DFB-Auslandsexperte Spittler: Aufbauarbeit in Mosambik

Große Entfernungen kombiniert mit einer ausbaufähigen Infrastruktur und geringen finanziellen Mitteln ergeben in Summe ein gewaltiges Problem. Für Torsten Spittler. Für die Menschen in Mosambik. Für den Fußball in Mosambik. Das Land an der Ostküste Afrikas misst von Norden nach Süden rund 2500 Kilometer, Mosambik ist damit fast dreimal so lang wie Deutschland.

Seit zweieinhalb Jahren hat Torsten Spittler seine Heimat Bayern gegen ein neues Zuhause in Afrika getauscht. Im Auftrag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) arbeitet er als Auslandsexperte des DFB in Mosambik. Als Technischer Direktor des nationalen Verbandes gibt es kaum etwas im mosambikanischen Fußball, für das sich Spittler nicht verantwortlich fühlt. Insbesondere strukturell hat der Deutsche viel bewegt, ganz besonders galt seine Ambition der Trainerausbildung und dem Jugendfußball.

Die Erfolge seiner Arbeit werden immer mehr sichtbar, vor allem die an der Spitze, und vor allem seit Spittlers Landsmann Gert Engels als Trainer für die Nationalmannschaft verantwortlich ist. "Der Austausch ist wirklich gut", sagt Spittler. Sichtbares Zeichen ist, dass in jüngerer Vergangenheit zwei Spieler der von Spittler betreuten U 17 des Landes und ein Spieler aus der U 20 den Sprung in den Kader des A-Teams geschafft haben.

Ausbildung von Übungsleitern hat Priorität

Spittler will, dass diese Beispiele keine Einzelfälle bleiben. Und er weiß, dass auch in Mosambik der Trainer der Schlüssel ist. Seit Beginn seiner Arbeit in Mosambik hat er sich deswegen für die verbesserte Schulung der Übungsleiter engagiert. Bereits zwei Mal fand unter seiner Leitung unweit der Hauptstadt Maputo eine von der Confederation of African Football (CAF) durchgeführte C-Lizenz-Schulung statt. Ebenso wichtig ist Spittler die Ausbildung von Nachwuchstrainern und Trainerinnen, regelmäßig organisiert und leitet der Deutsche Jugendtrainer-Workshops und bereist dabei die elf Provinzen des riesigen Landes. "Das ist natürlich sehr aufwendig", sagt Spittler. Aber anders geht es nicht. Angesichts der großen Distanzen ist die dezentrale Schulung die einzige Möglichkeit, Trainer in größerer Zahl zu erreichen. Problem eins wäre damit gelöst.

Die bislang letzte Schulung fand vom 1. bis zum 3. März in Matola statt. Dieser 13. Workshop war ein ganz besonderer, es war der erste in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und deren Projekt "Youth Development through Football (YDF)". Die Zusammenarbeit ist aus mehreren Gründen wenn nicht visionär, dann zumindest zukunftsweisend. Durch die Kooperation werden die Jugendtrainer-Workshops finanziell von der GIZ unterstützt, für Spittler wäre damit Problem zwei gemindert. Dafür wird der Fußball im Gegenzug als Vehikel für wichtige Aufklärungsarbeit in Sachen HIV-Prävention, Menschenrechten und Umweltschutz benutzt. Die Schulungen kombinieren beides: "Life-skills", wie Spittler es nennt, und Fußball."„Das ist eine win-win-Situation", sagt Spittler, beide Seiten profitieren.

Über die Schulter schauen und lernen

Aktuell führt der Fußball-Lehrer aus Deutschland diese Schulungen in allen Facetten und alleine durch, an diesem Wochenende etwa eine für Frauen- und Mädchen-Trainer- und Trainerinnen. Künftig sollen zwei Einheimische seinen Part übernehmen. Dafür hat er zwei Ausbilder zur Schulung bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit nach Südafrika geschickt, sie wurden beispielsweise darin unterrichtet, wie sie der Jugend in Mosambik Themen wie den richtigen Umgang mit Kondomen vermitteln können.

Der erste Workshop dieser Art war ein Erfolg. "Die Rückmeldung war sehr positiv", sagt Spittler. Weitere werden folgen. Drei Veranstaltungen dieser Art sind bis Ende Juli bereits konzipiert, die beiden Mosambikanischen Ausbilder werden Spittler dabei begleiten, ihm über die Schulter schauen und von ihm lernen. Wenn Spittler im November dieses Jahres nach Deutschland zurückkehrt, werden sie seine Arbeit fortsetzen, einer wird für den Norden des Landes zuständig sein, der andere für den Süden. So ist gesichert, dass auch ohne Torsten Spittler in Mosambik Jugend-Trainer in großer Zahl geschult werden, und der Deutsche kann mit ruhigem Gewissen in seine Heimat zurückkehren. Probleme hat der Fußball in Mosambik dann zwar immer noch, gewaltig sind sie nicht mehr.

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Große Entfernungen kombiniert mit einer ausbaufähigen Infrastruktur und geringen finanziellen Mitteln ergeben in Summe ein gewaltiges Problem. Für Torsten Spittler. Für die Menschen in Mosambik. Für den Fußball in Mosambik. Das Land an der Ostküste Afrikas misst von Norden nach Süden rund 2500 Kilometer, Mosambik ist damit fast dreimal so lang wie Deutschland.

Seit zweieinhalb Jahren hat Torsten Spittler seine Heimat Bayern gegen ein neues Zuhause in Afrika getauscht. Im Auftrag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) arbeitet er als Auslandsexperte des DFB in Mosambik. Als Technischer Direktor des nationalen Verbandes gibt es kaum etwas im mosambikanischen Fußball, für das sich Spittler nicht verantwortlich fühlt. Insbesondere strukturell hat der Deutsche viel bewegt, ganz besonders galt seine Ambition der Trainerausbildung und dem Jugendfußball.

Die Erfolge seiner Arbeit werden immer mehr sichtbar, vor allem die an der Spitze, und vor allem seit Spittlers Landsmann Gert Engels als Trainer für die Nationalmannschaft verantwortlich ist. "Der Austausch ist wirklich gut", sagt Spittler. Sichtbares Zeichen ist, dass in jüngerer Vergangenheit zwei Spieler der von Spittler betreuten U 17 des Landes und ein Spieler aus der U 20 den Sprung in den Kader des A-Teams geschafft haben.

Ausbildung von Übungsleitern hat Priorität

Spittler will, dass diese Beispiele keine Einzelfälle bleiben. Und er weiß, dass auch in Mosambik der Trainer der Schlüssel ist. Seit Beginn seiner Arbeit in Mosambik hat er sich deswegen für die verbesserte Schulung der Übungsleiter engagiert. Bereits zwei Mal fand unter seiner Leitung unweit der Hauptstadt Maputo eine von der Confederation of African Football (CAF) durchgeführte C-Lizenz-Schulung statt. Ebenso wichtig ist Spittler die Ausbildung von Nachwuchstrainern und Trainerinnen, regelmäßig organisiert und leitet der Deutsche Jugendtrainer-Workshops und bereist dabei die elf Provinzen des riesigen Landes. "Das ist natürlich sehr aufwendig", sagt Spittler. Aber anders geht es nicht. Angesichts der großen Distanzen ist die dezentrale Schulung die einzige Möglichkeit, Trainer in größerer Zahl zu erreichen. Problem eins wäre damit gelöst.

Die bislang letzte Schulung fand vom 1. bis zum 3. März in Matola statt. Dieser 13. Workshop war ein ganz besonderer, es war der erste in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und deren Projekt "Youth Development through Football (YDF)". Die Zusammenarbeit ist aus mehreren Gründen wenn nicht visionär, dann zumindest zukunftsweisend. Durch die Kooperation werden die Jugendtrainer-Workshops finanziell von der GIZ unterstützt, für Spittler wäre damit Problem zwei gemindert. Dafür wird der Fußball im Gegenzug als Vehikel für wichtige Aufklärungsarbeit in Sachen HIV-Prävention, Menschenrechten und Umweltschutz benutzt. Die Schulungen kombinieren beides: "Life-skills", wie Spittler es nennt, und Fußball."„Das ist eine win-win-Situation", sagt Spittler, beide Seiten profitieren.

Über die Schulter schauen und lernen

Aktuell führt der Fußball-Lehrer aus Deutschland diese Schulungen in allen Facetten und alleine durch, an diesem Wochenende etwa eine für Frauen- und Mädchen-Trainer- und Trainerinnen. Künftig sollen zwei Einheimische seinen Part übernehmen. Dafür hat er zwei Ausbilder zur Schulung bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit nach Südafrika geschickt, sie wurden beispielsweise darin unterrichtet, wie sie der Jugend in Mosambik Themen wie den richtigen Umgang mit Kondomen vermitteln können.

Der erste Workshop dieser Art war ein Erfolg. "Die Rückmeldung war sehr positiv", sagt Spittler. Weitere werden folgen. Drei Veranstaltungen dieser Art sind bis Ende Juli bereits konzipiert, die beiden Mosambikanischen Ausbilder werden Spittler dabei begleiten, ihm über die Schulter schauen und von ihm lernen. Wenn Spittler im November dieses Jahres nach Deutschland zurückkehrt, werden sie seine Arbeit fortsetzen, einer wird für den Norden des Landes zuständig sein, der andere für den Süden. So ist gesichert, dass auch ohne Torsten Spittler in Mosambik Jugend-Trainer in großer Zahl geschult werden, und der Deutsche kann mit ruhigem Gewissen in seine Heimat zurückkehren. Probleme hat der Fußball in Mosambik dann zwar immer noch, gewaltig sind sie nicht mehr.