Dauer-Fan-Camper Hildebrand auch in Dubai wieder dabei

Unser Fan-Club-Mitglied Jürgen Hildebrand kann als echter Dauer-Fan-Camper bezeichnet werden. Seit der Weltmeisterschaft in Südafrika 2010 ist er bei jedem Turnier in der gemeinsamen Unterkunft der Fans dabei – so auch in diesem Jahr in Dubai. Für uns schwelgt er in alten Fan-Camp-Erinnerungen und blickt voraus auf die kommenden Wochen in Dubai und Doha.

Es ist ein Abend im Juni 2010, irgendwo in der südafrikanischen Hauptstadt Pretoria. Gemeinsam mit einem Dutzend anderer Fan-Camper begebe ich mich auf eine erste Erkundungstour durch den WM-Spielort. Doch mit jedem Meter, den unser Kleinbus hinter sich lässt, bekomme ich ein mulmigeres Gefühl. Um uns herum werden die Wellblechhütten immer niedriger, lediglich vereinzelte brennende Tonnen am Wegesrand leiten uns den Weg durch die verwinkelten Gassen. Eine Szenerie, die ich so bisher nur aus Filmen kannte. Als plötzlich eine Menschenmenge mit Vuvuzelas vor unserem Bus steht, drehe ich mich zu meinem Nebenmann und sage nur: "Unser erster Abend in Südafrika und gleich wird es brenzlig."

Als wir schließlich bei der Gruppe halten und aussteigen, verfliegen die gemischten Gefühle innerhalb von Sekunden: Entgegen aller Warnungen vor Kriminalität und Gewalt vor dem Turnier, schlägt uns eine Welle von Gastfreundlichkeit entgegen, die ich so selten erlebt habe. Ein Land aus dieser Perspektive kennenzulernen, verändert vieles und widerlegt so einige Vorurteile. Trotz aller berechtigter Kritik an den Ländern im Nahen Osten möchte ich mich deshalb auch in Dubai unters Volk mischen, mir selbst ein Bild über das Leben vor Ort machen und den Menschen eine Chance geben. Bereits 2010 war ich in Dubai zu Gast und war durchaus positiv angetan, ich hoffe dieser Eindruck bestätigt sich auch dieses Jahr.

Odyssee in Sotschi

Auch wenn die Stadt viel zu bieten hat, bleiben die gemeinsamen Reisen zu den Spielen das Highlight. Mit den Fans im Flieger zu sitzen und sich gemeinsam auf die Partien einzustimmen, kenne ich bereits aus dem Fan-Camp in Russland während der Weltmeisterschaft 2018. Zum zweiten Gruppenspiel gegen Schweden ging es per Inlandsflug von Moskau nach Sotschi – eine Reise, die zur Odyssee wurde. Als ich nach über vier Stunden Flug endlich am Hotel ankam, wurde mir an der Rezeption schnell klargemacht: Ohne Reisepass kein Check-In – doch der lag noch gut verstaut im Zimmersafe des Fan-Camps. Nach schier endlosen Diskussionen mit kaum englischsprechenden Angestellten der russischen Behörde durfte ich schließlich doch noch per Sondergenehmigung einchecken - und wurde für den Aufwand schließlich durch das Last-Minute-Tor von Toni Kroos belohnt.

Auch wenn das Turnier in Russland sportlich bis auf diesen sensationellen Freistoß ein absoluter Reinfall war, bleibt mir das Fan-Camp in Moskau dennoch in guter Erinnerung. Ungeachtet der momentanen politischen Situation ist die russische Metropole wohl eine der schönsten Städte, die ich bisher besucht habe. Die Fülle an Sehenswürdigkeiten und imposanten Plätzen wirft einen geradezu um. Dubai steht dem durch die rasante Entwicklung in den letzten Jahrzehnten aber nahezu in nichts mehr nach. Egal ob ein Besuch auf dem Burj Khalifa, Baden am Jumeirah Beach oder eine Tour durch die Wüste – die grenzenlosen Möglichkeiten habe ich bereits bei meinem letzten Besuch erlebt. Eins ist deshalb jetzt schon sicher: Langweilig wird auch dieses Fan-Camp nicht.

Traum vom erneuten Triumph

Am Ende wollen wir aber natürlich vor allem eines: Unsere Nationalmannschaft den Weltmeisterpokal in den Nachthimmel stemmen sehen. Ich kann mich zu einem der Glücklichen zählen, der das bereits 2014 hautnah in Rio de Janeiro miterlebt hat. Den Finaltag werde ich niemals vergessen. Der Weg zum Stadion gemeinsam mit anderen Fan-Campern, die mittlerweile echte Freunde geworden sind. Die Jubelarien nach dem Tor durch Mario Götze und dem Abpfiff. Die nächtlichen Feierlichkeiten mit zahlreichen Deutschland-Fans an der Copacabana. All das will ich irgendwann noch einmal erleben. Und wer weiß – vielleicht ist irgendwann ja auch schon am 18. Dezember 2022.

[rd]

Unser Fan-Club-Mitglied Jürgen Hildebrand kann als echter Dauer-Fan-Camper bezeichnet werden. Seit der Weltmeisterschaft in Südafrika 2010 ist er bei jedem Turnier in der gemeinsamen Unterkunft der Fans dabei – so auch in diesem Jahr in Dubai. Für uns schwelgt er in alten Fan-Camp-Erinnerungen und blickt voraus auf die kommenden Wochen in Dubai und Doha.

Es ist ein Abend im Juni 2010, irgendwo in der südafrikanischen Hauptstadt Pretoria. Gemeinsam mit einem Dutzend anderer Fan-Camper begebe ich mich auf eine erste Erkundungstour durch den WM-Spielort. Doch mit jedem Meter, den unser Kleinbus hinter sich lässt, bekomme ich ein mulmigeres Gefühl. Um uns herum werden die Wellblechhütten immer niedriger, lediglich vereinzelte brennende Tonnen am Wegesrand leiten uns den Weg durch die verwinkelten Gassen. Eine Szenerie, die ich so bisher nur aus Filmen kannte. Als plötzlich eine Menschenmenge mit Vuvuzelas vor unserem Bus steht, drehe ich mich zu meinem Nebenmann und sage nur: "Unser erster Abend in Südafrika und gleich wird es brenzlig."

Als wir schließlich bei der Gruppe halten und aussteigen, verfliegen die gemischten Gefühle innerhalb von Sekunden: Entgegen aller Warnungen vor Kriminalität und Gewalt vor dem Turnier, schlägt uns eine Welle von Gastfreundlichkeit entgegen, die ich so selten erlebt habe. Ein Land aus dieser Perspektive kennenzulernen, verändert vieles und widerlegt so einige Vorurteile. Trotz aller berechtigter Kritik an den Ländern im Nahen Osten möchte ich mich deshalb auch in Dubai unters Volk mischen, mir selbst ein Bild über das Leben vor Ort machen und den Menschen eine Chance geben. Bereits 2010 war ich in Dubai zu Gast und war durchaus positiv angetan, ich hoffe dieser Eindruck bestätigt sich auch dieses Jahr.

Odyssee in Sotschi

Auch wenn die Stadt viel zu bieten hat, bleiben die gemeinsamen Reisen zu den Spielen das Highlight. Mit den Fans im Flieger zu sitzen und sich gemeinsam auf die Partien einzustimmen, kenne ich bereits aus dem Fan-Camp in Russland während der Weltmeisterschaft 2018. Zum zweiten Gruppenspiel gegen Schweden ging es per Inlandsflug von Moskau nach Sotschi – eine Reise, die zur Odyssee wurde. Als ich nach über vier Stunden Flug endlich am Hotel ankam, wurde mir an der Rezeption schnell klargemacht: Ohne Reisepass kein Check-In – doch der lag noch gut verstaut im Zimmersafe des Fan-Camps. Nach schier endlosen Diskussionen mit kaum englischsprechenden Angestellten der russischen Behörde durfte ich schließlich doch noch per Sondergenehmigung einchecken - und wurde für den Aufwand schließlich durch das Last-Minute-Tor von Toni Kroos belohnt.

Auch wenn das Turnier in Russland sportlich bis auf diesen sensationellen Freistoß ein absoluter Reinfall war, bleibt mir das Fan-Camp in Moskau dennoch in guter Erinnerung. Ungeachtet der momentanen politischen Situation ist die russische Metropole wohl eine der schönsten Städte, die ich bisher besucht habe. Die Fülle an Sehenswürdigkeiten und imposanten Plätzen wirft einen geradezu um. Dubai steht dem durch die rasante Entwicklung in den letzten Jahrzehnten aber nahezu in nichts mehr nach. Egal ob ein Besuch auf dem Burj Khalifa, Baden am Jumeirah Beach oder eine Tour durch die Wüste – die grenzenlosen Möglichkeiten habe ich bereits bei meinem letzten Besuch erlebt. Eins ist deshalb jetzt schon sicher: Langweilig wird auch dieses Fan-Camp nicht.

Traum vom erneuten Triumph

Am Ende wollen wir aber natürlich vor allem eines: Unsere Nationalmannschaft den Weltmeisterpokal in den Nachthimmel stemmen sehen. Ich kann mich zu einem der Glücklichen zählen, der das bereits 2014 hautnah in Rio de Janeiro miterlebt hat. Den Finaltag werde ich niemals vergessen. Der Weg zum Stadion gemeinsam mit anderen Fan-Campern, die mittlerweile echte Freunde geworden sind. Die Jubelarien nach dem Tor durch Mario Götze und dem Abpfiff. Die nächtlichen Feierlichkeiten mit zahlreichen Deutschland-Fans an der Copacabana. All das will ich irgendwann noch einmal erleben. Und wer weiß – vielleicht ist irgendwann ja auch schon am 18. Dezember 2022.

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