schießt die ersten vier Tore in einem "Kampf, der durchweg fair und ritterlich ausgetragen wurde" (Sport Magazin). 28.000 Zuschauer ahnen da, dass sie den Meister 1961/1962 gesehen haben. Schalke 04 lockt gegen Alemannia Aachen 30.000 Zuschauer an, die mit dem 2:2 nicht wirklich zufrieden sind. Die "Königsblauen" scheitern am jugoslawischen Nationaltorwart: "Beara brachte Schalke zur Verzweiflung", schreibt das Sport Magazin. So zieht auch Preußen Münster (4:2 bei Viktoria Köln) an Schalke vorbei. Für Schlusslicht SV Sodingen, das in Hamborn 0:1 unterliegt, verspürt man nur noch Mitleid – nach 1:21 Punkten ist der Klassenerhalt Illusion.

Im Norden zieht der HSV einsam seine Kreise und gewinnt auch das elfte Saisonspiel – das 6:0 gegen Bremerhaven 93 (viermal trifft Peter Wulf, Uwe Seeler macht das halbe Dutzend voll) ist Einstellung des Oberligarekords, den sich bisher der 1. FC Köln (1953) und Hannover 96 (1954) teilen. Für Werder Bremen geht es nur noch um den wichtigen zweiten Platz, der für die Meister-Endrunde berechtigt. Insofern bedeutet das 1:1 gegen Bergedorf 85 ein Rückschlag, das Ecken-Verhältnis von 17:2 ist kein Trost. Hannover 96 und St. Pauli trennen sich vor 10.000 Zuschauern 2:2, Eintracht Braunschweig erleidet in Nordhorn einen Rückschlag (2:4). So bleibt Außenseiter VfV Hildesheim (2:0 gegen Holstein Kiel) Zweiter.

Vor 30 Jahren gibt es in der Bundesliga eine Fairplay-Diskussion. Nach mehreren brutalen Fouls in der noch jungen Saison 1981/1982 schreibt der Kicker: "Nach dem bösen Foul des Karlsruhers Emanuel Günther an Hasse Borg (Eintracht Braunschweig) kann nicht einfach zur Tagesordnung übergegangen werden, wie das nach dem Foul des Bremers Siegmann an Lienen der Fall war." Das Fachblatt publiziert einen offenen Brief des Braunschweiger Präsidenten Hans Jäcker an die Bundesliga-Spieler, in dem es heißt: "Das Ausland nennt die Bundesliga zu Recht die stärkste Formation der Welt. Können wir es uns bei diesem Entwicklungsstand und dem guten Ruf der Bundesliga in der Welt leisten, den Bundesliga-Fußball zu einer 'Treterliga' werden zu lassen?" Günther, der Borg am 23. Oktober 1981 das Schienbein durchgetreten hat, entschuldigt sich derweil telefonisch bei seinem Opfer. Borg gibt zu Protokoll: "Er wirkte sehr bedrückt." Gewiss auch als er erfährt, dass Jäcker einen Lizenzentzug Günthers fordert. Für sein Foul ist er doch nicht mal verwarnt worden…

Vor 25 Jahren spielt die Nationalmannschaft in Wien gegen Österreich. In einem turbulenten Match kassiert sie die höchste Niederlage in der Ära von Teamchef Franz Beckenbauer (1:4), der experimentiert und eine neue Innenverteidigung mit dem starken Leverkusener Thomas Hörster, laut Kicker ein "Lichtblick", und Wolfgang Funkel ausprobiert. Alle Tore fallen erst nach der Pause, als der italienische Schiedsrichter Agnolin in den Blickpunkt rückt. Er zieht sich den Zorn der Deutschen zu, als er binnen sechs Minuten zwei Elfmeter für die Österreicher gibt, die Toni Polster verwandelt, und den protestierenden Lothar Matthäus vom Platz stellt (64.). In Überzahl kommen die Österreicher noch zu zwei weiteren Toren durch Reinhard Kienast, für Deutschland trifft Rudi Völler zum vorübergehenden Ausgleich. Franz Beckenbauer hat nach dem Spiel Mühe sich zu beherrschen: "Wenn ein Unparteiischer ein Spiel nicht ernst nimmt, dann soll er zu Hause bleiben. Was der heute gepfiffen hat, war eine Katastrophe. Ich weiß nicht was in seinem Kopf vorgegangen ist, wenn überhaupt was drin ist." Zu allem Übel kommt noch ein trauriger Polizeibericht: 24 Festnahmen deutscher Randalierer nach Ausschreitungen in der Wiener Innenstadt.

Die DDR feiert am selben Tag dagegen ein kleines Erfolgserlebnis. Erstmals nach sieben torlosen Spielen treffen die Ost-Deutschen beim 2:0 gegen Island wieder ins gegnerische Netz. Andreas Thom beendet in Karl-Marx-Stadt die 734-minütige Durststrecke und sorgt mit Sturmkollege Ulf Kirsten, der das zweite Tor schießt, für den ersten Sieg in der EM-Qualifikation 1988.

Vor 20 Jahren zieht Borussia Mönchengladbach mit einem 2:0-Heimsieg gegen die Stuttgarter Kickers ins Halbfinale des DFB-Pokals ein. Die Tore markieren Verteidiger Michael Klinkert und Mittelfeldspieler Thomas Kastenmaier.

30. Oktober

Vor 40 Jahren fällt ein Bundesligarekord: Bayern München bleibt wie im Vorjahr Meister Borussia Mönchengladbach auch nach 13 Spielen ungeschlagen, holt aber noch drei Punkte mehr. Auch weil die Bayern beim HSV locker 4:1 gewinnen, Gerd Müller binnen elf Minuten einen Hattrick produziert und Sepp Maier als einer von drei Torhütern an diesem Tag einen Elfmeter hält. Ansonsten ist es ein Tag der Favoriten, auch Schalke 04 (3:0 gegen Kaiserslautern) und Mönchengladbach (2:0 in Düsseldorf) gewinnen. Borussia lässt sich auch von einer Spielunterbrechung, die von Steinewerfern provoziert wird, nicht aus der Bahn werfen. Dabei muss der Meister nicht alles geben, "Netzer legte sich sichtlich Schonung auf", registriert der Kicker. In Dortmund wird das erste "Geisterspiel" der Bundesliga ausgetragen, für Skandal-Sünder Arminia Bielefeld geht es um nichts mehr. Da lässt sich das Ergebnis (1:0 für den BVB) noch sehen.

Vor 20 Jahren werden zwei weitere Halbfinalisten im DFB-Pokal ermittelt: Zweitligist Hannover 96 überrascht und schlägt im Niedersachsen-Stadion Bundesligist Karlsruher SC 1:0. Mit dem gleichen Ergebnis, allerdings erst nach Verlängerung, schaltet Bayer Leverkusen den VfB Stuttgart aus. Unfreiwillige Hauptperson des Abends im Ulrich-Haberland-Stadion ist Weltmeister Guido Buchwald, der in der 110. Minute eine Flanke von Jorginho ins eigene Tor abfälscht.

Etwas enttäuscht ist auch Bayer-Manager Reiner Calmund, der einer Live-Übertragung im WDR zugestimmt hat – und sich dafür prompt halbleere Ränge (10.000 Zuschauer) einhandelt. "Der Vorverkauf lief so gut, dass man von 20.000 Zuschauern ausgehen konnte", wundert sich "Calli".

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Was passierte im deutschen Fußball vor fünf Jahren? Vor 25, 50 oder 100 Jahren? Autor Udo Muras hat in den Archiven gesucht und blickt auf die wichtigsten Jahrestage zurück. Die DFB-Wochenschau - immer mittwochs auf DFB.de.

24. Oktober

Vor 40 Jahren kommt Bewegung in den Bundesliga-Skandal. Der Vorstand von Arminia Bielefeld knickt unter der Last der Indizien ein und gesteht Manipulationen im Abstiegskampf der Saison 1970/1971 ein. Beiläufig werden allerdings "zehn bis zwölf" andere Klubs belastet. Präsident Wilhelm Stute gibt in einer Erklärung zu, er habe "von Anfang an" von den Bestechungen gewusst und tritt zurück. Den Arminen drohen nun sogenannte "Geisterspiele" bis zum Saisonende und der Zwangsabstieg – und so wird es auch kommen.

Vor 30 Jahren gibt es in der Bundesliga keine Auswärtssiege. Nur drei Gäste nehmen wenigstens noch einen Punkt mit, darunter Tabellenführer 1. FC Köln (1:1 in Leverkusen) und Verfolger HSV (1:1 in Bielefeld). Auch der VfB Stuttgart (3:3 in Bochum) punktet, was er vor allem VfL-Torwart Ralf Zumdick verdankt. Dessen missglückter Abschlag landet auf dem Kopf des VfB-Franzosen Didier Six und von dort fliegt der Ball ins Tor zum 3:3. Die Spitze rückt nach Kölns Punktverlust derweil enger zusammen: Aufsteiger Werder Bremen ist Überraschungs-Zweiter und feiert beim 2:0 gegen Borussia Dortmund seine Torschützen Erwin Kostedde und Rigobert Gruber. Auch Meister Bayern (3:2 gegen Eintracht Frankfurt) ist als Dritter nur einen Punkt hinter Köln, lässt aber zu wünschen übrig - "Tal noch nicht durchschritten", titelt der Kicker. Im Duell zwischen Aufsteiger Darmstadt 98 und dem neuen Schlusslicht 1. FC Nürnberg gewinnen die "98er" mit 2:1 - und Club-Verteidiger Horst Weyerich schlägt Gegenspieler Bodo Mattern in den Rücken. Vom Linienrichter alarmiert, zückt Schiedsrichter Wilfried Hontheim schon nach 15 Minuten Rot. Sein Trainer Udo Klug ist stinksauer: "Der Weyerich bekommt von mir ganz gewaltig eins übergebraten, der hat uns heute alles kaputt gemacht."

Vor 25 Jahren startet die 2. Hauptrunde des DFB-Pokals mit einem Paukenschlag. Der HSV gewinnt zwar bei Bayernligist FC Augsburg 2:1, verliert aber seinen Torwart Uli Stein, der Schiedsrichter Bodmer unflätig beleidigt. Die Worte sind noch am Abend im Fernsehen zu hören und lassen Bodmer keine Wahl – Rot. Feldspieler Heinz Gründel muss ins HSV-Tor und hilft, den Sieg zu sichern.

Vor 20 Jahren wird die Führung des kriselnden FC Bayern verstärkt: Franz Beckenbauer und Karl-Heinz Rummenigge werden offiziell als Vize-Präsidenten vorgestellt. Dann stellen sie sich auch der Mannschaft vor. Stürmer Bruno Labbadia plaudert aus: "Es war eine ergreifende Rede. Am ergreifendsten war die Drohung, dass jeder, der nicht alles gibt, sofort rausfliegt."

Vor zehn Jahren spielen die Ruhrpott-Klubs mit unterschiedlichem Geschick in der Champions League. Während Borussia Dortmund nach dem 1:0 über Dynamo Kiew (Tor: Tomas Rosicky) noch auf die Zwischenrunde hoffen kann, ist für Schalke 04 schon alles vorbei. Die Königsblauen kassieren bei Panathinaikos Athen im fünften Spiel die vierte Niederlage (0:2) und können nur noch Dritter werden. Der Kopfball des Nigerianers Olisadebe zum 1:0 bringt Manager Rudi Assauer in Rage: "Ausgerechnet der Kleinste trifft, das kann nicht sein!" Auch die feurige Kabinen-Predigt von Trainer Huub Stevens – "Jetzt gehen wir volles Risiko – Sekt oder Selters" – hilft nicht.

25. Oktober

Vor 50 Jahren finden Europapokalspiele statt. Pokalsieger Werder Bremen bezwingt Aarhus GF zuhause 2:0 und legt damit eine gute Basis fürs Weiterkommen. 20.000 Zuschauer sehen Tore von Horst Barth und Pico Schütz, der ein Solo von der Mittellinie startet und nicht zu halten ist. Im Messepokal muss der 1. FC Köln zum Entscheidungsspiel zu Inter Mailand und verliert 3:5. Schon nach sieben Minuten liegen die Kölner nach einem Doppelschlag des Spaniers Luis Suarez 0:2 zurück. Das 3:0 von Humberto verleitet das Sport Magazin zu dieser Mitteilung. "Humberto gilt übrigens nicht als Ausländer, weil vor kurzem ein älterer Italiener erklärt hat, Humberto sei ein uneheliches Kind von ihm!!! Seine Erklärung wurde anerkannt, obwohl alle Welt darüber lachte." Die Kölner haben wenig zu lachen, selbst drei Tore im San Siro Stadion (zweimal Anton Regh, einmal Franz-Josef Ripkens) sind zu wenig an diesem Herbst-Tag anno 1961. Dass es im Europapokal noch schlimmer kommen kann, erfährt der dänische Meister BK Odense, der bei Real Madrid am selben Tag 0:9 unterliegt. Dreimal trifft der große Alfredo di Stefano.

Vor 25 Jahren wird die 2. Pokalrunde fortgesetzt – und wieder fliegt ein Bundesligatorwart vom Platz. Nürnbergs Andreas Köpke zieht beim 2:3 in Uerdingen in letzter Minute die Notbremse gegen Marcel Witeczek, Schiedsrichter Manfred Neuner zückt Rot. Drei weitere Bundesligisten bleiben in Direkt-Duellen zwangsläufig auf der Strecke: Der FC Homburg unterliegt Meister Bayern München 1:3, Lothar Matthäus' Tor entscheidet das Spiel. Fortuna Düsseldorfs Retter kommt von der Bank: Zwei Minuten nach seiner Einwechslung in der Verlängerung trifft Michael Preetz zum 2:1-Endstand gegen Bayer Leverkusen. Der 3:1-Sieg des 1. FC Köln über Waldhof Mannheim wird zur One-Man-Show: Nationalspieler Klaus Allofs erzielt alle Kölner Tore. "Jetzt habe ich das Glück, das mir am Anfang fehlte", erklärt Allofs seine Torquote den erstaunten Reportern.

Vor zehn Jahren feiert die Frauen-Nationalmannschaft ein Schützenfest – in der WM-Qualifikation kommt Portugal in Wolfsburg 0:9 unter die Räder. Die Tore sind "ein Fall für Drei": Conny Pohlers (5), Martina Müller (3) und Nia Künzer. Der 22 Jare alten Potsdamerin Pohlers gelingt in der zweiten Hälfte ein klassischer Hattrick.

Am gleichen Tag wird vor dem Landgericht Koblenz der Fall Christoph Daum verhandelt. Der Trainer von Besiktas Istanbul muss sich wegen angeblichen Kokain-Besitzes verantworten. Das Gericht verliest die Anklageschrift. Der Antrag der Daum-Anwälte auf Verfahrenseinstellung wird an diesem zweiten Verhandlungstag abgelehnt.

26. Oktober

Vor 70 Jahren finden Gau-Liga-Spiele statt. Die Pokalfinalisten beweisen ihre Form und demontieren ihre Gegner: Im Sachsen-Gau schießt der Dresdner SC gegen den PSV Chemnitz neun Tore (9:0), wobei Helmut Schön noch einen Elfmeter vergibt. Schalke 04 ist mit dem VfL Bochum etwas gnädiger und gewinnt auch ohne Ernst Kuzorra an der Castroper Straße 5:1. Der 20-jährige Fritz Walter schafft es dank zweier Treffer im Kicker in die Überschrift beim 4:1 seines 1. FC Kaiserslautern gegen TSG Ludwigshafen: "Prachttore Fritz Walters." Wir zitieren aus dem Spielbericht: "…und kurz vor Schluß gerieten die Zuschauer in helles Entzücken, als sich Walter gegen vier Gegner durchsetzte und einen 25-Meter-Bombenschuß ins Ludwigshafener Tor setzte."

In Bayern führt überraschend Schweinfurt 05 mit einem imposanten Torverhältnis von 32:6 Toren aus sechs allesamt siegreich beendeten Spielen. 1860 München, der 1. FC Nürnberg und die Bayern folgen punktgleich zwei Zähler zurück. Der FC Bayern hat in Nürnberg 2:4 verloren und die Chance versäumt, die ebenfalls unterlegenen "Löwen" (0:1 gegen Fürth) zu überholen. Im Norden feiert Tabellenführer HSV ein 7:2 gegen Ortsrivale Victoria und kann da auch leicht ein 40-Meter-Tor verkraften, das Victorias Hans Wendlandt glückt. In Berlin muss Hertha BSC um die Vorherrschaft bangen: 18.000 Zuschauer sehen eine peinliche 0:4-Pleite gegen Tennis Borussia.

Vor 25 Jahren erlebt Borussia Mönchengladbach an einem Sonntagabend eine Sternstunde im DFB-Pokal. Liga-Rivale Borussia Dortmund wird mit 6:1 vom Bökelberg gefegt, sechs verschiedene Torschützen verewigen sich in den Chroniken. Uli Borowkas Kracher aus 30 Metern zum vorentscheidenden 4:1 ist das schönste Tor des Tages.

Vor 20 Jahren greift beim FC Bayern der Beckenbauer-Effekt. Zwei Tage nach seiner Installierung als Vize-Präsident gewinnen die Bayern nach sechs sieglosen Spielen wieder mal – 3:0 gegen Borussia Mönchengladbach nach einer engagierten Leistung. Es ist der erste Sieg unter Neu-Trainer Sören Lerby, doch alle Welt schreibt dem Kaiser die Punkte zu. Der wehrt bescheiden ab: "Wir hätten auch gewonnen, wenn ich heute nicht auf der Tribüne gesessen hätte." Lange Gesichter dagegen bei Tabellenführer Eintracht Frankfurt, der durch ein Eigentor von Uwe Bindewald gegen Verfolger Bayer Leverkusen 0:1 verliert. Nur das Chancenverhältnis von 19:4 spricht für die Hessen, Bayer-Manager Reiner Calmund ist es etwas peinlich. "Tut mir leid, Holz, aber bei uns hat heute der Papst mitgespielt", entschuldigt er sich bei Kollege Bernd Hölzenbein. Nun liegen die ersten Sechs nur zwei Punkte auseinander, auch Meister Kaiserslautern mischt wieder vorne mit. Dabei fliegt Verteidiger Axel Roos gegen Karlsruhe schon nach zehn Minuten vom Platz, trotzdem siegen die Pfälzer 3:0. Borussia Dortmund verpasst den Sprung auf Platz zwei, weil Michael Rummenigge im zweiten Top-Spiel des Tages einen Elfmeter verschießt – so bleibt es beim 0:0 gegen den VfB Stuttgart. Den höchsten Tagessieg vermeldet der 1. FC Köln, der Werder Bremen schier sensationell 5:0 überfährt, Schalkes heutiger Sport-Direktor Horst Heldt verspürt dabei den größten Torhunger und kickt einen Ball über die Linie, der auch ohne sein Zutun hineingegangen wäre. Kollege Maurice Banach ist über den Torklau erbost, aber Heldt verteidigt sich: "Ich kann Muckis Ärger verstehen. Aber der Trainer hat mir gesagt, ich müsse mehr Tore machen."

27. Oktober

Vor 70 Jahren ist das Pokal-Finale in Berlin zwischen dem Dresdner SC und Schalke 04 bereits acht Tage vor dem Anpfiff ausverkauft – für die damalige Zeit durchaus ungewöhnlich.

Vor zehn Jahren gibt es in der Bundesliga eine Textil-Posse. Tabellenführer Bayern München muss in Köln weiße Trainingsleibchen, denen noch die Ärmel abgeschnitten werden, über die roten Trikots ziehen. Denn der Meister hat seine Auswärtstrikots vergessen und da auch die Kölner in Rot spielen wollen, müssen sich die Bayern etwas einfallen lassen. So läuft erstmals überhaupt in der Bundesliga-Historie eine Elf ohne Rückennummern auf, denn die Leibchen haben keine. An ihren Taten hat man sie dennoch erkannt: Claudio Pizarro schießt beide Tore zum verdienten 2:0-Sieg der Gäste. Übrigens: Zur Halbzeit waren die Auswärtstrikots dann da, "aber weil wir geführt haben, wollten wir nicht mehr wechseln", erklärt Manager Uli Hoeneß.

Am Tag der Gästemannschaften mit fünf Auswärtssiegen quittiert der neue HSV-Trainer Kurt Jara seine erste Niederlage (0:1 gegen Hansa Rostock), verliert der neue "Löwen-Dompteur" Peter Pacult (1:4 gegen Bayer Leverkusen) auch sein zweites Spiel mit 1860 München und gewinnt der kommende Meister Borussia Dortmund 2:0 in Cottbus. Mann des Tages ist Lars Ricken, der mit 25 Jahren die Elf als Kapitän anführt und das erste Tor schießt.

28. Oktober

Vor 60 Jahren spielt die Oberliga. Der 1. FC Saarbrücken schafft es auf die Titelseite des Sport Magazins, weil er im Südwesten auch sein sechstes Spiel (1:0 bei Tura Ludwigshafen) gewinnt. "So kann 1. FC Saarbrücken Deutscher Meister werden", schreibt das Fachblatt. Karl-Heinz Prinz schießt vor 13.000 Zuschauern das "Goldene Tor", das umso schwerer wiegt als der amtierende Meister 1. FC Kaiserslautern gegen FK Pirmasens seine erste Heimniederlage (1:2) kassiert. Fritz Walter kommt mit der Sonderbewachung durch Emil Weber überhaupt nicht zurecht und schon lahmt das Spiel der "Roten Teufel".

Im Süden büßt der VfB Stuttgart durch ein 0:0 vor 18.000 Zuschauern am Frankfurter Riederwald die Tabellenführung ein. Sie geht wieder an den 1. FC Nürnberg, der 3:1 in Schweinfurt gewinnt. Auf Platz drei rückt der VfB Mühlburg vor, der gegen 1860 München den höchsten Tagessieg (5:1) verbucht. Bayern München freut sich im Abstiegskampf über den zweiten Saisonsieg – 2:0 gegen Schwaben Augsburg dank eines Doppelschlags Josef Seemann.

In Berlin kommen 30.000 Zuschauer zum Spitzenspiel zwischen Union und Tennis Borussia (3:0) ins Poststadion und sehen einen neuen Tabellenführer. Hertha BSC ist anno 1951 in der eigenen Stadt nur die Nummer sechs – jedenfalls nach sieben Oberliga-Spieltagen.

Im Norden regiert weiterhin der FC St. Pauli (4:1 bei Concordia Hamburg) vor Holstein Kiel (1:0 in Bremen), aber die meisten Zuschauer kommen zum Hannoveraner Derby: 18.000 Zuschauer sehen das 3:2 (1:2) von Arminia gegen 96, das auf den vorletzten Platz stürzt. Der HSV erholt sich nach dem Fehlstart allmählich und ist dank des 5:1 über Lüneburg immerhin Sechster – doch bis zur 82. Minute steht es nur 2:1, ehe Werner Hardens zweites Tor den LSK demoralisiert.

Im Westen erleben die populärsten Klubs einen schwarzen Sonntag: Der 1. FC Köln (in Aachen) und Schalke 04 (in Meiderich) verlieren jeweils 1:4, Borussia Dortmund patzt in Katernberg (1:3). So bleibt der Punktverlust von Tabellenführer Rot-Weiß Essen (1:1 beim ungeschlagenen Aufsteiger Leverkusen) folgenlos: RWE regiert weiter die populärste Oberliga Deutschlands. 125.000 Zuschauer sehen die acht Spiele am letzten Oktober-Sonntag 1951. Die meisten kommen gar zu einem Mittelfeld-Derby: 25.000 Zuschauer sehen das 0:2 des Rheydter SV gegen Preußen Münster. Torjäger des Sonntags ist der Meidericher Paul Hufnagel, der den Schalkern drei Treffer einschenkt.

Vor 50 Jahren wird Weltmeister Max Morlock vom 1. FC Nürnberg Fußballer des Jahres. Von 444 Sportjournalisten wählen 305 den Club-Stürmer, der im Rahmen einer Feierstunde im Nürnberger Carlton-Hotel ausgezeichnet wird. Es mangelt nicht an Gratulanten. Bundestrainer Sepp Herberger etwa sagt: "Ich könnte mir keinen Würdigeren denken." Besonders freut ihn ein Telegramm von Fritz Walter, der dem Kameraden der Berner Elf "von Herzen" gratuliert.

Vor 40 Jahren entscheidet die UEFA in Genf im Büchsenwurf-Fall (siehe 20. Oktober): Das Europacupspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und Inter Mailand (7:1) wird annulliert, weil Inters Roberto Boninsegna nach einem Büchsenwurf an seinen Kopf ausgewechselt werden musste. Das Spiel muss auf neutralem Platz wiederholt werden, ferner muss Borussia an die UEFA 10.000 Schweizer Franken bezahlen. Vize-Präsident Helmut Grashoff ist entsetzt: "Wie sagen wir das unseren Spielern?" Der DFB ergreift für Borussia Partei und schickt der UEFA ein Telegramm: "Der DFB legt schärfsten Einspruch gegen das Urteil der UEFA-Disziplinarkommission ein… Er sieht darin nicht nur eine unsportliche Benachteiligung seines Vereins, sondern auch eine Diffamierung des gesamten deutschen Fußball-Sports." Grund der allgemeinen Empörung: Bis zum heutigen Tag beschwören Augenzeugen, dass Boninsegna nur simuliert habe.

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Vor 25 Jahren startet die U 21-Auswahl von Trainer Berti Vogts mit einem 2:0-Sieg über Bulgarien in die EM-Qualifikation. Die Tore in Koblenz erzielen der Bochumer Uwe Leifeld und Nürnbergs Stefan Reuter per Foulelfmeter.

Vor zehn Jahren herrscht Aufruhr beim 1. FC Nürnberg. Nach der 1:3-Heimniederlage gegen Hertha BSC verliert Edgar Geenen, der Manager des Tabellenletzten, die Nerven und beschimpft die Spieler als "Dreck" und "Lepra". Präsident Michael A. Roth verlangt eine Entschuldigung Geenens gegenüber den Profis, "eine Entlassung kommt aber nicht in Frage".

29. Oktober

Vor hundert Jahren spielt die Nationalmannschaft erstmals in Hamburg. Im Viktoria-Stadion an der Hoheluft-Chaussee interessieren sich 9000 Zuschauer für das Treffen mit Schweden. Sie werden enttäuscht: Die dezimierte DFB-Elf, die den Karlsruher Max Breunig schmerzlich vermisst, unterliegt verdient 1:3 (0:2). Beim Stand von 0:3 gelingt Ernst Möller von Holstein Kiel das Ehrentor (80.).

Vor 50 Jahren spielt die Oberliga. Meister 1. FC Nürnberg bestätigt im Süden seine Favoritenrolle und schlägt den BC Augsburg mit 5:0. Heinz Strehl erwischten einen Glanztag und erzielt drei Tore. Der punktgleiche Verfolger Eintracht Frankfurt hat mit Fürth mehr Mühe, hält aber nach dem 1:0 Anschluss. "Insgesamt war der Eintracht-Sieg klar verdient, aber es ist doch ein Rätsel, warum diese Fürther Elf sich so hart am Tabellenende herumschlagen muss", rätselt das Sport Magazin. In die untere Tabellenhälfte fallen die Münchner Bayern nach dem turbulenten 3:5 bei Waldhof Mannheim, in der zweiten Hälfte fallen zwischen der 63. und 68. Minute vier Tore – von 1:1 auf 3:3. Dann hat Waldhof den längeren Atem, Klaus Sinn und Fritz Stumpf schießen die Bayern ab.

Im Südwesten eilen die ungeschlagenen Pirmasenser dem Feld davon, doch auch Siegen langweilt: Das 4:1 gegen BSC Oppau sehen nur 4000 im Stadion am Horeb. Der 1. FC Kaiserslautern lässt bei Mainz 05 (2:2) Federn und hat schon sechs Punkte Rückstand.

Im Westen wechselt die Tabellenführung von Schalke auf Köln. Die Kölner triumphieren am Gladbacher Bökelberg 6:1, Nationalspieler Karl-Heinz Thielen schießt die ersten vier Tore in einem "Kampf, der durchweg fair und ritterlich ausgetragen wurde" (Sport Magazin). 28.000 Zuschauer ahnen da, dass sie den Meister 1961/1962 gesehen haben. Schalke 04 lockt gegen Alemannia Aachen 30.000 Zuschauer an, die mit dem 2:2 nicht wirklich zufrieden sind. Die "Königsblauen" scheitern am jugoslawischen Nationaltorwart: "Beara brachte Schalke zur Verzweiflung", schreibt das Sport Magazin. So zieht auch Preußen Münster (4:2 bei Viktoria Köln) an Schalke vorbei. Für Schlusslicht SV Sodingen, das in Hamborn 0:1 unterliegt, verspürt man nur noch Mitleid – nach 1:21 Punkten ist der Klassenerhalt Illusion.

Im Norden zieht der HSV einsam seine Kreise und gewinnt auch das elfte Saisonspiel – das 6:0 gegen Bremerhaven 93 (viermal trifft Peter Wulf, Uwe Seeler macht das halbe Dutzend voll) ist Einstellung des Oberligarekords, den sich bisher der 1. FC Köln (1953) und Hannover 96 (1954) teilen. Für Werder Bremen geht es nur noch um den wichtigen zweiten Platz, der für die Meister-Endrunde berechtigt. Insofern bedeutet das 1:1 gegen Bergedorf 85 ein Rückschlag, das Ecken-Verhältnis von 17:2 ist kein Trost. Hannover 96 und St. Pauli trennen sich vor 10.000 Zuschauern 2:2, Eintracht Braunschweig erleidet in Nordhorn einen Rückschlag (2:4). So bleibt Außenseiter VfV Hildesheim (2:0 gegen Holstein Kiel) Zweiter.

Vor 30 Jahren gibt es in der Bundesliga eine Fairplay-Diskussion. Nach mehreren brutalen Fouls in der noch jungen Saison 1981/1982 schreibt der Kicker: "Nach dem bösen Foul des Karlsruhers Emanuel Günther an Hasse Borg (Eintracht Braunschweig) kann nicht einfach zur Tagesordnung übergegangen werden, wie das nach dem Foul des Bremers Siegmann an Lienen der Fall war." Das Fachblatt publiziert einen offenen Brief des Braunschweiger Präsidenten Hans Jäcker an die Bundesliga-Spieler, in dem es heißt: "Das Ausland nennt die Bundesliga zu Recht die stärkste Formation der Welt. Können wir es uns bei diesem Entwicklungsstand und dem guten Ruf der Bundesliga in der Welt leisten, den Bundesliga-Fußball zu einer 'Treterliga' werden zu lassen?" Günther, der Borg am 23. Oktober 1981 das Schienbein durchgetreten hat, entschuldigt sich derweil telefonisch bei seinem Opfer. Borg gibt zu Protokoll: "Er wirkte sehr bedrückt." Gewiss auch als er erfährt, dass Jäcker einen Lizenzentzug Günthers fordert. Für sein Foul ist er doch nicht mal verwarnt worden…

Vor 25 Jahren spielt die Nationalmannschaft in Wien gegen Österreich. In einem turbulenten Match kassiert sie die höchste Niederlage in der Ära von Teamchef Franz Beckenbauer (1:4), der experimentiert und eine neue Innenverteidigung mit dem starken Leverkusener Thomas Hörster, laut Kicker ein "Lichtblick", und Wolfgang Funkel ausprobiert. Alle Tore fallen erst nach der Pause, als der italienische Schiedsrichter Agnolin in den Blickpunkt rückt. Er zieht sich den Zorn der Deutschen zu, als er binnen sechs Minuten zwei Elfmeter für die Österreicher gibt, die Toni Polster verwandelt, und den protestierenden Lothar Matthäus vom Platz stellt (64.). In Überzahl kommen die Österreicher noch zu zwei weiteren Toren durch Reinhard Kienast, für Deutschland trifft Rudi Völler zum vorübergehenden Ausgleich. Franz Beckenbauer hat nach dem Spiel Mühe sich zu beherrschen: "Wenn ein Unparteiischer ein Spiel nicht ernst nimmt, dann soll er zu Hause bleiben. Was der heute gepfiffen hat, war eine Katastrophe. Ich weiß nicht was in seinem Kopf vorgegangen ist, wenn überhaupt was drin ist." Zu allem Übel kommt noch ein trauriger Polizeibericht: 24 Festnahmen deutscher Randalierer nach Ausschreitungen in der Wiener Innenstadt.

Die DDR feiert am selben Tag dagegen ein kleines Erfolgserlebnis. Erstmals nach sieben torlosen Spielen treffen die Ost-Deutschen beim 2:0 gegen Island wieder ins gegnerische Netz. Andreas Thom beendet in Karl-Marx-Stadt die 734-minütige Durststrecke und sorgt mit Sturmkollege Ulf Kirsten, der das zweite Tor schießt, für den ersten Sieg in der EM-Qualifikation 1988.

Vor 20 Jahren zieht Borussia Mönchengladbach mit einem 2:0-Heimsieg gegen die Stuttgarter Kickers ins Halbfinale des DFB-Pokals ein. Die Tore markieren Verteidiger Michael Klinkert und Mittelfeldspieler Thomas Kastenmaier.

30. Oktober

Vor 40 Jahren fällt ein Bundesligarekord: Bayern München bleibt wie im Vorjahr Meister Borussia Mönchengladbach auch nach 13 Spielen ungeschlagen, holt aber noch drei Punkte mehr. Auch weil die Bayern beim HSV locker 4:1 gewinnen, Gerd Müller binnen elf Minuten einen Hattrick produziert und Sepp Maier als einer von drei Torhütern an diesem Tag einen Elfmeter hält. Ansonsten ist es ein Tag der Favoriten, auch Schalke 04 (3:0 gegen Kaiserslautern) und Mönchengladbach (2:0 in Düsseldorf) gewinnen. Borussia lässt sich auch von einer Spielunterbrechung, die von Steinewerfern provoziert wird, nicht aus der Bahn werfen. Dabei muss der Meister nicht alles geben, "Netzer legte sich sichtlich Schonung auf", registriert der Kicker. In Dortmund wird das erste "Geisterspiel" der Bundesliga ausgetragen, für Skandal-Sünder Arminia Bielefeld geht es um nichts mehr. Da lässt sich das Ergebnis (1:0 für den BVB) noch sehen.

Vor 20 Jahren werden zwei weitere Halbfinalisten im DFB-Pokal ermittelt: Zweitligist Hannover 96 überrascht und schlägt im Niedersachsen-Stadion Bundesligist Karlsruher SC 1:0. Mit dem gleichen Ergebnis, allerdings erst nach Verlängerung, schaltet Bayer Leverkusen den VfB Stuttgart aus. Unfreiwillige Hauptperson des Abends im Ulrich-Haberland-Stadion ist Weltmeister Guido Buchwald, der in der 110. Minute eine Flanke von Jorginho ins eigene Tor abfälscht.

Etwas enttäuscht ist auch Bayer-Manager Reiner Calmund, der einer Live-Übertragung im WDR zugestimmt hat – und sich dafür prompt halbleere Ränge (10.000 Zuschauer) einhandelt. "Der Vorverkauf lief so gut, dass man von 20.000 Zuschauern ausgehen konnte", wundert sich "Calli".