DFB von A bis Z: K wie Kulturstiftung

Fußball ist in unserer Alltagskultur nicht mehr wegzudenken. Deswegen veranstaltet und fördert die DFB-Kulturstiftung zahlreiche Projekte und Initiativen.

Oktober 2012. Berlin. Es ist der Tag vor dem historischen 4:4 im WM-Qualifikationsspiel gegen Schweden. Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff steht gemeinsam mit Kulturstaatsminister Bernd Neumann vor den goldverzierten Säulen des Martin-Gropius- Baus. Beide sind umringt von einer Traube aus Kameras und Mikrofonen. Gut 70 Journalisten sind in das große Ausstellungshaus gekommen. Anlass ist die von der DFB-Kulturstiftung ermöglichte Vernissage "Unter Spielern" von Regina Schmeken. Mehr als ein Jahr hat die Künstlerin die Nationalmannschaft begleitet und präsentiert ihre großformatigen Schwarz-Weiß- Fotografien heute der Öffentlichkeit. Kunstvoll komponierte Bilder zeigen Lahm, Khedira, Klose und Co. aus ungewohnten Perspektiven.

Jetzt ist der Fußball also auch schon im Museum angekommen, mag sich mancher denken. Fußball und Kultur – passt das denn wirklich zusammen? An diesemTag, der mit einer Würdigung der Fotografien durch den Kunsthistoriker Prof. Horst Bredekamp endet, stellt diese Frage keiner. Aus Sicht des DFB ist sie ohnehin ganz einfach zu beantworten: Ja, denn Fußball ist Kultur. Auch wenn sie nicht immer so klassisch daherkommt wie an diesem Tag im Martin-Gropius-Bau.

Fußball ist Kultur. So lautet das Motto der 2007 gegründeten Kulturstiftung des Deutschen Fußball- Bundes. Fußball ist ein immer präsenter werdender Teil der kulturellen Gegenwart. Er ist aus dem Lebensalltag vieler Menschen nichtmehr wegzudenken und damit zu einem Teil unserer kulturellen Identität geworden. Gleichzeitig macht ihn seine Popularität zu einem dauerhaften Thema von Öffentlichkeit, Medien und Kultur und regt damit die Fantasie von Schriftstellern und Regisseuren, Malern und Schauspielern an. Inzwischen gibt es kaum eine Kunstform, die sich nicht mit dem Fußball beschäftigt: Die Zahl der jährlich erscheinenden Fußballbücher ist kaum mehr überschaubar. Das "Lexikon des Fußballfilms" umfasst über 1000 Seiten.

Ziel der DFB-Kulturstiftung ist es, diese Vielfalt aufzunehmen und mit Eigen- und Förderprojekten zuunterstützen. Zum Beispiel durch Filme, Festivals, Erzählbände und Dokumentarfilme oder Lesereihen, Diskussionsrunden, Ausstellungen oder Konzerte. Mit anspruchsvollen und unterhaltsamen Projektenauf lokaler und überregionaler Ebene geht sie der Frage nach den gesellschaftlichen Verbindungen und Wirkungen des Fußballs nach. Sie schafft Räume für die Diskussion darüber, welche Rolle der Fußball in der Gesellschaft einnimmt und welche Impulse er im Rahmen eines demokratischen und freiheitlichen Gemeinwesens für Werte wie Integration und Völkerverständigung und im Einsatz gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung geben kann.

Hin und wieder auch mit überraschenden Ergebnissen: Bundestrainer Joachim Löw diskutiert auf der Frankfurter Buchmesse über Fußball und Integration. Umgekehrt schnürt ein ganz besonderes Team die Schuhe: Erst kicken, dann lesen – so das Motto der deutschen Autoren-Nationalmannschaft, die in ihren Länderspielen mit Hilfe von Fußball und Literatur grenzüberschreitend Brücken baut und kulturelles Verständnis fördert.

Neben der Fußballkultur sieht die Satzung auch die Pflege und Bewahrung der deutschen Fußballhistorie vor. Vor allem die gesellschaftlichen, sozialen, ökonomischen und kulturellen Bedeutungen des Spiels stehen im Fokus, denn Kinder und Jugendliche lernen in der Beschäftigung mit dem Fußball auch deutsche und internationale Gesellschaftsgeschichte verstehen. Dazu gehört auch die dauerhafte Aufarbeitung der Zeit des Nationalsozialismus. Unter dem Motto "Erinnern aus Verantwortung" unterstützt die Stiftung Maßnahmen zum Gedenken und Vermitteln der NS-Zeit. Beispielsweise mit dem Anfang 2014 gemeinsam mit 11FREUNDE veröffentlichten Sonderheft "Verlorene Helden", das erstmals exemplarisch die Lebensläufe von 192 jüdischen Pionieren des deutschen Fußballs zusammenfasst. Oder mit dem jährlichen Bildungsprogramm für die Spieler der U 18-Nationalmannschaft des DFB, die im Rahmen eines Vier-Länder-Turniers in Israel die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem besuchen.

Für die potenziellen A-Nationalspieler von morgen ist die Auseinandersetzung mit der Geschichte ihres Landes ein beeindruckendes und prägendes Erlebnis. Für die DFB-Kulturstiftung schließt sich mit diesemProjekt ein Kreis. Denn es ist die Nationalmannschaft, die mit den Einnahmen aus den regelmäßig stattfindenden Benefizspielen für die finanzielle Basis der gemeinnützigen Arbeit der Stiftung sorgt. Einer Arbeit, die unter Einbeziehung von Partnern aus dem Kunst-, Kultur- und Bildungsbereich die Popularität des Fußballs für gesellschaftspolitische Impulse nutzt.

[dfb]

Fußball ist in unserer Alltagskultur nicht mehr wegzudenken. Deswegen veranstaltet und fördert die DFB-Kulturstiftung zahlreiche Projekte und Initiativen.

Oktober 2012. Berlin. Es ist der Tag vor dem historischen 4:4 im WM-Qualifikationsspiel gegen Schweden. Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff steht gemeinsam mit Kulturstaatsminister Bernd Neumann vor den goldverzierten Säulen des Martin-Gropius- Baus. Beide sind umringt von einer Traube aus Kameras und Mikrofonen. Gut 70 Journalisten sind in das große Ausstellungshaus gekommen. Anlass ist die von der DFB-Kulturstiftung ermöglichte Vernissage "Unter Spielern" von Regina Schmeken. Mehr als ein Jahr hat die Künstlerin die Nationalmannschaft begleitet und präsentiert ihre großformatigen Schwarz-Weiß- Fotografien heute der Öffentlichkeit. Kunstvoll komponierte Bilder zeigen Lahm, Khedira, Klose und Co. aus ungewohnten Perspektiven.

Jetzt ist der Fußball also auch schon im Museum angekommen, mag sich mancher denken. Fußball und Kultur – passt das denn wirklich zusammen? An diesemTag, der mit einer Würdigung der Fotografien durch den Kunsthistoriker Prof. Horst Bredekamp endet, stellt diese Frage keiner. Aus Sicht des DFB ist sie ohnehin ganz einfach zu beantworten: Ja, denn Fußball ist Kultur. Auch wenn sie nicht immer so klassisch daherkommt wie an diesem Tag im Martin-Gropius-Bau.

Fußball ist Kultur. So lautet das Motto der 2007 gegründeten Kulturstiftung des Deutschen Fußball- Bundes. Fußball ist ein immer präsenter werdender Teil der kulturellen Gegenwart. Er ist aus dem Lebensalltag vieler Menschen nichtmehr wegzudenken und damit zu einem Teil unserer kulturellen Identität geworden. Gleichzeitig macht ihn seine Popularität zu einem dauerhaften Thema von Öffentlichkeit, Medien und Kultur und regt damit die Fantasie von Schriftstellern und Regisseuren, Malern und Schauspielern an. Inzwischen gibt es kaum eine Kunstform, die sich nicht mit dem Fußball beschäftigt: Die Zahl der jährlich erscheinenden Fußballbücher ist kaum mehr überschaubar. Das "Lexikon des Fußballfilms" umfasst über 1000 Seiten.

Ziel der DFB-Kulturstiftung ist es, diese Vielfalt aufzunehmen und mit Eigen- und Förderprojekten zuunterstützen. Zum Beispiel durch Filme, Festivals, Erzählbände und Dokumentarfilme oder Lesereihen, Diskussionsrunden, Ausstellungen oder Konzerte. Mit anspruchsvollen und unterhaltsamen Projektenauf lokaler und überregionaler Ebene geht sie der Frage nach den gesellschaftlichen Verbindungen und Wirkungen des Fußballs nach. Sie schafft Räume für die Diskussion darüber, welche Rolle der Fußball in der Gesellschaft einnimmt und welche Impulse er im Rahmen eines demokratischen und freiheitlichen Gemeinwesens für Werte wie Integration und Völkerverständigung und im Einsatz gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung geben kann.

Hin und wieder auch mit überraschenden Ergebnissen: Bundestrainer Joachim Löw diskutiert auf der Frankfurter Buchmesse über Fußball und Integration. Umgekehrt schnürt ein ganz besonderes Team die Schuhe: Erst kicken, dann lesen – so das Motto der deutschen Autoren-Nationalmannschaft, die in ihren Länderspielen mit Hilfe von Fußball und Literatur grenzüberschreitend Brücken baut und kulturelles Verständnis fördert.

Neben der Fußballkultur sieht die Satzung auch die Pflege und Bewahrung der deutschen Fußballhistorie vor. Vor allem die gesellschaftlichen, sozialen, ökonomischen und kulturellen Bedeutungen des Spiels stehen im Fokus, denn Kinder und Jugendliche lernen in der Beschäftigung mit dem Fußball auch deutsche und internationale Gesellschaftsgeschichte verstehen. Dazu gehört auch die dauerhafte Aufarbeitung der Zeit des Nationalsozialismus. Unter dem Motto "Erinnern aus Verantwortung" unterstützt die Stiftung Maßnahmen zum Gedenken und Vermitteln der NS-Zeit. Beispielsweise mit dem Anfang 2014 gemeinsam mit 11FREUNDE veröffentlichten Sonderheft "Verlorene Helden", das erstmals exemplarisch die Lebensläufe von 192 jüdischen Pionieren des deutschen Fußballs zusammenfasst. Oder mit dem jährlichen Bildungsprogramm für die Spieler der U 18-Nationalmannschaft des DFB, die im Rahmen eines Vier-Länder-Turniers in Israel die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem besuchen.

Für die potenziellen A-Nationalspieler von morgen ist die Auseinandersetzung mit der Geschichte ihres Landes ein beeindruckendes und prägendes Erlebnis. Für die DFB-Kulturstiftung schließt sich mit diesemProjekt ein Kreis. Denn es ist die Nationalmannschaft, die mit den Einnahmen aus den regelmäßig stattfindenden Benefizspielen für die finanzielle Basis der gemeinnützigen Arbeit der Stiftung sorgt. Einer Arbeit, die unter Einbeziehung von Partnern aus dem Kunst-, Kultur- und Bildungsbereich die Popularität des Fußballs für gesellschaftspolitische Impulse nutzt.