DFB-Wochenschau: Israel-Reise und Hirsch-Gala

Was passierte im deutschen Fußball vor fünf Jahren? Vor 25, 50 oder 100 Jahren? Autor Udo Muras hat in den Archiven gesucht und blickt auf die wichtigsten Jahrestage zurück. Die DFB-Wochenschau - immer mittwochs auf DFB.de.

19. März

Vor zehn Jahren endet die Zwischenrunde der Champions League. Bayern München hat sich längst für das Viertelfinale qualifiziert und muss noch zuhause gegen den FC Nantes antreten. 32.000 Zuschauer sehen eine schwache Partie, aber den "richtigen" Sieger: Bayern. Nach torloser erster Hälfte und dem Rückstand nach 54 Minuten köpft Jens Jeremies das 1:1 (54.), dann macht Claudio Pizarro alles klar (87.). Das "schreckliche Spiel" (Kicker) entfacht die Diskussion um die Abschaffung der Zwischenrunde neu, Oliver Kahn jedenfalls "wäre dafür". Freude bereitet den Bayern immerhin die Rückkehr von Hasan Salihamidzic, der 119 Tage nach seinem Kreuzbandriss eine starke Leistung bietet.

20. März

Vor 80 Jahren macht Bayern München einen großen Schritt in Richtung Meister-Endrunde. Vor 25.000 Zuschauern an der Grünwalder Straße entscheidet ein Tor von Oskar Rohr das Spitzenspiel gegen den 1. FC Nürnberg, der dadurch auf Platz drei zurückfällt. Neuer Tabellenführer in der Südost-Endrundengruppe ist der Karlsruher FV nach dem 4:2 gegen den VfB Stuttgart. Die Bayern nehmen nun den wichtigen zweiten Platz ein, auf den Sieg über Nürnberg dürfen sie sich aber nicht viel einbilden. Die Nürnberger protestieren heftig über die durch plötzliches Tauwetter bedingten Platzverhältnisse, die der Kicker so skizziert: "Soweit die Hemmungen des Spielgrundes so etwas wie Fußballspiel zuließen, konnte es doch nur ein mehr oder weniger groteskes Zerrbild sein. Genaue Passes erstickten im Schlamm, von einer Standfestigkeit der Spieler war keine Rede und nach wenigen Minuten sahen die bedauernswerten Akteure alle ziemlich gleich aus, nämlich naß und unglaublich schmutzig. Mit Schuld, dass diese Komödie möglich wurde, hat auch der Schiedsrichter, der entweder kein Verständnis oder keinen Mut hatte ein Theater zu verhindern, dass 22 Spieler zu Hanswursten degradierte."

Die Spielvereinigung Fürth verspielt mit einer 2:3-Heimpleite gegen Pforzheim die letzte Chance auf die Endrunde. Das bedeutungslose vierte Spiel zwischen Rastatt 04 und 1860 München (1:0) begeistert den Kicker-Reporter nicht. Nach einer ausführlichen Situationsanalyse endet er knapp: "Einen Spielbericht zu geben erübrigt sich, da besondere Leistungen nicht gezeigt wurden. Schiedsrichter Höhn-Mannheim leitete gut. Besuch nur 1200 Zuschauer." Sportjournalismus anno 1932.

In der Nordwest-Staffel des Südens gewinnen die Frankfurter Klubs und verteidigen die Endrunden-Plätze. Die Eintracht müht sich zu einem 2:1 gegen Schlusslicht Mainz 05, der FSV siegt in Neckarau 1:0. Dick im Geschäft ist Wormatia Worms, nach dem 5:0 gegen FV Saarbrücken fehlt nur ein Punkt zum FSV. Pirmasens verweist Waldhof Mannheim im Kellerduell (2:0) auf den letzten Platz einer Tabelle, in der es keine Absteiger gibt.

Vor 25 Jahren gewinnt Herbstmeister HSV an einem Freitagabend bei Eintracht Frankfurt 3:1 und holt sich für eine Nacht die Tabellenführung zurück. Überragender Mann ist der Schütze des 1:2, der Pole Miroslav Okonski, der Vize-Weltmeister Thomas Berthold regelrecht vorführt. Doch der hat gute Gründe und lässt sich am Knöchel operieren. "Jetzt ist Schluss, ich fahre ins Krankenhaus", sagt er noch im Stadion. Okonski hat derweil andere Pläne: "Ich war schon in Polen Meister, warum nicht auch in Deutschland?"

Vor 20 Jahren fallen in den drei Freitagsspielen der Bundesliga nur fünf Tore. Tabellenführer Borussia Dortmund verteidigt die Spitze dank eines 1:1 beim HSV, der sich im ersten Heimspiel unter Trainer Egon Coordes verbessert zeigt. "Ein Ruck ging durch unsere Mannschaft", stellt Präsident Jürgen Hunke fest. Auch BVB-Torschütze Stephane Chapuisat verteidigt seinen Spitzenplatz – 15 Tore hat keiner in der Bundesliga 1991/1992. Auch das Bochumer Derby zwischen dem VfL und Wattenscheid 09 endet 1:1 und hilft beiden im Abstiegskampf nicht weiter. Nach dem frühen Platzverweis gegen Thomas Kempe muss der VfL noch zufrieden sein. Auch im dritten Spiel droht ein Remis, da schießt Uwe Rösler für Dynamo Dresden das 1:0 gegen Leverkusen (84.).

Vor zehn Jahren hat Leverkusen mehr Erfolg: Bei Deportivo La Coruna gelingt ein 3:1-Sieg, der den Einzug ins Viertelfinale der Champions League sichert. Manager Reiner Calmund ist schier aus dem Häuschen: "Das ist der größte Erfolg der Vereinsgeschichte, höher zu bewerten als der UEFA-Cup-Gewinn 1988!". Möglich machen ihn Tore der deutschen Nationalspieler Michael Ballack, Bernd Schneider und Oliver Neuville. Für den Kicker ist Ballack auch "Spieler des Spiels".

21. März

Vor 75 Jahren gelingt der Nationalmannschaft der zweite Sieg über Frankreich. In Stuttgart dominiert sie die Partie nicht ganz so deutlich, wie es das Resultat von 4:0 (2:0) aussagt – gleich zwei Mal treffen die Gäste den Pfosten. Die deutschen Treffer erzielen Ernst Lehner, Alfred Urban (2) und Alfred Lenz, der einzige, der im kommenden Heim-Spiel gegen Dänemark fehlen wird. Es wird die Geburtsstunde der mythischen Breslau-Elf werden. Im Parallelspiel schlägt eine B-Mannschaft Luxemburg auswärts mit 3:2, wobei es nach einer 3:0-Führung durch Ernst Pörtgen und Debütant Karl Striebinger (2) noch mal knapp wird. Denn die Gastgeber verkürzen binnen zwei Minuten auf 2:3.

Vor 50 Jahren verliert Oberliga-Tabellenführer HSV sein Nachholspiel gegen Holstein Kiel 1:2. "Der HSV steckt in einer Krise, der Mannschaft fehlt die spielerische Linie, sie hat keine Kraft mehr", stellt das Sport Magazin fest. Als Krisensymptom gilt auch der verschossene Elfmeter, um dessen Ausführung sich alle drückten, ehe Jürgen Werner die Verantwortung übernimmt. Holstein hofft noch auf Endrundenplatz zwei, die Tore von Manfred Greif und Gerd Koll lassen Träume blühen.

Vor 30 Jahren unterliegt die Nationalmannschaft zum Auftakt ihrer Südamerika-Reise WM-Favorit Brasilien in Rio 0:1. 100.000 Zuschauer im Stadion Maracana freuen sich über das späte Siegtor von Junior (83.). Lothar Matthäus verdient sich an seinem 21. Geburtstag als Bewacher von Spielmacher Zico ein Sonderlob.

Vor 25 Jahren macht Borussia Mönchengladbach. Unmittelbar nachdem Trainer Jupp Heynckes der Mannschaft seinen Wechsel nach München bestätigt hat, gewinnt sie bei Werder Bremen mit 7:1. Bis heute ist es für beide Klubs ein Rekordspiel: Werders höchste Heimniederlage in der Liga ist zugleich Borussias höchster Auswärtssieg. Kurios: Werders Fans laufen irgendwann ins Borussen-Lager über und forderten höhnisch "Zugabe". Der Torhagel gegen Rehhagels Bremer setzt erst in der 40. Minute ein. Hans-Jörg Criens schießt zwei Tore, den Rest besorgen fünf weitere Kollegen.

Für den Titelkampf ist das Resultat unbedeutend, der Elfte hat beim Sechsten gewonnen. Tabellenführer FC Bayern macht es gegen Nürnberg ähnlich deutlich (4:0), Lothar Matthäus beschenkt sich am 26. Geburtstag selbst mit dem Tor zum 4:0. Bayer Leverkusen fällt nach dem 0:1 zuhause gegen Nachbar 1. FC Köln, für den Uwe Bein trifft, zurück. Im Abstiegskampf ist der VfL Bochum schon in Sicherheit, beim 3:1 gegen Kaiserslautern schießt der 37-jährige Klaus Fischer bei seinem Comeback ein Tor – nach fast elf Monaten.

Vor 20 Jahren schlägt Eintracht Frankfurt im Waldstadion Bayern München mit 3:2 und rückt auf einen Punkt an Borussia Dortmund heran. Das Spiel kippt in der 63. Minute, als ausgerechnet der Ex-Frankfurter Thomas Berthold nach erneutem Foulspiel vom Platz fliegt. Unmittelbar danach erzielt die Eintracht das 3:1. Der neue Trainer Erich Ribbeck nimmt seinen Schützling in Schutz: "Fußball ist schließlich keine Gymnastik." Stefan Effenberg muss auch noch eine Wett-Niederlage verkraften und bei einem Bekannten "zwei Stunden Geschirr spülen", weil Gegenspieler Andy Möller ein Tor geglückt ist.

Das Verfolgerduell zwischen VfB Stuttgart und Meister Kaiserslautern endet 0:0, ebenso wie Hansa Rostocks Auftritt gegen Werder Bremen. Fünf Remis sind typisch für die Saison 1991/1992, in der es in der Tabelle ungeheuer eng ist. Nur Fortuna Düsseldorf ist abgeschlagen, auch der vierte Trainer kann nicht zaubern. Horst Köppel unterliegt zum Einstand dem KSC 2:3. Mann des Tages ist Marcus Marin, der beim 3:1 der Stuttgarter Kickers gegen Nürnberg alle Tore schießt und das "hab ich noch nie geschafft".

Vor zehn Jahren erreicht Borussia Dortmund das UEFA-Cup-Halbfinale gegen den AC Mailand. Gegen Slovan Liberec reicht dem BVB eine starke Halbzeit, alle Tore zum 4:0 fallen nach der Pause.

22. März

Vor 70 Jahren werden in den Gauligen weitere Meister gekürt. Kickers Offenbach schlägt am Bieberer Berg die Frankfurter Eintracht 3:2 und ist Meister von Hessen-Nassau, Gruppe 1. Blau-Weiß 90 Berlin bedankt sich bei der Hertha, die ihr durch das 5:0 über Verfolger Tennis Borussia zum Titel im Gau Brandenburg verhilft. Der Meister von Danzig-Westpreußen heißt Marienwerder (3:1 in Neufahrwasser). Noch mal spannend wird es in Sachsen, wo Tabellenführer Dresdner SC nach 2:0-Pausenführung in Chemnitz noch mit 2:7 untergeht. Westmark-Primus 1. FC Kaiserslautern behauptet sich bei der TSG Ludwigshafen (2:0) und Werder Bremen bewahrt in Niedersachsen seine weiße Weste. Das 6:1 gegen Wilhelmshaven ist der sechste Sieg im sechsten Spiel. Waldhof Mannheim ist in Baden nach dem 5:1 gegen VfB Mühlburg fast am Ziel. In Bayern ist 1860 München in Torlaune und Meisterform, gegen Franken Nürnberg gibt es ein 7:0. Schalke 04 ist in Westfalen bereits am Ziel, denkt aber nicht daran Borussia Dortmund zu schonen. Beim 6:1-Heimsieg trifft Ernst Kuzorra doppelt.

Vor 40 Jahren erreicht Bayern München das Halbfinale im Europapokal der Pokalsieger. Vor 40.000 Zuschauern an der Grünwalder Straße zittern sich die Münchner in einer torlosen Partie in die nächste Runde, obwohl sie die Rumänen nicht besiegen konnten. Doch das Auswärtstor beim 1:1 in Bukarest zählt doppelt und ist Gold wert.

23. März

Vor 60 Jahren spielt die Oberliga. Im Süden stehen die Endrundenteilnehmer fest, da sich Kickers Offenbach durch ein blamables 1:2 bei Absteiger VfL Neckarau aller Chancen auf Platz zwei beraubt. Nun geht es nur noch darum, wer Süd-Meister wird: der 1. FC Nürnberg (3:0 gegen Waldhof) oder der VfB Stuttgart (4:2 gegen 1860 München). Der zweite Absteiger wird noch gesucht; Schwaben Augsburg droht nach dem 2:2 gegen den FSV Frankfurt, das in letzter Minute ausgleicht, der bittere Gang in die Zweitklassigkeit.

Im Westen steht drei Spiele vor Schluss noch nichts fest, aber die Spannung hält sich dennoch in Grenzen. Nach Preußen Münsters Niederlage in Aachen (1:2) sind RW Essen (2:1 in Meiderich) und Schalke (0:2 in Leverkusen) kaum noch von den Endrundenplätzen zu verdängen. Schalke enttäuscht beim Aufsteiger allerdings den zahlreich erschienenen Anhang. Während das Gros der 17.000 Leverkusens Doppelschützen Fritz Tiede feiert, war "Schalkes Angriff ein einziges Nervenbündel", richtet der Kicker. Die meisten Besucher hat der Rheydter SV, der im Abstiegskampf den 1. FC Köln begrüßt und vor 20.000 mit 1:3 unterliegt. Angesichts der Resultate der Konkurrenz doppelt schmerzlich: Fortuna Düsseldorf gewinnt 2:0 bei ETB Essen, Mattes Mauritz sorgt für die Führung und Verteidiger Kurt Borkenhagen als Kurzzeit-Vertreter für den verletzten Torwart Toni Turek für einen sauberen Kasten. Katernberg zieht den Kopf schon fast aus der Schlinge, die sich um so enger um 2:5-Verlierer Erkenschwick zieht. Hamborn ist trotz des späten Ausgleichs bei Horst Emscher (1:1) kaum noch zu retten.

Im Norden kann sich der HSV ein 2:2 beim Lokal-Derby in Eimsbüttel leisten, drei Punkte Vorsprung bei drei ausstehenden Spielen lässt sich der Serien-Meister kaum nehmen. "Nord-Titel klar – aber Abstiegsfrage voller Rätsel", schreibt das Sport Magazin jedenfalls. Theoretisch können noch fünf Klubs Lüneburg ins Unterhaus begleiten, am meisten zittern die Braunschweiger. Die spielfreie Eintracht muss sich von Victoria Hamburg (2:1 bei Bremer SV) überholen lassen und ist Vorletzter. Concordia Hamburg bleibt im Strudel nach dem 0:3 beim Zweiten VfL Osnabrück, aber nach dem Spiel hat Kapitän Kurt Hinsch ein schönes Erlebnis, das zeigt wie es 1952 noch zu geht. Im Vereinsheim des VfL trinken beide Teams noch ihr Bierchen und während dieser dritten Halbzeit entschuldigt sich VfL-Kicker Ludwig Gerdes bei Hinsch für ein Foul: "Herr Hinsch, ich war schuld an diesem Zusammenprall, nehmen Sie mir das bitte nicht übel." Man gibt sich die Hände, trinkt noch ein Bierchen zusammen und alles ist okay.

Im Südwesten feiert der 1. FC Saarbrücken mit 18.000 Zuschauern die Südwest-Meisterschaft nach einem 4:0 gegen Borussia Neunkirchen, das bis zur 54. Minute noch ein 0:0 hält. In die Karten spielt den Saarländern die 2:4-Niederlage des 1. FC Kaiserslautern, der damit seinen Meister-Titel nicht mehr verteidigen kann. Ausgerechnet Lokalrivale VfR vermasselt dem FCK die letzten Chancen, der 35-jährige Ex-Nationalspieler Ernst Willimowski schießt zwei Tore. Da bleibt den Roten Teufeln die Freude über das 100. Saisontor, das Ottmar Walter vorbehalten ist, im Halse stecken. Ein anderes Tor hätten sie lieber nicht erzielt: Werner Liebrich unterläuft ein Eigentor aus 30 Metern. Es ist wahrlich kein Glückstag für die Walter-Elf.

Vor zehn Jahren gibt es in der Bundesliga keine Unentschieden. Die vier Titelkandidaten kommen allesamt zu klaren Siegen. Bayer Leverkusen verteidigt gegen 1860 München die Spitze (4:0), Routinier Ulf Kirsten (36) schießt zwei Tore, die Nummern 179 und 180 in der Bundesliga. Für mehr Gesprächsstoff sorgt ein weiterer Haudegen: Weltmeister Thomas Häßler (35) verweigert die Teilnahme an der Reise gen Leverkusen als ihm Trainer Peter Pacult nur einen Bank-Platz avisiert. Lieber geht "Icke" abends ins Fernsehen zu "Wetten dass". Dafür entschuldigt er sich am nächsten Tag bei den Kollegen. Meister Bayern München schlägt den 1. FC Köln 3:0, Giovane Elber trifft doppelt. Dabei hat auch er "keinen Bock, Fußball zu spielen", wie er öffentlich zugibt. Das bringt ihm einen Tadel von Ottmar Hitzfeld ein. Doch er weiß, was er am Brasilianer hat, der an diesem Tag zum torgefährlichsten Ausländer der Bundesliga avanciert und mit 108 Treffern den Schweizer Chapuisat überholt.

Auch Hertha BSC hat ihren Samba-Bomber. Dank eines Doppelschlags von Alex Alves gewinnt sie unter Trainer Falko Götz auch das sechste von sieben Spielen (2:0 gegen Nürnberg) und schnuppert an den Champions-League-Plätzen. Dazwischen liegen noch die Schalker, die mit einem 3:0 über Kaiserslautern Platz vier verteidigen und den sechsten Heimsieg in Serie verbuchen. Trainer Huub Stevens formuliert die Titelchancen der Knappen auf seine Weise: "Wir tun noch immer mit."

24. März

Vor 100 Jahren liefert sich die Nationalmannschaft in Zwolle mit Holland ein spektakuläres Spiel. Es endet nach 3:1-Führung und 3:5-Rückstand schließlich 5:5. Der Karlsruher Julius Hirsch schießt vier Tore, was seitdem keinem Deutschen mehr gelungen ist gegen das Nachbarland. Das erste Tor glückt seinem Karlsruher Kameraden Gottfried Fuchs. Von dieser Partie werden in deutschen Kinos sogar Aufnahmen gezeigt, die zwar nicht kommentiert werden können, aber mit Musik unterlegt. Immer wenn Deutschland am Ball ist, wird "Die Wacht am Rhein" gespielt.

Vor 30 Jahren erkämpft sich die Nationalmannschaft in Buenos Aires mit einer starken Leistung ein 1:1 gegen Weltmeister Argentinien. Die ganz in Weiß spielende Derwall-Elf geht durch Bayerns Wolfgang Dremmler in Führung (33.), Calderon gleicht nach der Pause aus (67.).

Diesmal schaltet der 21-jährige Gladbacher Lothar Matthäus Weltstar Diego Maradona aus, was ihn stolz macht: "Den Maradona habt ihr doch heute Abend genauso wenig gesehen wie am Sonntag den Zico, oder?", sagt er gegenüber den Journalisten. Matthäus gilt als großer Gewinner der Südamerikareise 1982, die den Durchbruch einer Karriere im DFB-Dress markieren sollte. Dass er noch weitere 145 Spiele machen sollte, ahnt niemand. Aber Kapitän Rummenigge stellt fest, dass er "in die enge Auswahl der Nationalmannschaft gehört, was vor den beiden Spielen nicht unbedingt als sicher gelten konnte."

Vor 20 Jahren scheidet die U 21 in Aberdeen gegen Schottland aus der Europameisterschaft aus, weil sie eine 3:1-Führung in der letzten halben Stunde noch verspielt. Die Schotten gewinnen vor 22.000 fanatischen Zuschauern mit 4:3. Schlimmer noch: damit verpasst die DFB-Vertretung auch die Olympischen Spiele in Barcelona. Trainer Hennes Löhr geknickt: "Für unsere gute Leistung können wir uns nichts kaufen." Torschütze Mehmet Scholl zeiht sich von der Atmosphäre beeindruckt: "So einen Druck habe ich noch nie erlebt. Der Betzenberg ist nichts gegen die Atmosphäre, die hier herrscht."

Vor zehn Jahren gewinnt Borussia Dortmund im Sonntagsspiel der Bundesliga gegen Energie Cottbus 3:0 und verteidigt Platz zwei hinter Leverkusen. Torwart Jens Lehmann sitzt nun auf der Tribüne, der DFB hat ihn für vier Spiele gesperrt nach einer Tätlichkeit in Freiburg. Für den nächsten Eklat sorgt nun Marcio Amoroso, der seine Auswechslung verweigert und einfach weiter spielt. Erst nach zwei Minuten bequemt er sich vom Platz und leistet sich ein Wortgefecht mit Trainer Matthias Sammer. Kein Fall für den DFB zwar, aber einer für den internen Strafenkatalog.

25. März

Vor 50 Jahren reißt eine imposante Serie in der Oberliga Süd: Nach 15 Spielen muss Bayern München wieder eine Niederlage quittieren, das 0:3 beim Karlsruher SC steht schon zur Pause fest. Trainer Helmut Schneider beklagt: "Die Einsatzfreude hat diesmal überhaupt zu wünschen lassen." Bayern bleibt Dritter, aber die Endrundenplätze rücken nun wieder etwas weiter weg. Denn sowohl der 1. FC Nürnberg (2:1 gegen FSV Frankfurt) als auch Eintracht Frankfurt (5:2 gegen Bayern Hof; drei Tore von Lothar Schämer) gewinnen. Seine Minimalchancen auf Platz zwei wahrt Kickers Offenbach mit maximalem Aufwand, der Tabellennachbar Reutlingen mit 8:2 vom Bieberer Berg fegt. Schon nach 19 Minuten heißt es 5:0, zur Pause (7:2) droht ein zweistelliges Resultat. Doch nach Hermann Nubers drittem Tor in der 48. Minute verfliegt der Torrausch plötzlich.

Im Norden sind die Spitzenklubs am torhungrigsten. Werder Bremen gewinnt bei Absteiger Eintracht Nordhorn 6:0, Willi Soya kümmert sich um die Hälfte der Torausbeute. Platz eins bleibt trotzdem HSV, der Bergedorf 85 mit 4:0 abfertigt. Uwe Seeler plagt sich mit einer Oberschenkelzerrung und geht leer aus, dafür trifft Bruder Dieter. Noch fehlt dem HSV ein Sieg zum Titel. St. Pauli putzt Aufsteiger Bremer SV mit 5:0, womit der zweite Absteiger nahezu fest steht.

Während der Norden keinerlei Unentschieden vermeldet, hat der Westen zwei 0:0 auf der Ergebnistafel. Sehr zum Leidwesen von 36.000 Zuschauern ist das Heimspiel von Tabellenführer 1. FC Köln gegen Borussia Dortmund darunter. "Kwiatkowski hielt wie einst im Mai", lobt das Sport Magazin die Leistung des BVB-Torwarts hymnisch. Bei einem Schuss von Weltmeister Hans Schäfer steht ihm die Latte hilfreich zur Seite. Kölns Vorsprung betrögt nun nur noch zwei Punkte, Schalke rückt durch das 3:0 gegen Mönchengladbach näher. 20.000 feiern die Knappen, die sich noch einen Elfmeterschuss von Werner Ipta leisten können. Die meisten Tore gibt es am Essener Uhlenkrug, wo Aufsteiger Schwarz-Weiß mit einem 5:1 gegen Westfalia Herne Platz drei erobert. Nationaltorwart Hans Tilkowski muss sich zwei Tore ankreiden lassen, er "schien zu früh nach seiner Verletzung eingesetzt worden zu sein" (Sport Magazin).

Im Südwesten macht Borussia Neunkirchen die Meisterschaft perfekt. Das 3:0 gegen Tura Ludwigshafen wollen nur 8000 Fans sehen, es ist keine Überraschung mehr. Die entscheidenden Tore fallen binnen sechs Minuten (68. bis 74.). Der 1. FC Kaiserslautern unterliegt beim FK Pirmasens im Kampf um Platz zwei mit 0:2, 18.000 interessieren sich für den Auftritt der Roten Teufel. Die haben nur noch einen Weltmeister in ihren reihen und der scheidet verletzt aus: Werner Liebrich sorgt für numerische Gleichheit, denn zuvor fliegt FKP-Torschütze Klaus Matischak vom Platz. Der zweite Absteige nach Phönix Ludwigshafen ist noch offen, da Eintracht Trier beim VfR Kaiserslautern 1:0 gewinnt und Lebenszeichen sendet. Damit sind theoretisch sieben Klubs bedroht, Mainz 05 aber bringt sich mit einem 4:1 über Worms in Sicherheit, ein Hattrick von "Sturmtank Bäumler", der auch das vierte Tor erzielt, bedeutet die Rettung.

Vor 40 Jahren gibt es in der Bundesliga einen Führungswechsel. Bayern München zieht mit dem einzigen Auswärtssieg des 26. Spieltags 1971/1972 an Schalke 04 vorbei. Während die Bayern sich beim 4:1 in Stuttgart wieder auf Gerd Müllers Torriecher (zwei Treffer und insgesamt schon 31) verlassen können, scheitern die Schalker an ihren Nerven. Wieder gehen sie bei Angstgegner Hertha BSC baden (0:3), es ist die sechste Pleite beim sechsten Berlin-Gastspiel in der Bundesliga. "Ich habe mein Team noch nie so unkonzentriert gesehen", klagt Trainer Ivica Horvath. Für Meister Borussia Mönchengladbach kommt Schalkes Ausrutscher zu spät, doch das 3:0 im Derby gegen den 1. FC Köln ist gut fürs Prestige. Günter Netzer schießt das erste Tor, Ulrik Le Fevre und Herbert Wimmer machen den Sack zu. Kölns Trainer Gyula Lorant schiebt die Pleite auf das Fehlen seiner Nationalspieler Wolfgang Overath und Wolfgang Weber: "Spielt nur einer von ihnen, sind wir 40 Prozent bitter." Im Keller klären sich allmählich die Fronten. Spannend ist es kaum noch, nur kurios wenn Zwangsabsteiger Arminia Bielefeld (2:0 gegen Duisburg) und Schlusslicht Borussia Dortmund (0:2 in Braunschweig) spielen. Auf der Bielefelder Alm muss erstmals in der Liga-Historie der Schiedsrichter ausgewechselt werden. Horst Bonacker kann wegen einer Sehnenverletzung nicht mehr laufen, Linienrichter Walter Eschweiler löst ihn ab. Und der BVB? Kassiert seine Tore in Braunschweig binnen 51 Sekunden.

Vor 25 Jahren spielt die Nationalmannschaft erstmals gegen Israel. Die Spieler sehen diesmal mehr als nur Hotel und Stadion, zum Programm gehört auch ein Besuch der Klagemauer und des Holocaust-Denkmals Yad Vashem in Jerusalem am Vortag.

In Tel Aviv werden sie dann auch ihren sportlichen Aufgaben gerecht und gewinnen mit 2:0; Olaf Thon trifft zehn Minuten nach Anpfiff, Lothar Matthäus per Elfmeter zehn Minuten vor Abpfiff. Erstmals nach sieben Jahren spielt Deutschland ohne Torwart Harald Schumacher, dessen Enthüllungsbuch seine Länderspielkarriere beendet hat. Vertreter Eike Immel bekommt nicht viel Gelegenheit, sich auszuzeichnen, doch Teamchef Franz Beckenbauer plant fortan mit dem Stuttgarter. Auf dem Liberoposten probiert er erneut den Leverkusener Thomas Hörster aus, Teamkollege Herbert Waas stürmt und bereitet das 0:1 vor.

Vor 20 Jahren verliert Weltmeister Deutschland in Turin ein Testspiel gegen Italien mit 0:1. Vier Minuten vor Schluss erhalten die Gastgeber nach einem Foul von Guido Buchwald einen Elfmeter, den Roberto Baggio zum Endstand verwandelt.

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Was passierte im deutschen Fußball vor fünf Jahren? Vor 25, 50 oder 100 Jahren? Autor Udo Muras hat in den Archiven gesucht und blickt auf die wichtigsten Jahrestage zurück. Die DFB-Wochenschau - immer mittwochs auf DFB.de.

19. März

Vor zehn Jahren endet die Zwischenrunde der Champions League. Bayern München hat sich längst für das Viertelfinale qualifiziert und muss noch zuhause gegen den FC Nantes antreten. 32.000 Zuschauer sehen eine schwache Partie, aber den "richtigen" Sieger: Bayern. Nach torloser erster Hälfte und dem Rückstand nach 54 Minuten köpft Jens Jeremies das 1:1 (54.), dann macht Claudio Pizarro alles klar (87.). Das "schreckliche Spiel" (Kicker) entfacht die Diskussion um die Abschaffung der Zwischenrunde neu, Oliver Kahn jedenfalls "wäre dafür". Freude bereitet den Bayern immerhin die Rückkehr von Hasan Salihamidzic, der 119 Tage nach seinem Kreuzbandriss eine starke Leistung bietet.

20. März

Vor 80 Jahren macht Bayern München einen großen Schritt in Richtung Meister-Endrunde. Vor 25.000 Zuschauern an der Grünwalder Straße entscheidet ein Tor von Oskar Rohr das Spitzenspiel gegen den 1. FC Nürnberg, der dadurch auf Platz drei zurückfällt. Neuer Tabellenführer in der Südost-Endrundengruppe ist der Karlsruher FV nach dem 4:2 gegen den VfB Stuttgart. Die Bayern nehmen nun den wichtigen zweiten Platz ein, auf den Sieg über Nürnberg dürfen sie sich aber nicht viel einbilden. Die Nürnberger protestieren heftig über die durch plötzliches Tauwetter bedingten Platzverhältnisse, die der Kicker so skizziert: "Soweit die Hemmungen des Spielgrundes so etwas wie Fußballspiel zuließen, konnte es doch nur ein mehr oder weniger groteskes Zerrbild sein. Genaue Passes erstickten im Schlamm, von einer Standfestigkeit der Spieler war keine Rede und nach wenigen Minuten sahen die bedauernswerten Akteure alle ziemlich gleich aus, nämlich naß und unglaublich schmutzig. Mit Schuld, dass diese Komödie möglich wurde, hat auch der Schiedsrichter, der entweder kein Verständnis oder keinen Mut hatte ein Theater zu verhindern, dass 22 Spieler zu Hanswursten degradierte."

Die Spielvereinigung Fürth verspielt mit einer 2:3-Heimpleite gegen Pforzheim die letzte Chance auf die Endrunde. Das bedeutungslose vierte Spiel zwischen Rastatt 04 und 1860 München (1:0) begeistert den Kicker-Reporter nicht. Nach einer ausführlichen Situationsanalyse endet er knapp: "Einen Spielbericht zu geben erübrigt sich, da besondere Leistungen nicht gezeigt wurden. Schiedsrichter Höhn-Mannheim leitete gut. Besuch nur 1200 Zuschauer." Sportjournalismus anno 1932.

In der Nordwest-Staffel des Südens gewinnen die Frankfurter Klubs und verteidigen die Endrunden-Plätze. Die Eintracht müht sich zu einem 2:1 gegen Schlusslicht Mainz 05, der FSV siegt in Neckarau 1:0. Dick im Geschäft ist Wormatia Worms, nach dem 5:0 gegen FV Saarbrücken fehlt nur ein Punkt zum FSV. Pirmasens verweist Waldhof Mannheim im Kellerduell (2:0) auf den letzten Platz einer Tabelle, in der es keine Absteiger gibt.

Vor 25 Jahren gewinnt Herbstmeister HSV an einem Freitagabend bei Eintracht Frankfurt 3:1 und holt sich für eine Nacht die Tabellenführung zurück. Überragender Mann ist der Schütze des 1:2, der Pole Miroslav Okonski, der Vize-Weltmeister Thomas Berthold regelrecht vorführt. Doch der hat gute Gründe und lässt sich am Knöchel operieren. "Jetzt ist Schluss, ich fahre ins Krankenhaus", sagt er noch im Stadion. Okonski hat derweil andere Pläne: "Ich war schon in Polen Meister, warum nicht auch in Deutschland?"

Vor 20 Jahren fallen in den drei Freitagsspielen der Bundesliga nur fünf Tore. Tabellenführer Borussia Dortmund verteidigt die Spitze dank eines 1:1 beim HSV, der sich im ersten Heimspiel unter Trainer Egon Coordes verbessert zeigt. "Ein Ruck ging durch unsere Mannschaft", stellt Präsident Jürgen Hunke fest. Auch BVB-Torschütze Stephane Chapuisat verteidigt seinen Spitzenplatz – 15 Tore hat keiner in der Bundesliga 1991/1992. Auch das Bochumer Derby zwischen dem VfL und Wattenscheid 09 endet 1:1 und hilft beiden im Abstiegskampf nicht weiter. Nach dem frühen Platzverweis gegen Thomas Kempe muss der VfL noch zufrieden sein. Auch im dritten Spiel droht ein Remis, da schießt Uwe Rösler für Dynamo Dresden das 1:0 gegen Leverkusen (84.).

Vor zehn Jahren hat Leverkusen mehr Erfolg: Bei Deportivo La Coruna gelingt ein 3:1-Sieg, der den Einzug ins Viertelfinale der Champions League sichert. Manager Reiner Calmund ist schier aus dem Häuschen: "Das ist der größte Erfolg der Vereinsgeschichte, höher zu bewerten als der UEFA-Cup-Gewinn 1988!". Möglich machen ihn Tore der deutschen Nationalspieler Michael Ballack, Bernd Schneider und Oliver Neuville. Für den Kicker ist Ballack auch "Spieler des Spiels".

21. März

Vor 75 Jahren gelingt der Nationalmannschaft der zweite Sieg über Frankreich. In Stuttgart dominiert sie die Partie nicht ganz so deutlich, wie es das Resultat von 4:0 (2:0) aussagt – gleich zwei Mal treffen die Gäste den Pfosten. Die deutschen Treffer erzielen Ernst Lehner, Alfred Urban (2) und Alfred Lenz, der einzige, der im kommenden Heim-Spiel gegen Dänemark fehlen wird. Es wird die Geburtsstunde der mythischen Breslau-Elf werden. Im Parallelspiel schlägt eine B-Mannschaft Luxemburg auswärts mit 3:2, wobei es nach einer 3:0-Führung durch Ernst Pörtgen und Debütant Karl Striebinger (2) noch mal knapp wird. Denn die Gastgeber verkürzen binnen zwei Minuten auf 2:3.

Vor 50 Jahren verliert Oberliga-Tabellenführer HSV sein Nachholspiel gegen Holstein Kiel 1:2. "Der HSV steckt in einer Krise, der Mannschaft fehlt die spielerische Linie, sie hat keine Kraft mehr", stellt das Sport Magazin fest. Als Krisensymptom gilt auch der verschossene Elfmeter, um dessen Ausführung sich alle drückten, ehe Jürgen Werner die Verantwortung übernimmt. Holstein hofft noch auf Endrundenplatz zwei, die Tore von Manfred Greif und Gerd Koll lassen Träume blühen.

Vor 30 Jahren unterliegt die Nationalmannschaft zum Auftakt ihrer Südamerika-Reise WM-Favorit Brasilien in Rio 0:1. 100.000 Zuschauer im Stadion Maracana freuen sich über das späte Siegtor von Junior (83.). Lothar Matthäus verdient sich an seinem 21. Geburtstag als Bewacher von Spielmacher Zico ein Sonderlob.

Vor 25 Jahren macht Borussia Mönchengladbach. Unmittelbar nachdem Trainer Jupp Heynckes der Mannschaft seinen Wechsel nach München bestätigt hat, gewinnt sie bei Werder Bremen mit 7:1. Bis heute ist es für beide Klubs ein Rekordspiel: Werders höchste Heimniederlage in der Liga ist zugleich Borussias höchster Auswärtssieg. Kurios: Werders Fans laufen irgendwann ins Borussen-Lager über und forderten höhnisch "Zugabe". Der Torhagel gegen Rehhagels Bremer setzt erst in der 40. Minute ein. Hans-Jörg Criens schießt zwei Tore, den Rest besorgen fünf weitere Kollegen.

Für den Titelkampf ist das Resultat unbedeutend, der Elfte hat beim Sechsten gewonnen. Tabellenführer FC Bayern macht es gegen Nürnberg ähnlich deutlich (4:0), Lothar Matthäus beschenkt sich am 26. Geburtstag selbst mit dem Tor zum 4:0. Bayer Leverkusen fällt nach dem 0:1 zuhause gegen Nachbar 1. FC Köln, für den Uwe Bein trifft, zurück. Im Abstiegskampf ist der VfL Bochum schon in Sicherheit, beim 3:1 gegen Kaiserslautern schießt der 37-jährige Klaus Fischer bei seinem Comeback ein Tor – nach fast elf Monaten.

Vor 20 Jahren schlägt Eintracht Frankfurt im Waldstadion Bayern München mit 3:2 und rückt auf einen Punkt an Borussia Dortmund heran. Das Spiel kippt in der 63. Minute, als ausgerechnet der Ex-Frankfurter Thomas Berthold nach erneutem Foulspiel vom Platz fliegt. Unmittelbar danach erzielt die Eintracht das 3:1. Der neue Trainer Erich Ribbeck nimmt seinen Schützling in Schutz: "Fußball ist schließlich keine Gymnastik." Stefan Effenberg muss auch noch eine Wett-Niederlage verkraften und bei einem Bekannten "zwei Stunden Geschirr spülen", weil Gegenspieler Andy Möller ein Tor geglückt ist.

Das Verfolgerduell zwischen VfB Stuttgart und Meister Kaiserslautern endet 0:0, ebenso wie Hansa Rostocks Auftritt gegen Werder Bremen. Fünf Remis sind typisch für die Saison 1991/1992, in der es in der Tabelle ungeheuer eng ist. Nur Fortuna Düsseldorf ist abgeschlagen, auch der vierte Trainer kann nicht zaubern. Horst Köppel unterliegt zum Einstand dem KSC 2:3. Mann des Tages ist Marcus Marin, der beim 3:1 der Stuttgarter Kickers gegen Nürnberg alle Tore schießt und das "hab ich noch nie geschafft".

Vor zehn Jahren erreicht Borussia Dortmund das UEFA-Cup-Halbfinale gegen den AC Mailand. Gegen Slovan Liberec reicht dem BVB eine starke Halbzeit, alle Tore zum 4:0 fallen nach der Pause.

22. März

Vor 70 Jahren werden in den Gauligen weitere Meister gekürt. Kickers Offenbach schlägt am Bieberer Berg die Frankfurter Eintracht 3:2 und ist Meister von Hessen-Nassau, Gruppe 1. Blau-Weiß 90 Berlin bedankt sich bei der Hertha, die ihr durch das 5:0 über Verfolger Tennis Borussia zum Titel im Gau Brandenburg verhilft. Der Meister von Danzig-Westpreußen heißt Marienwerder (3:1 in Neufahrwasser). Noch mal spannend wird es in Sachsen, wo Tabellenführer Dresdner SC nach 2:0-Pausenführung in Chemnitz noch mit 2:7 untergeht. Westmark-Primus 1. FC Kaiserslautern behauptet sich bei der TSG Ludwigshafen (2:0) und Werder Bremen bewahrt in Niedersachsen seine weiße Weste. Das 6:1 gegen Wilhelmshaven ist der sechste Sieg im sechsten Spiel. Waldhof Mannheim ist in Baden nach dem 5:1 gegen VfB Mühlburg fast am Ziel. In Bayern ist 1860 München in Torlaune und Meisterform, gegen Franken Nürnberg gibt es ein 7:0. Schalke 04 ist in Westfalen bereits am Ziel, denkt aber nicht daran Borussia Dortmund zu schonen. Beim 6:1-Heimsieg trifft Ernst Kuzorra doppelt.

Vor 40 Jahren erreicht Bayern München das Halbfinale im Europapokal der Pokalsieger. Vor 40.000 Zuschauern an der Grünwalder Straße zittern sich die Münchner in einer torlosen Partie in die nächste Runde, obwohl sie die Rumänen nicht besiegen konnten. Doch das Auswärtstor beim 1:1 in Bukarest zählt doppelt und ist Gold wert.

23. März

Vor 60 Jahren spielt die Oberliga. Im Süden stehen die Endrundenteilnehmer fest, da sich Kickers Offenbach durch ein blamables 1:2 bei Absteiger VfL Neckarau aller Chancen auf Platz zwei beraubt. Nun geht es nur noch darum, wer Süd-Meister wird: der 1. FC Nürnberg (3:0 gegen Waldhof) oder der VfB Stuttgart (4:2 gegen 1860 München). Der zweite Absteiger wird noch gesucht; Schwaben Augsburg droht nach dem 2:2 gegen den FSV Frankfurt, das in letzter Minute ausgleicht, der bittere Gang in die Zweitklassigkeit.

Im Westen steht drei Spiele vor Schluss noch nichts fest, aber die Spannung hält sich dennoch in Grenzen. Nach Preußen Münsters Niederlage in Aachen (1:2) sind RW Essen (2:1 in Meiderich) und Schalke (0:2 in Leverkusen) kaum noch von den Endrundenplätzen zu verdängen. Schalke enttäuscht beim Aufsteiger allerdings den zahlreich erschienenen Anhang. Während das Gros der 17.000 Leverkusens Doppelschützen Fritz Tiede feiert, war "Schalkes Angriff ein einziges Nervenbündel", richtet der Kicker. Die meisten Besucher hat der Rheydter SV, der im Abstiegskampf den 1. FC Köln begrüßt und vor 20.000 mit 1:3 unterliegt. Angesichts der Resultate der Konkurrenz doppelt schmerzlich: Fortuna Düsseldorf gewinnt 2:0 bei ETB Essen, Mattes Mauritz sorgt für die Führung und Verteidiger Kurt Borkenhagen als Kurzzeit-Vertreter für den verletzten Torwart Toni Turek für einen sauberen Kasten. Katernberg zieht den Kopf schon fast aus der Schlinge, die sich um so enger um 2:5-Verlierer Erkenschwick zieht. Hamborn ist trotz des späten Ausgleichs bei Horst Emscher (1:1) kaum noch zu retten.

Im Norden kann sich der HSV ein 2:2 beim Lokal-Derby in Eimsbüttel leisten, drei Punkte Vorsprung bei drei ausstehenden Spielen lässt sich der Serien-Meister kaum nehmen. "Nord-Titel klar – aber Abstiegsfrage voller Rätsel", schreibt das Sport Magazin jedenfalls. Theoretisch können noch fünf Klubs Lüneburg ins Unterhaus begleiten, am meisten zittern die Braunschweiger. Die spielfreie Eintracht muss sich von Victoria Hamburg (2:1 bei Bremer SV) überholen lassen und ist Vorletzter. Concordia Hamburg bleibt im Strudel nach dem 0:3 beim Zweiten VfL Osnabrück, aber nach dem Spiel hat Kapitän Kurt Hinsch ein schönes Erlebnis, das zeigt wie es 1952 noch zu geht. Im Vereinsheim des VfL trinken beide Teams noch ihr Bierchen und während dieser dritten Halbzeit entschuldigt sich VfL-Kicker Ludwig Gerdes bei Hinsch für ein Foul: "Herr Hinsch, ich war schuld an diesem Zusammenprall, nehmen Sie mir das bitte nicht übel." Man gibt sich die Hände, trinkt noch ein Bierchen zusammen und alles ist okay.

Im Südwesten feiert der 1. FC Saarbrücken mit 18.000 Zuschauern die Südwest-Meisterschaft nach einem 4:0 gegen Borussia Neunkirchen, das bis zur 54. Minute noch ein 0:0 hält. In die Karten spielt den Saarländern die 2:4-Niederlage des 1. FC Kaiserslautern, der damit seinen Meister-Titel nicht mehr verteidigen kann. Ausgerechnet Lokalrivale VfR vermasselt dem FCK die letzten Chancen, der 35-jährige Ex-Nationalspieler Ernst Willimowski schießt zwei Tore. Da bleibt den Roten Teufeln die Freude über das 100. Saisontor, das Ottmar Walter vorbehalten ist, im Halse stecken. Ein anderes Tor hätten sie lieber nicht erzielt: Werner Liebrich unterläuft ein Eigentor aus 30 Metern. Es ist wahrlich kein Glückstag für die Walter-Elf.

Vor zehn Jahren gibt es in der Bundesliga keine Unentschieden. Die vier Titelkandidaten kommen allesamt zu klaren Siegen. Bayer Leverkusen verteidigt gegen 1860 München die Spitze (4:0), Routinier Ulf Kirsten (36) schießt zwei Tore, die Nummern 179 und 180 in der Bundesliga. Für mehr Gesprächsstoff sorgt ein weiterer Haudegen: Weltmeister Thomas Häßler (35) verweigert die Teilnahme an der Reise gen Leverkusen als ihm Trainer Peter Pacult nur einen Bank-Platz avisiert. Lieber geht "Icke" abends ins Fernsehen zu "Wetten dass". Dafür entschuldigt er sich am nächsten Tag bei den Kollegen. Meister Bayern München schlägt den 1. FC Köln 3:0, Giovane Elber trifft doppelt. Dabei hat auch er "keinen Bock, Fußball zu spielen", wie er öffentlich zugibt. Das bringt ihm einen Tadel von Ottmar Hitzfeld ein. Doch er weiß, was er am Brasilianer hat, der an diesem Tag zum torgefährlichsten Ausländer der Bundesliga avanciert und mit 108 Treffern den Schweizer Chapuisat überholt.

Auch Hertha BSC hat ihren Samba-Bomber. Dank eines Doppelschlags von Alex Alves gewinnt sie unter Trainer Falko Götz auch das sechste von sieben Spielen (2:0 gegen Nürnberg) und schnuppert an den Champions-League-Plätzen. Dazwischen liegen noch die Schalker, die mit einem 3:0 über Kaiserslautern Platz vier verteidigen und den sechsten Heimsieg in Serie verbuchen. Trainer Huub Stevens formuliert die Titelchancen der Knappen auf seine Weise: "Wir tun noch immer mit."

24. März

Vor 100 Jahren liefert sich die Nationalmannschaft in Zwolle mit Holland ein spektakuläres Spiel. Es endet nach 3:1-Führung und 3:5-Rückstand schließlich 5:5. Der Karlsruher Julius Hirsch schießt vier Tore, was seitdem keinem Deutschen mehr gelungen ist gegen das Nachbarland. Das erste Tor glückt seinem Karlsruher Kameraden Gottfried Fuchs. Von dieser Partie werden in deutschen Kinos sogar Aufnahmen gezeigt, die zwar nicht kommentiert werden können, aber mit Musik unterlegt. Immer wenn Deutschland am Ball ist, wird "Die Wacht am Rhein" gespielt.

Vor 30 Jahren erkämpft sich die Nationalmannschaft in Buenos Aires mit einer starken Leistung ein 1:1 gegen Weltmeister Argentinien. Die ganz in Weiß spielende Derwall-Elf geht durch Bayerns Wolfgang Dremmler in Führung (33.), Calderon gleicht nach der Pause aus (67.).

Diesmal schaltet der 21-jährige Gladbacher Lothar Matthäus Weltstar Diego Maradona aus, was ihn stolz macht: "Den Maradona habt ihr doch heute Abend genauso wenig gesehen wie am Sonntag den Zico, oder?", sagt er gegenüber den Journalisten. Matthäus gilt als großer Gewinner der Südamerikareise 1982, die den Durchbruch einer Karriere im DFB-Dress markieren sollte. Dass er noch weitere 145 Spiele machen sollte, ahnt niemand. Aber Kapitän Rummenigge stellt fest, dass er "in die enge Auswahl der Nationalmannschaft gehört, was vor den beiden Spielen nicht unbedingt als sicher gelten konnte."

Vor 20 Jahren scheidet die U 21 in Aberdeen gegen Schottland aus der Europameisterschaft aus, weil sie eine 3:1-Führung in der letzten halben Stunde noch verspielt. Die Schotten gewinnen vor 22.000 fanatischen Zuschauern mit 4:3. Schlimmer noch: damit verpasst die DFB-Vertretung auch die Olympischen Spiele in Barcelona. Trainer Hennes Löhr geknickt: "Für unsere gute Leistung können wir uns nichts kaufen." Torschütze Mehmet Scholl zeiht sich von der Atmosphäre beeindruckt: "So einen Druck habe ich noch nie erlebt. Der Betzenberg ist nichts gegen die Atmosphäre, die hier herrscht."

Vor zehn Jahren gewinnt Borussia Dortmund im Sonntagsspiel der Bundesliga gegen Energie Cottbus 3:0 und verteidigt Platz zwei hinter Leverkusen. Torwart Jens Lehmann sitzt nun auf der Tribüne, der DFB hat ihn für vier Spiele gesperrt nach einer Tätlichkeit in Freiburg. Für den nächsten Eklat sorgt nun Marcio Amoroso, der seine Auswechslung verweigert und einfach weiter spielt. Erst nach zwei Minuten bequemt er sich vom Platz und leistet sich ein Wortgefecht mit Trainer Matthias Sammer. Kein Fall für den DFB zwar, aber einer für den internen Strafenkatalog.

25. März

Vor 50 Jahren reißt eine imposante Serie in der Oberliga Süd: Nach 15 Spielen muss Bayern München wieder eine Niederlage quittieren, das 0:3 beim Karlsruher SC steht schon zur Pause fest. Trainer Helmut Schneider beklagt: "Die Einsatzfreude hat diesmal überhaupt zu wünschen lassen." Bayern bleibt Dritter, aber die Endrundenplätze rücken nun wieder etwas weiter weg. Denn sowohl der 1. FC Nürnberg (2:1 gegen FSV Frankfurt) als auch Eintracht Frankfurt (5:2 gegen Bayern Hof; drei Tore von Lothar Schämer) gewinnen. Seine Minimalchancen auf Platz zwei wahrt Kickers Offenbach mit maximalem Aufwand, der Tabellennachbar Reutlingen mit 8:2 vom Bieberer Berg fegt. Schon nach 19 Minuten heißt es 5:0, zur Pause (7:2) droht ein zweistelliges Resultat. Doch nach Hermann Nubers drittem Tor in der 48. Minute verfliegt der Torrausch plötzlich.

Im Norden sind die Spitzenklubs am torhungrigsten. Werder Bremen gewinnt bei Absteiger Eintracht Nordhorn 6:0, Willi Soya kümmert sich um die Hälfte der Torausbeute. Platz eins bleibt trotzdem HSV, der Bergedorf 85 mit 4:0 abfertigt. Uwe Seeler plagt sich mit einer Oberschenkelzerrung und geht leer aus, dafür trifft Bruder Dieter. Noch fehlt dem HSV ein Sieg zum Titel. St. Pauli putzt Aufsteiger Bremer SV mit 5:0, womit der zweite Absteiger nahezu fest steht.

Während der Norden keinerlei Unentschieden vermeldet, hat der Westen zwei 0:0 auf der Ergebnistafel. Sehr zum Leidwesen von 36.000 Zuschauern ist das Heimspiel von Tabellenführer 1. FC Köln gegen Borussia Dortmund darunter. "Kwiatkowski hielt wie einst im Mai", lobt das Sport Magazin die Leistung des BVB-Torwarts hymnisch. Bei einem Schuss von Weltmeister Hans Schäfer steht ihm die Latte hilfreich zur Seite. Kölns Vorsprung betrögt nun nur noch zwei Punkte, Schalke rückt durch das 3:0 gegen Mönchengladbach näher. 20.000 feiern die Knappen, die sich noch einen Elfmeterschuss von Werner Ipta leisten können. Die meisten Tore gibt es am Essener Uhlenkrug, wo Aufsteiger Schwarz-Weiß mit einem 5:1 gegen Westfalia Herne Platz drei erobert. Nationaltorwart Hans Tilkowski muss sich zwei Tore ankreiden lassen, er "schien zu früh nach seiner Verletzung eingesetzt worden zu sein" (Sport Magazin).

Im Südwesten macht Borussia Neunkirchen die Meisterschaft perfekt. Das 3:0 gegen Tura Ludwigshafen wollen nur 8000 Fans sehen, es ist keine Überraschung mehr. Die entscheidenden Tore fallen binnen sechs Minuten (68. bis 74.). Der 1. FC Kaiserslautern unterliegt beim FK Pirmasens im Kampf um Platz zwei mit 0:2, 18.000 interessieren sich für den Auftritt der Roten Teufel. Die haben nur noch einen Weltmeister in ihren reihen und der scheidet verletzt aus: Werner Liebrich sorgt für numerische Gleichheit, denn zuvor fliegt FKP-Torschütze Klaus Matischak vom Platz. Der zweite Absteige nach Phönix Ludwigshafen ist noch offen, da Eintracht Trier beim VfR Kaiserslautern 1:0 gewinnt und Lebenszeichen sendet. Damit sind theoretisch sieben Klubs bedroht, Mainz 05 aber bringt sich mit einem 4:1 über Worms in Sicherheit, ein Hattrick von "Sturmtank Bäumler", der auch das vierte Tor erzielt, bedeutet die Rettung.

Vor 40 Jahren gibt es in der Bundesliga einen Führungswechsel. Bayern München zieht mit dem einzigen Auswärtssieg des 26. Spieltags 1971/1972 an Schalke 04 vorbei. Während die Bayern sich beim 4:1 in Stuttgart wieder auf Gerd Müllers Torriecher (zwei Treffer und insgesamt schon 31) verlassen können, scheitern die Schalker an ihren Nerven. Wieder gehen sie bei Angstgegner Hertha BSC baden (0:3), es ist die sechste Pleite beim sechsten Berlin-Gastspiel in der Bundesliga. "Ich habe mein Team noch nie so unkonzentriert gesehen", klagt Trainer Ivica Horvath. Für Meister Borussia Mönchengladbach kommt Schalkes Ausrutscher zu spät, doch das 3:0 im Derby gegen den 1. FC Köln ist gut fürs Prestige. Günter Netzer schießt das erste Tor, Ulrik Le Fevre und Herbert Wimmer machen den Sack zu. Kölns Trainer Gyula Lorant schiebt die Pleite auf das Fehlen seiner Nationalspieler Wolfgang Overath und Wolfgang Weber: "Spielt nur einer von ihnen, sind wir 40 Prozent bitter." Im Keller klären sich allmählich die Fronten. Spannend ist es kaum noch, nur kurios wenn Zwangsabsteiger Arminia Bielefeld (2:0 gegen Duisburg) und Schlusslicht Borussia Dortmund (0:2 in Braunschweig) spielen. Auf der Bielefelder Alm muss erstmals in der Liga-Historie der Schiedsrichter ausgewechselt werden. Horst Bonacker kann wegen einer Sehnenverletzung nicht mehr laufen, Linienrichter Walter Eschweiler löst ihn ab. Und der BVB? Kassiert seine Tore in Braunschweig binnen 51 Sekunden.

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Vor 25 Jahren spielt die Nationalmannschaft erstmals gegen Israel. Die Spieler sehen diesmal mehr als nur Hotel und Stadion, zum Programm gehört auch ein Besuch der Klagemauer und des Holocaust-Denkmals Yad Vashem in Jerusalem am Vortag.

In Tel Aviv werden sie dann auch ihren sportlichen Aufgaben gerecht und gewinnen mit 2:0; Olaf Thon trifft zehn Minuten nach Anpfiff, Lothar Matthäus per Elfmeter zehn Minuten vor Abpfiff. Erstmals nach sieben Jahren spielt Deutschland ohne Torwart Harald Schumacher, dessen Enthüllungsbuch seine Länderspielkarriere beendet hat. Vertreter Eike Immel bekommt nicht viel Gelegenheit, sich auszuzeichnen, doch Teamchef Franz Beckenbauer plant fortan mit dem Stuttgarter. Auf dem Liberoposten probiert er erneut den Leverkusener Thomas Hörster aus, Teamkollege Herbert Waas stürmt und bereitet das 0:1 vor.

Vor 20 Jahren verliert Weltmeister Deutschland in Turin ein Testspiel gegen Italien mit 0:1. Vier Minuten vor Schluss erhalten die Gastgeber nach einem Foul von Guido Buchwald einen Elfmeter, den Roberto Baggio zum Endstand verwandelt.