Derbysiege für Hamburg und Augsburg

Der Hamburger SV hat das 101. Nordderby in der Geschichte der Bundesliga für sich entschieden. Die Mannschaft von Trainer Josef Zinnbauer besiegte am zwölften Spieltag den SV Werder Bremen 2:0 (0:0). Im Duell gegen den Rivalen aus dem Norden Deutschlands sahen die 57.000 Zuschauer ein sehr zähes Spiel, das hochkarätige Chancen fast über die gesamte Spieldauer schuldig blieb. Artjoms Rudnevs (84.) und ein Eigentor von Raphael Wolf entschieden die Begegnung spät (90.+3). Im zweiten Spiel holte der FC Augsburg im schwäbischen Derby beim VfB Stuttgart drei Punkte. Der FCA gewann durch einen verwandelten Handelfmeter von Paul Verhaegh 1:0 (0:0) beim VfB.

Hamburg zieht durch den Sieg an den Bremern in der Tabelle vorbei und steht nun auf dem 15. Platz. Werder rutscht hingegen auf Rang 17 ab, der ein direkter Abstiegsplatz ist. Nach drei Pflichtspiel-Siegen bedeutet die Niederlage den ersten Punktverlust für den neuen Werder-Trainer Victor Skripnik. Die Trainer beider Mannschaften waren in der Saison bereits schon einmal aufeinander getroffen. Schon in der Regionalliga Nord entschied Josef Zinnbauer, der bis zu der Amtsübernahme von Ex-Trainer Mirko Slomka für die Reserve des HSV zuständig war, am 7. Spieltag das Duell gegen Victor Skripnik für sich. Auch Skripnik beförderte man aus dem Amt als Coach der Regionalligamannschaft auf den Trainersessel des Bremer Bundesliga-Teams. Die Begegnung endete damals mit 4:2.

Kampf statt spielerischer Klasse

Dass die Zuschauer im ausverkauften Hamburger Stadion beim zweiten Aufeinandertreffen der beiden Trainer nicht ähnlich viele Tore erwarten durften, zeichnete sich bereits früh im ersten Abschnitt ab. Beide Teams agierten vorsichtig und waren sehr darauf bedacht, keinen Fehler zu machen. Die insgesamt etwas aktivere Mannschaft waren dabei die Gastgeber, die jedoch - genauso wie ihr Gegner - keine wirklich gefährliche Torchance verzeichnen konnten. Die noch beste Gelegenheit des HSV vergab Lewis Holtby, dessen zu schwachen Schuss Werder-Torhüter Raphael Wolf aber zur Seite abwehrte (33.). Auf Seiten der Bremer hatte Zlatko Junuzovic die aussichtsreichste Chance zur Führung (28.).

Einen spielerischen Leckerbissen präsentierten die beiden Teams auch im zweiten Abschnitt nicht. Wie in den ersten 45 Minuten dominierte mehr der Kampfeswille der 22 Feldspieler, als deren spielerische Klasse das Geschehen. Die Hamburger waren dabei weiterhin die bemühtere Mannschaft. Nicolai Müller sorgte für ein erstes Raunen im Hamburger Rund, als er an eine Ostrzolek-Hereingabe nicht richtig herankam (52.). Auch in der Folge hielt sich der Aufregungs-Faktor in Grenzen. Erst ein Standard, getreten vom Bremer Junuzovic, brachte das Tor des HSV wieder in Gefahr, welche Keeper Jaroslav Drobny aber bannen konnte (66.).

Rudnevs Treffer bricht den Bann

Die Bremer taten insgesamt zu wenig für die Partie, weil sie sich fast ausschließlich auf ihre Defensivarbeit konzentrierten. Die Gastgeber wussten mit der Rolle des Spielmachers zugleich nicht wirklich etwas anzufangen. Die Versuche der Hamburger Offensivabteilung endeten zumeist an der Strafraumgrenze der Gäste.

In der Schlussphase nahm die Begegnung dann aber etwas Fahrt auf, als Drobny eine sehr gute Gelegenheit durch Garcia vereitelte (79.). Auf der anderen Seite war es dann Artjoms Rudnevs, der nach einem verlängerten Einwurf die Fußspitze hinhielt und so zur Hamburger Führung traf (84.). Anschließend hätte erst Pierre-Michel Lasogga die Führung der Hamburger noch ausbauen können, ehe nach einer Vier-gegen-Eins Situation doch noch der zweite Treffer für den HSV fiel. Kurioser Weise schaufelte sich Werder-Keeper Wolf den Ball dabei selbst ins Tor, nachdem das Spielgerät vom Innenpfosten abgeprallt war (90.+3).

Zu diesem Zeitpunkt waren die Gäste bereits nur noch zu zehnt auf dem Feld. Clemens Fritz war von Schiedsrichter Felix Zwayer wegen wiederholten Foulspiels mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen worden (90.+1).

Augsburg siegt in Überzahl in Stuttgart

Im Schwaben-Derby hatte der VfB Stuttgart zunächst mehr Spielanteile. Erste Versuche von Martin Harnik (7.) und Daniel Ginczek (9.) gehörten noch in die Kategorie harmlos, doch nur kurz darauf hätte Harnik die Führung auf dem Fuß gehabt, hätte nicht FCA-Verteidiger Jan-Ingwer Callsen-Bracker (14.) im letzten Moment nach einer Flanke von Daniel Schwaab gerettet. U 19-Nationalspieler Timo Baumgartl (19.) hatte dann per Kopf gar die beste Chance bis dahin - doch der Augsburger Torwart Marwin Hitz war mit Mühe zur Stelle.



Der Hamburger SV hat das 101. Nordderby in der Geschichte der Bundesliga für sich entschieden. Die Mannschaft von Trainer Josef Zinnbauer besiegte am zwölften Spieltag den SV Werder Bremen 2:0 (0:0). Im Duell gegen den Rivalen aus dem Norden Deutschlands sahen die 57.000 Zuschauer ein sehr zähes Spiel, das hochkarätige Chancen fast über die gesamte Spieldauer schuldig blieb. Artjoms Rudnevs (84.) und ein Eigentor von Raphael Wolf entschieden die Begegnung spät (90.+3). Im zweiten Spiel holte der FC Augsburg im schwäbischen Derby beim VfB Stuttgart drei Punkte. Der FCA gewann durch einen verwandelten Handelfmeter von Paul Verhaegh 1:0 (0:0) beim VfB.

Hamburg zieht durch den Sieg an den Bremern in der Tabelle vorbei und steht nun auf dem 15. Platz. Werder rutscht hingegen auf Rang 17 ab, der ein direkter Abstiegsplatz ist. Nach drei Pflichtspiel-Siegen bedeutet die Niederlage den ersten Punktverlust für den neuen Werder-Trainer Victor Skripnik. Die Trainer beider Mannschaften waren in der Saison bereits schon einmal aufeinander getroffen. Schon in der Regionalliga Nord entschied Josef Zinnbauer, der bis zu der Amtsübernahme von Ex-Trainer Mirko Slomka für die Reserve des HSV zuständig war, am 7. Spieltag das Duell gegen Victor Skripnik für sich. Auch Skripnik beförderte man aus dem Amt als Coach der Regionalligamannschaft auf den Trainersessel des Bremer Bundesliga-Teams. Die Begegnung endete damals mit 4:2.

Kampf statt spielerischer Klasse

Dass die Zuschauer im ausverkauften Hamburger Stadion beim zweiten Aufeinandertreffen der beiden Trainer nicht ähnlich viele Tore erwarten durften, zeichnete sich bereits früh im ersten Abschnitt ab. Beide Teams agierten vorsichtig und waren sehr darauf bedacht, keinen Fehler zu machen. Die insgesamt etwas aktivere Mannschaft waren dabei die Gastgeber, die jedoch - genauso wie ihr Gegner - keine wirklich gefährliche Torchance verzeichnen konnten. Die noch beste Gelegenheit des HSV vergab Lewis Holtby, dessen zu schwachen Schuss Werder-Torhüter Raphael Wolf aber zur Seite abwehrte (33.). Auf Seiten der Bremer hatte Zlatko Junuzovic die aussichtsreichste Chance zur Führung (28.).

Einen spielerischen Leckerbissen präsentierten die beiden Teams auch im zweiten Abschnitt nicht. Wie in den ersten 45 Minuten dominierte mehr der Kampfeswille der 22 Feldspieler, als deren spielerische Klasse das Geschehen. Die Hamburger waren dabei weiterhin die bemühtere Mannschaft. Nicolai Müller sorgte für ein erstes Raunen im Hamburger Rund, als er an eine Ostrzolek-Hereingabe nicht richtig herankam (52.). Auch in der Folge hielt sich der Aufregungs-Faktor in Grenzen. Erst ein Standard, getreten vom Bremer Junuzovic, brachte das Tor des HSV wieder in Gefahr, welche Keeper Jaroslav Drobny aber bannen konnte (66.).

Rudnevs Treffer bricht den Bann

Die Bremer taten insgesamt zu wenig für die Partie, weil sie sich fast ausschließlich auf ihre Defensivarbeit konzentrierten. Die Gastgeber wussten mit der Rolle des Spielmachers zugleich nicht wirklich etwas anzufangen. Die Versuche der Hamburger Offensivabteilung endeten zumeist an der Strafraumgrenze der Gäste.

In der Schlussphase nahm die Begegnung dann aber etwas Fahrt auf, als Drobny eine sehr gute Gelegenheit durch Garcia vereitelte (79.). Auf der anderen Seite war es dann Artjoms Rudnevs, der nach einem verlängerten Einwurf die Fußspitze hinhielt und so zur Hamburger Führung traf (84.). Anschließend hätte erst Pierre-Michel Lasogga die Führung der Hamburger noch ausbauen können, ehe nach einer Vier-gegen-Eins Situation doch noch der zweite Treffer für den HSV fiel. Kurioser Weise schaufelte sich Werder-Keeper Wolf den Ball dabei selbst ins Tor, nachdem das Spielgerät vom Innenpfosten abgeprallt war (90.+3).

Zu diesem Zeitpunkt waren die Gäste bereits nur noch zu zehnt auf dem Feld. Clemens Fritz war von Schiedsrichter Felix Zwayer wegen wiederholten Foulspiels mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen worden (90.+1).

Augsburg siegt in Überzahl in Stuttgart

Im Schwaben-Derby hatte der VfB Stuttgart zunächst mehr Spielanteile. Erste Versuche von Martin Harnik (7.) und Daniel Ginczek (9.) gehörten noch in die Kategorie harmlos, doch nur kurz darauf hätte Harnik die Führung auf dem Fuß gehabt, hätte nicht FCA-Verteidiger Jan-Ingwer Callsen-Bracker (14.) im letzten Moment nach einer Flanke von Daniel Schwaab gerettet. U 19-Nationalspieler Timo Baumgartl (19.) hatte dann per Kopf gar die beste Chance bis dahin - doch der Augsburger Torwart Marwin Hitz war mit Mühe zur Stelle.

Dann wendete sich jedoch das Spiel: Schwaab (27.) sah nach einem Foul an Halil Altintop die Gelb-Rote Karte. Sofort nutzten die Gäste die zahlenmäßige Überlegenheit und hatten durch Raul Bobadilla (30.) die beste Chance des ersten Durchgangs. Nach einem Flachpass in die Mitte scheiterte der frühere Gladbacher aber am glänzend reagierenden Sven Ulreich, der das Tor wieder für Thorsten Kirschbaum hütete.

Verhaegh trifft vom Punkt

Nach dem Seitenwechsel machten zunächst erneut die Stuttgarter Druck. Trotz Unterzahl gab die Mannschaft von Trainer Armin Veh den Ton an. Moritz Leitner (51.) kam aus kurzer Distanz zum Abschluss, traf aber nur Callsen-Bracker, der sich im Fünfmeterraum breit machte. Mit zunehmender Spielzeit wurde der FCA aber wieder stärker. Markus Feulner (56.) zwang Ulreich mit einem Schlenzer zur nächsten Glanzparade, kurz darauf brachte Altintop (66.) den Ball nicht im Tor unter - obwohl Ulreich schon geschlagen war.

Dann aber war es soweit: Eine Flanke von Bobadilla lenkte Adam Hlousek mit dem Arm zur Ecke, was folgerichtig zu einem Handelfmeter führte. Der niederländische WM-Teilnehmer Paul Verhaegh ließ sich nicht lange bitten und verwandelte sicher gegen den bis hierhin bärenstarken Ulreich. Der VfB warf in der Schlussphase aufopferungsvoll alles nach vorne, blieb aber insgesamt zu harmlos. Bittere Konsequenz: Der VfB bleibt Schlusslicht und hat am kommenden Freitag beim SC Freiburg das nächste Derby vor der Brust.