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Die Europa-Auswahl hat am Donnerstag in Barcelona den Meridian-Cup gewonnen. Im Rückspiel gewann der Gastgeber 4:0 (1:0) gegen die Mannschaft aus Afrika und entschied nach dem 6:1 (4:1)-Hinspielsieg den Kontinentalvergleich klar für sich. Auf Seiten der Europäer kamen Marko Marin (Borussia Mönchengladbach) und Manuel Fischer (VfB Stuttgart) jeweils eine Halbzeit zum Einatz. Björn Kopplin (Bayern München) wurde in der 75. Minute eingewechselt.
Im Miniestadi zu Barcelona setzte insbesondere Fischer seine Erfolgsgeschichte fort. Der Angreifer war in den Jahren 2004 und 2005 im DFB-Talentstützpunkt Ulm gefördert worden und hatte von dort den Sprung in die Junioren-Nationalmannschaft und zum VfB Stuttgart geschafft. Im Rückspiel gelang ihm nun mit dem Treffer zum 2:0 (63.) sein drittes Tor im Kontinentalduell. Der Stuttgarter verwertete einen Abpraller von Torhüter Christian Fabrice Okoua aus fünf Metern.
Die Führung hatte in der ersten Hälfte der Ungar Krisztian Nemeth (40.) markiert. Nach einem Pfostenschuss durch Alexander Prudnikow schob der Ungar ohne Mühe ein. Für das 3:0 zeichnete schließlich der Russe Prudnikow (73.) selbst verantwortlich, den 4:0-Endstand erzielte der Ungar Adam Dudas (90.). Der Senegalese Cheikh Sy sah in der 52. Minute die Gelb-Rote Karte.
Bereits im Hinspiel waren Fischer, Kopplin und Marin in Barcelona zum Einsatz gekommen. Die drei deutschen Talente hatten zur U 17-Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gehört, die in der vergangenen Saison unter der Leitung von DFB-Trainer Bernd Stöber das Halbfinale der U 17-Europameisterschaft in Luxemburg erreichte.
Im Miniestadi, dem Stadion der Reservemannschaft des FC Barcelona, hatte die Europa-Auswahl das Hinspiel jederzeit im Griff und legte den Grundstein zum Sieg bereits im ersten Spielabschnitt. Neben Fischer (22., 38.) war vor der Pause auch der Spanier Aaron Miguez (3.) erfolgreich. Den vierten Treffer erzielte Ramahlwe Mphahlele (27.) per Eigentor. In der Nachspielzeit gelang Aser Pierrick Dipanda das zwischenzeitliche 1:4. Nach der Pause schalteten die Europäer merklich zurück, kamen durch Bojan Krkic (61.) und Alexander Prudnikow (89.) zu zwei weiteren Treffern.
Sammer: "Berufung ist Kompliment für Klubs und DFB"
"Dass drei Spieler aus einem Jahrgang des DFB in eine Europa-Auswahl berufen werden ist ein großes Kompliment für die Arbeit der Klubs und des Verbandes. Es zeigt, dass die ergriffenen Maßnahmen zur Talent- und Eliteförderung langsam Früchte tragen. Die drei Talente waren Teil einer Mannschaft, die in der vergangenen Saison attraktiven und spektakulären Fußball zeigte und es aufgrund des individuellen Potenzials verdient gehabt hätte, die Europameisterschaft zu gewinnen. Die Begegnungen in Barcelona werden für die Jungs unvergessliche Erlebnisse sein. Allerdings muss den Spielern auch klar sein, dass solche Erfahrungen ein Ansporn für die Zukunft und nicht das Ende der Fahnenstange sein können", hatte DFB-Sportdirektor Matthias Sammer vor den Begegnungen erklärt.
[bild2]Die Europa-Auswahl, der 20 Spieler angehören, wurde vom ehemaligen spanischen Nationaltrainer Iñaki Sáez betreut. Das Meridian-Projekt ist eine Partnerschaft, die 1997 von den Fußball-Konföderationen UEFA (Europa) und CAF (Afrika) ins Leben gerufen wurde.
Partner des DFB im Rahmen dieses Projektes sind die Nationalverbände Kameruns, Togos, Namibias und Ugandas. Der Meridian-Cup wird seit 1997 alle zwei Jahre ausgetragen und gehört zu einem gemeinsamen Nachwuchsförderungsprogramm der UEFA und des afrikanischen Verbandes (CAF).
DFB-Trainer Bernd Stöber über seine Spieler:
Björn Kopplin (Abwehr, FC Bayern München):
"Björn war bei der EM im vergangenen Jahr unser Mannschaftskapitän. Dass er dieses Amt ausübt, spricht schon für sich. Er ist ein wichtiger Spieler, der ein gutes Abwehrverhalten zeigt und auch aus der Position des rechten Außenverteidigers Akzente setzen kann."
Marko Marin (Mittelfeld, Borussia Mönchengladbach):
"Marko ist ein Spieler, wie man ihn sich als Trainer nur wünschen kann. Weil er rein körperlich ein Leichtgewicht ist, hat er eine große Bewegungsschnelligkeit und ist somit im Dribbling für die gegnerischen Verteidiger kaum auszurechnen. Zudem hat er auch das eine oder andere Tor für uns erzielt."
Manuel Fischer (Angriff, VfB Stuttgart):
"Manuel hat sich in der U 17 als unser Torjäger erwiesen. Er ist ein typischer Mittelstürmer. Ihn zeichnet eine große Ruhe in Situationen vor dem Tor aus. Dort zeigte er sich in den vergangenen Monaten, wo er bereits in der U 19-Nationalmannschaft eingesetzt wurde, stets treffsicher."
