Demirbay: "Wir wollen den Pott nach Leverkusen holen"

In der Bundesliga läuft es bei Bayer 04 Leverkusen derzeit nicht rund, im DFB-Pokal überzeugte die Werkself umso mehr. Heute (ab 18.30 Uhr, live bei Sky) tritt der Vorjahresfinalist im Achtelfinale beim Regionalligisten Rot-Weiss Essen an. Vor dem Duell spricht der zweimalige deutsche Nationalspieler Kerem Demirbay (27) im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Tobias Gonscherowski über die Chancen von Bayer 04 auf den ersten Titelgewinn seit 1993 und die Besonderheit der Aufgabe bei RWE.

DFB.de: Kerem Demirbay, wie zufrieden sind Sie mit dem Start von Bayer 04 ins Jahr 2021?

Kerem Demirbay: Natürlich können wir mit den Ergebnissen nicht zufrieden sein. Auch wenn wir mitten drin im Kampf um die Champions-League-Plätze sind. Wir haben in den vergangenen Wochen zu viele Punkte liegen gelassen.

DFB.de: Wie erklären Sie sich die aktuellen Leistungsschwankungen zwischen einem 4:1 im DFB-Pokal gegen Eintracht Frankfurt und Niederlagen gegen Union Berlin oder Wolfsburg in der Bundesliga?

Demirbay: Wir sollten erst einmal zwischen den Ergebnissen und den Leistungen unterscheiden. Richtig schlecht haben wir im Januar nur gegen Eintracht Frankfurt in der Liga gespielt. In den anderen Partien hat meist die Effektivität vor dem Tor und auch etwas das Match-Glück gefehlt. Oft haben wir in den entscheidenden Moment das Tor nicht gemacht. Nicht zu vergessen: Viele Mannschaften spielen gegen uns sehr kompakt, bieten uns wenig Räume an. Dann ist es wichtig, in Führung zu gehen. Das ist uns zuletzt nicht mehr gelungen.

DFB.de: Im DFB-Pokal ist die Werkself weiter auf Kurs. Welchen Stellenwert hat der Wettbewerb für Sie ganz persönlich?

Demirbay: Einen sehr großen. Wir haben im vergangenen Jahr das Finale erreicht. Das aber leider verloren. Nun wollen wir wieder nach Berlin und das Ding unbedingt gewinnen.

DFB.de: War das Ihr bislang größtes und bedeutendstes Spiel? Welche Erinnerungen und Erlebnisse verbinden Sie mit dem Endspiel 2020?

Demirbay: Es gehört auf jeden Fall zu den Spielen, an die ich mich auch noch nach meiner Karriere gut erinnern werde. Das Gefühl, dieses Finale erreicht zu haben, war unbeschreiblich. Und auch wenn in Berlin leider keine Zuschauer dabei waren, konnten man die Größe dieses Spiels spüren. Umso bitterer war es, dass wir es verloren haben. Und umso größer ist der Wille, den Pott dieses Jahr nach Leverkusen zu holen. Aber es wird noch ein harter, langer Weg dorthin.

DFB.de: Waren Sie sehr enttäuscht, dass Sie damals nicht in der Startelf standen?

Demirbay: Natürlich. Ich bin Fußballer und Leistungssportler. Man will immer von Anfang an spielen. Aber Fußball ist eine Mannschaftssportart. Das Team steht über allem.

DFB.de: Was sagt Ihnen der Name Simon Engelmann?

Demirbay: Sie werden es mir gleich verraten.

DFB.de:  Er ist Stürmer bei Ihrem nächsten Gegner Rot-Weiss Essen und hat in dieser Saison 20 Tore in 22 Spielen geschossen und im Pokal auch gegen Bielefeld und Düsseldorf getroffen. Ist Bayer 04 gewarnt? Wie ernst nehmen Sie den Regionalligisten und seinen Stürmer?

Demirbay: Das ist eine tolle Quote. Der Respekt vor Rot-Weiss Essen ist auf jeden Fall vorhanden. Sie kämpfen um den Aufstieg in der 3. Liga und haben Profis in ihren Reihen, die auch schon höher gespielt haben. Das ist ein K.o.-Duell. Es geht nur darum, die nächste Runde zu erreichen. Und das ist unser Ziel

DFB.de: Was für eine Partie erwarten Sie in Essen, einen Gegner der mauert oder versuchen wird mitzuspielen? Worauf wird es ankommen?

Demirbay: Wir gehen schon davon aus, dass sie hinten drinstehen werden, sehr kompakt spielen und auf Konter lauern. Da wird Geduld gefragt sein. Wir müssen die Zweikämpfe annehmen, dagegenhalten und im Laufe der Begegnung unsere fußballerischen Stärken ausspielen. Ein frühes Tor würde natürlich helfen. Die Erfahrung haben wir auch in der vergangenen Saison beim Halbfinale gegen Saarbrücken gemacht.

DFB.de: Es heißt immer, dass man als Topverein da sein muss, wenn Bayern München einmal schwächelt. Die Bayern sind nun schon im Pokal ausgeschieden. Wie haben Sie vor drei Wochen die Nachricht aufgenommen? Und sind dadurch die Chancen von Bayer 04 auf den ersten Titelgewinn seit 1993 gestiegen

Demirbay: Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass das Ausscheiden von Bayern München nicht die Chancen verbessert hat, den Pokal zu gewinnen. Normalerweise steht der FCB immer im Finale, und der Titel führt automatisch über sie. Dass die Bayern jetzt raus sind, ist natürlich ein Vorteil. Das gilt aber auch für die anderen 15 Vereine, die noch im Wettbewerb vertreten sind. Einer davon ist Rot-Weiss Essen. Und auf den sollten wir uns jetzt konzentrieren.

[tg]

In der Bundesliga läuft es bei Bayer 04 Leverkusen derzeit nicht rund, im DFB-Pokal überzeugte die Werkself umso mehr. Heute (ab 18.30 Uhr, live bei Sky) tritt der Vorjahresfinalist im Achtelfinale beim Regionalligisten Rot-Weiss Essen an. Vor dem Duell spricht der zweimalige deutsche Nationalspieler Kerem Demirbay (27) im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Tobias Gonscherowski über die Chancen von Bayer 04 auf den ersten Titelgewinn seit 1993 und die Besonderheit der Aufgabe bei RWE.

DFB.de: Kerem Demirbay, wie zufrieden sind Sie mit dem Start von Bayer 04 ins Jahr 2021?

Kerem Demirbay: Natürlich können wir mit den Ergebnissen nicht zufrieden sein. Auch wenn wir mitten drin im Kampf um die Champions-League-Plätze sind. Wir haben in den vergangenen Wochen zu viele Punkte liegen gelassen.

DFB.de: Wie erklären Sie sich die aktuellen Leistungsschwankungen zwischen einem 4:1 im DFB-Pokal gegen Eintracht Frankfurt und Niederlagen gegen Union Berlin oder Wolfsburg in der Bundesliga?

Demirbay: Wir sollten erst einmal zwischen den Ergebnissen und den Leistungen unterscheiden. Richtig schlecht haben wir im Januar nur gegen Eintracht Frankfurt in der Liga gespielt. In den anderen Partien hat meist die Effektivität vor dem Tor und auch etwas das Match-Glück gefehlt. Oft haben wir in den entscheidenden Moment das Tor nicht gemacht. Nicht zu vergessen: Viele Mannschaften spielen gegen uns sehr kompakt, bieten uns wenig Räume an. Dann ist es wichtig, in Führung zu gehen. Das ist uns zuletzt nicht mehr gelungen.

DFB.de: Im DFB-Pokal ist die Werkself weiter auf Kurs. Welchen Stellenwert hat der Wettbewerb für Sie ganz persönlich?

Demirbay: Einen sehr großen. Wir haben im vergangenen Jahr das Finale erreicht. Das aber leider verloren. Nun wollen wir wieder nach Berlin und das Ding unbedingt gewinnen.

DFB.de: War das Ihr bislang größtes und bedeutendstes Spiel? Welche Erinnerungen und Erlebnisse verbinden Sie mit dem Endspiel 2020?

Demirbay: Es gehört auf jeden Fall zu den Spielen, an die ich mich auch noch nach meiner Karriere gut erinnern werde. Das Gefühl, dieses Finale erreicht zu haben, war unbeschreiblich. Und auch wenn in Berlin leider keine Zuschauer dabei waren, konnten man die Größe dieses Spiels spüren. Umso bitterer war es, dass wir es verloren haben. Und umso größer ist der Wille, den Pott dieses Jahr nach Leverkusen zu holen. Aber es wird noch ein harter, langer Weg dorthin.

DFB.de: Waren Sie sehr enttäuscht, dass Sie damals nicht in der Startelf standen?

Demirbay: Natürlich. Ich bin Fußballer und Leistungssportler. Man will immer von Anfang an spielen. Aber Fußball ist eine Mannschaftssportart. Das Team steht über allem.

DFB.de: Was sagt Ihnen der Name Simon Engelmann?

Demirbay: Sie werden es mir gleich verraten.

DFB.de:  Er ist Stürmer bei Ihrem nächsten Gegner Rot-Weiss Essen und hat in dieser Saison 20 Tore in 22 Spielen geschossen und im Pokal auch gegen Bielefeld und Düsseldorf getroffen. Ist Bayer 04 gewarnt? Wie ernst nehmen Sie den Regionalligisten und seinen Stürmer?

Demirbay: Das ist eine tolle Quote. Der Respekt vor Rot-Weiss Essen ist auf jeden Fall vorhanden. Sie kämpfen um den Aufstieg in der 3. Liga und haben Profis in ihren Reihen, die auch schon höher gespielt haben. Das ist ein K.o.-Duell. Es geht nur darum, die nächste Runde zu erreichen. Und das ist unser Ziel

DFB.de: Was für eine Partie erwarten Sie in Essen, einen Gegner der mauert oder versuchen wird mitzuspielen? Worauf wird es ankommen?

Demirbay: Wir gehen schon davon aus, dass sie hinten drinstehen werden, sehr kompakt spielen und auf Konter lauern. Da wird Geduld gefragt sein. Wir müssen die Zweikämpfe annehmen, dagegenhalten und im Laufe der Begegnung unsere fußballerischen Stärken ausspielen. Ein frühes Tor würde natürlich helfen. Die Erfahrung haben wir auch in der vergangenen Saison beim Halbfinale gegen Saarbrücken gemacht.

DFB.de: Es heißt immer, dass man als Topverein da sein muss, wenn Bayern München einmal schwächelt. Die Bayern sind nun schon im Pokal ausgeschieden. Wie haben Sie vor drei Wochen die Nachricht aufgenommen? Und sind dadurch die Chancen von Bayer 04 auf den ersten Titelgewinn seit 1993 gestiegen

Demirbay: Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass das Ausscheiden von Bayern München nicht die Chancen verbessert hat, den Pokal zu gewinnen. Normalerweise steht der FCB immer im Finale, und der Titel führt automatisch über sie. Dass die Bayern jetzt raus sind, ist natürlich ein Vorteil. Das gilt aber auch für die anderen 15 Vereine, die noch im Wettbewerb vertreten sind. Einer davon ist Rot-Weiss Essen. Und auf den sollten wir uns jetzt konzentrieren.

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