DFB-Präsident Dr. Zwanziger zieht positive Bilanz 2008

Nicht nur bei der Europameisterschaft der Frauen in Finnland (23. August bis 10. September) und der U 21-EM in Schweden (15. bis 29. Juni) setzt er große Hoffnungen auf die DFB-Teams, sondern auch bei der EM der U 17-Junioren, die vom 6. bis 18. Mai in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt stattfinden wird.

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Ein absolut zufriedenes Fazit zieht Dr. Theo Zwanziger im Blick auf die Arbeit des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im Jahr 2008: "Für den DFB war das zu Ende gehende Jahr überaus erfolgreich."

Der DFB-Präsident resümiert: "Wir haben tolle sportliche Höhepunkte erlebt und dabei viele Erfolge feiern können. Wir sind durch vielfältige Projekte und Aktionen unserer gesellschaftspolitischen Verantwortung gerecht geworden, zum Beispiel durch den Bau von 1000 Mini-Spielfeldern in Deutschland oder durch wichtige Akzente zum Thema Integration. Darüber hinaus können wir stolz sein, in diesem Jahr erstmals die Marke von 6,5 Millionen Mitgliedern übertroffen zu haben."

"Nationalmannschaften - die Aushängeschilder des DFB"

Der DFB-Präsident betonte am Montag auf einer Pressekonferenz in Frankfurt am Main besonders "das positive Auftreten der Nationalmannschaften als Aushängeschilder des deutschen Fußballs". Dabei würdigte er sowohl das erfolgreiche Abschneiden der A-Nationalmannschaft mit der Finalteilnahme bei der EURO 2008 in Österreich und der Schweiz sowie dem gelungenen Start in die Qualifikation für die WM 2010 in Südafrika als auch den dritten Platz der Frauen-Nationalmannschaft beim Olympischen Frauenfußball-Turnier in China und die souveräne Qualifikation für die Europameisterschaft 2009 in Finnland.

"Mit dem Gewinn der Vize-Europameisterschaft sind wir das einzige Team, das sowohl bei der WM 2006 als auch bei der EURO 2008 in der Runde der letzten Vier stand. Dieser Leistung gebührt Anerkennung, selbst wenn nicht immer alle spielerischen Erwartungen im Laufe des Jahres erfüllt wurden. Joachim Löw ist mit dem Team für die WM 2010 in Südafrika auf einem guten Weg. Gemeinsam mit Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff, Sportdirektor Matthias Sammer und seiner Kollegin Silvia Neid ist der Bundestrainer das sportliche Gesicht des DFB. Alle vier haben hervorragende Arbeit geleistet, und mein Vertrauen in sie ist auch für die Zukunft sehr groß", so Dr. Zwanziger.

Zu den Erfolgen der Frauen-Nationalmannschaft äußerte der DFB-Präsident: "Als amtierender Welt- und Europameister haben wir mit dem Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen unsere internationale Stärke erneut bewiesen. Silvia Neid ist es gelungen, den personellen Umbruch bestens zu bewältigen. Mit Silke Rottenberg, Renate Lingor und Sandra Smisek haben drei langjährige Stützen des Teams ihre Karriere beendet. Mit Fatmire Bajramaj, Simone Laudehr oder Annike Krahn haben aber auch einige Talente die Chance genutzt, sich in den Blickpunkt zu spielen. Besonders ´Lira´ Bajramaj ist ein gutes Beispiel, wie wir durch Fußball junge Menschen mit Migrationshintergrund in unserer Gesellschaft integrieren. Gerade im Blick auf die Frauen-WM 2011 ist sie eine sportliche Hoffnungsträgerin und hervorragende Botschafterin für das Selbstverständnis der DFB-Arbeit."

"EM-Titel der U 19-Junioren war herausragend"

Positiv beurteilte der DFB-Präsident außerdem die Entwicklung der Nachwuchs-Nationalmannschaften: "Natürlich war der Titelgewinn der U 19-Junioren bei der EM in Tschechien das herausragende Ereignis in diesem Jahr, nachdem wir 16 Jahre lang keinen Titel bei den Junioren mehr gewinnen konnten. Wir dürfen aber auch die Erfolge der U 17-Mädchen, die Europameister in der Schweiz und WM-Dritte in Neuseeland wurden, sowie die Bronzemedaillen der U 20-Frauen bei der WM in Chile und der U 19-Frauen bei der EM in Frankreich nicht vergessen. Gerade unser weiblicher Nachwuchs überzeugt Jahr für Jahr mit Top-Platzierungen."

Generell sieht Dr. Zwanziger die Entwicklung bei Frauen und Mädchen im DFB als äußerst positiv: "Das Potenzial im Bereich Frauen- und Mädchenfußball ist immens. Das lässt sich nicht zuletzt an den Mitgliederzahlen ablesen." Erstmals verzeichnet der DFB im Jahr 2008 mehr als eine Million Mädchen und Frauen in der Mitgliederstatistik. Dieser Zuwachs verhalf auch der Gesamtmitgliederzahl zu einem besonderen Rekord: Noch nie zuvor in der 108-jährigen DFB-Geschichte waren mehr als 6,5 Millionen Mitglieder gezählt worden. Die Zahl der gemeldeten Mannschaften lag mit 180.717 Teams ebenfalls auf Rekordniveau.

Steffi Jones: Die perfekte OK-Präsidentin der Frauen-WM 2011

Positiv beurteilte Dr. Theo Zwanziger auch die Fortschritte des Organisationskomitees für die Frauen-WM 2011 in Deutschland. "Mit Steffi Jones haben wir genau die richtige Frau zur OK-Präsidentin gewählt. Sie ist ein toller Werbeträger und ein stetig arbeitender Motor für die Sache zugleich. Eine würdige Nachfolgerin von WM-Organisator Franz Beckenbauer", resümierte der DFB-Präsident.

Ein wichtiger Schritt in diesem Jahr war aus OK-Sicht die Bekanntgabe der neun WM-Spielorte im Rahmen einer spektakulären Präsentation als Gast von Angela Merkel im Bundeskanzleramt. "Wir sind sehr dankbar, dass uns die Bundeskanzlerin die Möglichkeit gegeben hat, uns in diesem Ambiente medienwirksam zu präsentieren", so Dr. Zwanziger.

Neue TV-Verträge: DFB-Pokal weiter aufgewertet

Ebenfalls zur positiven Bilanz 2008 tragen neue Fernseh-Vereinbarungen bei. Im Mai verlängerte der DFB den TV-Gesamtvertrag mit ARD und ZDF bis 2012. Eine besondere Rolle kommt dabei dem DFB-Pokal zu, dessen neuer Stellenwert sich in der Liveübertragung aller Spiele auf Premiere ausdrückt. Weiter aufgewertet wird der Pokalwettbewerb durch die Zentralvermarktung ab der kommenden Saison. Der Vertrag mit der Sportrechteagentur Infront konnte im November unterzeichnet werden.

Wichtige Entscheidungen wurden auch im Sponsorenbereich getroffen: So wurde der Vertrag mit Premium-Partner T-Home verlängert. Und mit der Commerzbank als Premium-Partner, Alno als Frauen-Hauptpartner und Rewe als Frauen-Premium-Partner konnten drei neue Sponsoren gefunden werden.

Die neue 3. Liga - ein Erfolgsmodell

Zufrieden zeigt sich der DFB-Präsident hinsichtlich des Starts der neuen 3. Liga und der Entwicklung der Frauen-Bundesliga. "Die 3. Liga als höchste DFB-Spielklasse wurde bislang sowohl von den Fans als auch von den Medien sehr gut angenommen. Besonders erfreulich ist die gute TV-Präsenz", so Zwanziger.

Weitere Fortschritte sieht der überzeugte Frauenfußball-Fan in der aktuellen Situation der Frauen-Bundesliga: "Sie hat sich in allen Belangen deutlich nach vorne entwickelt. Die Vereine haben professionellere Strukturen, die Liga hat sportlich ein gutes Niveau und ist zudem sehr spannend."

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"Soziale Verantwortung des DFB"

Doch auch abseits des Fußballplatzes bilanzierte der DFB-Präsident einiges Positive. "Der DFB hat eine soziale und gesellschaftspolitische Verantwortung, und diesem Anspruch sind wir auch 2008 wieder in seiner ganzen Vielfalt gerecht geworden", betonte Dr. Zwanziger. Besonders hob er dabei den Kampf gegen Gewalt, Rassismus und Diskriminierung sowie die Initiativen für Integration hervor.

Ein Schwerpunkt der DFB-Aktivitäten in diesem Zusammenhang war in den vergangenen Monaten das bundesweite Projekt "1000 Mini-Spielfelder". Zu Beginn des Jahres 2009 werden die letzten Plätze eröffnet. Zudem plant der DFB eine besondere Aktion: Im Mai 2009 soll auf allen Mini-Spielfelder deutschlandweit ein Integrationstag veranstaltet werden.

"Fußball ist ein wundervoller Sport für alle - ganz egal, welcher Hautfarbe, Herkunft oder Religion sie sind", erklärte Theo Zwanziger, der im Dezember für sein Engagement mit dem Preis "Gegen das Vergessen - Für Demokratie" ausgezeichnet worden war.

Eine Höhepunkt 2009: die U 17-EM in Deutschland

Zum Ausklang des Jahres 2008 blickt der DFB-Präsident erwartungsvoll den fußballerischen Höhepunkten im kommenden Jahr entgegen.

Nicht nur bei der Europameisterschaft der Frauen in Finnland (23. August bis 10. September) und der U 21-EM in Schweden (15. bis 29. Juni) setzt er große Hoffnungen auf die DFB-Teams, sondern auch bei der EM der U 17-Junioren, die vom 6. bis 18. Mai in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt stattfinden wird.