Daun: "Müssen süchtig nach Siegen sein"

Eine nicht alltägliche Konstellation gibt es an der Seitenlinie der B-Junioren-Bundesligamannschaft des 1. FC Köln. Markus Daun (36) und Ralf Aussem (56), beide ehemalige Profis, bilden bei den Geißböcken ein gleichberechtigtes Trainergespann - und das durchaus mit Erfolg. Die Kölner liegen in der West-Staffel nur wegen der weniger erzielten Treffer hinter Borussia Dortmund (beide 35 Zähler und Tordifferenz +29) auf Rang drei. Spitzenreiter FC Schalke 04 ist sechs Zähler entfernt. Die beiden Erstplatzierten ziehen in die Endrunde um die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft ein.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der ehemalige Bundesligaprofi Markus Daun (SV Werder Bremen, 1. FC Nürnberg, MSV Duisburg, Bayer 04 Leverkusen) mit Mitarbeiter Thomas Ziehn über die Zusammenarbeit mit Aussem, die Ziele für die Rückrunde und die Bedeutung des U 17-Bereichs auf dem Weg zum Profi.

DFB.de: Wieviel Fußball gab es bei Ihnen während der Winterpause, Herr Daun?

Markus Daun: Ein paar Tage konnte ich abschalten. Meine Familie, besonders meine beiden Kinder Noelia und Nicolas, machen mir das leicht. Im Ski-Urlaub war das mit der fußballfreien Zeit schon wieder eine andere Sache. Denn in unserem Hotel waren mit Rüdiger Rehm, Tim Wiese, Markus Gellhaus und Marc Ziegler auch ehemalige Weggefährten und Trainerkollegen untergebracht. Das eine oder andere Gespräch führt man da automatisch.

DFB.de: Hatten Ihre Spieler beim letzten Training vor Weihnachten Hausaufgaben bekommen?

Daun: Klares ja! Wir versuchen auch während der Saison, größere Blöcke zu schaffen, in denen die Spieler frei haben und durchatmen können. Hausaufgaben gehören aber auch dann dazu. Das fördert nicht nur die Fitness, sondern auch die Eigenständigkeit. Wir kontrollieren aber nicht, ob die Jungs die Übungen gemacht haben. Wir sehen die Aufgaben als Empfehlung und vertrauen unseren Spielern.

DFB.de: Worauf kommt es während der Vorbereitung an?

Daun: Wir befinden uns seit eineinhalb Wochen im Training und möchten die Basis für eine erfolgreiche restliche Spielzeit legen. Bisher läuft es prima. Unsere Aufgabe ist es im Nachwuchsbereich generell, Spieler auf den Profibereich vorzubereiten. In der U 17 trennt sich die Spreu vom Weizen. Es ist schon recht deutlich erkennbar, wer sein Hobby zum Beruf machen kann. Wichtig dabei ist, wie die Spieler mit Druck umgehen. Bei den Profis entstehen ständig Situationen, in denen Ergebnisse erwartet werden. Daran arbeiten wir.

DFB.de: Wird es auch ungewöhnliche Einheiten während der Vorbereitung geben?

Daun: Wir nehmen immer mal wieder Elemente auf, die nicht so gewöhnlich sind. Ein Beispiel: Im Sommer hatten wir unsere Mannschaft bewusst in die Irre geführt. Unsere Spieler dachten, wir würden Fallschirmspringen. Nur 20 Minuten vor der Abfahrt haben wir ihnen jedoch mitgeteilt, dass wir einen Geschicklichkeitsparcours absolvieren. Wir wollten sehen, wer den Schalter am ehesten umlegen kann und wie die Gruppe damit umgeht. Das war spannend. Die Jungs waren nicht enttäuscht, sondern haben die neue Situation gut angenommen.

DFB.de: Wie lautet die Zielsetzung in der Liga?

Daun: Das Wichtigste ist die Ausbildung. Wir wollen unsere Spieler in den Profibereich bringen - am besten in unseren eigenen. Im Idealfall schaffen aus unserem eigenen Nachwuchs Jahr für Jahr Spieler den Sprung. Dafür müssen sie auf Freizeit verzichten sowie individuell und als Team funktionieren. Weiter als bis zur nächsten Partie sollte der Fokus zunächst nicht gehen. Entscheidend ist, nur das jeweils nächste Spiel als Herausforderung zu sehen.

DFB.de: Rang zwei ist nur einen Wimpernschlag entfernt. Was würde das Erreichen der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft bedeuten?

Daun: Wenn wir unsere Leistungen konstant abrufen, bin ich überzeugt, dass wir in der Spitzengruppe bleiben werden. Mit ein wenig Glück ist auch das Erreichen der Endrunde möglich. Erfolge sind im Fußball durch nichts zu ersetzen. Sie motivieren enorm. Ich war definitiv süchtig nach dem Gefühl des Sieges. Ich versuche, das auf unsere Spieler zu übertragen.



Eine nicht alltägliche Konstellation gibt es an der Seitenlinie der B-Junioren-Bundesligamannschaft des 1. FC Köln. Markus Daun (36) und Ralf Aussem (56), beide ehemalige Profis, bilden bei den Geißböcken ein gleichberechtigtes Trainergespann - und das durchaus mit Erfolg. Die Kölner liegen in der West-Staffel nur wegen der weniger erzielten Treffer hinter Borussia Dortmund (beide 35 Zähler und Tordifferenz +29) auf Rang drei. Spitzenreiter FC Schalke 04 ist sechs Zähler entfernt. Die beiden Erstplatzierten ziehen in die Endrunde um die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft ein.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der ehemalige Bundesligaprofi Markus Daun (SV Werder Bremen, 1. FC Nürnberg, MSV Duisburg, Bayer 04 Leverkusen) mit Mitarbeiter Thomas Ziehn über die Zusammenarbeit mit Aussem, die Ziele für die Rückrunde und die Bedeutung des U 17-Bereichs auf dem Weg zum Profi.

DFB.de: Wieviel Fußball gab es bei Ihnen während der Winterpause, Herr Daun?

Markus Daun: Ein paar Tage konnte ich abschalten. Meine Familie, besonders meine beiden Kinder Noelia und Nicolas, machen mir das leicht. Im Ski-Urlaub war das mit der fußballfreien Zeit schon wieder eine andere Sache. Denn in unserem Hotel waren mit Rüdiger Rehm, Tim Wiese, Markus Gellhaus und Marc Ziegler auch ehemalige Weggefährten und Trainerkollegen untergebracht. Das eine oder andere Gespräch führt man da automatisch.

DFB.de: Hatten Ihre Spieler beim letzten Training vor Weihnachten Hausaufgaben bekommen?

Daun: Klares ja! Wir versuchen auch während der Saison, größere Blöcke zu schaffen, in denen die Spieler frei haben und durchatmen können. Hausaufgaben gehören aber auch dann dazu. Das fördert nicht nur die Fitness, sondern auch die Eigenständigkeit. Wir kontrollieren aber nicht, ob die Jungs die Übungen gemacht haben. Wir sehen die Aufgaben als Empfehlung und vertrauen unseren Spielern.

DFB.de: Worauf kommt es während der Vorbereitung an?

Daun: Wir befinden uns seit eineinhalb Wochen im Training und möchten die Basis für eine erfolgreiche restliche Spielzeit legen. Bisher läuft es prima. Unsere Aufgabe ist es im Nachwuchsbereich generell, Spieler auf den Profibereich vorzubereiten. In der U 17 trennt sich die Spreu vom Weizen. Es ist schon recht deutlich erkennbar, wer sein Hobby zum Beruf machen kann. Wichtig dabei ist, wie die Spieler mit Druck umgehen. Bei den Profis entstehen ständig Situationen, in denen Ergebnisse erwartet werden. Daran arbeiten wir.

DFB.de: Wird es auch ungewöhnliche Einheiten während der Vorbereitung geben?

Daun: Wir nehmen immer mal wieder Elemente auf, die nicht so gewöhnlich sind. Ein Beispiel: Im Sommer hatten wir unsere Mannschaft bewusst in die Irre geführt. Unsere Spieler dachten, wir würden Fallschirmspringen. Nur 20 Minuten vor der Abfahrt haben wir ihnen jedoch mitgeteilt, dass wir einen Geschicklichkeitsparcours absolvieren. Wir wollten sehen, wer den Schalter am ehesten umlegen kann und wie die Gruppe damit umgeht. Das war spannend. Die Jungs waren nicht enttäuscht, sondern haben die neue Situation gut angenommen.

DFB.de: Wie lautet die Zielsetzung in der Liga?

Daun: Das Wichtigste ist die Ausbildung. Wir wollen unsere Spieler in den Profibereich bringen - am besten in unseren eigenen. Im Idealfall schaffen aus unserem eigenen Nachwuchs Jahr für Jahr Spieler den Sprung. Dafür müssen sie auf Freizeit verzichten sowie individuell und als Team funktionieren. Weiter als bis zur nächsten Partie sollte der Fokus zunächst nicht gehen. Entscheidend ist, nur das jeweils nächste Spiel als Herausforderung zu sehen.

DFB.de: Rang zwei ist nur einen Wimpernschlag entfernt. Was würde das Erreichen der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft bedeuten?

Daun: Wenn wir unsere Leistungen konstant abrufen, bin ich überzeugt, dass wir in der Spitzengruppe bleiben werden. Mit ein wenig Glück ist auch das Erreichen der Endrunde möglich. Erfolge sind im Fußball durch nichts zu ersetzen. Sie motivieren enorm. Ich war definitiv süchtig nach dem Gefühl des Sieges. Ich versuche, das auf unsere Spieler zu übertragen.

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DFB.de: Was muss ein U 17-Spieler können, um den Sprung zur U 19 reibungslos zu meistern?

Daun: Wir haben für jeden Jahrgang Leistungsziele definiert. Dazu gehören neben athletischen Anforderungen auch technische wie die Ballan- und mitnahme bei höchstem Tempo und eine Vororientierung auf dem Platz. Wenn unsere Spieler zur U 19 kommen, sollen sie außerdem genau wissen, was sie im Mannschaftsverbund zu tun haben und taktisch flexibel einsetzbar sein.

DFB.de: Sie bilden mit Ralf Aussem ein gleichberechtigtes Trainerduo. Gibt es trotzdem jemanden, der das letzte Wort hat?

Daun: Die Konstellation als Trainerduo ist sicher nicht alltäglich. Wir sind zwei eigenständige Personen, die jedoch mit einer Zunge zur Mannschaft sprechen. Selbstverständlich sind wir manchmal unterschiedlicher Meinung. Bisher ist es uns aber immer gelungen, so an die Mannschaft heranzutreten, dass wir beide zufrieden sind. Es gab noch keine Situation, in der wir so weit auseinanderlagen, dass wir nicht zusammengekommen sind.

DFB.de: Wie wertvoll ist eine eigene Spielerkarriere für die Laufbahn als Trainer?

Daun: Es gibt sicher Theoretiker, denen das Gefühl fehlt, das Erlernte in der Praxis einer Mannschaft näherzubringen. Auf der anderen Seite gibt es Ex-Profis, die meinen, dass die Karriere reicht, um erfolgreich als Trainer zu arbeiten. Beide Extrem-Typen werden nicht weit kommen. Entscheidend ist, dass die Spieler einem folgen. Dafür benötigt ein Trainer - ob nun mit oder ohne Profilaufbahn - eine gute Mischung aus Wissen und Gefühl. Ich möchte meine Erfahrungen aus meiner aktiven Zeit keinesfalls missen. Es hilft, sich in Spieler hineinzudenken - gerade, wenn es einmal nicht so gut läuft.

DFB.de: Können Sie sich vorstellen, einmal höherklassig im Seniorenbereich zu arbeiten?

Daun: Das ist mein Ziel. Ich lebe für den Beruf und meine aktuelle Aufgabe im Juniorenbereich. Ich werde bestimmt noch eine Weile beim Nachwuchs bleiben, weil es großen Spaß macht, den Spielern bei ihrer Entwicklung zu helfen und sie zu unterstützen. Es gibt aber auch unangenehme Seiten. Manchmal muss ich in eine Traumblase stechen und einem Spieler sagen, dass es nicht weitergeht. Solche Gespräche sind nicht schön, man hat zu den Jungs ja eine persönliche Beziehung. Im Seniorenbereich warten andere Herausforderungen, denen ich mich irgendwann stellen möchte.

DFB.de: Ihr Vater Gerd ist auch Trainer, oder?

Daun: Das stimmt. Zuletzt war er beim Bezirksligisten FC Inden/Altdorf tätig. Er hat es zwar weder als Spieler noch als Trainer nach ganz oben geschafft. Dennoch hat er viel erreicht. Für mich ist er nach wie vor ein wertvoller Tippgeber. Er ist auch regelmäßig bei unseren Spielen dabei.

DFB.de: Gab es für Sie in Ihrer Jugend eigentlich eine Alternative zum Fußball?

Daun: Fußball war immer eine Leidenschaft. Als Kind wollte ich einmal zum Tennis. Doch nach nur einer Trainingsstunde habe ich gemerkt, dass Einzelsport nichts für mich ist. Der Tennisschläger wurde verkauft und ich habe mich wieder voll auf Fußball konzentriert. Leider haben mir meine Kniegelenke irgendwann einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich hätte gerne noch ein paar Jahre länger gespielt.

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