Der neue DFB und seine alte Heimat

Frankfurt ohne die Eintracht, den Main oder Äppelwoi? Unvorstellbar. Genauso ist es mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB). Der Verband zieht zwar um, es zieht ihn aber nicht weit. Der neue DFB-Campus auf der ehemaligen Galopprennbahn in Niederrad ist nicht einmal zwei Kilometer Luftlinie von der langjährigen Verbandszentrale in der Otto-Fleck-Schneise entfernt. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des DFB liegen Frankfurt.

Es gibt tausend gute Gründe für den DFB, in der Banken-Metropole am Main zu bleiben, Frankfurt hat tausend gute Gründe, den größten Sportfachverband der Welt in der Stadt zu halten. Seit 1951 ist der DFB in Mainhatten zu Hause. So lässt sich sagen: Die vier Sternfahrten zu den WM-Titeln, die Helmut Rahn, Gerd Müller, Andreas Brehme und Mario Götze mit ihren Toren vollendeten, nahmen in Frankfurt ihren Ursprung.

Am 28. Januar 1900 in Leipzig gegründet, bezog der DFB 1910 im Dortmunder Wohnhaus des ersten hauptamtlichen Geschäftsführers Walter Sanß seine erste Geschäftsstelle. Ein Einmannbetrieb. Nachdem Sanß im 1. Weltkrieg ins deutsche Heer eingezogen wurde, übernahm das Vorstandsmitglied Georg P. Blaschke ehrenamtlich die Geschäftsführung, wodurch die Geschäftsstelle nach Kiel verlegt wurde – an seinen Wohnort.

Umzug der Geschäftsstelle nach Berlin

Als mit dem langjährigen Generalsekretär Georg Xandry erneut ein hauptamtlicher Geschäftsführer eingestellt wurde - die Begriffe Generalsekretär und Geschäftsführer wurden in den 1920er Jahren synonym verwendet -, zog die DFB-Geschäftsstelle 1928 in die Hauptstadt Berlin, die gleichzeitig Wohnort von DFB-Präsident Felix Linnemann war. Nach dem Umzug nach Berlin waren in der DFB-Geschäftsstelle sage und schreibe fünf Angestellte beschäftigt.

Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 ging der DFB in das Fachamt Fußball im Reichsbund für Leibesübungen über. Die Geschäftsstelle wurde in das Haus des Deutschen Sportes im Reichssportfeld in Berlin verlegt. Die regionalen Verbände wurden aufgelöst und die gesamte deutsche "Fußballverwaltung" zentralisiert, so dass die Fachamtsgeschäftsstelle fast 100 Angestellte hatte.

Nach der Neugründung des DFB zog der Verband nach einem kurzen Aufenthalt in Stuttgart 1951 nach Frankfurt. Zuerst in die Arndtstraße 19, dann in Zeppelinallee 77. Hier waren die insgesamt 19 Mitarbeiter erstmals Herr im eigenen Haus. Schließlich bezog der DFB 1975 den Bungalow in der Otto-Fleck-Schneise 6, der 1972 für das Organisationskomitee der WM 1974 fertiggestellt wurde.

Von der Otto-Fleck-Schneise in die Kennedyallee

Zwei umfangreiche Erweiterungsbauten Anfang der 90er und 2000er verwandelten die personell stetig wachsende Zentralverwaltung auch optisch in ein mittelständisches Unternehmen. Nun folgt der nächste Entwicklungsschritt und der dritte Umzug innerhalb Frankfurts, während in der Otto-Fleck-Schneise 6 mit der EURO 2024 GmbH erneut eine Turnierorganisation einzieht, diesmal für die "UEFA EURO 2024".

Die Postanschrift ist die auf der Ostseite des Geländes liegende Kennedyallee 274. Die Hausnummer wurde von einem Mitarbeiter des Frankfurter Bauamts festgelegt. Wie passend: 1974 wurde Deutschland zum zweiten Mal Fußball-Weltmeister. Die Anfahrt zum neuen DFB-Campus erfolgt dagegen über die Schwarzwaldstraße 121 und das Parkhaus samt Ladestationen und Fahrradstellplätzen.

[tb]

Frankfurt ohne die Eintracht, den Main oder Äppelwoi? Unvorstellbar. Genauso ist es mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB). Der Verband zieht zwar um, es zieht ihn aber nicht weit. Der neue DFB-Campus auf der ehemaligen Galopprennbahn in Niederrad ist nicht einmal zwei Kilometer Luftlinie von der langjährigen Verbandszentrale in der Otto-Fleck-Schneise entfernt. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des DFB liegen Frankfurt.

Es gibt tausend gute Gründe für den DFB, in der Banken-Metropole am Main zu bleiben, Frankfurt hat tausend gute Gründe, den größten Sportfachverband der Welt in der Stadt zu halten. Seit 1951 ist der DFB in Mainhatten zu Hause. So lässt sich sagen: Die vier Sternfahrten zu den WM-Titeln, die Helmut Rahn, Gerd Müller, Andreas Brehme und Mario Götze mit ihren Toren vollendeten, nahmen in Frankfurt ihren Ursprung.

Am 28. Januar 1900 in Leipzig gegründet, bezog der DFB 1910 im Dortmunder Wohnhaus des ersten hauptamtlichen Geschäftsführers Walter Sanß seine erste Geschäftsstelle. Ein Einmannbetrieb. Nachdem Sanß im 1. Weltkrieg ins deutsche Heer eingezogen wurde, übernahm das Vorstandsmitglied Georg P. Blaschke ehrenamtlich die Geschäftsführung, wodurch die Geschäftsstelle nach Kiel verlegt wurde – an seinen Wohnort.

Umzug der Geschäftsstelle nach Berlin

Als mit dem langjährigen Generalsekretär Georg Xandry erneut ein hauptamtlicher Geschäftsführer eingestellt wurde - die Begriffe Generalsekretär und Geschäftsführer wurden in den 1920er Jahren synonym verwendet -, zog die DFB-Geschäftsstelle 1928 in die Hauptstadt Berlin, die gleichzeitig Wohnort von DFB-Präsident Felix Linnemann war. Nach dem Umzug nach Berlin waren in der DFB-Geschäftsstelle sage und schreibe fünf Angestellte beschäftigt.

Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 ging der DFB in das Fachamt Fußball im Reichsbund für Leibesübungen über. Die Geschäftsstelle wurde in das Haus des Deutschen Sportes im Reichssportfeld in Berlin verlegt. Die regionalen Verbände wurden aufgelöst und die gesamte deutsche "Fußballverwaltung" zentralisiert, so dass die Fachamtsgeschäftsstelle fast 100 Angestellte hatte.

Nach der Neugründung des DFB zog der Verband nach einem kurzen Aufenthalt in Stuttgart 1951 nach Frankfurt. Zuerst in die Arndtstraße 19, dann in Zeppelinallee 77. Hier waren die insgesamt 19 Mitarbeiter erstmals Herr im eigenen Haus. Schließlich bezog der DFB 1975 den Bungalow in der Otto-Fleck-Schneise 6, der 1972 für das Organisationskomitee der WM 1974 fertiggestellt wurde.

Von der Otto-Fleck-Schneise in die Kennedyallee

Zwei umfangreiche Erweiterungsbauten Anfang der 90er und 2000er verwandelten die personell stetig wachsende Zentralverwaltung auch optisch in ein mittelständisches Unternehmen. Nun folgt der nächste Entwicklungsschritt und der dritte Umzug innerhalb Frankfurts, während in der Otto-Fleck-Schneise 6 mit der EURO 2024 GmbH erneut eine Turnierorganisation einzieht, diesmal für die "UEFA EURO 2024".

Die Postanschrift ist die auf der Ostseite des Geländes liegende Kennedyallee 274. Die Hausnummer wurde von einem Mitarbeiter des Frankfurter Bauamts festgelegt. Wie passend: 1974 wurde Deutschland zum zweiten Mal Fußball-Weltmeister. Die Anfahrt zum neuen DFB-Campus erfolgt dagegen über die Schwarzwaldstraße 121 und das Parkhaus samt Ladestationen und Fahrradstellplätzen.

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