DFB-Generalsekretär Niersbach eröffnet DFB-Kongress

Mit dem Teamarzt Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt und dem leitenden Physiotherapeuten Klaus Eder, dem Psychologen Dr. Hans-Dieter Hermann und Fitnesstrainer Shad Forsythe referieren Fachleute aus dem Betreuerstab der deutschen Nationalmannschaft über ihren Erkenntnisstand rund 150 Tage vor der Weltmeisterschaft in Südafrika. Am Freitag wird DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch über den Maßnahmenkatalog im Anti-Doping-Kampf berichten.

Auf DFB.de ist ein Livestream des gesamten Kongresses abrufbar.

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DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach hat den zweitägigen Kongress "Auf den Spuren der Nationalmannschaft" im Frankfurter Tagungshotel Steigenberger Airport am Donnerstag eröffnet. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) richtet bei der Veranstaltung das Augenmerk auf die für den Fußball mittlerweile unverzichtbare wissenschaftliche Begleitung. Kapazitäten aus sechs Nationen referieren über Themen der Trainingssteuerung und Leistungsoptimierung.

"Das ist in der Geschichte des DFB der erste Kongress, der in dieser Art veranstaltet wird. Es gab schon Kongresse mit einem medizinischen Schwerpunkt, aber eben nicht in dieser Themenvielfalt", leitete Niersbach die Fachreferate ein.

"Das Spezialistentum ist im Spitzenfußball und gerade auch beim DFB vorangeschritten. Manche Kritiker monieren, dass wir dem Spieler damit jede Selbstständigkeit rauben. Diese Diskussion wird weiter geführt werden. Aber wir beim DFB sind von unserem eingeschlagenen Weg, nämlich in jedem einzelnen Bereich auf Kapazitäten zu vertrauen, restlos überzeugt," so Niersbach weiter.

Den Auftakt machte Prof. Dr. Josef Hackforth, der Direktor des Instituts für Sportkommunikation der TU München, der über die Werte im Fußball referierte und auf dem naturwissenschaftlich ausgerichteten Kongress bewusst ein sozialwissenschaftliches Thema zur Eröffnung wählte.

"Keine Alternative zur Wissenschaftlichkeit"

Nationalmannschaftsarzt Prof. Dr. Tim Meyer, Gastgeber der Veranstaltung, sprach in seinem Referat über die Rolle der Wissenschaft im Fußball: "Es gibt keine Alternative zur Wissenschaftlichkeit. Jenseits davon ist nur Willkür." Gerade bei der Leistungsdiagnostik und der Trainingsvorbereitung sei noch Luft nach oben: "Wir müssen intensiver trainieren, nicht unbedingt mehr, aber intensiver. Da ist bei den Spielern - auch im Spitzenfußball - die Grenze noch nicht erreicht. Wenn über eine zu hohe Belastung gesprochen wird, sind dafür eher Faktoren im Umfeld der Mannschaften, die nichts mit dem eigentlichen Training zu tun haben, verantwortlich."

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Der wissenschaftliche Beirat des DFB, den Meyer leitet, hat hochkarätige Referenten nach Frankfurt geholt, zu denen mit Professor Jan Hoff von der Universität Trondheim (Norwegen) einer der führenden sportwissenschaftlich forschenden Mediziner zählt.

Insgesamt stehen 21 Fachreferate auf der Kongress-Agenda. Unter den 350 angemeldeten Besuchern sind auch 59 Ärzte von fast allen Mannschaften der Bundesliga, 2. Bundesliga und Frauen-Bundesliga. Außerdem nehmen zehn Ärzte, zehn Fitnesstrainer und 19 Physiotherapeuten teil, die DFB-Teams betreuen. Aufgrund der großen Resonanz musste der DFB aus organisatorischen Gründen sogar rund 50 Anmeldungen ablehnen.

Mit dem Teamarzt Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt und dem leitenden Physiotherapeuten Klaus Eder, dem Psychologen Dr. Hans-Dieter Hermann und Fitnesstrainer Shad Forsythe referieren Fachleute aus dem Betreuerstab der deutschen Nationalmannschaft über ihren Erkenntnisstand rund 150 Tage vor der Weltmeisterschaft in Südafrika. Am Freitag wird DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch über den Maßnahmenkatalog im Anti-Doping-Kampf berichten.

Auf DFB.de ist ein Livestream des gesamten Kongresses abrufbar.