Das war's: Die EURO 2016 im Faktencheck

Die Europameisterschaft in Frankreich ist seit Sonntag Geschichte. 51 mehr oder weniger hochklassige Spiele in 31 Tagen, frühes Favoritensterben, das unglückliche Aus des Weltmeisters im Halbfinale – und am Ende hieß der Sieger überraschend Portugal. DFB.de hat die Statistiken des Turniers unter die Lupe genommen und einige Kuriositäten und neue Rekorde entdeckt.

STARKE BILANZ: Deutschland erreichte bei den letzten sechs großen Turnieren immer mindestens das Halbfinale (WM 2006, EM 2008, WM 2010, EM 2012, WM 2014, EM 2016). Das gelang zuvor keiner anderen europäischen Mannschaft. Damit kommt das DFB-Team nun auf 20 Halbfinalteilnahmen bei Welt- und Europameisterschaften – mindestens neun mehr als jedes andere Team.

STABILE DEFENSIVE: Erstmals seit der EM 1996 überstand das DFB-Team die Gruppenphase eines großen Turniers ohne Gegentor. Beim 0:0 gegen Polen ließ Deutschland sogar keinen Schuss aufs Tor zu – das gab es zuletzt bei der Europameisterschaft 1988 beim 2:0 gegen Dänemark. Manuel Neuer verlängerte seine Serie bis zum Gegentreffer durch Italien auf 557 Minuten ohne Gegentor in Welt- und Europameisterschaften und brach damit den alten Rekord von Spaniens Iker Casillas (553 Minuten, 2012-2014).

DEUTSCHE DAUERBRENNER: Bastian Schweinsteiger kam im Halbfinale zu seinem 18. EM-Spiel und überholte damit im Laufe des Turniers Philipp Lahm (14 Einsätze) als deutschen Rekordspieler. International hat nur noch Cristiano Ronaldo mehr EM-Spiele auf dem Konto (21). Schon zum Start der EURO brach Joachim Löw den Rekord von Berti Vogts (11) für die meisten Spiele eines Trainers bei Europameisterschaften. Aktuell steht er bei 17 Partien.

UNGLÜCKLICHER GASTGEBER: Obwohl Frankreich ohne Niederlage im Turnierverlauf ins Finale einzog, verlor die Equipe Tricolore erstmals seit 56 Jahren wieder ein Spiel bei einem Turnier im eigenen Land (0:1 n.V. im Endspiel gegen Portugal). Die Franzosen stellten mit Antoine Griezmann (6 Tore) erstmals seit 32 Jahren wieder den Torschützenkönig einer EM oder WM. Zuletzt schaffte dies Michel Platini bei der EM 1984 in Frankreich mit neun Toren.

AUßNAHMESPIELER RONALDO: Cristiano Ronaldo ist nicht nur mit 21 Spielen Rekordspieler bei Europameisterschaften. Der Portugiese ist auch der einzige Akteur, der bei vier verschiedenen EMs Tore erzielte und der einzige Europäer, der bei sieben großen Turnieren traf. Ronaldo hat nun neun EM-Treffer auf dem Konto und ist damit mit EM-Rekordtorschütze Michel Platini gleichgezogen. Der Offensivspieler gab mit großem Abstand die meisten Torschüsse ab (45) – gefolgt von Antoine Griezmann (28). Zwölf Mannschaften bei dieser EURO gaben als gesamtes Team weniger Torschüsse ab als CR7 allein.

TOPWERTE DER TEAMS: Frankreich erzielte von allen Teams mit Abstand die meisten Tore (13) und gab auch die meisten Torschüsse ab (124). Das DFB-Team spielte nicht nur die meisten Pässe (4073 – Erfolgsquote 88 %), sondern hatte auch den meisten Ballbesitz aller 24 Teams (67 %) – Topspieler der Mannschaft war Toni Kroos mit 757 Ballkontakten und 593 erfolgreichen Pässen. Einen solchen Wert hatte nie zuvor eine Mannschaft bei einer EM. Die Kroaten waren mit 61 % gewonnenen Zweikämpfen die besten Duellanten dieser EM. Island hatte mit 23 % die beste Chancenverwertung des Turniers. Zudem blieben die Insulaner bei dieser EM als einziges Team in keinem Spiel ohne eigenen Treffer.

FLOPWERTE DER TEAMS: Die Ukraine blieb als einziges Team bei dieser EURO punkt- und torlos. Zuletzt passierte dies Dänemark im Jahr 2000. Die wenigsten Torschüsse gab Nordirland ab (22). Im Schnitt nur 2,12 Tore pro Spiel bedeuten den schwächsten Toreschnitt bei einer Europameisterschaft seit der EM 1996 (2,06). Erstmals seit 1996 konnte kein Team drei Siege in der Gruppenphase einfahren. Der spätere Europameister Portugal hat sogar kein Spiel in der Gruppenphase gewonnen. Alle drei Duelle endeten unentschieden. Die Iberer zogen damit nur als Gruppendritter ins Achtelfinale ein.

FAIRE EURO: Im Schnitt nur 25 Fouls pro Partie sind Tiefstwert seit Datenerfassung 1980. Im gesamten Turnier gab es nur drei Platzverweise. Die einzige "glatt" rote Karte im Wettbewerb sah der Ire Shane Duffy im Achtelfinale gegen Frankreich.

ALT UND JUNG: Italiens Startelf war am 1. Spieltag gegen Belgien mit einem Altersdurchschnitt von 31 Jahren und 169 Tagen die älteste, die jemals in einem EM-Spiel auflief. Der 40-jährige Ungar Gabor Kiraly wurde zum ältesten Spieler, der je bei einer EM zum Einsatz kam. Der Torwart löste Lothar Matthäus (39 Jahre, 91 Tage, EM 2000) ab. Portugals Renato Sanches dagegen wurde mit 18 Jahren und 316 Tagen im Viertelfinale gegen Polen zum jüngsten Spieler, der ein Tor in einer EM-K.o.-Runde erzielte. Der Neu-Münchener ist mit 18 Jahren und 327 Tagen auch der jüngste Spieler, der jemals in einem EM-Finale eingesetzt wurde. Er löste seinen Teamkollegen Cristiano Ronaldo ab, der 2004 als 19-Jähriger auflief.

STARKE DEBÜTANTEN: Mit Island, Nordirland, Wales und der Slowakei erreichten vier der fünf EM-Debütanten mindestens das Achtelfinale - nur Albanien scheiterte in der Gruppenphase. Island verlor im Viertelfinale gegen Gastgeber Frankreich, Wales gelang sogar der Durchmarsch bis ins Halbfinale, wo es sich dem späteren Europameister Portugal geschlagen geben musste.

"BAYRISCHES" HALBFINALE: Im EM-Halbfinale hatte der FC Bayern noch acht Spieler in drei Nationalteams im Rennen – deutlich mehr als jeder andere Verein. Nur im walisischen Kader stand kein Bayern-Akteur. Neben den sechs deutschen Spielern aus München, waren noch der Franzose Kingsley Coman und der Portugiese Renato Sanches in der Vorschlussrunde vertreten. Letzterer darf sich seit Sonntag nun auch Europameister nennen.

[jj]

Die Europameisterschaft in Frankreich ist seit Sonntag Geschichte. 51 mehr oder weniger hochklassige Spiele in 31 Tagen, frühes Favoritensterben, das unglückliche Aus des Weltmeisters im Halbfinale – und am Ende hieß der Sieger überraschend Portugal. DFB.de hat die Statistiken des Turniers unter die Lupe genommen und einige Kuriositäten und neue Rekorde entdeckt.

STARKE BILANZ: Deutschland erreichte bei den letzten sechs großen Turnieren immer mindestens das Halbfinale (WM 2006, EM 2008, WM 2010, EM 2012, WM 2014, EM 2016). Das gelang zuvor keiner anderen europäischen Mannschaft. Damit kommt das DFB-Team nun auf 20 Halbfinalteilnahmen bei Welt- und Europameisterschaften – mindestens neun mehr als jedes andere Team.

STABILE DEFENSIVE: Erstmals seit der EM 1996 überstand das DFB-Team die Gruppenphase eines großen Turniers ohne Gegentor. Beim 0:0 gegen Polen ließ Deutschland sogar keinen Schuss aufs Tor zu – das gab es zuletzt bei der Europameisterschaft 1988 beim 2:0 gegen Dänemark. Manuel Neuer verlängerte seine Serie bis zum Gegentreffer durch Italien auf 557 Minuten ohne Gegentor in Welt- und Europameisterschaften und brach damit den alten Rekord von Spaniens Iker Casillas (553 Minuten, 2012-2014).

DEUTSCHE DAUERBRENNER: Bastian Schweinsteiger kam im Halbfinale zu seinem 18. EM-Spiel und überholte damit im Laufe des Turniers Philipp Lahm (14 Einsätze) als deutschen Rekordspieler. International hat nur noch Cristiano Ronaldo mehr EM-Spiele auf dem Konto (21). Schon zum Start der EURO brach Joachim Löw den Rekord von Berti Vogts (11) für die meisten Spiele eines Trainers bei Europameisterschaften. Aktuell steht er bei 17 Partien.

UNGLÜCKLICHER GASTGEBER: Obwohl Frankreich ohne Niederlage im Turnierverlauf ins Finale einzog, verlor die Equipe Tricolore erstmals seit 56 Jahren wieder ein Spiel bei einem Turnier im eigenen Land (0:1 n.V. im Endspiel gegen Portugal). Die Franzosen stellten mit Antoine Griezmann (6 Tore) erstmals seit 32 Jahren wieder den Torschützenkönig einer EM oder WM. Zuletzt schaffte dies Michel Platini bei der EM 1984 in Frankreich mit neun Toren.

AUßNAHMESPIELER RONALDO: Cristiano Ronaldo ist nicht nur mit 21 Spielen Rekordspieler bei Europameisterschaften. Der Portugiese ist auch der einzige Akteur, der bei vier verschiedenen EMs Tore erzielte und der einzige Europäer, der bei sieben großen Turnieren traf. Ronaldo hat nun neun EM-Treffer auf dem Konto und ist damit mit EM-Rekordtorschütze Michel Platini gleichgezogen. Der Offensivspieler gab mit großem Abstand die meisten Torschüsse ab (45) – gefolgt von Antoine Griezmann (28). Zwölf Mannschaften bei dieser EURO gaben als gesamtes Team weniger Torschüsse ab als CR7 allein.

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TOPWERTE DER TEAMS: Frankreich erzielte von allen Teams mit Abstand die meisten Tore (13) und gab auch die meisten Torschüsse ab (124). Das DFB-Team spielte nicht nur die meisten Pässe (4073 – Erfolgsquote 88 %), sondern hatte auch den meisten Ballbesitz aller 24 Teams (67 %) – Topspieler der Mannschaft war Toni Kroos mit 757 Ballkontakten und 593 erfolgreichen Pässen. Einen solchen Wert hatte nie zuvor eine Mannschaft bei einer EM. Die Kroaten waren mit 61 % gewonnenen Zweikämpfen die besten Duellanten dieser EM. Island hatte mit 23 % die beste Chancenverwertung des Turniers. Zudem blieben die Insulaner bei dieser EM als einziges Team in keinem Spiel ohne eigenen Treffer.

FLOPWERTE DER TEAMS: Die Ukraine blieb als einziges Team bei dieser EURO punkt- und torlos. Zuletzt passierte dies Dänemark im Jahr 2000. Die wenigsten Torschüsse gab Nordirland ab (22). Im Schnitt nur 2,12 Tore pro Spiel bedeuten den schwächsten Toreschnitt bei einer Europameisterschaft seit der EM 1996 (2,06). Erstmals seit 1996 konnte kein Team drei Siege in der Gruppenphase einfahren. Der spätere Europameister Portugal hat sogar kein Spiel in der Gruppenphase gewonnen. Alle drei Duelle endeten unentschieden. Die Iberer zogen damit nur als Gruppendritter ins Achtelfinale ein.

FAIRE EURO: Im Schnitt nur 25 Fouls pro Partie sind Tiefstwert seit Datenerfassung 1980. Im gesamten Turnier gab es nur drei Platzverweise. Die einzige "glatt" rote Karte im Wettbewerb sah der Ire Shane Duffy im Achtelfinale gegen Frankreich.

ALT UND JUNG: Italiens Startelf war am 1. Spieltag gegen Belgien mit einem Altersdurchschnitt von 31 Jahren und 169 Tagen die älteste, die jemals in einem EM-Spiel auflief. Der 40-jährige Ungar Gabor Kiraly wurde zum ältesten Spieler, der je bei einer EM zum Einsatz kam. Der Torwart löste Lothar Matthäus (39 Jahre, 91 Tage, EM 2000) ab. Portugals Renato Sanches dagegen wurde mit 18 Jahren und 316 Tagen im Viertelfinale gegen Polen zum jüngsten Spieler, der ein Tor in einer EM-K.o.-Runde erzielte. Der Neu-Münchener ist mit 18 Jahren und 327 Tagen auch der jüngste Spieler, der jemals in einem EM-Finale eingesetzt wurde. Er löste seinen Teamkollegen Cristiano Ronaldo ab, der 2004 als 19-Jähriger auflief.

STARKE DEBÜTANTEN: Mit Island, Nordirland, Wales und der Slowakei erreichten vier der fünf EM-Debütanten mindestens das Achtelfinale - nur Albanien scheiterte in der Gruppenphase. Island verlor im Viertelfinale gegen Gastgeber Frankreich, Wales gelang sogar der Durchmarsch bis ins Halbfinale, wo es sich dem späteren Europameister Portugal geschlagen geben musste.

"BAYRISCHES" HALBFINALE: Im EM-Halbfinale hatte der FC Bayern noch acht Spieler in drei Nationalteams im Rennen – deutlich mehr als jeder andere Verein. Nur im walisischen Kader stand kein Bayern-Akteur. Neben den sechs deutschen Spielern aus München, waren noch der Franzose Kingsley Coman und der Portugiese Renato Sanches in der Vorschlussrunde vertreten. Letzterer darf sich seit Sonntag nun auch Europameister nennen.