DFB für beste Nachwuchsarbeit in Europa ausgezeichnet

35 Tage lang hält der Deutsche Fußball-Bund im Sommer 2009 alle drei europäischen Titel im Nachwuchsbereich – eine Leistung, die bisher noch keinem Nationalverband gelang. Und die nun in einem Preis kulminiert: Am Montag zeichnete die UEFA den DFB in Nyon für die beste Nachwuchsarbeit in Europa mit der "Maurice-Burlaz-Trophäe" aus. Erstmals seit der Neukonzeption der Junioren-Wettbewerbe durch die UEFA.

"Diese Auszeichnung freut uns natürlich sehr", sagte der für die DFB-Junioren und die Talentförderung zuständige DFB-Sportdirektor Matthias Sammer. "Sie ist eine Bestätigung für die Nachwuchsarbeit der vergangenen Jahre und gleichzeitig auch ein großer Ansporn, weiter hart zu arbeiten."

Das Kriterium für die Vergabe dieses Preises, der alle zwei Jahre verliehen wird, ist das Abschneiden der Verbände bei den Europameisterschaften der U 17- und der U 19-Junioren in den Jahren 2009 und 2008. Redakteur Maximilian Geis berichtet für DFB.de, wie es dazu kam.

Tiefpunkt im Sommer 2000

Es ist der Hochsommer des Jahres 2000, und der deutsche Fußball erlebt eine seiner schwärzesten Stunden. Gerade ist die Nationalmannschaft in der Vorrunde der Europameisterschaft in Belgien und den Niederlanden gescheitert. Ein 0:3 gegen Portugal am 20. Juni in Rotterdam markiert die vorläufige Endstation. Der damalige Bundestrainer Erich Ribbeck verzichtet auf eine Vertragsverlängerung, Assistenztrainer Horst Hrubesch sitzt mit Tränen in den Augen auf der Trainerbank. Die Perspektiven sind düster.

Denn auch der Nachwuchs gibt sechs Jahre vor der Weltmeisterschaft im eigenen Land nur wenig Anlass zur Hoffnung. Die Verantwortungsträger des DFB mit Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder an der Spitze ziehen die richtigen Schlüsse und fällen eine richtungsweisende Entscheidung: Zur Saison 2002/03 geht ein neues Nachwuchskonzept an den Start.

In Gesprächen mit den Regional- und Landesverbänden und weiteren Experten aus dem In- und Ausland ging es um eine Frage: Was muss getan werden, um 2006 eine wettbewerbsfähige Mannschaft ins Turnier zu schicken? Das Konzept soll auf zwei Säulen stehen: dem DFB-Talentförderprogramm mit Stützpunkten auf regionaler Ebene und den Leistungszentren der Lizenzvereine. 366 Stützpunkte werden geschaffen, auf denen vom DFB bezahlte Honorartrainer arbeiten.

Rund 14.000 Jugendliche im Alter von 11 bis 14 Jahren werden dort zusätzlich zum Vereinstraining ausgebildet. Die Besten erhalten in den Leistungszentren eine optimale Förderung nach einem bundeseinheitlichen Standard, der mittlerweile durch ein Zertifizierungssystem optimiert wurde. Rund 100 Millionen Euro hat der DFB seit dem Beginn des Programms investiert.



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35 Tage lang hält der Deutsche Fußball-Bund im Sommer 2009 alle drei europäischen Titel im Nachwuchsbereich – eine Leistung, die bisher noch keinem Nationalverband gelang. Und die nun in einem Preis kulminiert: Am Montag zeichnete die UEFA den DFB in Nyon für die beste Nachwuchsarbeit in Europa mit der "Maurice-Burlaz-Trophäe" aus. Erstmals seit der Neukonzeption der Junioren-Wettbewerbe durch die UEFA.

"Diese Auszeichnung freut uns natürlich sehr", sagte der für die DFB-Junioren und die Talentförderung zuständige DFB-Sportdirektor Matthias Sammer. "Sie ist eine Bestätigung für die Nachwuchsarbeit der vergangenen Jahre und gleichzeitig auch ein großer Ansporn, weiter hart zu arbeiten."

Das Kriterium für die Vergabe dieses Preises, der alle zwei Jahre verliehen wird, ist das Abschneiden der Verbände bei den Europameisterschaften der U 17- und der U 19-Junioren in den Jahren 2009 und 2008. Redakteur Maximilian Geis berichtet für DFB.de, wie es dazu kam.

Tiefpunkt im Sommer 2000

Es ist der Hochsommer des Jahres 2000, und der deutsche Fußball erlebt eine seiner schwärzesten Stunden. Gerade ist die Nationalmannschaft in der Vorrunde der Europameisterschaft in Belgien und den Niederlanden gescheitert. Ein 0:3 gegen Portugal am 20. Juni in Rotterdam markiert die vorläufige Endstation. Der damalige Bundestrainer Erich Ribbeck verzichtet auf eine Vertragsverlängerung, Assistenztrainer Horst Hrubesch sitzt mit Tränen in den Augen auf der Trainerbank. Die Perspektiven sind düster.

Denn auch der Nachwuchs gibt sechs Jahre vor der Weltmeisterschaft im eigenen Land nur wenig Anlass zur Hoffnung. Die Verantwortungsträger des DFB mit Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder an der Spitze ziehen die richtigen Schlüsse und fällen eine richtungsweisende Entscheidung: Zur Saison 2002/03 geht ein neues Nachwuchskonzept an den Start.

In Gesprächen mit den Regional- und Landesverbänden und weiteren Experten aus dem In- und Ausland ging es um eine Frage: Was muss getan werden, um 2006 eine wettbewerbsfähige Mannschaft ins Turnier zu schicken? Das Konzept soll auf zwei Säulen stehen: dem DFB-Talentförderprogramm mit Stützpunkten auf regionaler Ebene und den Leistungszentren der Lizenzvereine. 366 Stützpunkte werden geschaffen, auf denen vom DFB bezahlte Honorartrainer arbeiten.

Rund 14.000 Jugendliche im Alter von 11 bis 14 Jahren werden dort zusätzlich zum Vereinstraining ausgebildet. Die Besten erhalten in den Leistungszentren eine optimale Förderung nach einem bundeseinheitlichen Standard, der mittlerweile durch ein Zertifizierungssystem optimiert wurde. Rund 100 Millionen Euro hat der DFB seit dem Beginn des Programms investiert.

"Qualität der Eliteförderung und Nachwuchsarbeit deutlich erhöht"

DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger äußert grundsätzlich: „Seit der so enttäuschend verlaufenen EM 2000 hat sich die Qualität unserer Eliteförderung und Nachwuchsarbeit deutlich erhöht. Das ist vor allem auch ein Verdienst von Gerhard Mayer-Vorfelder, der als damaliger DFB-Präsident das umfangreiche Programm zur Talentförderung mit den Leistungszentren und Stützpunkten auf den Weg gebracht hat, und unserem heutigen Sportdirektor Matthias Sammer, der dieses Projekt kontinuierlich weiterentwickelt. Die Verleihung der Maurice-Burlaz-Trophäe an unseren Verband durch die UEFA und die drei Titelgewinne in den vergangenen Monaten sind dafür ein sichtbares Zeichen. Unsere Junioren-Nationalspieler sind großartige Botschafter für Leistungsbereitschaft, soziale Verantwortung und Integration. Doch dieser Preis ist auch eine Verpflichtung für uns, weiterhin die Basis für die sportliche und charakterliche Entwicklung unserer Talente zu legen.“

Mittlerweile durchlaufen mehr als 600.000 Talente pro Jahr Stationen des Talentförderprogramms – der Hoffnungsschimmer des Jahres 2000 strahlt heller denn je. Mehr als 4.500 Nachwuchsspieler kamen seit dem Beginn durch das Stützpunkttraining in die Leistungszentren. Die Förderung zahlt sich merkbar aus: Nicht nur bei der Nationalmannschaft, wo ein verjüngtes Team von Bundestrainer Jürgen Klinsmann den dritten Platz bei der Heim-WM und unter Joachim Löw im Jahr 2008 das Finale der Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz erreicht. Sondern auch bei den Jugend-Nationalmannschaften, für die Matthias Sammer, seit 2006 DFB-Sportdirektor, die Verantwortung trägt.

Drei Titel 2008 und 2009

2007 wird die erste Duftmarke gesetzt, als die U 17 von DFB-Trainer Heiko Herrlich den dritten Platz bei der WM in Südkorea holt. Der absolute Erfolg wird zwischen Juli 2008 und Juni 2009 erreicht: Horst Hrubesch führt die U 19 im Juli 2008 in der Tschechischen Republik mit einem 3:1 im Finale gegen Italien zum ersten Europameisterschafts-Titel einer deutschen Junioren-Nationalmannschaft seit 1992. Marco Pezzaiuoli ist im Mai 2009 mit der U 17 beim EM-Turnier in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen erfolgreich: Im Endspiel siegen die DFB-Junioren gegen die Niederlande mit 2:1 nach Verlängerung. Gut die Hälfte der U 17-Europameister kommt aus den Stützpunkten, die übrigen Akteure wechselten direkt von kleinen Klubs in Leistungszentren. Zudem gewinnt die U 21-Nationalmannschaft, ebenfalls mit Trainer Horst Hrubesch, bei der Europameisterschaft im Juni 2009 in Schweden den ersten EM-Titel für den DFB in dieser Altersklasse. 35 Tage lang hält der Deutsche Fußball-Bund im Sommer 2009 alle drei europäischen Titel im Nachwuchsbereich – eine Leistung, die bisher noch keinem Nationalverband gelang. Und die nun in einem Preis kulminiert, der Auszeichnung mit der "Maurice-Burlaz-Trophäe".

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"Freude und Stolz"

DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach erklärt zur Auszeichnung: "Dass wir für die beste Nachwuchsarbeit Europas ausgezeichnet werden, erfüllt uns alle mit großer Freude und Stolz." Der Preis, so Niersbach weiter, "ist die Bestätigung für uns als Verband, personifiziert durch Sportdirektor Matthias Sammer, dass wir gemeinsam mit den Klubs und unseren Landesverbänden bei der Elite- und Talentförderung auf dem richtigen Weg sind. Wir betrachten diese Auszeichnung als Ansporn, zukünftig an die großartigen Erfolge der vergangenen Monate anzuknüpfen. Unser Maßstab, das betont Matthias Sammer fortwährend, ist die Weltspitze."

Der Preis ist nach Maurice Burlaz, dem früheren Vizepräsidenten des Französischen Fußball-Verbandes, benannt, der zwischen 1985 und 1995 Pionierarbeit im europäischen Nachwuchsfußball leistete. Für dieses Engagement wurde Burlaz im Jahr 2002 mit dem UEFA-Verdienstorden in Rubin ausgezeichnet.

Die Preisträger der Maurice-Burlaz-Trophäe

1990 Portugal

1992 Deutschland

1994 Portugal, Spanien, Türkei

1996 Spanien

1998 Spanien

2000 Portugal

2002 Spanien

2004 Spanien

2006 Spanien

2007 Spanien

2009 Deutschland