DFB-Frauen verlieren nach großem Kampf

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat das Finale der EM in England vor 87.192 Zuschauer*innen im Wembley-Stadion in einem intensiven Spiel 1:2 (1:1, 0:0) nach Verlängerung gegen die Gastgeberinnen verloren. Die DFB-Auswahl verpasste damit den neunten EM-Titel in ebenso vielen Finalteilnahmen nur knapp. Lina Magull traf in der 79. Minute zum Ausgleich, nachdem Ella Toone England in der 62. Minute in Führung geschossen hatte. Chloe Kelly sorgte in der 111. Minute für den englischen Sieg.

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg musste dabei in der Startelf kurzfristig auf Spielführerin Alexandra Popp verzichten, die nach dem Aufwärmen muskuläre Probleme plagten, für sie lief Lea Schüller auf. Ansonsten liefen die DFB-Frauen mit derselben Elf auf, wie im Halbfinale gegen Frankreich.

Die "Lionesses" starteten schwungvoll und hatten durch Ellen White (3.) gleich eine gute Kopfballchance, die Merle Frohms im deutschen Tor aber entschärfte. Die Gastgeberinnen hatten in der Anfangsphase mehr vom Spiel, die deutsche Elf musste sich zunächst sammeln. Doch in der zehnten Minute meldete sich das DFB-Team auch offensiv erstmals: Der Abschluss der freistehenden Sara Däbritz wurde am Fünfmeterraum von Lucy Bronze aber geblockt.

Chancen auf beiden Seiten

Die Mannschaft um Spielführerin Svenja Huth bekam nun auch mehr Zugriff auf die Partie, auch wenn England weiterhin ein leichtes spielerisches Übergewicht hatte. Bronze köpfte nach einer Ecke erneut recht gefährlich aufs deutsche Tor (19.). Im deutschen Spielaufbau schlichen sich ab und an leichte Abspielfehler ein, die den Engländerinnen Ballgewinne bescherten.

Wenn es dann doch in Richtung englisches Tor ging, wurde es gleich gefährlich. Zunächst drang Jule Brand in den Strafraum ein, ihre Hereingabe wurde zur Ecke geklärt, die Marina Hegering im Gewühl fast zur Führung genutzt hätte (25.). Auf der Gegenseite schaltete England in der 37. Minute einmal schnell um, White setzte den Ball aus 14 Metern aber über das Tor.

Toone trifft ins Tor, Magull Aluminium 

Zur zweiten Halbzeit brachte die Bundestrainerin Tabea Waßmuth für Brand in die Partie. und die Angreiferin hatte direkt eine gute Gelegenheit, als sie über links alleine in den Strafraum eindrang, ihr Abschluss aber zu zentral geriet (48.). Das deutsche Team setzte die Engländerinnen jetzt im Spielaufbau früher unter Druck und hätte nach einem Ballgewinn fast das 1:0 bejubelt, doch Magull verzog aus acht Metern nur knapp (49.). Das Spiel verlagerte sich jetzt mehr in die englische Spielhälfte, weil jetzt die Gastgeberinnen viele Bälle verloren.

Nach einem erneuten Ballgewinn war Schüller beim Steilpass von Waßmuth dann einen Schritt zu spät (57.). Wenige Minuten später fiel das Tor auf der Gegenseite, als Toone nach einem langen Ball auf und davon ging und Frohms per Lupfer keine Abwehrchance ließ (62.). Fast wäre gleich die passende Antwort gelungen, das Glück war Magull bei ihrem Schuss an den Torwinkel und Schüller bei der folgenden Direktabnahme nicht hold (66.).

Magull belohnt deutsche Drangphase

Gleich im Anschluss ging Schüller für Nicole Anyomi vom Feld (67.). Die Führung spielte den Engländerinnen in die Karten, die "Lionesses" suchten ihr Heil nun im schnellen Umschaltspiel, während die DFB-Frauen mehr und mehr Druck ausübten. Sydney Lohmann sollte das Spiel nun lenken, kam in der 73. Minute für Däbritz ins Spiel. Eine scharfe Hereingabe von Giulia Gwinn (75.) rauschte wenig später knapp an einer Abnehmerin vorbei, Magulls Schuss wurde im letzten Moment im Strafraum geblockt (78.).

Im dritten Versuch klappte es aber dann doch - und wie: Magull spritzte am Fünfmeterraum in eine Hereingabe von Waßmuth und netzte zum 1:1 ein. Das Spiel nahm sich nun eine kleine Pause, beide Teams wollten kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit keinen Fehler machen. 

Kelly trifft deutsches Team ins Herz

Zur Verlängerung verstärkte Linda Dallmann das deutsche Team für die Torschützin (91.). Die beiden Kontrahentinnen belauerten sich zum Start der zusätzlichen 30 Minuten, vermieden das Risiko. Trotzdem machte die DFB-Elf einen besseren, griffigeren Eindruck. In der 103. Minute ging Hegering für Sara Doorsoun vom Rasen.

Das Spiel blieb hart umkämpft, zwingende Chancen konnte sich keines der Teams erarbeiten. Dann stocherte Kelly den Ball nach einer Flanke mit der Fußspitze glücklich und ein wenig aus dem Nichts zum 2:1 über die Linie (111.). Das deutsche Team suchte nach der Antwort, doch Dallmann traf abgefälscht nur das Außennetz (114.). Frohms parierte auf der Gegenseite stark gegen Alessia Russo (117.), dann war das Spiel vorbei und die unglückliche Niederlage perfekt.

[sid/js]

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat das Finale der EM in England vor 87.192 Zuschauer*innen im Wembley-Stadion in einem intensiven Spiel 1:2 (1:1, 0:0) nach Verlängerung gegen die Gastgeberinnen verloren. Die DFB-Auswahl verpasste damit den neunten EM-Titel in ebenso vielen Finalteilnahmen nur knapp. Lina Magull traf in der 79. Minute zum Ausgleich, nachdem Ella Toone England in der 62. Minute in Führung geschossen hatte. Chloe Kelly sorgte in der 111. Minute für den englischen Sieg.

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg musste dabei in der Startelf kurzfristig auf Spielführerin Alexandra Popp verzichten, die nach dem Aufwärmen muskuläre Probleme plagten, für sie lief Lea Schüller auf. Ansonsten liefen die DFB-Frauen mit derselben Elf auf, wie im Halbfinale gegen Frankreich.

Die "Lionesses" starteten schwungvoll und hatten durch Ellen White (3.) gleich eine gute Kopfballchance, die Merle Frohms im deutschen Tor aber entschärfte. Die Gastgeberinnen hatten in der Anfangsphase mehr vom Spiel, die deutsche Elf musste sich zunächst sammeln. Doch in der zehnten Minute meldete sich das DFB-Team auch offensiv erstmals: Der Abschluss der freistehenden Sara Däbritz wurde am Fünfmeterraum von Lucy Bronze aber geblockt.

Chancen auf beiden Seiten

Die Mannschaft um Spielführerin Svenja Huth bekam nun auch mehr Zugriff auf die Partie, auch wenn England weiterhin ein leichtes spielerisches Übergewicht hatte. Bronze köpfte nach einer Ecke erneut recht gefährlich aufs deutsche Tor (19.). Im deutschen Spielaufbau schlichen sich ab und an leichte Abspielfehler ein, die den Engländerinnen Ballgewinne bescherten.

Wenn es dann doch in Richtung englisches Tor ging, wurde es gleich gefährlich. Zunächst drang Jule Brand in den Strafraum ein, ihre Hereingabe wurde zur Ecke geklärt, die Marina Hegering im Gewühl fast zur Führung genutzt hätte (25.). Auf der Gegenseite schaltete England in der 37. Minute einmal schnell um, White setzte den Ball aus 14 Metern aber über das Tor.

Toone trifft ins Tor, Magull Aluminium 

Zur zweiten Halbzeit brachte die Bundestrainerin Tabea Waßmuth für Brand in die Partie. und die Angreiferin hatte direkt eine gute Gelegenheit, als sie über links alleine in den Strafraum eindrang, ihr Abschluss aber zu zentral geriet (48.). Das deutsche Team setzte die Engländerinnen jetzt im Spielaufbau früher unter Druck und hätte nach einem Ballgewinn fast das 1:0 bejubelt, doch Magull verzog aus acht Metern nur knapp (49.). Das Spiel verlagerte sich jetzt mehr in die englische Spielhälfte, weil jetzt die Gastgeberinnen viele Bälle verloren.

Nach einem erneuten Ballgewinn war Schüller beim Steilpass von Waßmuth dann einen Schritt zu spät (57.). Wenige Minuten später fiel das Tor auf der Gegenseite, als Toone nach einem langen Ball auf und davon ging und Frohms per Lupfer keine Abwehrchance ließ (62.). Fast wäre gleich die passende Antwort gelungen, das Glück war Magull bei ihrem Schuss an den Torwinkel und Schüller bei der folgenden Direktabnahme nicht hold (66.).

Magull belohnt deutsche Drangphase

Gleich im Anschluss ging Schüller für Nicole Anyomi vom Feld (67.). Die Führung spielte den Engländerinnen in die Karten, die "Lionesses" suchten ihr Heil nun im schnellen Umschaltspiel, während die DFB-Frauen mehr und mehr Druck ausübten. Sydney Lohmann sollte das Spiel nun lenken, kam in der 73. Minute für Däbritz ins Spiel. Eine scharfe Hereingabe von Giulia Gwinn (75.) rauschte wenig später knapp an einer Abnehmerin vorbei, Magulls Schuss wurde im letzten Moment im Strafraum geblockt (78.).

Im dritten Versuch klappte es aber dann doch - und wie: Magull spritzte am Fünfmeterraum in eine Hereingabe von Waßmuth und netzte zum 1:1 ein. Das Spiel nahm sich nun eine kleine Pause, beide Teams wollten kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit keinen Fehler machen. 

Kelly trifft deutsches Team ins Herz

Zur Verlängerung verstärkte Linda Dallmann das deutsche Team für die Torschützin (91.). Die beiden Kontrahentinnen belauerten sich zum Start der zusätzlichen 30 Minuten, vermieden das Risiko. Trotzdem machte die DFB-Elf einen besseren, griffigeren Eindruck. In der 103. Minute ging Hegering für Sara Doorsoun vom Rasen.

Das Spiel blieb hart umkämpft, zwingende Chancen konnte sich keines der Teams erarbeiten. Dann stocherte Kelly den Ball nach einer Flanke mit der Fußspitze glücklich und ein wenig aus dem Nichts zum 2:1 über die Linie (111.). Das deutsche Team suchte nach der Antwort, doch Dallmann traf abgefälscht nur das Außennetz (114.). Frohms parierte auf der Gegenseite stark gegen Alessia Russo (117.), dann war das Spiel vorbei und die unglückliche Niederlage perfekt.

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