Denni Strich: "Vom Image des Nationalteams profitieren alle"

DFB.de: Ist die Tür eigentlich geschlossen - oder ist der DFB noch auf der Suche nach neuen Sponsoren und Partnern?

Strich: Wir haben eine feste Struktur mit unserem Generalsponsor Mercedes-Benz und unserem Generalausrüster adidas an der Spitze. Unterhalb dieser Ebene haben wir derzeit fünf Premium-Partner, maximal sechs sind für uns vorstellbar. Ähnliches gilt auf der Partnerebene. Zurzeit haben wir fünf Partner, sechs wäre die absolute Obergrenze.

DFB.de: Warum diese Beschränkung?

Strich: Wir sind mit unseren Partnern absolut zufrieden. Eine Ausweitung würde zu Lasten der Darstellungsmöglichkeiten jedes einzelnen gehen. Und natürlich sind wir immer an die Realisierbarkeit gebunden. Der DFB war immer ein verlässlicher Partner. Alleine die Marketingtage in München zeigen, dass wir der Obergrenze nahe sind. Wir drehen hier mit Mercedes-Benz, der Commerzbank und Bitburger alleine drei TV-Spots, mehr wäre gar nicht möglich. Deswegen wäre es nicht seriös, die Anzahl an Partnern weiter zu erhöhen.

DFB.de: Können Sie schon ein etwas über die Inhalte der neuen Werbespots verraten?

Strich: Das wäre nicht im Sinne der Sponsoren. Ich kann nur so viel sagen, dass wir von den Ideen, die hinter den Spots stecken, voll überzeugt sind. Und auch die Umsetzung, soweit ich das hier mitbekommen habe, ist sehr gelungen. Die Konsumenten und alle Fans können sich auf die Kampagnen freuen.

DFB.de: Nicht nur das Internet, auch andere neue Medien - wie Facebook, Twitter und andere Social-Media-Angebote - haben die Bedürfnisse der Sponsoren in ihrem Werbeverhalten verändert. Inwieweit ist davon der DFB, inwieweit sind davon die Marketingtage betroffen?

Strich: Dieser Trend ist nicht ganz neu, schon bei den letzten Marketingtagen haben wir die Bedürfnisse der Sponsoren auch in diese Richtung erfüllt. Aber natürlich kommen Änderungen in der Medienlandschaft auch bei uns an. Früher wurde mit der gesamten Mannschaft ein Dreißigsekünder, ein klassischer TV-Spot, produziert. Heute geht es viel weiter.



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Denni Strich feiert in diesem Jahr Jubiläum. Seit zehn Jahren arbeitet der ehemalige Profi für den Deutschen Fußball-Bund (DFB). Die ersten sechs Jahre als Marketingmanager, seitdem als Leiter der DFB-Direktion Marketing. Logisch, dass die seit Sonntagmittag und noch bis heute Nachmittag laufenden Marketingtage der Nationalmannschaft für ihn und seine Mitarbeiter eine besondere Herausforderung sind.

Im DFB.de-Gespräch der Woche mit Redakteur Steffen Lüdeke erzählt der 45-Jährige von der produktiven Zusammenarbeit zwischen dem DFB und seinen Partnern. Außerdem berichtet Strich von den schauspielerischen Fähigkeiten des DFB-Kapitäns Philipp Lahm und seiner Kollegen.

DFB.de: Herr Strich, Marketingtage der DFB-Auswahl - was verbirgt sich dahinter?

Denni Strich: Bei den Marketingtagen bündeln wir alle Aktivitäten der Sponsoren, die sie im Vorfeld der Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine umsetzen wollen. Dahinter steckt der Gedanke, dass wir die Vorbereitung der Spieler auf die Länderspiele im Vorfeld der EURO nicht unnötig stören wollen. Deswegen haben wir nun einen Termin gefunden, an dem alle Sponsoren und Partner ihre Wünsche und Vorstellungen umsetzen können.

DFB.de: Auch die Marketingexperten denken also zuerst an den Fußball?

Strich: Ganz klar. Für das Image der Nationalmannschaft sind in erster Linie ihre Spielweise, ihr Auftreten und ihre Erfolge maßgeblich. Die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw hat sich mit überragenden Leistungen in die Herzen der Fans gespielt. Davon profitieren alle, natürlich auch die Sponsoren.

DFB.de: Verschiedene Partner haben verschiedene Interessen. Wie schwierig ist es, diese zu koordinieren? Und wie viel Arbeit hat der DFB in Vorbereitung der Marketingtage geleistet?

Strich: Der Aufwand ist enorm. Hier in München wurden und werden aufwendige Fotoshootings durchgeführt und TV-Spots produziert. Wir mussten dafür Sorge tragen, dass unter dem engen zeitlichen Rahmen der einzelnen Produktionen nicht die Qualität der Produkte leidet. Wir haben 23 Spieler vor Ort, allein die Koordinierung ihrer Verfügbarkeiten ist schwierig. Wir mussten ja auch immer damit rechnen, dass Spieler aufgrund von Verletzungen oder aus anderen Gründen kurzfristig ausfallen, so wie bei Lukas Podolski und Sami Khedira tatsächlich geschehen. Ein Plan A und sonst nichts - das reicht nicht.

DFB.de: Wie viel Einfluss hat der DFB auf die Inhalte der einzelnen Werbemaßnahmen? Werden diese zuvor zwischen Partnern und DFB abgestimmt?

Strich: Das Verhältnis zu unseren Sponsoren ist so ausgezeichnet, dass es immer eine produktive Absprache gibt. In aller Regel lassen sich deren Wünsche umsetzen, manchmal mit Änderungen in den Details. Unsere Sponsoren wissen aber ziemlich genau, welche Botschaften wir als DFB transportieren wollen.

DFB.de: Zum Beispiel?

Strich: Für uns spielt der Teamgedanke eine wichtige Rolle. Deshalb ist uns wichtig, dass nicht einzelne Spieler im Fokus stehen. Die Nationalmannschaft ist keine Ansammlung von Individualisten, sie funktioniert als Team. Uns ist wichtig, dass sich dieser Gedanke auch in den neuen Spots und Kampagnen spiegelt.

DFB.de: Wie wichtig ist es für die Sponsoren, dass zur Europameisterschaft neue Spots und Kampagnen erscheinen?

Strich: Das ist elementar. Schon weil sich der Spielerkreis ändert, ist es zwingend, vor einem Turnier neue Aufnahmen zu machen. Außerdem ändern sich die Kommunikationsideen der Partner und Sponsoren. Viele bauen in ihren neuen Kampagnen auf bestehenden Konzepten auf. Diese werden aber weiterentwickelt, in vielen Facetten optimiert und zum Teil entscheidend verändert.

DFB.de: Inwieweit ist die richtige Auswahl der Sponsoren daher auch für das Image der Nationalmannschaft wichtig?

Strich: Die Sponsoren und Partner, die wir im Portfolio haben, sind in ihren Segmenten ausnahmslos Premiummarken und passen so hervorragend zum Image der Nationalmannschaft.

DFB.de: Ist die Tür eigentlich geschlossen - oder ist der DFB noch auf der Suche nach neuen Sponsoren und Partnern?

Strich: Wir haben eine feste Struktur mit unserem Generalsponsor Mercedes-Benz und unserem Generalausrüster adidas an der Spitze. Unterhalb dieser Ebene haben wir derzeit fünf Premium-Partner, maximal sechs sind für uns vorstellbar. Ähnliches gilt auf der Partnerebene. Zurzeit haben wir fünf Partner, sechs wäre die absolute Obergrenze.

DFB.de: Warum diese Beschränkung?

Strich: Wir sind mit unseren Partnern absolut zufrieden. Eine Ausweitung würde zu Lasten der Darstellungsmöglichkeiten jedes einzelnen gehen. Und natürlich sind wir immer an die Realisierbarkeit gebunden. Der DFB war immer ein verlässlicher Partner. Alleine die Marketingtage in München zeigen, dass wir der Obergrenze nahe sind. Wir drehen hier mit Mercedes-Benz, der Commerzbank und Bitburger alleine drei TV-Spots, mehr wäre gar nicht möglich. Deswegen wäre es nicht seriös, die Anzahl an Partnern weiter zu erhöhen.

DFB.de: Können Sie schon ein etwas über die Inhalte der neuen Werbespots verraten?

Strich: Das wäre nicht im Sinne der Sponsoren. Ich kann nur so viel sagen, dass wir von den Ideen, die hinter den Spots stecken, voll überzeugt sind. Und auch die Umsetzung, soweit ich das hier mitbekommen habe, ist sehr gelungen. Die Konsumenten und alle Fans können sich auf die Kampagnen freuen.

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DFB.de: Nicht nur das Internet, auch andere neue Medien - wie Facebook, Twitter und andere Social-Media-Angebote - haben die Bedürfnisse der Sponsoren in ihrem Werbeverhalten verändert. Inwieweit ist davon der DFB, inwieweit sind davon die Marketingtage betroffen?

Strich: Dieser Trend ist nicht ganz neu, schon bei den letzten Marketingtagen haben wir die Bedürfnisse der Sponsoren auch in diese Richtung erfüllt. Aber natürlich kommen Änderungen in der Medienlandschaft auch bei uns an. Früher wurde mit der gesamten Mannschaft ein Dreißigsekünder, ein klassischer TV-Spot, produziert. Heute geht es viel weiter.

DFB.de: Zum Beispiel?

Strich: Zu jedem Spot wird etwa ein "Making-of" produziert, es werden Aufsager benötigt, Gewinnspiele müssen beworben werden und vieles mehr. Zudem müssen heutzutage auch für die neuen Medien Inhalte erarbeitet und umgesetzt werden, auch für die Partner. Facebook wird beispielsweise ein immer größerer Faktor, über eine Million Fans sind es schon auf der Facebook-Seite der Nationalmannschaft.

DFB.de: Und, wie stellen sich die Nationalspieler als Schauspieler an?

Strich: Super, soweit ich das beurteilen kann. Das Feedback ist jedenfalls ausschließlich positiv. Unsere Spieler machen das richtig toll, was von ihnen gefordert wird, setzen sie sehr gut um. Insgesamt ist es schön zu sehen, wie diszipliniert die Nationalspieler diese Aufgabe bewältigen und wie viel Spaß sie haben, wenn sie gemeinsam an etwas arbeiten.