DFB-Fußballmuseum: Mit allen Sinnen erleben

Bis 2014 soll in Dortmund das DFB-Fußballmuseum entstehen. Die Geschichte des deutschen Fußballs soll hier auf ganz besondere Weise in Szene gesetzt werden.

Mit einem interaktiven und multimedialen Format möchten die Macher die Besucher begeistern und überraschen, aber auch mit Stücken aus längst vergangener Zeit. Alex Jacob stellt für DFB.de ein beeindruckendes Projekt vor.

WM-Ball: Versicherungswert 50.000 Euro

Bei Fritz Walter sind es die geschwungenen Bögen beim „F“ seines Vornamens. Bei Torhüter Toni Turek fallen die Initialen auf, die als korrekte rechte Winkel geschrieben wurden. Und Max Morlock hat sich nur klein verewigt.

„Ich könnte mich stundenlang mit diesem Ball und den Autogrammen darauf beschäftigen“, sagt Manuel Neukirchner, Sprecher der Geschäftsführung der Stiftung DFB Fußballmuseum gGmbH. „Dieser Ball“, das ist ein Stück großer deutscher Fußballgeschichte. Das Relikt eines bewegenden Ereignisses, das seit 1954 Menschen jedes Alters fasziniert und als „Wunder von Bern“ bekannt wurde.

Es ist das erste herausragende Exponat für das künftige DFB-Fußballmuseum. Gewicht: rund 410 Gramm, Umfang: fast 68 Zentimeter, Versicherungswert: 50.000 Euro.

Fußballwissen auf 9000 Seiten

Das sind die sachlichen Zahlen zu einem Stück Leder, das einen nicht zu beziffernden ideellen Wert besitzt. Denn alle deutschen Weltmeister von 1954 sowie die ungarischen Gegner haben darauf unterschrieben. DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach hat im September im Rahmen der Pressekonferenz zur Präsentation des Ausstellungskonzepts den Ball, mit dem Deutschland im Berner Wankdorfstadion erstmals Fußball-Weltmeister wurde, dem Museum überreicht. Er soll in der Ausstellung einmal einen besonderen Platz erhalten.



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Bis 2014 soll in Dortmund das DFB-Fußballmuseum entstehen. Die Geschichte des deutschen Fußballs soll hier auf ganz besondere Weise in Szene gesetzt werden.

Mit einem interaktiven und multimedialen Format möchten die Macher die Besucher begeistern und überraschen, aber auch mit Stücken aus längst vergangener Zeit. Alex Jacob stellt für DFB.de ein beeindruckendes Projekt vor.

WM-Ball: Versicherungswert 50.000 Euro

Bei Fritz Walter sind es die geschwungenen Bögen beim „F“ seines Vornamens. Bei Torhüter Toni Turek fallen die Initialen auf, die als korrekte rechte Winkel geschrieben wurden. Und Max Morlock hat sich nur klein verewigt.

„Ich könnte mich stundenlang mit diesem Ball und den Autogrammen darauf beschäftigen“, sagt Manuel Neukirchner, Sprecher der Geschäftsführung der Stiftung DFB Fußballmuseum gGmbH. „Dieser Ball“, das ist ein Stück großer deutscher Fußballgeschichte. Das Relikt eines bewegenden Ereignisses, das seit 1954 Menschen jedes Alters fasziniert und als „Wunder von Bern“ bekannt wurde.

Es ist das erste herausragende Exponat für das künftige DFB-Fußballmuseum. Gewicht: rund 410 Gramm, Umfang: fast 68 Zentimeter, Versicherungswert: 50.000 Euro.

Fußballwissen auf 9000 Seiten

Das sind die sachlichen Zahlen zu einem Stück Leder, das einen nicht zu beziffernden ideellen Wert besitzt. Denn alle deutschen Weltmeister von 1954 sowie die ungarischen Gegner haben darauf unterschrieben. DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach hat im September im Rahmen der Pressekonferenz zur Präsentation des Ausstellungskonzepts den Ball, mit dem Deutschland im Berner Wankdorfstadion erstmals Fußball-Weltmeister wurde, dem Museum überreicht. Er soll in der Ausstellung einmal einen besonderen Platz erhalten.

Diese Ausstellung hat die Stiftung DFB Fußballmuseum gGmbH inzwischen konzipiert. Das vom DFB und der Stadt Dortmund getragene Projekt will dem Fußball in seiner historischen und aktuellen Dimension mit einem erlebnisorientierten Ausstellungsformat einen dauerhaft öffentlichen Raum geben. Die Eröffnung ist für 2014 vorgesehen.

Die Besucher sollen die Fußballgeschichte mit allen Sinnen erleben. Bisher wurden bereits 134 thematische Kapitel zur Geschichte und zu Einzelaspekten des Fußballs mit 19 Sporthistorikern und Wissenschaftlern aufgearbeitet. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das zu diesem frühen Projektzeitpunkt: Fußballgeschichte und Fußballwissen auf rund 9000 Seiten, mit zudem rund 1440 recherchierten Medienobjekten und rund 10.220 musealen Objekten.

Heimat mit Fußballtradition: der Standort Dortmund

Die Errichtung des nationalen Fußballmuseums hat der DFB lange geplant. Schon zum 100-jährigen Bestehen des Verbandes im Jahr 2000 realisierte der DFB ein anspruchsvolles Konzept im Gasometer in Oberhausen – die Ausstellung „Der Ball ist rund“ wurde zum großen Erfolg und lockte innerhalb von fünf Monaten mehr als 200.000 Besucher an.

Nach der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland schien der passende Zeitpunkt gekommen, die Idee einer Dauerausstellung zu verwirklichen. Das hervorragende wirtschaftliche Ergebnis des Turniers und nicht zuletzt der Wunsch, die Erinnerung an dieses einmalige Ereignis in attraktiver Form darzustellen, gaben letztlich den Ausschlag dafür, ein Haus des deutschen Fußballs zu planen.

Das DFB-Fußballmuseum wird mit dem Standort Dortmund eine Heimat finden, die eine große Fußballtradition besitzt und viele bekannte Klubs vereint, die den DFB seit seiner Gründung im Jahr 1900 geprägt haben. Mit der Vergabe des Standorts an das Ruhrgebiet würdigt der DFB auch die besonderen Anstrengungen des Landes Nordrhein-Westfalen bei den Neu- beziehungsweise Umbauten der Stadien für die WM 2006. Vielleicht ist die Begeisterung für den Fußball, die Faszination an der Begegnung mit Menschen im Stadion und beim Public Viewing in Deutschland nie intensiver gelebt worden als in diesem inzwischen sprichwörtlichen Sommermärchen.

Berliner Kommunikationsagentur sticht 26 Mitbewerber aus

Die Realisierung eines anspruchsvollen Museumskonzepts zur Darstellung der Faszination und Bedeutung des Fußballs aus dem Gewinn der WM 2006 ist ein folgerichtiger Schritt. Die dramaturgische Verortung der Themen in ein interaktives und multimediales Museumsformat realisiert die Stiftung mit der Triad Projektgesellschaft, die das szenografische Grundkonzept entwickelt hat.

Die Berliner Kommunikationsagentur hatte sich in einem europaweiten Kreativ-Wettbewerb gegen 26 Mitbewerber durchgesetzt und wird in den kommenden Monaten als Planungsbüro mit der Stiftung des entstehenden Fußballmuseums die inhaltliche, räumliche und gestalterische Detailplanung weiter vorantreiben.

Die thematische Vielfalt des Fußballs und seine komplexen gesellschaftlichen, sozialen, kulturellen und ökonomischen Effekte sollen in einer klaren, leicht verständlichen Anordnung vermittelt werden. Dazu lehnt sich die Ausstellung dramaturgisch an das Fußballspiel selbst an und schafft so eine klare Struktur für eine emotionale Inszenierung des Phänomens Fußball.

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Fünf Ausstellungsbereiche geplant

In den fünf Ausstellungsbereichen „Vor dem Spiel“ (Emotionale Einstimmung), „1. Halbzeit“ (Die Welt der Nationalmannschaften und des deutschen Fußballs), „Halbzeitpause“ (Trainer und Taktik), „2. Halbzeit“ (Die Welt des Vereinsfußballs) und „Nach dem Spiel“ (Spielzone) erlebt der Besucher durch technisch innovative, aber auch durch klassische Vermittlungsformen den gesamten Facettenreichtum des Fußballs.

Eine Multivision zur Geschichte des deutschen Fußballs, die Schatzkammer mit den wertvollsten Pokalen der Nationalmannschaft und des Klubfußballs sowie eine „Hall of Fame“ für die großen deutschen Spielerpersönlichkeiten bilden weitere szenografische und emotionale Höhepunkte der Ausstellung.

Lebendiges Forum für die ganze Fußballfamilie

Das Museum soll aber nicht nur ein Ort des Bewahrens und Ausstellens sein, sondern gleichzeitig ein lebendiges Forum der Diskussion für alle Mitglieder der Fußballfamilie werden, für Fans und Vereine sowie Verbände, Freunde und Förderer, Partner oder Sponsoren. Dazu sollen Veranstaltungen wie Preisverleihungen, Pressekonferenzen, Lesungen oder TV-Produktionen in einem eigenen Veranstaltungsbereich beitragen.

„Das Fußballmuseum soll eine zentrale Begegnungsstätte für den deutschen Fußball werden“, formuliert DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach den Anspruch und wagt eine erste Prognose: „Das Konzept macht Geschichte emotional erlebbar und vermittelt die Freude am Fußball auf eine mitreißende Art und Weise. Ich halte es für realistisch, dass jährlich 250.000 bis 300.000 Besucher in das Museum nach Dortmund kommen werden.“

"Intelligentes Konzept, das einen sofort packt"

Ebenfalls beeindruckt zeigt sich Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau: „Das Konzept ist so intelligent gemacht, dass es einen sofort packt. Ich bin begeistert von dem gewählten Ansatz. Das Fußballmuseum wird, da bin ich sicher, viele Besucher aus dem Inund Ausland nach Dortmund locken. Das Museum sehe ich als nationale Institution, die die weltweit beliebteste Sportart spektakulär und herausragend inszeniert.“

„Ein Projekt wie dieses hat es in Deutschland noch nicht gegeben. Wir werden für alle Besuchergruppen eine Ausstellung konzipieren: für die Fußballfans, für Familien mit sportlichen und interaktiven Modulen, aber auch für Besucher, die an den zeitgeschichtlichen Zusammenhängen des Fußballs interessiert sind. Gleichzeitig wird unser Haus eine zentrale Kommunikationsplattform für den deutschen Fußball werden“, skizziert Manuel Neukirchner die Möglichkeiten des Fußballmuseums, das auch pädagogische Ansätze für Kinder und Jugendliche entwickeln wird.

6000 Quadratmeter Fläche in bester Citylage

Schon jetzt stößt das Vorhaben auf großes Interesse. Fußballfans aus ganz Deutschland melden sich und weisen auf besondere Erinnerungsstücke hin, die sich in ihrem Privatbesitz befinden, zum Teil viele Jahre in dunklen Kellern lagerten.

Das Museum für den deutschen Fußball soll 2014 auf einer Grundstücksgröße von 6000 Quadratmetern in bester Citylage in Dortmund eröffnet werden. Der Architekturwettbewerb wurde Ende Oktober ausgelobt. Und wenn das Haus dann fertig ist, können die vielen Fußballfans unter anderem auch den Weltmeisterball von 1954 bestaunen. Das geschwungene „F“, das kerzengerade „T“ und den kleinen Max Morlock.