„Der Zusammenhalt der Höpfinger Fans ist außergewöhnlich“

Sommer 2013. Verbandsliga Baden. Letzter Spieltag. Zum ersten Mal überhaupt spielt der kleine TSV Frankonia Höpfingen in dieser Spielklasse. Zum Abschluss kommt es zum direkten Duell um den Klassenerhalt mit dem ASV Durlach. Über 200 Höpfinger Fans haben sich auf den Weg gemacht. 130 Kilometer sind es aus dem Neckar-Odenwald-Kreis in den Karlsruher Stadtteil. Am Ende steht es 2:1 für Durlach, Höpfingen ist abgestiegen. Und die Fans in Gelb-Blau singen trotzdem: „Wir wollen die Mannschaft sehen…“

Jürgen Kuhn ist stolz auf die vielen und vor allem treuen Anhänger seines Clubs: „Durch unsere Fans wurden wir als DER besondere Verein in ganz Baden überregional bekannt“, sagt der 1. Vorsitzende des TSV Höpfingen  - unserem TWO-Team des Jahres 2013/2014. In seiner ersten Verbandsligasaison hatte der TSV den höchsten Zuschauerschnitt der Liga. Über 400 Besucher kamen zu den Heimspielen im Schnitt. Zu den Auswärtsspielen reisten die Anhänger regelmäßig per Fanbus. Die Kontrahenten aus Durlach waren so beeindruckt, dass sie sich nachher „ganz herzlich für das außergewöhnlich faire Verhalten sowohl Eurer Mannschaft als auch Eurer ungeheuer zahlreichen Fans“ bedankten. „Für uns war es sehr beeindruckend zu sehen, dass über 200 Fans das doch nicht gerade um die Ecke liegende Durlach ansteuerten, um ihren TSV (…) zu unterstützen“, hieß es nach dem Spiel auf der Durlacher Homepage.

4.500 Zuschauer gegen Werder Bremen in der „Paletten-Arena“

Die Verbandsligasaison war keine Eintagsfliege. Schon im Jahr 2011 strömten über 4.500 Fans zum Freundschaftsspiel gegen die Bundesligastars von Werder Bremen ins Lochbachareal. Eigens für dieses Spiel bauten die Höpfinger Verantwortlichen mit zahlreichen ehrenamtlichen Helfern eine „Paletten-Arena“, um dem Zuschaueransturm gerecht zu werden. Und bereits 2005, als die Höpfinger den ersten Kreisligameister im Fußballkreis Baden stellten und damit in die Landesliga Odenwald aufstiegen, hüllten an einem Mittwochabend über 1.000 Zuschauer das Vereinsgelände in die Farben gelb und blau. Fast alle TSV-Fans tragen gelb-blaue Schals, manche haben Trikots, T-Shirts oder Fahnen.

„Der Zusammenhalt der Höpfinger Fans ist schon etwas Außergewöhnliches“, bestätigt Harald Berberich. So ist das eben in einem 3000-Seelen-Ort. Hier kennt jeder jeden, die Spieltage werden zum Stadtfest. Berberich ist selber Fan und hat in der vergangenen Saison die Busfahrten zu den Auswärtsspielen organisiert. Auf dem Sportfest nach dem Landesligaaufstieg hatte Vereinsikone „Rotschi“ ihn dazu überredet. „Die Aufstiegsbegeisterung war so groß. Spontan hatten mehrere Sponsoren zugesagt, die Kosten für einen Bus zu jedem Auswärtsspiel zu übernehmen“, berichtet Berberich. 55 Passagiere passen in den Bus. Abzüglich der Spieler und Betreuer blieben also noch ca. 35 Plätze für Fans übrig. Bei jedem Heimspiel konnten sich interessierte Schlachtenbummler bei Harald Berberich für das nächste Auswärtsspiel in eine Liste eintragen. Der Unkostenbeitrag von fünf Euro kam dem TSV-Fanclub zu Gute. Das Interesse war überwältigend. „Ich musste sogar eine Warteliste schreiben, damit bei kurzfristigen Absagen noch jemand nachrücken konnte und kein Platz leer blieb.“ Wer keinen Platz im Bus fand, der reiste mit privatem Auto oder Motorrad nach. Auch wenn es 130 Kilometer waren.

Gute Stimmung trotz Pokalniederlage gegen Oberligisten SV Spielberg

Die Auswärtsfahrten mit dem Reisebus sind fürs Erste vorbei, in der Landesliga Odenwald sind die Spielorte nicht mehr so weit entfernt. Dennoch ist die Bindung zwischen Mannschaft und Fans nach wie vor sehr eng. „Nach den Heimspielen sitzen Spieler und Fans im Biergarten zusammen“, schwärmt Berberich und lobt die ungezwungene Atmosphäre. „Wenn die Zuschauer sehen, dass die Spieler alles geben und das Spiel dennoch verloren geht, sind sie trotzdem zufrieden“.

So wie am Dienstagabend im Achtelfinale des Badischen Pokals. Gegen den Oberligisten SV Spielberg schlug sich das Team von Trainer Thomas Nohe lange sehr tapfer und hielt die Partie durch defensive Disziplin und einen stark aufgelegten Torwart André Kaiser (parierte unter anderem einen Handelfmeter) lange offen. Erst in der Schlussphase stellten die zwei Ligen höher angesiedelten Spielberger durch zwei Treffer das Endergebnis zum 0:3 her. 370 Zuschauer waren da und feierten die Gelb-Blauen nach dem Abpfiff. Die meisten werden auch am Sonntag um 17 Uhr wieder im Lochbachstadion dabei sein. Dann startet der TSV Höpfingen mit dem Duell gegen SV Schefflenz in die Landesliga Odenwald.

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[bild1]Sommer 2013. Verbandsliga Baden. Letzter Spieltag. Zum ersten Mal überhaupt spielt der kleine TSV Frankonia Höpfingen in dieser Spielklasse. Zum Abschluss kommt es zum direkten Duell um den Klassenerhalt mit dem ASV Durlach. Über 200 Höpfinger Fans haben sich auf den Weg gemacht. 130 Kilometer sind es aus dem Neckar-Odenwald-Kreis in den Karlsruher Stadtteil. Am Ende steht es 2:1 für Durlach, Höpfingen ist abgestiegen. Und die Fans in Gelb-Blau singen trotzdem: „Wir wollen die Mannschaft sehen…“

Jürgen Kuhn ist stolz auf die vielen und vor allem treuen Anhänger seines Clubs: „Durch unsere Fans wurden wir als DER besondere Verein in ganz Baden überregional bekannt“, sagt der 1. Vorsitzende des TSV Höpfingen  - unserem TWO-Team des Jahres 2013/2014. In seiner ersten Verbandsligasaison hatte der TSV den höchsten Zuschauerschnitt der Liga. Über 400 Besucher kamen zu den Heimspielen im Schnitt. Zu den Auswärtsspielen reisten die Anhänger regelmäßig per Fanbus. Die Kontrahenten aus Durlach waren so beeindruckt, dass sie sich nachher „ganz herzlich für das außergewöhnlich faire Verhalten sowohl Eurer Mannschaft als auch Eurer ungeheuer zahlreichen Fans“ bedankten. „Für uns war es sehr beeindruckend zu sehen, dass über 200 Fans das doch nicht gerade um die Ecke liegende Durlach ansteuerten, um ihren TSV (…) zu unterstützen“, hieß es nach dem Spiel auf der Durlacher Homepage.

4.500 Zuschauer gegen Werder Bremen in der „Paletten-Arena“

Die Verbandsligasaison war keine Eintagsfliege. Schon im Jahr 2011 strömten über 4.500 Fans zum Freundschaftsspiel gegen die Bundesligastars von Werder Bremen ins Lochbachareal. Eigens für dieses Spiel bauten die Höpfinger Verantwortlichen mit zahlreichen ehrenamtlichen Helfern eine „Paletten-Arena“, um dem Zuschaueransturm gerecht zu werden. Und bereits 2005, als die Höpfinger den ersten Kreisligameister im Fußballkreis Baden stellten und damit in die Landesliga Odenwald aufstiegen, hüllten an einem Mittwochabend über 1.000 Zuschauer das Vereinsgelände in die Farben gelb und blau. Fast alle TSV-Fans tragen gelb-blaue Schals, manche haben Trikots, T-Shirts oder Fahnen.

„Der Zusammenhalt der Höpfinger Fans ist schon etwas Außergewöhnliches“, bestätigt Harald Berberich. So ist das eben in einem 3000-Seelen-Ort. Hier kennt jeder jeden, die Spieltage werden zum Stadtfest. Berberich ist selber Fan und hat in der vergangenen Saison die Busfahrten zu den Auswärtsspielen organisiert. Auf dem Sportfest nach dem Landesligaaufstieg hatte Vereinsikone „Rotschi“ ihn dazu überredet. „Die Aufstiegsbegeisterung war so groß. Spontan hatten mehrere Sponsoren zugesagt, die Kosten für einen Bus zu jedem Auswärtsspiel zu übernehmen“, berichtet Berberich. 55 Passagiere passen in den Bus. Abzüglich der Spieler und Betreuer blieben also noch ca. 35 Plätze für Fans übrig. Bei jedem Heimspiel konnten sich interessierte Schlachtenbummler bei Harald Berberich für das nächste Auswärtsspiel in eine Liste eintragen. Der Unkostenbeitrag von fünf Euro kam dem TSV-Fanclub zu Gute. Das Interesse war überwältigend. „Ich musste sogar eine Warteliste schreiben, damit bei kurzfristigen Absagen noch jemand nachrücken konnte und kein Platz leer blieb.“ Wer keinen Platz im Bus fand, der reiste mit privatem Auto oder Motorrad nach. Auch wenn es 130 Kilometer waren.

Gute Stimmung trotz Pokalniederlage gegen Oberligisten SV Spielberg

[bild2]Die Auswärtsfahrten mit dem Reisebus sind fürs Erste vorbei, in der Landesliga Odenwald sind die Spielorte nicht mehr so weit entfernt. Dennoch ist die Bindung zwischen Mannschaft und Fans nach wie vor sehr eng. „Nach den Heimspielen sitzen Spieler und Fans im Biergarten zusammen“, schwärmt Berberich und lobt die ungezwungene Atmosphäre. „Wenn die Zuschauer sehen, dass die Spieler alles geben und das Spiel dennoch verloren geht, sind sie trotzdem zufrieden“.

So wie am Dienstagabend im Achtelfinale des Badischen Pokals. Gegen den Oberligisten SV Spielberg schlug sich das Team von Trainer Thomas Nohe lange sehr tapfer und hielt die Partie durch defensive Disziplin und einen stark aufgelegten Torwart André Kaiser (parierte unter anderem einen Handelfmeter) lange offen. Erst in der Schlussphase stellten die zwei Ligen höher angesiedelten Spielberger durch zwei Treffer das Endergebnis zum 0:3 her. 370 Zuschauer waren da und feierten die Gelb-Blauen nach dem Abpfiff. Die meisten werden auch am Sonntag um 17 Uhr wieder im Lochbachstadion dabei sein. Dann startet der TSV Höpfingen mit dem Duell gegen SV Schefflenz in die Landesliga Odenwald.