DFB-Frauen: Heimspiel für Lena Goeßling

Sie kommt immer wieder gerne zurück. Hierhin, wo alles begann. Nach Ostwestfalen. In Bielefeld geboren, in Löhne aufgewachsen. Inzwischen beim VfL Wolfsburg unter Vertrag. Am Donnerstag, 31. Mai (ab 18 Uhr, live in der ARD), trifft Lena Goeßling mit der Frauen-Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation in Bielefeld auf Rumänien – und damit in jener Stadt, wo sie vor 26 Jahren geboren wurde. DFB.de über die Defensivallrounderin und ein ganz besonderes Heimspiel.

Wenn Lena Goeßling aus Niedersachsen nach Hause fährt, kommt sie an dem Fußballplatz vorbei, auf dem alles angefangen hat. Nur fünf Minuten ist die Anlage des SV Löhne-Obernbeck von ihrem Elternhaus entfernt. Von dort kann sie abends die grellen Flutlichter beinahe sehen, wie sie die Dunkelheit zerschneiden. Wie oft sie diesen Weg bis in die Albert-Schweitzer-Straße früher gefahren ist? Das weiß niemand mehr so genau.

Es war oft, sehr oft. Fast immer war sie zusammen mit ihrem Zwillingsbruder unterwegs, der sie anfangs zum Fußball mitgenommen hat. Der sie motivierte und das Talent der Schwester früh erkannte. Er selbst kann aus beruflichen Gründen nicht spielen. Lena hingegen hat es bis ganz nach oben geschafft, sie ist eine der besten Fußballerinnen Deutschlands. Sie ist in der DFB-Auswahl.

Wiedersehen macht Freude

Ihre Verbindungen zu Bielefeld sind zwar begrenzt, in Löhne ist sie zur Schule gegangen, in Bad Neuenahr hat sie ihre Ausbildung gemacht. Aber sie hat hier öfters an Fußball-Förderprogrammen teilgenommen. In Bielefeld sind damit also ebenfalls die Grundlagen für ihre Karriere gelegt worden. Auch deshalb ist das Qualifikationsspiel gegen Rumänien für die Europameisterschaft im kommenden Jahr in Schweden für sie ein außer gewöhnliches Ereignis.

"Jeder Einsatz für die Nationalmannschaft ist ein Erlebnis", sagt die 26 Jahre alte Defensivspezialistin. "Aber so viele Karten wie für dieses Spiel musste ich wahrscheinlich noch nie besorgen. Sehr viele Freunde und Bekannte sind da. Ich freue mich wahnsinnig darauf, sie alle mal wiederzusehen."

Es wird ein Heimspiel für Lena Goeßling, vielleicht sogar ein doppeltes Heimspiel. In Deutschland, in Bielefeld, fast vor der Haustür. Dort, wo alles begann. Ihre ersten Schritte macht sie wie so viele Fußballerinnen: Bis zur D-Jugend spielt sie ausschließlich mit Jungs. Damals in Löhne. Später geht sie zum SV Sundern. Beim FC Gütersloh 2000 schafft sie endgültig den Durchbruch, ein Erfolg löst den nächsten ab: 2002 Deutscher Meister der B-Juniorinnen, 2003 Meister der Frauen-Regionalliga, 2004 Aufstieg in die 2. Bundesliga, wenige Wochen später U 19-Weltmeisterin, 2006 Wechsel zum SC 07 Bad Neuenahr – Bundesliga, Etappenziel erreicht.

Debüt 2008, erstes Tor 2011



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Sie kommt immer wieder gerne zurück. Hierhin, wo alles begann. Nach Ostwestfalen. In Bielefeld geboren, in Löhne aufgewachsen. Inzwischen beim VfL Wolfsburg unter Vertrag. Am Donnerstag, 31. Mai (ab 18 Uhr, live in der ARD), trifft Lena Goeßling mit der Frauen-Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation in Bielefeld auf Rumänien – und damit in jener Stadt, wo sie vor 26 Jahren geboren wurde. DFB.de über die Defensivallrounderin und ein ganz besonderes Heimspiel.

Wenn Lena Goeßling aus Niedersachsen nach Hause fährt, kommt sie an dem Fußballplatz vorbei, auf dem alles angefangen hat. Nur fünf Minuten ist die Anlage des SV Löhne-Obernbeck von ihrem Elternhaus entfernt. Von dort kann sie abends die grellen Flutlichter beinahe sehen, wie sie die Dunkelheit zerschneiden. Wie oft sie diesen Weg bis in die Albert-Schweitzer-Straße früher gefahren ist? Das weiß niemand mehr so genau.

Es war oft, sehr oft. Fast immer war sie zusammen mit ihrem Zwillingsbruder unterwegs, der sie anfangs zum Fußball mitgenommen hat. Der sie motivierte und das Talent der Schwester früh erkannte. Er selbst kann aus beruflichen Gründen nicht spielen. Lena hingegen hat es bis ganz nach oben geschafft, sie ist eine der besten Fußballerinnen Deutschlands. Sie ist in der DFB-Auswahl.

Wiedersehen macht Freude

Ihre Verbindungen zu Bielefeld sind zwar begrenzt, in Löhne ist sie zur Schule gegangen, in Bad Neuenahr hat sie ihre Ausbildung gemacht. Aber sie hat hier öfters an Fußball-Förderprogrammen teilgenommen. In Bielefeld sind damit also ebenfalls die Grundlagen für ihre Karriere gelegt worden. Auch deshalb ist das Qualifikationsspiel gegen Rumänien für die Europameisterschaft im kommenden Jahr in Schweden für sie ein außer gewöhnliches Ereignis.

"Jeder Einsatz für die Nationalmannschaft ist ein Erlebnis", sagt die 26 Jahre alte Defensivspezialistin. "Aber so viele Karten wie für dieses Spiel musste ich wahrscheinlich noch nie besorgen. Sehr viele Freunde und Bekannte sind da. Ich freue mich wahnsinnig darauf, sie alle mal wiederzusehen."

Es wird ein Heimspiel für Lena Goeßling, vielleicht sogar ein doppeltes Heimspiel. In Deutschland, in Bielefeld, fast vor der Haustür. Dort, wo alles begann. Ihre ersten Schritte macht sie wie so viele Fußballerinnen: Bis zur D-Jugend spielt sie ausschließlich mit Jungs. Damals in Löhne. Später geht sie zum SV Sundern. Beim FC Gütersloh 2000 schafft sie endgültig den Durchbruch, ein Erfolg löst den nächsten ab: 2002 Deutscher Meister der B-Juniorinnen, 2003 Meister der Frauen-Regionalliga, 2004 Aufstieg in die 2. Bundesliga, wenige Wochen später U 19-Weltmeisterin, 2006 Wechsel zum SC 07 Bad Neuenahr – Bundesliga, Etappenziel erreicht.

Debüt 2008, erstes Tor 2011

Die Endstation ist noch lange nicht in Sicht. Denn in Bad Neuenahr geht es rasant weiter. 2008 debütiert Goeßling für die A-Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes. Bundestrainerin Silvia Neid beruft sie in den Kader für die Partie gegen China. Den 18. Februar wird sie so schnell nicht mehr vergessen: "Wir haben 2:0 gewonnen. Ich bin kurz vor Schluss eingewechselt worden. Wenige Augenblicke später hat Petra Wimbersky mit ihrem Treffer für die Entscheidung gesorgt. So etwas vergisst man nicht mehr." Danach gibt es einige Rückschläge, zum Beispiel die verpasste Teilnahme an den Olympischen Spielen in Peking. Und dann folgt 2011 der emotionale Höhepunkt, die WM im eigenen Land.

Mittlerweile ist sie etabliert, 37 Mal hat sie inzwischen das Trikot mit dem Adler getragen. Und nach einigen vergeblichen Versuchen hat sie auch endlich ihren ersten Treffer für Deutschland erzielt. Beim 3:0 im Oktober 2011 in Bukarest im Hinspiel gegen Rumänien. "Simone Laudehr hat von der rechten Seite eine Flanke geschlagen, die ich mit dem Kopf nach 20 Minuten zur Führung verwandelt habe", beschreibt Goeßling. Es war zwar kein spektakulärer Treffer, kein Tor des Monats. Aber für sie trotzdem ein Moment, der in Erinnerung bleiben wird. Goeßling hat sich in den Kader gearbeitet. Wegen ihrer konstanten Leistungen im Verein und im Nationalteam.

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Zuletzt hat sie immer gespielt, mal in der Innenverteidigung, mal im defensiven Mittelfeld. "Ich mag beide Positionen", sagt sie. "Ich habe da keine Vorlieben." Dass Goeßling so flexibel einzusetzen ist, weiß auch Silvia Neid zu schätzen: "Lena Goeßling und Viola Odebrecht haben ihren Anteil am Sieg", sagte die Bundestrainerin nach dem Gewinn des Algarve Cups im März. "Ich habe viel Gutes von den beiden gesehen. Auch das freut mich natürlich. Schließlich fehlte uns auf dieser Position mit Kim Kulig und Simone Laudehr die WM-Besetzung."

Mit Wolfsburg im Titelkampf

Goeßling ist Schritt für Schritt vorwärtsgekommen. Seit vergangenem Sommer steht sie beim VfL Wolfsburg unter Vertrag. Sie hat diese Entscheidung zu keinem Augenblick bereut, auch wenn am Anfang ein Eingewöhnungsprozess nötig war. "Mit mir zusammen sind einige neue Spielerinnen gekommen. Da ist es doch ganz normal, dass man einige Zeit braucht, um sich kennenzulernen und um auf dem Platz besser zu harmonieren", sagt sie. "Aber spätestens mit Beginn der Rückrunde lief es wirklich hervorragend." Wolfsburg hat sich zum Spitzenteam entwickelt, die Champions-League-Qualifikation ist perfekt, man kann sogar noch Deutscher Meister werden.

Lena Goeßling ist praktisch seit dem ersten Spieltag eine Leistungsträgerin, Schwächen hat sie sich kaum geleistet. Das ist deshalb besonders, weil sie noch ihren Übungsleiterschein in der Fördergruppe der Sportschule der Bundeswehr macht. Das Programm dort ist straff. Morgens um halb acht geht es los, oft bis 17 Uhr oder sogar noch etwas länger. Schwimmen, Turnen, Leichtathletik, natürlich Fußball und zwischendurch noch ein paar Seminare stehen dort auf dem Stundenplan. Das strengt an. Doch auch diese Aufgabe wird sie bewältigen. Sie hat ihren Weg gemacht. Aus Bielefeld, aus Ostwestfalen in die weite Welt.