Deutschlands Achtelfinal-Gegner Schweden im Portrait

Die Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) trifft heute ab 17 Uhr (live im ZDF und bei Premiere) im WM-Achtelfinale auf Schweden. Das Team qualifizierte sich in der Gruppe B für das Achtelfinale. Nach einem torlosen Remis gegen Trinidad und Tobago zum Auftakt, folgte ein 1:0 über Paraguay. Im Topspiel der Gruppe trennten sich die Schweden vom späteren Gruppensieger England 2:2.

Insgesamt nahmen die Nordeuropäer bisher an zehn WM-Endrunden teil. An zwei davon, erinnern sich die Schweden ganz besonders gerne. 1958 im eigenen Land schaffte es der Gastgeber bis ins Finale, wo dann aber Brasilien eine Nummer zu groß war. 1994 spielten sich die Nordeuropäer bis ins Halbfinale, wo erneut die "Selecao" Endstation war.

Ibrahimovic der Superstar

Es hat sich vieles verändert im Fußball der Skandinavier, die sich in den letzten sechs Jahren in der europäischen Spitze etabliert haben - das meiste davon zum Positiven. Konstanz und mannschaftliche Geschlossenheit waren seit jeher die größten schwedischen Tugenden, nun kommt noch eine große Portion individuelle Klasse hinzu - allen voran durch den unumstrittenen Superstar Zlatan Ibrahimovic.

Der Stürmer von Juventus Turin hat maßgeblichen Anteil am Aufschwung der "Tre Kronor", dem auch eine mutige Systemumstellung zu Grunde liegt. Trainer Lars Lagerbäck erkannte das Potenzial der jungen Offensivakteure, legte die in Schweden zuletzt praktizierte kompakte Defensivtaktik ad acta und verordnete seiner Auswahl stattdessen mutiges und schnelles Kombinationsspiel. "In Schweden kommen einfach mehr gute junge Spieler für die Offensive nach. Diese Entwicklung hat sich in den letzten zehn Jahren so ergeben", begründet Lagerbäck seine Entscheidung. Zusammen mit Tommy Söderberg schwang der Trainer schon bei der EM 2000 das Zepter, nach dem Rücktritt seines Kollegen ist der gewiefte Taktiker alleiniger Chef bei den Skandinaviern.

Weitere Stars: Ljungberg und Larsson

Neben Ibrahimovic kann Lagerbäck in seinem von Legionären aus europäischen Top-Ligen gespickten Team auch auf die Stars Fredrik Ljungberg (Arsenal London) und Henrik Larsson (FC Barcelona) zurückgreifen - zwei weitere Trümpfe für die Offensive. Der exzentrische Ibrahimovic überstrahlt dennoch alle. "Er ist für Juve nicht zu ersetzen", adelte Turins Trainer Fabio Capello sein Juwel - und das in einem Team, welches bis in die Tiefe des Kaders mit Nationalspielern besetzt ist. Die große Stärke des Schweden bosnisch-kroatischer Abstammung ist sein immenses Selbstbewusstsein. Immer wieder kreiert Ibrahimovic technische Kabinettstückchen, zaubert Traumtore aus seinem Fuß und verzückt die Fans mit spektakulären Dribblings. Auch mit Blick auf die WM nimmt der Mann aus Malmö kein Blatt vor den Mund: "Wir können Weltmeister werden." Er verkörpert den Wandel der Schweden ganz besonders deutlich: volle Offensive.

In der Qualifikation mussten sich die Skandinavier zwar Kroatien gleich zwei Mal geschlagen geben, lösten ihr Endrundenticket aber als bester Gruppenzweiter souverän. Bei allem Offensivdrang vergaßen die Schweden aber auch das Verteidigen nicht. Routinier Olof Mellberg (Aston Villa) dirigiert eine robuste Abwehrkette vor dem sehr zuverlässigen Schlussmann Andreas Isaksson (Stade Rennes), der gerade einmal vier Gegentore auf dem Weg nach Deutschland kassierte.

In Verteidiger Fredrik Stenman (Bayer Leverkusen) ist auch ein Bundesliga-Legionär dabei. Der Abwehrspieler kam in der abgelaufenden Saison zu insgesamt 15 Einsätzen in der Bundesliga, bei denen Stenman zwei Assists gelangen. Bei der WM kam der Blondschopf bisher noch nicht zum Einsatz. [tw]


[bild1]
Die Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) trifft heute ab 17 Uhr (live im ZDF und bei Premiere) im WM-Achtelfinale auf Schweden. Das Team qualifizierte sich in der Gruppe B für das Achtelfinale. Nach einem torlosen Remis gegen Trinidad und Tobago zum Auftakt, folgte ein 1:0 über Paraguay. Im Topspiel der Gruppe trennten sich die Schweden vom späteren Gruppensieger England 2:2.



Insgesamt nahmen die Nordeuropäer bisher an zehn WM-Endrunden teil. An zwei davon, erinnern sich die Schweden ganz besonders gerne. 1958 im eigenen Land schaffte es der Gastgeber bis ins Finale, wo dann aber Brasilien eine Nummer zu groß war. 1994 spielten sich die Nordeuropäer bis ins Halbfinale, wo erneut die "Selecao" Endstation war.



Ibrahimovic der Superstar



Es hat sich vieles verändert im Fußball der Skandinavier, die sich in den letzten sechs Jahren in der europäischen Spitze etabliert haben - das meiste davon zum Positiven. Konstanz und mannschaftliche Geschlossenheit waren seit jeher die größten schwedischen Tugenden, nun kommt noch eine große Portion individuelle Klasse hinzu - allen voran durch den unumstrittenen Superstar Zlatan Ibrahimovic.



Der Stürmer von Juventus Turin hat maßgeblichen Anteil am Aufschwung der "Tre Kronor", dem auch eine mutige Systemumstellung zu Grunde liegt. Trainer Lars Lagerbäck erkannte das Potenzial der jungen Offensivakteure, legte die in Schweden zuletzt praktizierte kompakte Defensivtaktik ad acta und verordnete seiner Auswahl stattdessen mutiges und schnelles Kombinationsspiel. "In Schweden kommen einfach mehr gute junge Spieler für die Offensive nach. Diese Entwicklung hat sich in den letzten zehn Jahren so ergeben", begründet Lagerbäck seine Entscheidung. Zusammen mit Tommy Söderberg schwang der Trainer schon bei der EM 2000 das Zepter, nach dem Rücktritt seines Kollegen ist der gewiefte Taktiker alleiniger Chef bei den Skandinaviern.



Weitere Stars: Ljungberg und Larsson



Neben Ibrahimovic kann Lagerbäck in seinem von Legionären aus europäischen Top-Ligen gespickten Team auch auf die Stars Fredrik Ljungberg (Arsenal London) und Henrik Larsson (FC Barcelona) zurückgreifen - zwei weitere Trümpfe für die Offensive. Der exzentrische Ibrahimovic überstrahlt dennoch alle. "Er ist für Juve nicht zu ersetzen", adelte Turins Trainer Fabio Capello sein Juwel - und das in einem Team, welches bis in die Tiefe des Kaders mit Nationalspielern besetzt ist. Die große Stärke des Schweden bosnisch-kroatischer Abstammung ist sein immenses Selbstbewusstsein. Immer wieder kreiert Ibrahimovic technische Kabinettstückchen, zaubert Traumtore aus seinem Fuß und verzückt die Fans mit spektakulären Dribblings. Auch mit Blick auf die WM nimmt der Mann aus Malmö kein Blatt vor den Mund: "Wir können Weltmeister werden." Er verkörpert den Wandel der Schweden ganz besonders deutlich: volle Offensive.



[bild2]

In der Qualifikation mussten sich die Skandinavier zwar Kroatien gleich zwei Mal geschlagen geben, lösten ihr Endrundenticket aber als bester Gruppenzweiter souverän. Bei allem Offensivdrang vergaßen die Schweden aber auch das Verteidigen nicht. Routinier Olof Mellberg (Aston Villa) dirigiert eine robuste Abwehrkette vor dem sehr zuverlässigen Schlussmann Andreas Isaksson (Stade Rennes), der gerade einmal vier Gegentore auf dem Weg nach Deutschland kassierte.



In Verteidiger Fredrik Stenman (Bayer Leverkusen) ist auch ein Bundesliga-Legionär dabei. Der Abwehrspieler kam in der abgelaufenden Saison zu insgesamt 15 Einsätzen in der Bundesliga, bei denen Stenman zwei Assists gelangen. Bei der WM kam der Blondschopf bisher noch nicht zum Einsatz.