DFB-Wochenschau: Erstes Remis gegen England und Viererpack

Was passierte im deutschen Fußball vor fünf Jahren? Vor 25, 50 oder 100 Jahren? Autor Udo Muras hat in den Archiven gesucht und blickt auf die wichtigsten Jahrestage zurück. Die DFB-Wochenschau - immer mittwochs auf DFB.de.

11. April

Vor 30 Jahren schießt Nationalspieler Karl-Heinz Rummenigge den FC Bayern an die Tabellenspitze. Zum 5:1 gegen den MSV Duisburg trägt er vier Tore bei. Weil der HSV bei Abstiegskandidat Schalke 04 nach zwei Fischer-Toren überraschend 1:2 unterliegt, führen die Bayern nun dank der um zwei Treffer besseren Tordifferenz. Frust bei Nationalspieler Hans-Peter Briegel, der am Bökelberg einen Elfmeter an den Pfosten schießt, weshalb Mönchengladbach den 1. FC Kaiserslautern 1:0 bezwingt. Weltmeister Bernd Hölzenbein gibt im Frankfurter Waldstadion eine rauschende Abschiedsvorstellung und trifft beim 4:0 der Eintracht gegen den 1. FC Köln zweimal – bald danach wird er nach Florida wechseln. Noch eine Überraschung liefert dieser Spieltag ohne Unentschieden: Schlusslicht Arminia Bielefeld bezwingt durch ein Schock-Tor den VfB Stuttgart 1:0. Zwischen Platz 10 (KSC) und 18 liegen nach 28 Spieltagen 1980/81 nur sechs Punkte.

Vor 25 Jahren entlässt Bundesliga-Abstiegskandidat 1. FC Saarbrücken Kult-Trainer Uwe Klimaschefski. Es ist eine beinahe fürsorgliche Maßnahme des Vorstands, denn bei Klimaschefskis letztem Heimspiel gegen Bayer Uerdingen (1:2) sind Steine auf den Mann geflogen, dessen Abgang zum Saisonende ohnehin schon festgestanden hat. Er erhält sein Urteil gelassen im Ferienhaus in Israel. Am selben Tag erleidet Tabellenführer Werder Bremen nach 14 Spielen mal wieder eine Niederlage: das 0:1 in Uerdingen durch ein Tor von Franz Raschid macht das Titelrennen 85/86 wieder spannend.

Vor zehn Jahren kommt das Rekordergebnis für Länderspiele zustande. Australien schlägt im Rahmen der WM-Qualifikation Amerikanisch Samoa 31:0 (16:0) und übertrifft den alten Weltrekord, den Tahiti 1971 gegen die Cook-Inseln (30:0) aufgestellt hat. Australiens Stürmer Archie Thompson stellt ebenfalls einen Weltrekord auf: 13 Tore eines Schützen hat es in einem offiziellen Fifa-Ländespiel nie gegeben.

Vor fünf Jahren erreicht Aufsteiger Eintracht Frankfurt erstmals seit 1988 wieder das DFB-Pokal-Finale. Ioannis Amanatidis erzielt vor 50.000 Zuschauern in der Commerzbank-Arena das goldene Tor gegen Liga-Konkurrent Arminia Bielefeld bereits vor der Pause. Ein Zuschauer stürzt bei dem Versuch, ein Transparent einzurollen, drei Meter in die Tiefe, kommt aber glimpflich davon.

12. April

Vor 50 Jahren trifft der Deutsche Meister Hamburger SV im Europacup auswärts auf den FC Barcelona. Das Halbfinal-Hinspiel im Stadion Camp Nou sehen 105.000 Zuschauer, es fällt nur ein Tor durch Evaristo Sekunden nach Wiederbeginn. Der mitgereiste Herberger-Assistent Helmut Schön lobt: „Die gesamte Hintermannschaft machte das Spiel ihres Lebens.“ Blumen vor allem für Torwart Horst Schnoor und Stopper Jürgen Werner. Noch hat der HSV alle Chancen auf das Finale 1961, denn „sie müssen ja noch zu uns, das genügt doch“ kündigt Uwe Seeler Großtaten an.



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Was passierte im deutschen Fußball vor fünf Jahren? Vor 25, 50 oder 100 Jahren? Autor Udo Muras hat in den Archiven gesucht und blickt auf die wichtigsten Jahrestage zurück. Die DFB-Wochenschau - immer mittwochs auf DFB.de.

11. April

Vor 30 Jahren schießt Nationalspieler Karl-Heinz Rummenigge den FC Bayern an die Tabellenspitze. Zum 5:1 gegen den MSV Duisburg trägt er vier Tore bei. Weil der HSV bei Abstiegskandidat Schalke 04 nach zwei Fischer-Toren überraschend 1:2 unterliegt, führen die Bayern nun dank der um zwei Treffer besseren Tordifferenz. Frust bei Nationalspieler Hans-Peter Briegel, der am Bökelberg einen Elfmeter an den Pfosten schießt, weshalb Mönchengladbach den 1. FC Kaiserslautern 1:0 bezwingt. Weltmeister Bernd Hölzenbein gibt im Frankfurter Waldstadion eine rauschende Abschiedsvorstellung und trifft beim 4:0 der Eintracht gegen den 1. FC Köln zweimal – bald danach wird er nach Florida wechseln. Noch eine Überraschung liefert dieser Spieltag ohne Unentschieden: Schlusslicht Arminia Bielefeld bezwingt durch ein Schock-Tor den VfB Stuttgart 1:0. Zwischen Platz 10 (KSC) und 18 liegen nach 28 Spieltagen 1980/81 nur sechs Punkte.

Vor 25 Jahren entlässt Bundesliga-Abstiegskandidat 1. FC Saarbrücken Kult-Trainer Uwe Klimaschefski. Es ist eine beinahe fürsorgliche Maßnahme des Vorstands, denn bei Klimaschefskis letztem Heimspiel gegen Bayer Uerdingen (1:2) sind Steine auf den Mann geflogen, dessen Abgang zum Saisonende ohnehin schon festgestanden hat. Er erhält sein Urteil gelassen im Ferienhaus in Israel. Am selben Tag erleidet Tabellenführer Werder Bremen nach 14 Spielen mal wieder eine Niederlage: das 0:1 in Uerdingen durch ein Tor von Franz Raschid macht das Titelrennen 85/86 wieder spannend.

Vor zehn Jahren kommt das Rekordergebnis für Länderspiele zustande. Australien schlägt im Rahmen der WM-Qualifikation Amerikanisch Samoa 31:0 (16:0) und übertrifft den alten Weltrekord, den Tahiti 1971 gegen die Cook-Inseln (30:0) aufgestellt hat. Australiens Stürmer Archie Thompson stellt ebenfalls einen Weltrekord auf: 13 Tore eines Schützen hat es in einem offiziellen Fifa-Ländespiel nie gegeben.

Vor fünf Jahren erreicht Aufsteiger Eintracht Frankfurt erstmals seit 1988 wieder das DFB-Pokal-Finale. Ioannis Amanatidis erzielt vor 50.000 Zuschauern in der Commerzbank-Arena das goldene Tor gegen Liga-Konkurrent Arminia Bielefeld bereits vor der Pause. Ein Zuschauer stürzt bei dem Versuch, ein Transparent einzurollen, drei Meter in die Tiefe, kommt aber glimpflich davon.

12. April

Vor 50 Jahren trifft der Deutsche Meister Hamburger SV im Europacup auswärts auf den FC Barcelona. Das Halbfinal-Hinspiel im Stadion Camp Nou sehen 105.000 Zuschauer, es fällt nur ein Tor durch Evaristo Sekunden nach Wiederbeginn. Der mitgereiste Herberger-Assistent Helmut Schön lobt: „Die gesamte Hintermannschaft machte das Spiel ihres Lebens.“ Blumen vor allem für Torwart Horst Schnoor und Stopper Jürgen Werner. Noch hat der HSV alle Chancen auf das Finale 1961, denn „sie müssen ja noch zu uns, das genügt doch“ kündigt Uwe Seeler Großtaten an.

Vor 25 Jahren nutzt der FC Bayern die Gunst der Stunde und siegt nach Bremens Niederlage in Uerdingen am Vortag nun mit 3:0 in Dortmund. Hansi Pflügler und ein Doppelschlag von Roland Wohlfarth sorgen für den Sieg des Meisters, der nur noch zwei Punkte hinter Werder liegt. Drei Spiele stehen 1985/86 noch aus. Prompt beginnen die Bayern mit der psychologischen Kriegsführung: „Wir haben die bessere Mannschaft, die bessere Bank und den besseren Trainer, dem im kritischen Moment immer das Richtige was einfällt“, stichelt Lothar Matthäus.

Vor fünf Jahren wird der zweite Pokalfinalist 2006 ermittelt: meister Bayern München nimmt die Hürde St. Pauli und gewinnt beim Regionalligisten mit 3:0. Lange müssen die Münchner zittern, nach Hargreaves 1:0 (15.) halten die Hamburger die Partie offen. Claudio Pizarro sorgt erst in den letzten sechs Minuten mit zwei Toren für Sicherheit. Die Hamburger Fans feiern Oliver Kahn in seinem ersten Spiel nach dessen Absetzung als Deutschlands Nummer eins. Seine Pressekonferenz, in der er seine WM-Teilnahme bestätigt und sein Ego dem Interesse der Nationalmannschaft unterordnet, hat ihm viel Sympathie eingebracht.

13. April

Vor 75 Jahren schießt Joe Payne (Luton) in einem Drittliga-Spiel in (Football League) gegen Bristol Rovers 10 Tore – bis heute Rekord für den englischen Liga-Fußball.

Vor 70 Jahren hat der Schalker Stürmer Hermann Eppenhoff seinen größten Tag. Im Meisterschaftsendrundenspiel gegen Hannover 96 erzielt er alle Tore zum 4:0-Sieg. 35.000 feiern in der Glückauf-Kampfbahn den amtierenden Meister, der auch wie der kommende wirkt. Ein Sonderlob verteilt der Kicker an die Stars jener Epoche: „Szepan und Kuzorra liefen, je länger das Spiel dauerte, zu Glanzform auf: Hut ab vor den Alten!“. Den deutlichsten Sieg meldet Rapid Wien (7:0 in Mannheim bei VfL Neckarau), gefolgt vom VfL Köln 99 (6:1 gegen Mülhausen). Die Stuttgarter Kickers verspielen zuhause binnen 15 Minuten eine 3:0-Führung gegen 1860 München und müssen sich mit einem Punkt begnügen (3:3).

Vor 20 Jahren spielt das Spitzentrio geschlossen Remis. Kaiserslautern beweist dennoch meisterliche Qualitäten und holt in Leverkusen einen 0:2-Rückstand auf. Bruno Labbadia, der in der 61. Minute im Strafraum mehrmals hinfällt, auf den Elfmeterpfiff wartet, wieder aufsteht und dann einfach ein Tor schießt, und Markus Schupp (in letzter Minute) retten den Punkt für den Tabellenführer. Da die Verfolger Bayern und Bremen die Punkte teilen (1:1), bleibt der FCK mit zwei Zählern vorne. Für den meisten Gesprächsstoff sorgt das Resultat aus dem Waldstadion. Nach der 0:6-Heimpleite gegen den HSV entlässt Eintracht Frankfurt Trainer Jörg Berger noch am Abend. Seine Wutrede nach Abpfiff, die in dem Vorwurf gipfelt, die Mannschaft habe gegen ihn gespielt, wird ihm zum Verhängnis.

14. April

Vor 100 Jahren macht die Nationalmannschaft ihr bestes Länderspiel vor dem Ersten Weltkrieg. In Berlin-Mariendorf trotzt Deutschland dem Mutterland des Fußballs erstmals ein Unentschieden ab. Das Freundschaftsspiel gegen England endet mit einem von rund 10.000 Zuschauern umjubelten 2:2 (0:1). Auch die Kulisse ist DFB-Rekord. Beide Tore erzielt der Kieler Linksaußen Ernst Möller binnen zwei Minuten (48., 50.), dann gleichen die Gäste noch aus (65.). Als Möller in letzter Minute allein aufs englische Tor zuläuft, pfeift der niederländische Schiedsrichter ab. So wird es noch 57 Jahre bis zum ersten Sieg über England dauern. Das 2:2 fühlt sich 1911 aber schon wie einer an. Die BZ am Mittag schreibt: „Die Deutsche Elf zeigte ein wunderbares, an Schnelligkeit den Gegner übertreffendes Spiel, bei dem sich jeder Spieler bewusst zu sein schien, die sportliche Ehre seines Vaterlandes mit äußerster Energie wahren zu müssen.“ Patriotische Zeiten.

Am selben Tag rollt mancherorts dennoch der Ball. So feiert Bayern München den Rekordsieg des Sonntags: In der Süddeutschen Finalrunde wird Westkreis-Meister Mannheimer FG 96 mit 9:0 vom Platz gefegt.

Vor 60 Jahren findet erstmals in der DFB-Historie ein B-Länderspiel statt. Zur Premiere kommt die Schweiz nach Karlsruhe, sie wird verpatzt – 0:2. Kommende Weltmeister sind nicht dabei, nur Erich Retter (VfB Stuttgart) und Fritz Haferkamp (VfL Osnabrück) werden es noch zu A-Nationalspielern bringen.

Vor 50 Jahren erlebt 1860 München in der Oberliga Süd ein Heimdebakel (0:4 gegen den Karlsruher SC), schon nach 22 Minuten führen die Gäste vor 20.000 Zuschauern 3:0. Die Karlsruher hoffen noch auf Platz zwei, der zur Meister-Endrunde berechtigt. Die besten Chancen hat zwei Spiele vor Schluss aber Eintracht Frankfurt (3:0 gegen Ulm), während Lokalrivale Kickers Offenbach nach dem 1:3 bei Meister Nürnberg aus dem Rennen ist. Der FSV Frankfurt drängt sich nach dem 2:4 beim abgeschlagenen Schlusslicht Jahn Regensburg für den zweiten Absteiger-Platz auf.

Im Westen sehen 42.000 Fans in Dortmund ein mitreißendes Spitzenspiel. Der 1. FC Köln verteidigt Platz eins nach einem 3:3 gegen den punktgleichen Verfolger Borussia Dortmund. Zur Pause führen die Borussen 2:1, dann dreht der Gast auf und Weltmeister Hans Schäfer gleicht aus. Kölns erstmalige Führung durch Christian Müller währt aber nur zwei Minuten, dann verwandelt Alfred Kelbassa einen Elfmeter. RW Oberhausen nutzt die Punkteteilung der Rivalen und schließt auf, nach dem 4:0 über Sodingen liegt man nur noch zwei Punkte zurück. Den Torreigen eröffnet der spätere Lauterer Meistertrainer Karlheinz Feldkamp. Kurios: drei Spiele vor Schluss können noch neun von 16 Mannschaften absteigen.

Vor zehn Jahren triumphiert Herbstmeister Schalke 04 beim FC Bayern mit 3:1 und holt sich die Tabellenführung zurück. Es ist der große Tag des Dänen Ebbe-Sand, der nach Bayerns 1:0 durch Carsten Jancker alle drei Tore erzielt. Es ist Schalkes erster Sieg in München seit 18 Jahren. Bayer Leverkusen versäumt es, aufzuschließen und unterliegt überraschend zuhause dem SC Freiburg (1:3). Im Verfolgerduell entscheidet das Tor von Nationalspieler Marko Rehmer das Spiel gegen Borussia Dortmund zugunsten der Berliner Hertha (1:0). Kaiserslautern (4:2 gegen Eintracht Frankfurt) liegt als Sechster nur drei Punkte hinter den Schalkern. Die Meisterschaft 2001 – noch ist ein Sechskampf.

15. April

Vor 60 Jahren gewinnt die Nationalmannschaft auch ihr zweites Nachkriegs-Länderspiel. Erneut stellt sich die Schweiz zur Verfügung. In Zürich gibt Fritz Walter, der noch beim letzten Kriegsländerspiel 1942 dabei war. Die Schweizer gehen zwar nach acht Minuten in Führung, doch Ottmar Walter sorgt per Kopf für Gleichstand zur Pause. Der Münsteraner Felix Gerritzen und Fritz Walter schießen eine 3:1-Führung heraus, ein Elfmetertor für die Gastgeber sorgt für eine spannende Schlussphase. Hinterher gratuliert Vittorio Pozza, zweimaliger Weltmeister-Trainer Italiens (1934, 1938) Sepp Herberger in der Kabine zur starken Leistung der Deutschen, die erst seit einem halben Jahr wieder eine Nationalmannschaft besitzen dürfen. Das Sport Magazin lobt: „An spielerischer Klasse reiht sich dieses Länderspiel in die schönsten und erhebendsten der deutschen Länderspielgeschichte überhaupt ein.“

Vor 50 Jahren demütigt England seinen alten Rivalen Schottland. Im Wembley-Stadion fallen vor 100.000 Zuschauern zwölf Tore, am Ende steht ein 9:3 (3:0) auf der Anzeigetafel. Drei Tore gehen auf das Konto von Jimmy Greaves.

Vor fünf Jahren träumt der HSV noch von der Meisterschaft. Ein ungefährdetes 2:0 in Duisburg, in dem auch Ailton trifft, sichert Platz zwei hinter den Bayern (2:0 gegen Bielefeld) – und vier Punkte Rückstand machen den Spielern von Thomas Doll Hoffnung. Die hat der MSV längst aufgegeben, der Klassenerhalt rückt in weite Ferne. Auch für Köln ist fast alles zu spät, aber in Schalke holt der 1. FC einen Punkt (1:1). Podolskis Tor reduziert die Chancen der Schalker auf die Champions League-Teilnahme auf ein Minimum. Denn Werder Bremen (1:1 in Wolfsburg) hat sechs Zähler Vorsprung.

16. April

Vor 100 Jahren wird der südostdeutsche Meister in einem Wiederholungsspiel ermittelt. Wie bereits zwei Tage zuvor gewinnt Askania Forst aus der Lausitz gegen Germania Breslau, nun sogar noch etwas höher (3:0 nach 3:2). Gegen das erste Spiel hat Breslau erfolgreich Protest eingelegt, aber sein Ziel dennoch verpasst: Nun spielt Forst um die Deutsche Meisterschaft.

Vor 50 Jahren missglückt der Nationalmannschaft der DDR der Start in die WM-Qualifikation. In Budapest unterliegt sie Ungarn vor 40.000 Zuschauern mit 0:2 (0:1).

Vor 25 Jahren zieht der 1. FC Köln erstmals in seiner Historie in ein Europacup-Finale ein. Klaus Allofs beseitigt alle Restzweifel, die es nach dem Hinspiel gegen SV Waregem (4:0) noch gegeben haben mag und sorgt mit zwei Toren in der ersten Hälfte für klare Fronten. Auch der dritte Treffer geht auf sein Konto, Endstand 3:3. Im Finale wartet Real Madrid.

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Vor 15 Jahren gewinnt Bayern München vor 115.000 Zuschauern überraschend mit 2:1 beim FC Barcelona und erreicht nach dem 2:2 im Hinspiel erstmals das UEFA-Pokal-Finale. Den letzten Sieg der Ära Otto Rehhagel - der Trainer wird dennoch alsbald entlassen und bis Saisonende durch Franz Beckenbauer ersetzt - sichern Männer, die sonst nicht für das Toreschießen zuständig sind: Markus Babbel und Marcel Witeczek. Bestnoten erhalten Mehmet Scholl, Dietmar Hamann und Ciriaco Sforza. Rehhagel jubelt vor der Fan-Kurve ausgelassen und ruft „ein historischer Sieg!“ Für den Kicker ist es schlicht „das Wunder von Barcelona“. Im Finale wartet Girondins Bordeaux mit dem früheren Bayern-Spieler Gernot Rohr als Trainer.

17. April

Vor 90 Jahren gewinnt Meister 1. FC Nürnberg beim punktlosen Schlusslicht Kickers Offenbach in einem Endrundenspiel um die Süddeutsche Meisterschaft 3:0 und kann von Verfolger Waldhof Mannheim (2:0 gegen Eintr. Frankfurt) nur noch theoretisch eingeholt werden: der Vorsprung der Elf um Torwart Heiner Stuhlfauth beträgt vor dem letzten Spiel zwei Punkte und zehn Tore.

Vor 40 Jahren wird im Abstiegskampf manipuliert. Das 1:0 von Arminia Bielefeld bei Schalke 04 ist, wie sich herausstellen wird, ein gekaufter Sieg. Für 2300 D-Mark geben die Schalker Spieler die Punkte an den abstiegsbedrohten Aufsteiger. Nur Torwart Dieter Burdenski ist nicht bestochen und hält wie ein Weltmeister, ehe ihn Gerd Roggensack überwindet. Die Zuschauer in der Glückauf-Kampfbahn haben ein feines Gespür, was da abläuft auf dem Rasen. Im Kicker steht am folgenden Montag: „Auf den Rängen wurde aufgrund der drückenden Überlegenheit Arminias und der unmöglichen Leistung ‚Schiebung’ gerufen. Aber das war keine Schiebung, das war einfach Unvermögen, Resignation, Pech und fehlender Einsatzwille“, irrt auch das Fachblatt. Noch weiß außer den Tätern niemand, dass der Bundesliga-Fußball an diesem Tag seine Unschuld verlor. Im Titelkampf hält das Kopf-an-Kopf-Rennen an, sowohl Meister Gladbach (in Braunschweig) als auch Verfolger Bayern (in Offenbach) spielen 1:1.

Vor 15 Jahren leistet sich der HSV ein Kuriosum: Beim Nachholspiel in Rostock (0:2) schickt Trainer Felix Magath zehn Minuten vor Schluss den langen Torwart Richard Golz in den Sturm, weil es ihm an kopfballstarken Angreifern fehlt. Ersatztorwart Holger Hiemann wird für Feldspieler Daniel Stendel eingewechselt, so dass zwei Torhüter gleichzeitig im Einsatz sind. Genützt hat es wenig, doch Golz findet: „Noch 20 Minuten länger – und ich hätte das Spiel noch umgebogen.“