Deutscher Fußball vereint im Bangen um Vukcevic

Der deutsche Fußball ist vereint im Bangen um das Leben von Boris Vukcevic. Nach dem schweren Autounfall, bei dem der U 21-Nationalspieler und Profi des Bundesligisten 1899 Hoffenheim lebensgefährliche Kopfverletzungen erlitten hat, hält die Bundesliga inne und nimmt Anteil am Schicksal des gebürtigen Kroaten, der in der Heidelberger Uniklink im künstlichen Koma liegt. Der Zustand des 22-Jährigen ist weiter kritisch, aber stabil. Eine Prognose sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich und werde voraussichtlich erst in den nächsten Wochen möglich sein, erklärte der Verein am Montag in einer Pressemitteilung.

Vukcevics Familie bedankte sich am Sonntag für die große Anteilnahme. "Unser besonderer Dank gilt dabei den Ärzten, die seit zwei Tagen um das Leben unseres Jungen kämpfen", teilte die Familie in einer Erklärung mit. Die vielseitige Unterstützung helfe dabei, "an eine Genesung von Boris zu glauben".

Adrion: "Die Gedanken der U 21 sind bei Boris"

Die Tatsache, dass seine Mitspieler am Samstag zum Bundesligaspiel gegen den FC Augsburg (0:0) antraten und die gesamte Liga Vukcevic gedachte, überwältige dessen Familie: "Es war sehr beeindruckend zu sehen, wie sensibel alle Beteiligten und auch die breite Öffentlichkeit mit der schwierigen Situation umgegangen sind."

Auch die deutsche U 21-Nationalmannschaft wünscht Vukcevic alles Gute. DFB-Trainer Rainer Adrion sagte: "Die Gedanken des Trainerstabs, der Betreuer und Spieler der U 21 sind bei unserem Mitspieler Boris Vukcevic. Wir wünschen ihm und seiner Familie alles Gute für diese schwere Zeit."

Die Entscheidung der Hoffenheimer, am Samstag zum Spiel gegen Augsburg anzutreten, nannte 1899-Mäzen Dietmar Hopp "nicht mutig, sondern eher ernst". Sie sei im Kreis der Mannschaft getroffen worden, "und es waren die Eltern von Boris, die das Team wohl in ihrer Entscheidung bestärkt haben", sagte Hopp: "Sicher standen dabei die sportlichen Aspekte völlig im Hintergrund, was von allen Verantwortlichen der TSG 1899 Hoffenheim geteilt wurde. Es ging letztlich darum, das zu tun, was Boris selber für richtig halten würde", sagte Hopp, der Vukcevic eine "besondere Kämpfernatur" nannte.

Khedira: "In Gedanken bei ihm und seiner Familie"

Die Spieler des FC Augsburg hatten sich am Samstag vor dem Duell in Hoffenheim in T-Shirts mit der Aufschrift "Gute Besserung, Boris" aufgewärmt, während im 1899-Fanblock Fotos des Mittelfeldspielers und Spruchbänder ("Alles für Boris") hochgehalten wurden. Zahlreiche Kollegen nutzen die sozialen Netzwerke, um gute Besserung zu wünschen.

"Gott beschütze Boris...In Gedanken bei ihm und seiner Familie", twitterte beispielsweise Nationalspieler Sami Khedira. Auch der frühere 1899-Trainer Holger Stanislawski (1. FC Köln) brachte seine Bestürzung zum Ausdruck: "Ich möchte Boris Vukcevic nur das Beste wünschen und der Familie und den Angehörigen viel Kraft für diese schwierige Zeit." Selbst FIFA-Präsident Joseph Blatter und Arsenal-Profi Lukas Podolski hatten via Twitter Genesungswünsche geäußert.

FC Bayern bringt "tiefe Betroffenheit" zum Ausdruck

Auch der deutsche Rekordmeister Bayern München brachte am Sonntag auf seiner Homepage seine "tiefe Betroffenheit" zum Ausdruck. "Der ganze Verein und die Mannschaft des FC Bayern fühlen mit dem 22-Jährigen", schrieben die Münchner in einer Stellungnahme. Zudem habe der Verein Vukcevic eine Karte mit Genesungswünschen und Unterschriften aller Spieler und Trainer zukommen lassen.

Völlige Nebensache war in Hoffenheim das Spiel. "Das Resultat ist nicht erheblich. Ich wollte eine Mannschaft sehen, die für Boris Vukcevic kämpft. Das habe ich gesehen", sagte Trainer Markus Babbel und brachte die Gefühlslage der Kraichgauer auf den Punkt. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hätte einer Spielabsage zugestimmt, doch die Hoffenheimer Profis entschieden sich dafür, aufzulaufen. Sie kamen damit einer Aufforderung von Vukcevics Eltern nach.

Die Partie glich einer Gedenkveranstaltung für den 22-Jährigen, der am Freitagnachmittag verunglückt war. Die Stimmung im Stadion war extrem gedrückt, das Rahmenprogramm wurde auf ein Minimum zurückgefahren.

Hoffenheimer Spieler haben bis Dienstag frei

Selbst das hektische Bundesliga-Geschäft kommt vor dem Hintergrund des Schicksals des U 21-Nationalspielers in Hoffenheim fast zum Erliegen. Als Reaktion auf den Unfall ihres Mitspielers haben die Profis eine zweitägige Auszeit erhalten. Das nächste Training ist erst für Dienstag (15.30 Uhr) angesetzt. Während die Spieler mit den Gedanken bei ihrem Kollegen waren, besprach die Teamleitung mit dem Mannschaftspsychologen Jan Mayer, wie der weitere Umgang mit ihnen geregelt werden soll.

Vukcevic war am Freitag mit seinem PKW auf der B45 zwischen Bammental und Mauer (Rhein-Neckar-Kreis) aus noch ungeklärter Ursache auf die Gegenfahrbahn geraten und mit einem entgegenkommenden LKW zusammengestoßen. Der Profi, der auf dem Weg zum Training gewesen war, wurde an der Unfallstelle notärztlich versorgt und mit einem Rettungshubschrauber nach Heidelberg geflogen. Dort wurde er umgehend operiert und danach ins künstliche Koma versetzt.

Boris Vukcevic spielte im Jahr 2008 erstmals in der U 19 für den DFB-Nachwuchs. In der laufenden Qualifikation zur U 21-Europameisterschaft 2013 in Israel absolvierte der 22 Jahre alte Deutsch-Kroate sechs Spiele.

[mg/sid]

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Der deutsche Fußball ist vereint im Bangen um das Leben von Boris Vukcevic. Nach dem schweren Autounfall, bei dem der U 21-Nationalspieler und Profi des Bundesligisten 1899 Hoffenheim lebensgefährliche Kopfverletzungen erlitten hat, hält die Bundesliga inne und nimmt Anteil am Schicksal des gebürtigen Kroaten, der in der Heidelberger Uniklink im künstlichen Koma liegt. Der Zustand des 22-Jährigen ist weiter kritisch, aber stabil. Eine Prognose sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich und werde voraussichtlich erst in den nächsten Wochen möglich sein, erklärte der Verein am Montag in einer Pressemitteilung.

Vukcevics Familie bedankte sich am Sonntag für die große Anteilnahme. "Unser besonderer Dank gilt dabei den Ärzten, die seit zwei Tagen um das Leben unseres Jungen kämpfen", teilte die Familie in einer Erklärung mit. Die vielseitige Unterstützung helfe dabei, "an eine Genesung von Boris zu glauben".

Adrion: "Die Gedanken der U 21 sind bei Boris"

Die Tatsache, dass seine Mitspieler am Samstag zum Bundesligaspiel gegen den FC Augsburg (0:0) antraten und die gesamte Liga Vukcevic gedachte, überwältige dessen Familie: "Es war sehr beeindruckend zu sehen, wie sensibel alle Beteiligten und auch die breite Öffentlichkeit mit der schwierigen Situation umgegangen sind."

Auch die deutsche U 21-Nationalmannschaft wünscht Vukcevic alles Gute. DFB-Trainer Rainer Adrion sagte: "Die Gedanken des Trainerstabs, der Betreuer und Spieler der U 21 sind bei unserem Mitspieler Boris Vukcevic. Wir wünschen ihm und seiner Familie alles Gute für diese schwere Zeit."

Die Entscheidung der Hoffenheimer, am Samstag zum Spiel gegen Augsburg anzutreten, nannte 1899-Mäzen Dietmar Hopp "nicht mutig, sondern eher ernst". Sie sei im Kreis der Mannschaft getroffen worden, "und es waren die Eltern von Boris, die das Team wohl in ihrer Entscheidung bestärkt haben", sagte Hopp: "Sicher standen dabei die sportlichen Aspekte völlig im Hintergrund, was von allen Verantwortlichen der TSG 1899 Hoffenheim geteilt wurde. Es ging letztlich darum, das zu tun, was Boris selber für richtig halten würde", sagte Hopp, der Vukcevic eine "besondere Kämpfernatur" nannte.

Khedira: "In Gedanken bei ihm und seiner Familie"

Die Spieler des FC Augsburg hatten sich am Samstag vor dem Duell in Hoffenheim in T-Shirts mit der Aufschrift "Gute Besserung, Boris" aufgewärmt, während im 1899-Fanblock Fotos des Mittelfeldspielers und Spruchbänder ("Alles für Boris") hochgehalten wurden. Zahlreiche Kollegen nutzen die sozialen Netzwerke, um gute Besserung zu wünschen.

"Gott beschütze Boris...In Gedanken bei ihm und seiner Familie", twitterte beispielsweise Nationalspieler Sami Khedira. Auch der frühere 1899-Trainer Holger Stanislawski (1. FC Köln) brachte seine Bestürzung zum Ausdruck: "Ich möchte Boris Vukcevic nur das Beste wünschen und der Familie und den Angehörigen viel Kraft für diese schwierige Zeit." Selbst FIFA-Präsident Joseph Blatter und Arsenal-Profi Lukas Podolski hatten via Twitter Genesungswünsche geäußert.

FC Bayern bringt "tiefe Betroffenheit" zum Ausdruck

Auch der deutsche Rekordmeister Bayern München brachte am Sonntag auf seiner Homepage seine "tiefe Betroffenheit" zum Ausdruck. "Der ganze Verein und die Mannschaft des FC Bayern fühlen mit dem 22-Jährigen", schrieben die Münchner in einer Stellungnahme. Zudem habe der Verein Vukcevic eine Karte mit Genesungswünschen und Unterschriften aller Spieler und Trainer zukommen lassen.

Völlige Nebensache war in Hoffenheim das Spiel. "Das Resultat ist nicht erheblich. Ich wollte eine Mannschaft sehen, die für Boris Vukcevic kämpft. Das habe ich gesehen", sagte Trainer Markus Babbel und brachte die Gefühlslage der Kraichgauer auf den Punkt. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hätte einer Spielabsage zugestimmt, doch die Hoffenheimer Profis entschieden sich dafür, aufzulaufen. Sie kamen damit einer Aufforderung von Vukcevics Eltern nach.

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Die Partie glich einer Gedenkveranstaltung für den 22-Jährigen, der am Freitagnachmittag verunglückt war. Die Stimmung im Stadion war extrem gedrückt, das Rahmenprogramm wurde auf ein Minimum zurückgefahren.

Hoffenheimer Spieler haben bis Dienstag frei

Selbst das hektische Bundesliga-Geschäft kommt vor dem Hintergrund des Schicksals des U 21-Nationalspielers in Hoffenheim fast zum Erliegen. Als Reaktion auf den Unfall ihres Mitspielers haben die Profis eine zweitägige Auszeit erhalten. Das nächste Training ist erst für Dienstag (15.30 Uhr) angesetzt. Während die Spieler mit den Gedanken bei ihrem Kollegen waren, besprach die Teamleitung mit dem Mannschaftspsychologen Jan Mayer, wie der weitere Umgang mit ihnen geregelt werden soll.

Vukcevic war am Freitag mit seinem PKW auf der B45 zwischen Bammental und Mauer (Rhein-Neckar-Kreis) aus noch ungeklärter Ursache auf die Gegenfahrbahn geraten und mit einem entgegenkommenden LKW zusammengestoßen. Der Profi, der auf dem Weg zum Training gewesen war, wurde an der Unfallstelle notärztlich versorgt und mit einem Rettungshubschrauber nach Heidelberg geflogen. Dort wurde er umgehend operiert und danach ins künstliche Koma versetzt.

Boris Vukcevic spielte im Jahr 2008 erstmals in der U 19 für den DFB-Nachwuchs. In der laufenden Qualifikation zur U 21-Europameisterschaft 2013 in Israel absolvierte der 22 Jahre alte Deutsch-Kroate sechs Spiele.