DFB plant in Kooperation mit DFL und DSB eine eigene Sportwette

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) prüft die Möglichkeiten, nach der Weltmeisterschaft 2006 eine eigene Sportwette anzubieten. Ziel des Vorhabens sei es, Manipulationen von Fußballspielen zu verhindern und mit den Erlösen vor allem den Amateursport finanziell zu sichern. Das sagte der Geschäftsführende Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Dr. Theo Zwanziger, der Süddeutschen Zeitung (Donnerstag-Ausgabe). Dieser Plan soll in Kooperation mit der DFL Deutsche Fußball Liga GmbH und dem Deutschen Sportbund (DSB) umgesetzt werden.

Nach dem Wett- und Manipulationsskandal um Schiedsrichter Robert Hoyzer treibt der DFB seine Pläne für eigene Wett-Angebote voran. Man sehe nicht ein, diesen Markt Unternehmen zu überlassen, "die mit unseren Veranstaltungen hohe Umsätze machen", sagte Zwanziger: "Die nutzen unsere Spielpläne, und wir haben nichts davon."

Mit der Bundesliga werde schon seit längerem erwogen, eine eigene Sportwette aufzubauen. Der DSB solle einbezogen werden. Zwanziger erklärte, der Umsatz der Wett-Anbieter mit deutschen Sportveranstaltungen werde auf zwei bis drei Milliarden Euro im Jahr beziffert. "Wir wollen daran beteiligt werden, wenn wir schon die Grundlage schaffen", so Zwanziger. Mit den Erlösen solle vor allem der Amateur- und Breitensport gestützt werden, betonte der Geschäftsführende DFB-Präsident.

Zu den Aussagen des bayerischen Finanzministers Kurt Falthauser, der DFB bewege sich mit einer eigenen Sportwette außerhalb des Rechtes, sagte Dr. Zwanziger: "Die Kritik von Minister Falthauser kann ich nicht nachvollziehen und sie wird auch das gute Verhältnis des DFB zu Oddset nicht trüben. Ich habe immer betont, dass bei dem Nachdenken über eine vom Fußball getragene Sportwette der laufende Vertrag mit Oddset bis 2006 unantastbar ist und danach Oddset unser erster Ansprechpartner sein wird, wenn es um Kooperationsvereinbarungen mit Wettanbietern geht."

Weiter erklärte der Geschäftsführende DFB-Präsident: "Dem DFB und der Liga, die durch ihre Veranstaltungen die Sportwetten erst ermöglichen, kann es nicht verboten sein, über neue Entwicklungen nachzudenken, wenn das Wettvolumen eine Milliardenhöhe erreicht hat und durch die Form heutiger Wettangebote dem Fußball Schaden zugefügt wird. Abschließend bleibt darauf hinzuweisen, dass meine Aussagen in vollem Umfang durch den mit der DFL bis 30. Juni 2009 abgeschlossenen Grundlagenvertrag abgedeckt sind und der professionelle Fußball aus meiner Sicht zu Recht beklagt, die Plattform für Sportwetten zur Verfügung zu stellen, an ihren Erträgen aber nicht beteiligt zu werden. Auch dies kann auf Dauer nicht so bleiben." [mh]


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Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) prüft die Möglichkeiten, nach der Weltmeisterschaft 2006 eine eigene Sportwette anzubieten. Ziel des Vorhabens sei es, Manipulationen von Fußballspielen zu verhindern und mit den Erlösen vor allem den Amateursport finanziell zu sichern. Das sagte der Geschäftsführende Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Dr. Theo Zwanziger, der Süddeutschen Zeitung (Donnerstag-Ausgabe). Dieser Plan soll in Kooperation mit der DFL Deutsche Fußball Liga GmbH und dem Deutschen Sportbund (DSB) umgesetzt werden.



Nach dem Wett- und Manipulationsskandal um Schiedsrichter Robert Hoyzer treibt der DFB seine Pläne für eigene Wett-Angebote voran. Man sehe nicht ein, diesen Markt Unternehmen zu überlassen, "die mit unseren Veranstaltungen hohe Umsätze machen", sagte Zwanziger: "Die nutzen unsere Spielpläne, und wir haben nichts davon."



Mit der Bundesliga werde schon seit längerem erwogen, eine eigene Sportwette aufzubauen. Der DSB solle einbezogen werden. Zwanziger erklärte, der Umsatz der Wett-Anbieter mit deutschen Sportveranstaltungen werde auf zwei bis drei Milliarden Euro im Jahr beziffert. "Wir wollen daran beteiligt werden, wenn wir schon die Grundlage schaffen", so Zwanziger. Mit den Erlösen solle vor allem der Amateur- und Breitensport gestützt werden, betonte der Geschäftsführende DFB-Präsident.



Zu den Aussagen des bayerischen Finanzministers Kurt Falthauser, der DFB bewege sich mit einer eigenen Sportwette außerhalb des Rechtes, sagte Dr. Zwanziger: "Die Kritik von Minister Falthauser kann ich nicht nachvollziehen und sie wird auch das gute Verhältnis des DFB zu Oddset nicht trüben. Ich habe immer betont, dass bei dem Nachdenken über eine vom Fußball getragene Sportwette der laufende Vertrag mit Oddset bis 2006 unantastbar ist und danach Oddset unser erster Ansprechpartner sein wird, wenn es um Kooperationsvereinbarungen mit Wettanbietern geht."



Weiter erklärte der Geschäftsführende DFB-Präsident: "Dem DFB und der Liga, die durch ihre Veranstaltungen die Sportwetten erst ermöglichen, kann es nicht verboten sein, über neue Entwicklungen nachzudenken, wenn das Wettvolumen eine Milliardenhöhe erreicht hat und durch die Form heutiger Wettangebote dem Fußball Schaden zugefügt wird. Abschließend bleibt darauf hinzuweisen, dass meine Aussagen in vollem Umfang durch den mit der DFL bis 30. Juni 2009 abgeschlossenen Grundlagenvertrag abgedeckt sind und der professionelle Fußball aus meiner Sicht zu Recht beklagt, die Plattform für Sportwetten zur Verfügung zu stellen, an ihren Erträgen aber nicht beteiligt zu werden. Auch dies kann auf Dauer nicht so bleiben."