Das Werder-Modell bringt immer Rendite

Hanseaten sind Kaufleute und können als solche mit Zahlen umgehen. Die Zahlen, die dieser Tage aus der Hansestadt Bremen kommen, genauer gesagt vom lokalen Vorzeigeklub Werder, bestätigen das Klischee.

Zum fünften Mal in Folge hat der Bundesligist einen Rekordumsatz erwirtschaftet (120,7 Millionen Euro), und natürlich sprang dabei wieder ein Gewinn heraus: satte 6,2 Millionen Euro. So viel aus der Abteilung Wirtschaft und Finanzen.

Nun die Zahlen der Abteilung Spielbetrieb: Platz zwei in der Bundesliga, mit 29 wieder mal die meisten Tore geschossen, seit 20 Pflichtspielen, darunter zwölf in der Liga ungeschlagen – Werder ist nach einem enttäuschenden achten Platz im Vorjahr wieder da. Und so gehen die Grün-Weißen als Favorit in das 25. Nord-Derby gegen den VfL Wolfsburg.

Spielt da am Samstag etwa schon der neue gegen den alten Meister? Tatsache ist, dass Werder es in seiner Bundesliga-Historie bisher fünf Mal geschafft hat, 13 Punktspiele in Folge nicht zu verlieren – und wurde vier Mal Meister in den entsprechenden Jahren. So wird das Spiel am Samstag zumindest für alle, die an Statistiken glauben, zum Orakel. Verlieren sie wieder nicht, ist die Titelchance bei 80%.

Auch das ist eine Zahl, die den Hanseaten gefallen wird. Die Verantwortlichen jedoch setzen auf verlässlichere Erfahrungswerte: Kontinuität, Vertrauen und Gelassenheit. Und ehe es untergeht an diesem Uli Hoeneß-Abschiedswochenende – der Bayern-Manager steigt nach 30 Jahren aus oder besser um und wird Präsident des Rekordmeisters – der Thronfolger kommt aus Bremen: Klaus Allofs ist ab Samstag der dienstälteste aktuelle Bundesliga-Manager, der ununterbrochen bei einem Verein wirkt. Der Ex-Nationalspieler ist schon im elften Jahr bei Werder und begegnet endlich seinem Trainer Thomas Schaaf auf Augenhöhe. Der ist zwar erst seit Mai 2000 am Ruder, aber in seinem Beritt schon längst die Nummer 1 in punkto Amtszeit. Das nennt mal wohl eine Doppelspitze.

So hat der Bremer Erfolg der letzten zehn Jahre zwei Gesichter und demonstriert der häufig so aufgeregten Konkurrenz, dass das Werder-Modell funktioniert wie eine festverzinsliche Kapitalanlage. Es wirft immer Rendite ab. Gute Kaufleute eben.

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Hanseaten sind Kaufleute und können als solche mit Zahlen umgehen. Die Zahlen, die dieser Tage aus der Hansestadt Bremen kommen, genauer gesagt vom lokalen Vorzeigeklub Werder, bestätigen das Klischee.

Zum fünften Mal in Folge hat der Bundesligist einen Rekordumsatz erwirtschaftet (120,7 Millionen Euro), und natürlich sprang dabei wieder ein Gewinn heraus: satte 6,2 Millionen Euro. So viel aus der Abteilung Wirtschaft und Finanzen.

Nun die Zahlen der Abteilung Spielbetrieb: Platz zwei in der Bundesliga, mit 29 wieder mal die meisten Tore geschossen, seit 20 Pflichtspielen, darunter zwölf in der Liga ungeschlagen – Werder ist nach einem enttäuschenden achten Platz im Vorjahr wieder da. Und so gehen die Grün-Weißen als Favorit in das 25. Nord-Derby gegen den VfL Wolfsburg.

Spielt da am Samstag etwa schon der neue gegen den alten Meister? Tatsache ist, dass Werder es in seiner Bundesliga-Historie bisher fünf Mal geschafft hat, 13 Punktspiele in Folge nicht zu verlieren – und wurde vier Mal Meister in den entsprechenden Jahren. So wird das Spiel am Samstag zumindest für alle, die an Statistiken glauben, zum Orakel. Verlieren sie wieder nicht, ist die Titelchance bei 80%.

Auch das ist eine Zahl, die den Hanseaten gefallen wird. Die Verantwortlichen jedoch setzen auf verlässlichere Erfahrungswerte: Kontinuität, Vertrauen und Gelassenheit. Und ehe es untergeht an diesem Uli Hoeneß-Abschiedswochenende – der Bayern-Manager steigt nach 30 Jahren aus oder besser um und wird Präsident des Rekordmeisters – der Thronfolger kommt aus Bremen: Klaus Allofs ist ab Samstag der dienstälteste aktuelle Bundesliga-Manager, der ununterbrochen bei einem Verein wirkt. Der Ex-Nationalspieler ist schon im elften Jahr bei Werder und begegnet endlich seinem Trainer Thomas Schaaf auf Augenhöhe. Der ist zwar erst seit Mai 2000 am Ruder, aber in seinem Beritt schon längst die Nummer 1 in punkto Amtszeit. Das nennt mal wohl eine Doppelspitze.

So hat der Bremer Erfolg der letzten zehn Jahre zwei Gesichter und demonstriert der häufig so aufgeregten Konkurrenz, dass das Werder-Modell funktioniert wie eine festverzinsliche Kapitalanlage. Es wirft immer Rendite ab. Gute Kaufleute eben.