Deutschland gegen Italien: Rekorde und Legenden

Italien gegen Deutschland - zum Duell dieser beiden großen Fußball-Nationen kommt es am Freitag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) in Mailand zum 32. Mal. Nur gegen die Schweiz (51), die Niederlande (40), Österreich (39), Schweden (36) und Ungarn (33) hat die deutsche Nationalmannschaft mehr Länderspiele bestritten.

DFB.de bietet die zehn wichtigsten Fakten, Rekorde und Höhepunkte zum Klassiker zwischen dem Achten und Zweiten der aktuellen FIFA-Weltrangliste.

Die Bilanz: Die DFB-Auswahl hat gegen vier Gegner, auf die sie mehr als einmal traf, weltweit eine negative Bilanz. Sie heißen Brasilien, Argentinien, England – und Italien. Von 31 Partien gegen die Squadra Azzurra gewann die deutsche Mannschaft sieben, vier davon mit 2:1. Der letzte Sieg datiert vom 21. Juni 1995, als die Deutschen beim Jubiläumsspiel zum 100. Geburtstag des Schweizer Fußballverbandes in Zürich durch einen Treffer von Thomas Helmer und ein Eigentor von Paolo Maldini mit 2:0 die Oberhand behielten.

Neun Spiele endeten unentschieden, 15-mal siegte Italien. In Punkten gerechnet, ergibt dies aus deutscher Sicht einen Schnitt von 0,97 Zählern pro Partie. Lediglich gegen Brasilien (0,8) ist die Quote schlechter. Das häufigste Ergebnis in Spielen zwischen Deutschland und Italien lautet – ganz Klischee – 0:0. Fünfmal trennten sich beide Teams torlos.

Die Turniervergangenheit: Italien ist viermaliger Weltmeister (1934, 1938, 1982, 2006). Zweimal führte der Weg zum Titel über das deutsche Team, im Finale 1982 in Madrid (3:1) und 2006 im Halbfinale von Dortmund (2:0 n.V.). Europameister wurden die Italiener einmal (1968). Anschließend schafften sie es noch zweimal bei einer EM ins Endspiel, 2000 gegen Frankreich (1:2 n.V.) und 2012 gegen Spanien (0:4). Auch in WM-Endspielen stehen für die Italiener zwei Niederlagen zu Buche, jeweils gegen Brasilien (1970, 1994).

Deutschland gewann dreimal die Weltmeisterschaft (1954, 1974, 1990) und dreimal die Europameisterschaft (1972, 1980, 1996). Darüber hinaus stand die DFB-Auswahl viermal im WM-Finale (1966, 1982, 1986, 2002) und dreimal im EM-Endspiel (1976, 1992, 2008). Gemeinsam mit Spanien sind die Deutschen Rekord-Europameister.

Die direkten Duelle bei den großen Turnieren sprechen klar für Italien. Hier sind die Deutschen nach acht Vergleichen immer noch sieglos. Immer wenn es beide Teams in Gruppenspielen miteinander zu tun bekamen (viermal), kam ein Unentschieden heraus. In K.o.-Spielen zog Deutschland stets den Kürzeren, ob im WM-Finale 1982 (1:3), den WM-Halbfinals 1970 (3:4 n.V.) und 2006 (0:2 n.V.) oder im EM-Halbfinale 2012 (1:2). Einmal durfte die DFB-Auswahl aber doch jubeln: Das 0:0 im letzten Vorrundenspiel der EURO 1996 bedeutete das Aus für Italien und Deutschlands Weiterkommen. Am Ende führte der Weg bis zum Titel.

Der höchste Sieg: Am 26. November 1939 liegt das DFB-Team in Berlin zweimal zurück, gewinnt aber letztlich mit 5:2. Franz Binder ist mit drei Treffern der auffälligste Spieler. Es ist mit dem WM-Halbfinale 1970 das torreichste Spiel zwischen Deutschland und Italien.

Die höchste Niederlage: Es ist der Tiefpunkt unter Jürgen Klinsmann als Bundestrainer. Am 1. März 2006 kassiert die deutsche Mannschaft in Florenz ein 1:4. Gilardino, Toni, De Rossi und und Del Piero erzielen die italienischen Tore, Robert Huth gelingt acht Minuten vor Schluss wenigstens der Ehrentreffer. An diesem Abend ist kaum abzusehen, dass sich beide Teams rund vier Monate später im Halbfinale der WM wieder gegenüberstehen werden.

Die Schauplätze: Zum dritten Mal treffen die italienische und deutsche Nationalmannschaft am Freitag in Mailand aufeinander. Hier fand 1923 auch das erste Fußball-Länderspiel zwischen beiden Nationen statt (3:1 für Italien). In Deutschland waren Berlin und Stuttgart am häufigsten Schauplatz dieses Duells – jeweils dreimal. In Berlin ist das Nationalteam gegen Italien sogar ungeschlagen (zwei Siege, ein Unentschieden).

Die größte Kulisse in einem Spiel Deutschland gegen Italien hatte das WM-Halbfinale 1970 im Aztekenstadion von Mexiko City mit 110.000 Zuschauern. Jeweils 100.000 Besucher wurden 1936 in Berlin (2:2) und 1955 in Rom (1:2) gezählt.

Die Rekordspieler: Gianluigi Buffon wird am Freitag zum sechsten Mal als Spieler im deutsch-italienischen Vergleich dabei sein. Gleiches hätte auf Miroslav Klose zugetroffen, würde er nicht wegen einer Schulterverletzung ausfallen. Klose wartet noch auf seinen ersten Sieg gegen Italien. Für Buffon, den Rekordnationalspieler seines Landes (137 Länderspiele), stehen gegen Deutschland vier Erfolge und ein Unentschieden zu Buche. Auch Giuseppe Bergomi absolvierte fünf Partien gegen die Deutschen. Er gewann nur einmal, dies allerdings im wichtigsten dieser Spiele, dem WM-Finale 1982.

Auf deutscher Seite standen Lothar Matthäus und Guido Buchwald am häufigsten gegen Italien auf dem Platz – und das immer gemeinsam. Beide erlebten in ihren sechs Begegnungen drei Siege, zwei Unentschieden und eine Niederlage. Matthäus ist mit 150 Länderspielen auch deutscher Rekordnationalspieler vor Miroslav Klose (130).

Die Rekordschützen: Den deutschen Thron teilen sich zwei große Stürmer. Gerd Müller und Miroslav Klose kommen auf jeweils 68 Tore im Nationalmannschaftstrikot. Müller benötigte dafür nur 62 Länderspiele. In Italien ist Luigi Riva die Nummer eins der ewigen Torjägerliste mit 35 Treffern aus 42 Partien.

In den direkten Duellen gegen Deutschland traf Gino Colaussi, Weltmeister von 1938, am häufigsten, nämlich dreimal. Die meisten Tore auf deutscher Seite stehen für Franz Binder zu Buche. Der Österreicher, der von 1939 bis 1941 neunmal für Deutschland spielte, erzielte gegen Italien fünf seiner zehn Länderspieltore im DFB-Trikot.

Die Platzverweise: Zweimal in der deutsch-italienischen Länderspielgeschichte wurde ein Spieler vom Schiedsrichter des Feldes verwiesen. Als erstes erwischte es den Italiener Tarcisio Burgnich, der 1965 beim 1:1 in Hamburg die Rote Karte sah. Thomas Strunz wurde 31 Jahre später beim EM-Gruppenspiel 1996 (0:0) mit Gelb-Rot vom Platz gestellt.

Das legendärste Spiel: Das WM-Halbfinale von 1970 hat als "Jahrhundertspiel" seinen festen Platz in der Fußballgeschichte. 110.000 Zuschauer machten aus dem Aztekenstadion einen Hexenkessel, sie sahen ein Spiel von seltener Dramatik. 86 Minuten rannte die deutsche Mannschaft dem frühen Rückstand durch Roberto Boninsegna hinterher, unermüdlich angetrieben vom an der Schulter verletzten Franz Beckenbauer. Dann kam Karl-Heinz Schnellinger, "ausgerechnet Schnellinger" (TV-Kommentator Ernst Huberty). Der Verteidiger und Italien-Legionär flog in eine Flanke und vollendete auf den letzten Drücker volley zum Ausgleich. In der Verlängerung überschlugen sich die Ereignisse. 2:1 Gerd Müller, 2:2 Burgnich, 2:3 Riva, 3:3 Müller – dann der Knock-out, das 3:4 durch Gianni Rivera. Ein unglaubliches Match, an das noch heute am Aztekenstadion mit einer Tafel erinnert wird.

Die Verbände: Der italienische Fußballverband FICG wurde 1898 und damit zwei Jahre vor dem Deutschen Fußball-Bund gegründet. Im FICG sind insgesamt knapp 17.000 Mannschaften organisiert, in Deutschland sind es mehr als 165.000 Teams in 25.546 Vereinen. Die FICG ist seit 1905 Mitglied der FIFA (DFB seit 1904) und Gründungsmitglied der UEFA, die 1954 ins Leben gerufen wurde.

[jb]

Italien gegen Deutschland - zum Duell dieser beiden großen Fußball-Nationen kommt es am Freitag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) in Mailand zum 32. Mal. Nur gegen die Schweiz (51), die Niederlande (40), Österreich (39), Schweden (36) und Ungarn (33) hat die deutsche Nationalmannschaft mehr Länderspiele bestritten.

DFB.de bietet die zehn wichtigsten Fakten, Rekorde und Höhepunkte zum Klassiker zwischen dem Achten und Zweiten der aktuellen FIFA-Weltrangliste.

Die Bilanz: Die DFB-Auswahl hat gegen vier Gegner, auf die sie mehr als einmal traf, weltweit eine negative Bilanz. Sie heißen Brasilien, Argentinien, England – und Italien. Von 31 Partien gegen die Squadra Azzurra gewann die deutsche Mannschaft sieben, vier davon mit 2:1. Der letzte Sieg datiert vom 21. Juni 1995, als die Deutschen beim Jubiläumsspiel zum 100. Geburtstag des Schweizer Fußballverbandes in Zürich durch einen Treffer von Thomas Helmer und ein Eigentor von Paolo Maldini mit 2:0 die Oberhand behielten.

Neun Spiele endeten unentschieden, 15-mal siegte Italien. In Punkten gerechnet, ergibt dies aus deutscher Sicht einen Schnitt von 0,97 Zählern pro Partie. Lediglich gegen Brasilien (0,8) ist die Quote schlechter. Das häufigste Ergebnis in Spielen zwischen Deutschland und Italien lautet – ganz Klischee – 0:0. Fünfmal trennten sich beide Teams torlos.

Die Turniervergangenheit: Italien ist viermaliger Weltmeister (1934, 1938, 1982, 2006). Zweimal führte der Weg zum Titel über das deutsche Team, im Finale 1982 in Madrid (3:1) und 2006 im Halbfinale von Dortmund (2:0 n.V.). Europameister wurden die Italiener einmal (1968). Anschließend schafften sie es noch zweimal bei einer EM ins Endspiel, 2000 gegen Frankreich (1:2 n.V.) und 2012 gegen Spanien (0:4). Auch in WM-Endspielen stehen für die Italiener zwei Niederlagen zu Buche, jeweils gegen Brasilien (1970, 1994).

Deutschland gewann dreimal die Weltmeisterschaft (1954, 1974, 1990) und dreimal die Europameisterschaft (1972, 1980, 1996). Darüber hinaus stand die DFB-Auswahl viermal im WM-Finale (1966, 1982, 1986, 2002) und dreimal im EM-Endspiel (1976, 1992, 2008). Gemeinsam mit Spanien sind die Deutschen Rekord-Europameister.

Die direkten Duelle bei den großen Turnieren sprechen klar für Italien. Hier sind die Deutschen nach acht Vergleichen immer noch sieglos. Immer wenn es beide Teams in Gruppenspielen miteinander zu tun bekamen (viermal), kam ein Unentschieden heraus. In K.o.-Spielen zog Deutschland stets den Kürzeren, ob im WM-Finale 1982 (1:3), den WM-Halbfinals 1970 (3:4 n.V.) und 2006 (0:2 n.V.) oder im EM-Halbfinale 2012 (1:2). Einmal durfte die DFB-Auswahl aber doch jubeln: Das 0:0 im letzten Vorrundenspiel der EURO 1996 bedeutete das Aus für Italien und Deutschlands Weiterkommen. Am Ende führte der Weg bis zum Titel.

Der höchste Sieg: Am 26. November 1939 liegt das DFB-Team in Berlin zweimal zurück, gewinnt aber letztlich mit 5:2. Franz Binder ist mit drei Treffern der auffälligste Spieler. Es ist mit dem WM-Halbfinale 1970 das torreichste Spiel zwischen Deutschland und Italien.

Die höchste Niederlage: Es ist der Tiefpunkt unter Jürgen Klinsmann als Bundestrainer. Am 1. März 2006 kassiert die deutsche Mannschaft in Florenz ein 1:4. Gilardino, Toni, De Rossi und und Del Piero erzielen die italienischen Tore, Robert Huth gelingt acht Minuten vor Schluss wenigstens der Ehrentreffer. An diesem Abend ist kaum abzusehen, dass sich beide Teams rund vier Monate später im Halbfinale der WM wieder gegenüberstehen werden.

Die Schauplätze: Zum dritten Mal treffen die italienische und deutsche Nationalmannschaft am Freitag in Mailand aufeinander. Hier fand 1923 auch das erste Fußball-Länderspiel zwischen beiden Nationen statt (3:1 für Italien). In Deutschland waren Berlin und Stuttgart am häufigsten Schauplatz dieses Duells – jeweils dreimal. In Berlin ist das Nationalteam gegen Italien sogar ungeschlagen (zwei Siege, ein Unentschieden).

Die größte Kulisse in einem Spiel Deutschland gegen Italien hatte das WM-Halbfinale 1970 im Aztekenstadion von Mexiko City mit 110.000 Zuschauern. Jeweils 100.000 Besucher wurden 1936 in Berlin (2:2) und 1955 in Rom (1:2) gezählt.

Die Rekordspieler: Gianluigi Buffon wird am Freitag zum sechsten Mal als Spieler im deutsch-italienischen Vergleich dabei sein. Gleiches hätte auf Miroslav Klose zugetroffen, würde er nicht wegen einer Schulterverletzung ausfallen. Klose wartet noch auf seinen ersten Sieg gegen Italien. Für Buffon, den Rekordnationalspieler seines Landes (137 Länderspiele), stehen gegen Deutschland vier Erfolge und ein Unentschieden zu Buche. Auch Giuseppe Bergomi absolvierte fünf Partien gegen die Deutschen. Er gewann nur einmal, dies allerdings im wichtigsten dieser Spiele, dem WM-Finale 1982.

Auf deutscher Seite standen Lothar Matthäus und Guido Buchwald am häufigsten gegen Italien auf dem Platz – und das immer gemeinsam. Beide erlebten in ihren sechs Begegnungen drei Siege, zwei Unentschieden und eine Niederlage. Matthäus ist mit 150 Länderspielen auch deutscher Rekordnationalspieler vor Miroslav Klose (130).

Die Rekordschützen: Den deutschen Thron teilen sich zwei große Stürmer. Gerd Müller und Miroslav Klose kommen auf jeweils 68 Tore im Nationalmannschaftstrikot. Müller benötigte dafür nur 62 Länderspiele. In Italien ist Luigi Riva die Nummer eins der ewigen Torjägerliste mit 35 Treffern aus 42 Partien.

In den direkten Duellen gegen Deutschland traf Gino Colaussi, Weltmeister von 1938, am häufigsten, nämlich dreimal. Die meisten Tore auf deutscher Seite stehen für Franz Binder zu Buche. Der Österreicher, der von 1939 bis 1941 neunmal für Deutschland spielte, erzielte gegen Italien fünf seiner zehn Länderspieltore im DFB-Trikot.

Die Platzverweise: Zweimal in der deutsch-italienischen Länderspielgeschichte wurde ein Spieler vom Schiedsrichter des Feldes verwiesen. Als erstes erwischte es den Italiener Tarcisio Burgnich, der 1965 beim 1:1 in Hamburg die Rote Karte sah. Thomas Strunz wurde 31 Jahre später beim EM-Gruppenspiel 1996 (0:0) mit Gelb-Rot vom Platz gestellt.

Das legendärste Spiel: Das WM-Halbfinale von 1970 hat als "Jahrhundertspiel" seinen festen Platz in der Fußballgeschichte. 110.000 Zuschauer machten aus dem Aztekenstadion einen Hexenkessel, sie sahen ein Spiel von seltener Dramatik. 86 Minuten rannte die deutsche Mannschaft dem frühen Rückstand durch Roberto Boninsegna hinterher, unermüdlich angetrieben vom an der Schulter verletzten Franz Beckenbauer. Dann kam Karl-Heinz Schnellinger, "ausgerechnet Schnellinger" (TV-Kommentator Ernst Huberty). Der Verteidiger und Italien-Legionär flog in eine Flanke und vollendete auf den letzten Drücker volley zum Ausgleich. In der Verlängerung überschlugen sich die Ereignisse. 2:1 Gerd Müller, 2:2 Burgnich, 2:3 Riva, 3:3 Müller – dann der Knock-out, das 3:4 durch Gianni Rivera. Ein unglaubliches Match, an das noch heute am Aztekenstadion mit einer Tafel erinnert wird.

Die Verbände: Der italienische Fußballverband FICG wurde 1898 und damit zwei Jahre vor dem Deutschen Fußball-Bund gegründet. Im FICG sind insgesamt knapp 17.000 Mannschaften organisiert, in Deutschland sind es mehr als 165.000 Teams in 25.546 Vereinen. Die FICG ist seit 1905 Mitglied der FIFA (DFB seit 1904) und Gründungsmitglied der UEFA, die 1954 ins Leben gerufen wurde.