Der Bundesliga-Check mit Doris Fitschen

SC Freiburg: Freiburg hat mit Rang sieben in der vergangenen Saison einen Achtungserfolg verzeichnet. Eine ähnlich gute Platzierung erwarte ich auch diese Spielzeit. Werden die Breisgauerinnen noch konstanter, ist sogar noch mehr möglich. Ein guter Mittelfeld-Platz ist auf jeden Fall drin.

VfL Wolfsburg: Sie können mehr, als der achte Platz vergangene Spielzeit glauben macht. Im Kern ist das eine Mannschaft mit vielen individuell leistungsstarken Spielerinnen, allen voran Martina Müller, die vergangene Saison 21 Treffer erzielte. Mit Alisa Vetterlein vom 1. FFC Frankfurt und Selina Wagner vom 1. FC Saarbrücken haben sie sich gut verstärkt. Zudem glaube ich, dass die Handschrift von Trainer Ralf Kellermann in seinem zweiten Jahr noch deutlicher zu erkennen sein wird.

FF USV Jena: Die Entwicklung von Jena hat mich positiv überrascht. Das Team hat eine tolle Rückrunde gespielt und für viel Aufsehen gesorgt. Es heißt zwar, dass das zweite Jahr für einen Aufsteiger immer schwieriger wird als das erste. Dennoch glaube ich, dass Jena in der Lage ist, an die gute Leistung der zweiten Saisonhälfte anzuknüpfen. Allerdings wird es in erster Linie darum gehen, den Klassenverbleib zu sichern.

SC Bad Neuenahr: Die Kurstädterinnen haben einen Umbruch hinter sich. Mit Thomas Obliers wurde ein neuer Cheftrainer engagiert, gleich elf Zugänge geholt - auf der anderen Seite verließen Nationalspielerinnen wie Isabell Bachor und Ursula Holl den Verein. Ich bin gespannt, wie schnell es dem neuen Trainer gelingt, aus dem Team eine Einheit zu formen. Einfach wird das bestimmt nicht.

1. FC Saarbrücken: Auch Saarbrücken verzeichnet einen Umbruch, musste viele hochkarätige Abgänge verkraften. Ich gehe davon aus, dass die Saarländerinnen von Anfang an um den Klassenverbleib kämpfen werden. Diese Aufgabe wird sicher nicht leicht für das Team.

TeBe Berlin: Ebenfalls ein Aufsteiger, für den es in erster Linie um den Klassenverbleib geht. Es wird entscheidend sein, wie TeBe in die Liga findet und wie schnell der Anpassungsprozess vonstatten geht. Wie bei Saarbrücken erwarte ich auch für die Berlinerinnen eine schwere Saison.

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Am Sonntag beginnt die neue Saison in der Frauen-Bundesliga. Wird es wieder einen Vierkampf um die Spitze geben? Wer hat das Potenzial zum Überraschungsteam? Wie schlagen sich die Neulinge 1. FC Saarbrücken und TeBe Berlin?

Doris Fitschen, die Managerin der Frauen-Nationalmannschaft, macht für DFB.de den großen Bundesliga-Check. Zwölf Mannschaften - zwölf Einschätzungen.

1. FFC Turbine Potsdam: Wird sicher wieder im Kampf um die Meisterschaft dabei sein. Turbine hat sich mit sechs Zugängen verstärkt, darunter Nationalspielerin Lira Bajramaj aus Duisburg sowie Nadine Keßler und Josephine Henning vom 1. FC Saarbrücken. Gemeinsam mit dem gewachsenen Kader aus vielen jungen Spielerinnen sehe ich großes Potenzial. Zudem glaube ich, dass man von dem Team in der Champions League viel erwarten kann.

FC Bayern München: Die Bayern haben momentan große Verletzungssorgen. Viele wichtige Spielerinnen - wie etwa Zugang Isabell Bachor, Nina Aigner oder auch Sylvie Banecki - fallen zu Saisonbeginn aus. Das wird sicher kein leichter Start für das Team. Wenn die Verletzten schnell wieder zurückkehren denke ich jedoch, dass München erneut um den Titel mitspielen kann. Die spannende Frage für mich ist aber vor allem: Wie stecken die Bayern die zusätzliche Belastung Champions League weg? Das ist schließlich das erste Mal, dass sie im internationalen Vereinswettbewerb vertreten sind.

1. FFC Frankfurt: Obwohl Ariane Hingst wegen ihrer Knieverletzung ausfällt: Frankfurt schätze ich diese Saison stark ein. Sie haben mit Dzsenifer Marozsan, Sara Thunebro und Laura del Rio Zugänge, die die Qualität des Kaders noch einmal deutlich erhöhen. Hinzu kommt, dass einige Langzeitverletzte wie Ally Krieger nun wieder zur Verfügung stehen. Außerdem tritt Frankfurt nicht - wie die anderen drei Spitzenklubs - in der Champions League an, ist insofern entlastet. Für mich auf jeden Fall ein Titelanwärter.

FCR 2001 Duisburg: Von den Duisburgerinnen erwarte ich eine ebenso starke Rolle wie vergangene Saison. Sie sind DFB-Pokalsieger und UEFA-Cup-Gewinner, werden dementsprechend mit viel Selbstvertrauen in die Liga gehen. Duisburg wird alles daran setzen, nun auch noch den Meistertitel zu holen. Das Team zählt erneut zu den Top-Kandidaten auf den Titel, obwohl es die Abgänge von Lira Bajramaj und Sonja Fuss hinnehmen musste. Vergangene Saison leistete sich der FCR in der Liga allerdings den ein oder anderen unnötigen Ausrutscher - das hat am Ende den Titel gekostet.

SG Essen-Schönebeck: Die SG hat vergangene Spielzeit einen starken Eindruck hinterlassen. Sie war immer wieder für eine Überraschung gut und konnte dem einen oder anderen Spitzenteam - siehe Duisburg - ein Bein stellen. Auch in der kommenden Saison dürfte Essen eine gute Rolle in der Liga spielen. Mit Stefanie Weichelt und Melanie Hoffmann verfügen sie über zwei absolute Führungsfiguren, die die Mannschaft permanent antreiben können. Und mit Lisa Weiß über eine Nationaltorfrau, die eine sehr gute Perspektive hat.

Hamburger SV: Noch so ein Team, dem ich die Rolle als Überraschungsmannschaft zutraue. Die Hanseatinnen haben sich vergangene Saison öfter unter Wert verkauft, verfügen aber mit Kim Kulig über eine richtig gute Spielerin, die das Team mitreißen kann. Allerdings muss man abwarten, wie der HSV die Abgänge von Patricia Hanebeck und Tanja Vreden wegsteckt. Vor allem Letztere wird als Führungsspielerin fehlen.

SC Freiburg: Freiburg hat mit Rang sieben in der vergangenen Saison einen Achtungserfolg verzeichnet. Eine ähnlich gute Platzierung erwarte ich auch diese Spielzeit. Werden die Breisgauerinnen noch konstanter, ist sogar noch mehr möglich. Ein guter Mittelfeld-Platz ist auf jeden Fall drin.

VfL Wolfsburg: Sie können mehr, als der achte Platz vergangene Spielzeit glauben macht. Im Kern ist das eine Mannschaft mit vielen individuell leistungsstarken Spielerinnen, allen voran Martina Müller, die vergangene Saison 21 Treffer erzielte. Mit Alisa Vetterlein vom 1. FFC Frankfurt und Selina Wagner vom 1. FC Saarbrücken haben sie sich gut verstärkt. Zudem glaube ich, dass die Handschrift von Trainer Ralf Kellermann in seinem zweiten Jahr noch deutlicher zu erkennen sein wird.

FF USV Jena: Die Entwicklung von Jena hat mich positiv überrascht. Das Team hat eine tolle Rückrunde gespielt und für viel Aufsehen gesorgt. Es heißt zwar, dass das zweite Jahr für einen Aufsteiger immer schwieriger wird als das erste. Dennoch glaube ich, dass Jena in der Lage ist, an die gute Leistung der zweiten Saisonhälfte anzuknüpfen. Allerdings wird es in erster Linie darum gehen, den Klassenverbleib zu sichern.

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SC Bad Neuenahr: Die Kurstädterinnen haben einen Umbruch hinter sich. Mit Thomas Obliers wurde ein neuer Cheftrainer engagiert, gleich elf Zugänge geholt - auf der anderen Seite verließen Nationalspielerinnen wie Isabell Bachor und Ursula Holl den Verein. Ich bin gespannt, wie schnell es dem neuen Trainer gelingt, aus dem Team eine Einheit zu formen. Einfach wird das bestimmt nicht.

1. FC Saarbrücken: Auch Saarbrücken verzeichnet einen Umbruch, musste viele hochkarätige Abgänge verkraften. Ich gehe davon aus, dass die Saarländerinnen von Anfang an um den Klassenverbleib kämpfen werden. Diese Aufgabe wird sicher nicht leicht für das Team.

TeBe Berlin: Ebenfalls ein Aufsteiger, für den es in erster Linie um den Klassenverbleib geht. Es wird entscheidend sein, wie TeBe in die Liga findet und wie schnell der Anpassungsprozess vonstatten geht. Wie bei Saarbrücken erwarte ich auch für die Berlinerinnen eine schwere Saison.