Danny Schwarz: "Benötigen perfekten Tag"

Der FC 08 Homburg aus der Regionalliga Südwest schaltete im DFB-Pokal bereits den Bundesligisten SV Darmstadt 98 (3:0) aus. In der zweiten Runde stellt sich heute (ab 18 Uhr, live bei Sky) Zweitligist SpVgg Greuther Fürth beim einzig verbliebenen Klub aus der 4. Liga vor. Im Interview spricht FCH-Trainer Danny Schwarz (41) über das Pokalduell, Franck Ribery und eine Hommage.

DFB.de: Was ist Ihnen durch den Kopf gegangen, als dem FC 08 Homburg die SpVgg Greuther Fürth als Gegner für die zweite Runde zugelost wurde, Herr Schwarz?

Danny Schwarz: Ich war ein wenig hin- und hergerissen, ob wir gegen einen Topverein aus der Bundesliga oder doch lieber gegen einen Zweitligisten antreten wollten. Jetzt nehmen wir es so an, wie es ist. Am Ende des Tages sind wir glücklich, dass wir noch dabei sind, wollen die Partie gegen die Fürther vor allem genießen. Grundsätzlich ist im Fußball alles möglich, aber gegen den FC Bayern oder Borussia Dortmund wäre ein Weiterkommen sicherlich schwieriger bis unmöglich. Vielleicht haben sich unsere Chancen in dieser Hinsicht im Promillebereich ein wenig verbessert. ( lacht )

DFB.de: Hatten Sie im Vorfeld ein persönliches Wunschlos?

Schwarz: Eigentlich nicht. Aber eine Partie gegen meinen ehemaligen Klub VfB Stuttgart hätte mich schon sehr gefreut.

DFB.de: Kein Wunder, schließlich gewannen Sie als aktiver Profi mit dem VfB in der Saison 1996/1997 sogar den DFB-Pokal. Welche Erinnerungen haben Sie noch daran und was bedeutet Ihnen der Titel aus heutiger Sicht?

Schwarz: Der damalige VfB-Trainer Joachim "Jogi" Löw hatte mich im Finale gegen den FC Energie Cottbus in der Schlussphase eingewechselt. Für mich als junger Spieler war es eine großartige Erfahrung. Die Feierlichkeiten danach werde ich niemals vergessen. Das bleibt für immer.

"Ich habe so ziemlich alle Szenarien im DFB-Pokal miterlebt"

DFB.de:  Sie standen als Spieler insgesamt 22-mal im DFB-Pokal auf dem Platz. Welche Erinnerungen verbinden Sie vor allem mit diesem Wettbewerb?

Schwarz: Ich habe so ziemlich alle Szenarien im DFB-Pokal miterlebt. Mit dem TSV 1860 München hatte ich beispielweise beim ehemaligen Regionalligisten VfB Lübeck verloren. Auch mit der SpVgg Unterhaching bin ich in der ersten Runde rausgeflogen. Ich weiß, wie schwierig dieser Wettbewerb ist, wenn man gegen unterklassige Gegner antreten muss. 2007/2008 bin ich mit dem TSV 1860 München im Viertelfinale gegen den FC Bayern ganz unglücklich ausgeschieden. In der Nachspielzeit der Verlängerung hatte Franck Ribery im Derby einen Foulelfmeter zum 1:0-Endstand versenkt.

DFB.de: Worauf wird es für den FC 08 Homburg vor allem ankommen, um gegen das Fürther "Kleeblatt" zu bestehen?

Schwarz: Wir müssen kompakt, konsequent und eklig verteidigen - wie wir es in der ersten Runde gegen den SV Darmstadt 98 gemacht hatten. Wir benötigen einen perfekten Tag und unser Gegner darf maximal einen durchschnittlichen haben. Außerdem benötigen wir auch ein wenig Matchglück, damit die Partie eine Eigendynamik bekommt. Wir müssen unsere wenigen Chancen eiskalt nutzen.

DFB.de: In der Saison 1995/1996 erreichte der FCH das Viertelfinale, musste sich erst dort dem 1. FC Kaiserslautern in der Verlängerung 3:4 geschlagen geben. Kann sich diese Geschichte wiederholen?

Schwarz: Wenn ich etwas gelernt habe, dann ist es, dass im Fußball alles passieren und sich wiederholen kann. Wir hoffen auf die Unterstützung unserer Fans und einen herausragenden Pokalabend. Dann ist alles drin.

DFB.de: Ihre Mannschaft wird speziell für das DFB-Pokalspiel in einem Sondertrikot auflaufen. Auf dem Trikotärmel wird das Logo der Kondommarke "BILLY BOY" zu sehen sein. Hatten Sie damit gerechnet, dass die Aktion so viel Aufmerksamkeit erlangt?

Schwarz: Die Aktion ist doch eine schöne Hommage an die Vergangenheit, als dem FCH einst die Trikotwerbung für einen Kondomhersteller untersagt worden war. Deshalb hatten wir schon darauf gehofft, dass wir damit eine große Reichweite erreichen. Grundsätzlich hat sich in den zurückliegenden 35 Jahren in dieser Hinsicht zum Glück einiges verändert und man geht heutzutage viel entspannter mit diesem Thema um.

DFB.de: Wie finden Sie persönlich die Aktion?

Schwarz: Ich denke, es trifft den heutigen Zeitgeist. 1988 war ich noch zu jung, hatte es nicht hautnah mitbekommen. Klar ist, dass damals Trikotwerbung für einen Kondomhersteller ein Skandal war. Das zeigt doch, wie sehr sich die Welt verändert hat. Mit ein wenig Augenzwinkern ist es eine rundum gelungene Aktion, finde ich.

DFB.de: In der Liga hat sich Ihr Team nach einem etwas holprigen Saisonstart nach oben gearbeitet. Was kann man vom FC 08 Homburg in dieser Spielzeit noch erwarten?

Schwarz: Um ganz ehrlich zu sein: Das Weiterkommen im DFB-Pokal hatte uns sportlich zunächst gar nicht so gutgetan, weil wir in den folgenden vier Partien nur zwei Zähler einfahren konnten. Diesen Punkten laufen wir aktuell noch ein wenig hinterher. Momentan läuft es für uns aber ganz gut, wir konnten zumindest den Anschluss an die Spitzengruppe herstellen. Wir müssen wachsam bleiben und weiter konstant punkten. Dass unser Kapitän Felix Weber wegen eines Syndesmosebandrisses und unser Mittelfeldmotor Fanol Perdedaj mit einem Kreuzbandriss lange Zeit ausfallen werden, macht die Aufgabe nicht leichter.

DFB.de: Der FC 08 Homburg hat als klares Ziel den Aufstieg in die 3. Liga formuliert. Was wäre Ihnen wichtiger: Eine weitere Überraschung im DFB-Pokal oder im besten Fall der Gewinn der Meisterschaft in der Liga?

Schwarz: Die Regionalliga hat bei uns ganz klar Priorität. Wir können ein mögliches Weiterkommen im DFB-Pokal ohnehin nicht planen, das ist den Bundesligavereinen vorbehalten. Deshalb ist der DFB-Pokal für uns ein Bonus, den wir aber gerne mitnehmen. Wir wollen es der SpVgg Greuther Fürth so schwer wie möglich machen, werden definitiv alles raushauen. Gleich danach ist der Fokus aber wieder voll auf die Liga gerichtet.

[ph]

Der FC 08 Homburg aus der Regionalliga Südwest schaltete im DFB-Pokal bereits den Bundesligisten SV Darmstadt 98 (3:0) aus. In der zweiten Runde stellt sich heute (ab 18 Uhr, live bei Sky) Zweitligist SpVgg Greuther Fürth beim einzig verbliebenen Klub aus der 4. Liga vor. Im Interview spricht FCH-Trainer Danny Schwarz (41) über das Pokalduell, Franck Ribery und eine Hommage.

DFB.de: Was ist Ihnen durch den Kopf gegangen, als dem FC 08 Homburg die SpVgg Greuther Fürth als Gegner für die zweite Runde zugelost wurde, Herr Schwarz?

Danny Schwarz: Ich war ein wenig hin- und hergerissen, ob wir gegen einen Topverein aus der Bundesliga oder doch lieber gegen einen Zweitligisten antreten wollten. Jetzt nehmen wir es so an, wie es ist. Am Ende des Tages sind wir glücklich, dass wir noch dabei sind, wollen die Partie gegen die Fürther vor allem genießen. Grundsätzlich ist im Fußball alles möglich, aber gegen den FC Bayern oder Borussia Dortmund wäre ein Weiterkommen sicherlich schwieriger bis unmöglich. Vielleicht haben sich unsere Chancen in dieser Hinsicht im Promillebereich ein wenig verbessert. ( lacht )

DFB.de: Hatten Sie im Vorfeld ein persönliches Wunschlos?

Schwarz: Eigentlich nicht. Aber eine Partie gegen meinen ehemaligen Klub VfB Stuttgart hätte mich schon sehr gefreut.

DFB.de: Kein Wunder, schließlich gewannen Sie als aktiver Profi mit dem VfB in der Saison 1996/1997 sogar den DFB-Pokal. Welche Erinnerungen haben Sie noch daran und was bedeutet Ihnen der Titel aus heutiger Sicht?

Schwarz: Der damalige VfB-Trainer Joachim "Jogi" Löw hatte mich im Finale gegen den FC Energie Cottbus in der Schlussphase eingewechselt. Für mich als junger Spieler war es eine großartige Erfahrung. Die Feierlichkeiten danach werde ich niemals vergessen. Das bleibt für immer.

"Ich habe so ziemlich alle Szenarien im DFB-Pokal miterlebt"

DFB.de:  Sie standen als Spieler insgesamt 22-mal im DFB-Pokal auf dem Platz. Welche Erinnerungen verbinden Sie vor allem mit diesem Wettbewerb?

Schwarz: Ich habe so ziemlich alle Szenarien im DFB-Pokal miterlebt. Mit dem TSV 1860 München hatte ich beispielweise beim ehemaligen Regionalligisten VfB Lübeck verloren. Auch mit der SpVgg Unterhaching bin ich in der ersten Runde rausgeflogen. Ich weiß, wie schwierig dieser Wettbewerb ist, wenn man gegen unterklassige Gegner antreten muss. 2007/2008 bin ich mit dem TSV 1860 München im Viertelfinale gegen den FC Bayern ganz unglücklich ausgeschieden. In der Nachspielzeit der Verlängerung hatte Franck Ribery im Derby einen Foulelfmeter zum 1:0-Endstand versenkt.

DFB.de: Worauf wird es für den FC 08 Homburg vor allem ankommen, um gegen das Fürther "Kleeblatt" zu bestehen?

Schwarz: Wir müssen kompakt, konsequent und eklig verteidigen - wie wir es in der ersten Runde gegen den SV Darmstadt 98 gemacht hatten. Wir benötigen einen perfekten Tag und unser Gegner darf maximal einen durchschnittlichen haben. Außerdem benötigen wir auch ein wenig Matchglück, damit die Partie eine Eigendynamik bekommt. Wir müssen unsere wenigen Chancen eiskalt nutzen.

DFB.de: In der Saison 1995/1996 erreichte der FCH das Viertelfinale, musste sich erst dort dem 1. FC Kaiserslautern in der Verlängerung 3:4 geschlagen geben. Kann sich diese Geschichte wiederholen?

Schwarz: Wenn ich etwas gelernt habe, dann ist es, dass im Fußball alles passieren und sich wiederholen kann. Wir hoffen auf die Unterstützung unserer Fans und einen herausragenden Pokalabend. Dann ist alles drin.

DFB.de: Ihre Mannschaft wird speziell für das DFB-Pokalspiel in einem Sondertrikot auflaufen. Auf dem Trikotärmel wird das Logo der Kondommarke "BILLY BOY" zu sehen sein. Hatten Sie damit gerechnet, dass die Aktion so viel Aufmerksamkeit erlangt?

Schwarz: Die Aktion ist doch eine schöne Hommage an die Vergangenheit, als dem FCH einst die Trikotwerbung für einen Kondomhersteller untersagt worden war. Deshalb hatten wir schon darauf gehofft, dass wir damit eine große Reichweite erreichen. Grundsätzlich hat sich in den zurückliegenden 35 Jahren in dieser Hinsicht zum Glück einiges verändert und man geht heutzutage viel entspannter mit diesem Thema um.

DFB.de: Wie finden Sie persönlich die Aktion?

Schwarz: Ich denke, es trifft den heutigen Zeitgeist. 1988 war ich noch zu jung, hatte es nicht hautnah mitbekommen. Klar ist, dass damals Trikotwerbung für einen Kondomhersteller ein Skandal war. Das zeigt doch, wie sehr sich die Welt verändert hat. Mit ein wenig Augenzwinkern ist es eine rundum gelungene Aktion, finde ich.

DFB.de: In der Liga hat sich Ihr Team nach einem etwas holprigen Saisonstart nach oben gearbeitet. Was kann man vom FC 08 Homburg in dieser Spielzeit noch erwarten?

Schwarz: Um ganz ehrlich zu sein: Das Weiterkommen im DFB-Pokal hatte uns sportlich zunächst gar nicht so gutgetan, weil wir in den folgenden vier Partien nur zwei Zähler einfahren konnten. Diesen Punkten laufen wir aktuell noch ein wenig hinterher. Momentan läuft es für uns aber ganz gut, wir konnten zumindest den Anschluss an die Spitzengruppe herstellen. Wir müssen wachsam bleiben und weiter konstant punkten. Dass unser Kapitän Felix Weber wegen eines Syndesmosebandrisses und unser Mittelfeldmotor Fanol Perdedaj mit einem Kreuzbandriss lange Zeit ausfallen werden, macht die Aufgabe nicht leichter.

DFB.de: Der FC 08 Homburg hat als klares Ziel den Aufstieg in die 3. Liga formuliert. Was wäre Ihnen wichtiger: Eine weitere Überraschung im DFB-Pokal oder im besten Fall der Gewinn der Meisterschaft in der Liga?

Schwarz: Die Regionalliga hat bei uns ganz klar Priorität. Wir können ein mögliches Weiterkommen im DFB-Pokal ohnehin nicht planen, das ist den Bundesligavereinen vorbehalten. Deshalb ist der DFB-Pokal für uns ein Bonus, den wir aber gerne mitnehmen. Wir wollen es der SpVgg Greuther Fürth so schwer wie möglich machen, werden definitiv alles raushauen. Gleich danach ist der Fokus aber wieder voll auf die Liga gerichtet.

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