Der Pokal ist in Berlin - Gauck besucht Finale

Breitner: "Berlin hat Nimbus wie Wembley oder Bernabeu"

Paul Breitner hätte den Pokal am liebsten gar nicht hergegeben. Das Ausscheiden im Halbfinale gegen Dortmund wirke noch nach, sagte er. Ein bisschen zumindest: "Und in Verbindung mit der nicht ganz so großen Chance, in das andere Berliner Finale einzuziehen." Berlin habe einen "Nimbus wie Wembley oder das Éstadio Bernabeu".

Breitner erinnerte sich auf der Bühne im Gespräch mit DFB-Mediendirektor Ralf Köttker an seinen ersten Pokalsieg 1971: "Ich war 19. Samstags haben wir mit zehn Mann nach Verlängerung gegen Köln den Pokal gewonnen, sonntags habe ich geheiratet, montags ging es zur Nationalmannschaft, dienstags habe ich dann mein erstes Länderspiel gemacht." Ereignisreiche Tage.

Finale für Klopp

Die Dortmunder und Wolfsburger sind da noch mittendrin. Am Wochenende trifft man sich in der Liga, zwei Wochen später in Berlin. "Wir hatten relativ tiefe Täler in dieser Saison", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, "aber ergebnistechnisch sieht es jetzt nicht schlecht aus." Das Finale in Berlin wird das Finale für Jürgen Klopp als BVB-Trainer. "Die schwierigsten Momente haben wir ja schon hinter uns. Jetzt wird es natürlich noch einmal emotional, weil danach Schluss ist. Jürgen kann eine unheimliche Kraft in der Mannschaft entfesseln. Mit seinem Abschied hat er dafür die passende Überschrift."

Mittelfeldspieler Nuri Sahin, derzeit verletzt, wünscht sich sich auch für den scheidenden Coach den Titel: "Wir hatten und haben eine einmalige Zeit. Am liebsten hätten wir für ihn das Triple gewonnen, aber das geht ja leider nicht mehr. Der DFB-Pokal wäre ein schöner Abschluss."

Das sehen sie in Wolfsburg ähnlich, zumindest was die Saison angeht. Wolfsburg ist zurück in der Ligaspitze, hat sich schon für die Champions League qualifiziert. "Wir sind sehr zufrieden, bisher war es eine traumhafte Saison. Es gibt nichts zu meckern - wenn nicht noch dieses Finale wäre", sagte Geschäftsführer Sport, Klaus Allofs. Auch für Diego Benaglio, den Keeper und Kapitän der "Wölfe", ist das Finale ein "Karrierehighlight, es hat einen enorm hohen Stellenwert - für den Verein, aber auch für die Stadt." Fünfmal stand der Schweizer bereits im Halbfinale, zum ersten Mal hat er es jetzt nach Berlin geschafft. Und er ist sicher: "Wir haben keine schlechten Karten."

[gt]


Mehr als 75.000 Menschen werden im Stadion sein, unter ihnen Bundespräsident Joachim Gauck - und sie alle kommen wegen des Spiels der Spiele. In 19 Tagen steigt in Berlin das DFB-Pokalfinale, am 30. Mai (ab 20 Uhr, live in der ARD und auf Sky) treffen Borussia Dortmund und der VfL Wolfsburg aufeinander. Die Trophäe ist jetzt schon da.

Beim mittlerweile schon Tradition gewordenen "Cup Handover" im Roten Rathaus übergab Paul Breitner als Vertreter von Vorjahres- und Rekordpokalsieger Bayern München den "Pott" an DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock, der ihn gleich weiterreichte an Berlins Regierenden Bürgermeister Michael Müller. Beim Finale wird Fechtolympiasiegerin Britta Heidemann dann den DFB-Pokal ins Stadion bringen.

"Der DFB-Pokal wird in aller Welt verfolgt"

Es ist innerhalb von kurzer Zeit schon der zweite Pokal, den Müller in Empfang nehmen durfte - nach dem Champions-League-Pokal am 27. April. Denn auch dieses Endspiel findet 2015 in der Hauptstadt statt, am 6. Juni. Nach Silber nun also Gold. Das Finale, sagte Müller, sei für ihn eine große Freude. Ebenso das Cup Handover. "Klaus Allofs oder Paul Breitner mal zu treffen, ist natürlich etwas sehr Besonderes", so der Regierungschef. "Ich wusste schon lange, dass es schön ist, Regierender Bürgermeister von Berlin zu sein. Heute weiß ich einmal mehr, wie sehr das stimmt." Generell sei das Pokalfinale enorm wichtig für die Hauptstadt. Sie könne sich präsentieren und zeigen, was für ein guter Gastgeber sie sei.

Seit 30 Jahren ist das Finale bereits in Berlin. Es begann mit einem 2:1 von Bayer Uerdingen gegen Bayern München 1985. Lange her. Der DFB-Pokal hat sich weiterentwickelt, und das sogar ganz enorm, wie Helmut Sandrock unterstrich: "Der DFB-Pokal wird in aller Welt verfolgt - und er wird getragen von den Fans und den kleinen Vereinen. Das macht ihn aus und so besonders."

"Hawk-Eye" feiert Premiere im deutschen Profifußball

Zur Entwicklung gehört auch eine besondere Neuerung in diesem Jahr, die den 30. Mai 2015 zu einem besonderen, einem sporthistorischen Datum macht. Zum ersten Mal wird im deutschen Profifußball bei einem Spiel die Torlinientechnologie eingesetzt. "Hawk-Eye" soll strittige Szenen wie im letztjährigen Finale, als Bayern-Profi Dante einen Kopfball von Mats Hummels hinter der Linie klärte, verhindern.

"Wir sind froh darüber, dass wir die Torlinientechnologie jetzt haben", so DFB-Generalsekretär Sandrock. "Hawk-Eye hat in der Premier League bereits wunderbar funktioniert. Es gibt dann einfach keine Diskussionen mehr, keine Veränderung des Spiels."

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Breitner: "Berlin hat Nimbus wie Wembley oder Bernabeu"

Paul Breitner hätte den Pokal am liebsten gar nicht hergegeben. Das Ausscheiden im Halbfinale gegen Dortmund wirke noch nach, sagte er. Ein bisschen zumindest: "Und in Verbindung mit der nicht ganz so großen Chance, in das andere Berliner Finale einzuziehen." Berlin habe einen "Nimbus wie Wembley oder das Éstadio Bernabeu".

Breitner erinnerte sich auf der Bühne im Gespräch mit DFB-Mediendirektor Ralf Köttker an seinen ersten Pokalsieg 1971: "Ich war 19. Samstags haben wir mit zehn Mann nach Verlängerung gegen Köln den Pokal gewonnen, sonntags habe ich geheiratet, montags ging es zur Nationalmannschaft, dienstags habe ich dann mein erstes Länderspiel gemacht." Ereignisreiche Tage.

Finale für Klopp

Die Dortmunder und Wolfsburger sind da noch mittendrin. Am Wochenende trifft man sich in der Liga, zwei Wochen später in Berlin. "Wir hatten relativ tiefe Täler in dieser Saison", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, "aber ergebnistechnisch sieht es jetzt nicht schlecht aus." Das Finale in Berlin wird das Finale für Jürgen Klopp als BVB-Trainer. "Die schwierigsten Momente haben wir ja schon hinter uns. Jetzt wird es natürlich noch einmal emotional, weil danach Schluss ist. Jürgen kann eine unheimliche Kraft in der Mannschaft entfesseln. Mit seinem Abschied hat er dafür die passende Überschrift."

Mittelfeldspieler Nuri Sahin, derzeit verletzt, wünscht sich sich auch für den scheidenden Coach den Titel: "Wir hatten und haben eine einmalige Zeit. Am liebsten hätten wir für ihn das Triple gewonnen, aber das geht ja leider nicht mehr. Der DFB-Pokal wäre ein schöner Abschluss."

Das sehen sie in Wolfsburg ähnlich, zumindest was die Saison angeht. Wolfsburg ist zurück in der Ligaspitze, hat sich schon für die Champions League qualifiziert. "Wir sind sehr zufrieden, bisher war es eine traumhafte Saison. Es gibt nichts zu meckern - wenn nicht noch dieses Finale wäre", sagte Geschäftsführer Sport, Klaus Allofs. Auch für Diego Benaglio, den Keeper und Kapitän der "Wölfe", ist das Finale ein "Karrierehighlight, es hat einen enorm hohen Stellenwert - für den Verein, aber auch für die Stadt." Fünfmal stand der Schweizer bereits im Halbfinale, zum ersten Mal hat er es jetzt nach Berlin geschafft. Und er ist sicher: "Wir haben keine schlechten Karten."