Denny Skwierczynski: "Der VfB ist wieder in"

Der VfB Lübeck ist zurück in der Regionalliga Nord. Eineinhalb Jahre nach der Insolvenz und dem daraus resultierenden Zwangsabstieg in die Oberliga Schleswig-Holstein im Jahr 2013 steht für den VfB am Samstag (ab 16 Uhr) gegen den SV Meppen das Regionalliga-Comeback an. Einer, der den Grün-Weißen aus der Hansestadt auch in den schweren Zeiten die Treue gehalten hat, ist Trainer Denny Skwierczynski.

In der Jugend und in den Senioren kickte der mittlerweile 40-Jährige selbst für die Lübecker, kennt den Verein daher schon über mehrere Jahrzehnte. In der neuen Liga will der Immobilienkaufmann mit seiner Mannschaft mehr als nur den Klassenverbleib schaffen. "Darüber hinaus möchten wir guten Fußball spielen, an dem die Zuschauer Spaß haben. Wenn bei uns alle an Bord sind, dann haben wir eine homogene Mannschaft beisammen", sagt Skwierczynski.

Im aktuellen DFB.de-Interview mit dem Journalisten Carsten Neuhaus spricht Skwierczynski über das Lübecker Comeback in der Regionalliga, die kurze Vorbereitung und die Aufstiegseuphorie, die der VfB mit in die neue Spielzeit nehmen möchte.

DFB.de: Ihre Mannschaft startet am Samstag mit einem attraktiven Heimspiel gegen den SV Meppen in die neue Saison. Wie groß ist die Vorfreude auf das Comeback in der Regionalliga, Herr Skwierczynski?

Denny Skwierczynski: Wir haben eineinhalb Jahre auf diesen Moment hingearbeitet. Die Anspannung vor der Partie ist sowohl bei der Mannschaft als auch bei mir sehr hoch. Durch die Aufstiegsspiele konnten wir nur eine kurze Vorbereitung von vier Wochen absolvieren. Trotzdem sind wir aus meiner Sicht gut für die neue Saison präpariert.

DFB.de: Welches Fazit ziehen Sie nach der außergewöhnlichen Vorbereitung?

Skwierczynski: Durch die Kürze der Zeit haben wir in einigen Bereichen noch intensiver trainiert als sonst. Das war auch für mich als Trainer eine absolut neue Situation. Die Testspielergebnisse waren durchwachsen, jedoch haben wir in dieser Phase auch nicht so großen Wert auf die nackten Zahlen gelegt. Wichtig ist, dass wir gegen Meppen voll da sind.

DFB.de: Worauf wird es ankommen, damit der VfB Lübeck in der neuen Liga als Aufsteiger bestehen kann?

Skwierczynski: Wir müssen uns vor allem als Mannschaft weiterentwickeln. Die wenigen Routiniers in unserem Kader müssen auch in schwierigen Phasen vorangehen. Inbesondere muss das Defensivverhalten der gesamten Mannschaft stimmen.

DFB.de: Wie sehr unterscheidet sich die Oberliga von der Regionalliga?

Skwierczynski: Die Qualität in der Regionalliga ist deutlich höher. In der vergangenen Saison sind wir ohne Niederlage und lediglich mit drei Remis aufgestiegen. Nun werden wir ganz anders gefordert. Das muss jedem klar sein.

DFB.de: Mit rund 400 verkauften Dauerkarten ist die Euphorie in Lübeck groß. Herrscht Aufbruchstimmung rund um das "Stadion an der Lohmühle"?

Skwierczynski: In der gesamten Stadt merkt man, dass wir aus einem Verein, der schon mausetot war, wieder etwas Vorzeigbares geschaffen haben. Die Leute kommen wieder gerne zur Lohmühle. Der VfB ist wieder in.

DFB.de: Wie wichtig ist die Aufstiegseuphorie innerhalb der Mannschaft zum Beginn der Saison?

Skwierczynski: Wir wollen versuchen, die gute Stimmung aus der vergangenen Spielzeit mit in die neue Saison zu transportieren. Doch wir können uns nicht nur auf die Aufstiegseuphorie verlassen. Wir müssen über das gesamte Jahr hellwach sein.

DFB.de: Welchen Einfluss hatte die Insolvenz auf den Verein und das Umfeld?

Skwierczynski: Im Rückblick war es für den Verein fast ein ‚Glücksfall‘. Viele Leute sind auf den Boden der Tatsachen geholt worden, daher konnten wir einen Schlussstrich unter die Vergangenheit ziehen. Wir konnten personell und in der Wahrnehmung in der Öffentlichkeit einen Neustart wagen.

DFB.de: Ihr Angreifer Stefan Richter und Kapitän Moritz Marheineke sind mit jeweils 29 Jahren die ältesten Spieler in Ihrem Kader. Setzen Sie bewusst auf jüngere Spieler oder ist das auch dem engen Finanzrahmen geschuldet?

Skwierczynski: Wir haben bewusst entwicklungsfähige Spieler verpflichtet. Das Korsett, das aus Routiniers besteht, wollen wir mit jungen Talenten umgeben. Dabei war es uns wichtig, dass sich die Jungs auch mit dem VfB identifizieren und charakterlich in unser Gefüge passen.

DFB.de: Die Lübecker U 19-Mannschaft spielte in der vergangenen Saison noch in der A-Junioren-Bundesliga, verpasste dort jedoch den Klassenverbleib. Wie sehr wirkt sich das auf die erste Mannschaft aus?

Skwierczynski: Der Abstieg war schon ein wenig ärgerlich, denn durch die Bundesliga-Zugehörigkeit der U 19 fiel es unserer Nachwuchsabteilung leichter, talentierte Spieler für den Verein zu begeistern. Aber wir sind Realisten genug, um zu wissen, dass es dem Nachwuchs eines Regionalliga-Aufsteigers immer mal wieder passieren kann, den Klassenverbleib in der Bundesliga zu verpassen.

DFB.de: Mit nur vier externen Zugängen haben Sie sich auf dem Transfermarkt ziemlich zurückgehalten. Besitzt der Großteil der Aufstiegsmannschaft also die notwendige Qualität, um den Klassenverbleib zu sichern?

Skwierczynski: Wir hatten bereits vor der vergangenen Saison eine Reihe von Spielern verpflichtet, die aus unserer Sicht auch für die Regionalliga genügend Qualität mitbringen. Wir wollten nach dem Aufstieg nicht die gesamte Mannschaft umkrempeln, sondern stattdessen unseren eingeschlagenen Weg weitergehen und hoffen zudem auf eine Weiterentwicklung unserer jungen Spieler.

DFB.de: Wie ist die derzeitige Personallage vor dem Saisonstart?

Skwierczynski: Unser Kapitän Moritz Marheineke fällt ebenso wie Sven Theißen noch einige Zeit wegen einer Zehenverletzung aus. Auch Verteidiger Ricardo Radina muss wegen eines Kniescheibenbruchs vorerst pausieren.

[mspw]

Der VfB Lübeck ist zurück in der Regionalliga Nord. Eineinhalb Jahre nach der Insolvenz und dem daraus resultierenden Zwangsabstieg in die Oberliga Schleswig-Holstein im Jahr 2013 steht für den VfB am Samstag (ab 16 Uhr) gegen den SV Meppen das Regionalliga-Comeback an. Einer, der den Grün-Weißen aus der Hansestadt auch in den schweren Zeiten die Treue gehalten hat, ist Trainer Denny Skwierczynski.

In der Jugend und in den Senioren kickte der mittlerweile 40-Jährige selbst für die Lübecker, kennt den Verein daher schon über mehrere Jahrzehnte. In der neuen Liga will der Immobilienkaufmann mit seiner Mannschaft mehr als nur den Klassenverbleib schaffen. "Darüber hinaus möchten wir guten Fußball spielen, an dem die Zuschauer Spaß haben. Wenn bei uns alle an Bord sind, dann haben wir eine homogene Mannschaft beisammen", sagt Skwierczynski.

Im aktuellen DFB.de-Interview mit dem Journalisten Carsten Neuhaus spricht Skwierczynski über das Lübecker Comeback in der Regionalliga, die kurze Vorbereitung und die Aufstiegseuphorie, die der VfB mit in die neue Spielzeit nehmen möchte.

DFB.de: Ihre Mannschaft startet am Samstag mit einem attraktiven Heimspiel gegen den SV Meppen in die neue Saison. Wie groß ist die Vorfreude auf das Comeback in der Regionalliga, Herr Skwierczynski?

Denny Skwierczynski: Wir haben eineinhalb Jahre auf diesen Moment hingearbeitet. Die Anspannung vor der Partie ist sowohl bei der Mannschaft als auch bei mir sehr hoch. Durch die Aufstiegsspiele konnten wir nur eine kurze Vorbereitung von vier Wochen absolvieren. Trotzdem sind wir aus meiner Sicht gut für die neue Saison präpariert.

DFB.de: Welches Fazit ziehen Sie nach der außergewöhnlichen Vorbereitung?

Skwierczynski: Durch die Kürze der Zeit haben wir in einigen Bereichen noch intensiver trainiert als sonst. Das war auch für mich als Trainer eine absolut neue Situation. Die Testspielergebnisse waren durchwachsen, jedoch haben wir in dieser Phase auch nicht so großen Wert auf die nackten Zahlen gelegt. Wichtig ist, dass wir gegen Meppen voll da sind.

DFB.de: Worauf wird es ankommen, damit der VfB Lübeck in der neuen Liga als Aufsteiger bestehen kann?

Skwierczynski: Wir müssen uns vor allem als Mannschaft weiterentwickeln. Die wenigen Routiniers in unserem Kader müssen auch in schwierigen Phasen vorangehen. Inbesondere muss das Defensivverhalten der gesamten Mannschaft stimmen.

DFB.de: Wie sehr unterscheidet sich die Oberliga von der Regionalliga?

Skwierczynski: Die Qualität in der Regionalliga ist deutlich höher. In der vergangenen Saison sind wir ohne Niederlage und lediglich mit drei Remis aufgestiegen. Nun werden wir ganz anders gefordert. Das muss jedem klar sein.

DFB.de: Mit rund 400 verkauften Dauerkarten ist die Euphorie in Lübeck groß. Herrscht Aufbruchstimmung rund um das "Stadion an der Lohmühle"?

Skwierczynski: In der gesamten Stadt merkt man, dass wir aus einem Verein, der schon mausetot war, wieder etwas Vorzeigbares geschaffen haben. Die Leute kommen wieder gerne zur Lohmühle. Der VfB ist wieder in.

DFB.de: Wie wichtig ist die Aufstiegseuphorie innerhalb der Mannschaft zum Beginn der Saison?

Skwierczynski: Wir wollen versuchen, die gute Stimmung aus der vergangenen Spielzeit mit in die neue Saison zu transportieren. Doch wir können uns nicht nur auf die Aufstiegseuphorie verlassen. Wir müssen über das gesamte Jahr hellwach sein.

DFB.de: Welchen Einfluss hatte die Insolvenz auf den Verein und das Umfeld?

Skwierczynski: Im Rückblick war es für den Verein fast ein ‚Glücksfall‘. Viele Leute sind auf den Boden der Tatsachen geholt worden, daher konnten wir einen Schlussstrich unter die Vergangenheit ziehen. Wir konnten personell und in der Wahrnehmung in der Öffentlichkeit einen Neustart wagen.

DFB.de: Ihr Angreifer Stefan Richter und Kapitän Moritz Marheineke sind mit jeweils 29 Jahren die ältesten Spieler in Ihrem Kader. Setzen Sie bewusst auf jüngere Spieler oder ist das auch dem engen Finanzrahmen geschuldet?

Skwierczynski: Wir haben bewusst entwicklungsfähige Spieler verpflichtet. Das Korsett, das aus Routiniers besteht, wollen wir mit jungen Talenten umgeben. Dabei war es uns wichtig, dass sich die Jungs auch mit dem VfB identifizieren und charakterlich in unser Gefüge passen.

DFB.de: Die Lübecker U 19-Mannschaft spielte in der vergangenen Saison noch in der A-Junioren-Bundesliga, verpasste dort jedoch den Klassenverbleib. Wie sehr wirkt sich das auf die erste Mannschaft aus?

Skwierczynski: Der Abstieg war schon ein wenig ärgerlich, denn durch die Bundesliga-Zugehörigkeit der U 19 fiel es unserer Nachwuchsabteilung leichter, talentierte Spieler für den Verein zu begeistern. Aber wir sind Realisten genug, um zu wissen, dass es dem Nachwuchs eines Regionalliga-Aufsteigers immer mal wieder passieren kann, den Klassenverbleib in der Bundesliga zu verpassen.

DFB.de: Mit nur vier externen Zugängen haben Sie sich auf dem Transfermarkt ziemlich zurückgehalten. Besitzt der Großteil der Aufstiegsmannschaft also die notwendige Qualität, um den Klassenverbleib zu sichern?

Skwierczynski: Wir hatten bereits vor der vergangenen Saison eine Reihe von Spielern verpflichtet, die aus unserer Sicht auch für die Regionalliga genügend Qualität mitbringen. Wir wollten nach dem Aufstieg nicht die gesamte Mannschaft umkrempeln, sondern stattdessen unseren eingeschlagenen Weg weitergehen und hoffen zudem auf eine Weiterentwicklung unserer jungen Spieler.

DFB.de: Wie ist die derzeitige Personallage vor dem Saisonstart?

Skwierczynski: Unser Kapitän Moritz Marheineke fällt ebenso wie Sven Theißen noch einige Zeit wegen einer Zehenverletzung aus. Auch Verteidiger Ricardo Radina muss wegen eines Kniescheibenbruchs vorerst pausieren.