Danner: "Jetzt können wir die Früchte ernten"

Der FC Bayern München ist die Mannschaft der Stunde im Frauenfußball. Im DFB-Pokal schaltete das Team von Trainer Günther Wörle den Titelverteidiger 1. FFC Frankfurt aus und auch in der Bundesliga sorgt die Mannschaft für Furore: die Bayern führen ungeschlagen die Tabelle an. Schon am Mittwoch steht die nächste Bewährungsprobe für das Team an. Zu einer vorgezogenen Bundesliga-Partie empfängt der FC Bayern München den Hamburger SV.

Acht Jahre nach dem Aufstieg in die Frauen-Bundesliga sind die Bayern endgültig im Kreis der Spitzenmannschaften angekommen. Im DFB.de-Exklusivinterview mit DFB.de-Redakteurin Annette Seitz erzählt Karin Danner, die Managerin der Münchnerinnen, vom langen Weg zum Erfolg, dem Stellenwert des Frauenfußballs im Verein Bayern München und den Erwartungen für den Rest der Saison.

Frage: Erleben wir gerade das Ende des Dornröschenschlafs des FC Bayern München?

Karin Danner: So kann man das nicht sagen. Wir sind ja vor acht Jahren in die Bundesliga aufgestiegen mit einer eigenen Philosophie und die haben wir über die Jahre verfolgt. Wir wissen ja: Wenn Bayern etwas will, dann kann man sicher auch etwas bewegen. Aber das war nicht unsere Philosophie und auch nicht der richtige Weg. Zusammenkaufen bringt nichts. Wir wollten es nicht mit Gewalt stemmen, sondern aus eigener Kraft mit Talenten eine Top-Mannschaft aufbauen. Das hat zwar ein bisschen länger gedauert, als wir es uns vorgestellt haben, aber ich denke, dass wir jetzt die Früchte ernten können.

Frage: Waren die Verpflichtungen des neuen Trainers Günther Wörle, seiner Tochter Tanja und von Nationalspielerin Melanie Behringer die noch fehlenden Mosaiksteine, um ganz nach vorne zu kommen?

Danner: Ivana Rudelic darf man auch nicht vergessen. Das ist auch eine, die wir noch behutsam aufbauen wollen. Aber es stimmt: Das ist anscheinend das, was noch gefehlt hat. Mit dem Trainerwechsel und den Neuverpflichtungen haben wir wirklich die fehlenden Mosaiksteinchen zugebaut und jetzt sind wir eine homogene, kompakte und selbstbewusste Mannschaft. Das spiegelt sich ja in den Ergebnissen wider.

Frage: Sehen Sie nun schon die Wachablösung im deutschen Frauenfußball?

Danner: Das ist noch zu früh. Nach wie vor ist für mich der 1. FFC Frankfurt eine Top-Mannschaft. Nichtsdestotrotz ist es aber so, dass es auch noch andere Teams gibt, die in den vergangenen Jahren gute Arbeit gemacht haben. Gerade im Nachwuchsbereich. Die drei Top-Teams, die jetzt dazu gestoßen sind - Potsdam, Duisburg und Bayern – haben eine sehr gute Talentförderung. Allein, wenn man die U 20-Nationalmannschaft betrachtet, wird das deutlich: Potsdam und wir stellen bei der U 20-WM in Chile das größte Kontingent, Duisburg stellt ebenfalls einige Spielerinnen ab. Bei der U 17-Nationalmannschaft ist es das gleiche. Und diese Talentförderung zahlt sich jetzt aus.



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Der FC Bayern München ist die Mannschaft der Stunde im Frauenfußball. Im DFB-Pokal schaltete das Team von Trainer Günther Wörle den Titelverteidiger 1. FFC Frankfurt aus und auch in der Bundesliga sorgt die Mannschaft für Furore: die Bayern führen ungeschlagen die Tabelle an. Schon am Mittwoch steht die nächste Bewährungsprobe für das Team an. Zu einer vorgezogenen Bundesliga-Partie empfängt der FC Bayern München den Hamburger SV.

Acht Jahre nach dem Aufstieg in die Frauen-Bundesliga sind die Bayern endgültig im Kreis der Spitzenmannschaften angekommen. Im DFB.de-Exklusivinterview mit DFB.de-Redakteurin Annette Seitz erzählt Karin Danner, die Managerin der Münchnerinnen, vom langen Weg zum Erfolg, dem Stellenwert des Frauenfußballs im Verein Bayern München und den Erwartungen für den Rest der Saison.

Frage: Erleben wir gerade das Ende des Dornröschenschlafs des FC Bayern München?

Karin Danner: So kann man das nicht sagen. Wir sind ja vor acht Jahren in die Bundesliga aufgestiegen mit einer eigenen Philosophie und die haben wir über die Jahre verfolgt. Wir wissen ja: Wenn Bayern etwas will, dann kann man sicher auch etwas bewegen. Aber das war nicht unsere Philosophie und auch nicht der richtige Weg. Zusammenkaufen bringt nichts. Wir wollten es nicht mit Gewalt stemmen, sondern aus eigener Kraft mit Talenten eine Top-Mannschaft aufbauen. Das hat zwar ein bisschen länger gedauert, als wir es uns vorgestellt haben, aber ich denke, dass wir jetzt die Früchte ernten können.

Frage: Waren die Verpflichtungen des neuen Trainers Günther Wörle, seiner Tochter Tanja und von Nationalspielerin Melanie Behringer die noch fehlenden Mosaiksteine, um ganz nach vorne zu kommen?

Danner: Ivana Rudelic darf man auch nicht vergessen. Das ist auch eine, die wir noch behutsam aufbauen wollen. Aber es stimmt: Das ist anscheinend das, was noch gefehlt hat. Mit dem Trainerwechsel und den Neuverpflichtungen haben wir wirklich die fehlenden Mosaiksteinchen zugebaut und jetzt sind wir eine homogene, kompakte und selbstbewusste Mannschaft. Das spiegelt sich ja in den Ergebnissen wider.

Frage: Sehen Sie nun schon die Wachablösung im deutschen Frauenfußball?

Danner: Das ist noch zu früh. Nach wie vor ist für mich der 1. FFC Frankfurt eine Top-Mannschaft. Nichtsdestotrotz ist es aber so, dass es auch noch andere Teams gibt, die in den vergangenen Jahren gute Arbeit gemacht haben. Gerade im Nachwuchsbereich. Die drei Top-Teams, die jetzt dazu gestoßen sind - Potsdam, Duisburg und Bayern – haben eine sehr gute Talentförderung. Allein, wenn man die U 20-Nationalmannschaft betrachtet, wird das deutlich: Potsdam und wir stellen bei der U 20-WM in Chile das größte Kontingent, Duisburg stellt ebenfalls einige Spielerinnen ab. Bei der U 17-Nationalmannschaft ist es das gleiche. Und diese Talentförderung zahlt sich jetzt aus.

Frage: Ist der Stellenwert des Frauenfußballs innerhalb des Vereins FC Bayern München angesichts der jüngsten Erfolge gestiegen?

Danner: Wir hatten vorher auch schon den Zuspruch von Vereinsseite. Aber man darf auch nicht vergessen: an erster Stelle stehen die Profis. Intern war es aber immer so, dass der Vorstand ständig informiert war, was bei uns läuft und auch nachgefragt hat. Das ist so aber nie an die Öffentlichkeit gelangt. Aber im Moment freuen sich alle für uns und der Erfolg wird auch intern anerkannt. Ich habe die vergangenen Tage viele Glückwünsche bekommen und jeder hat gesagt: Hey, vielleicht schaffen wir es jetzt ja doch mal gemeinsam ins DFB-Pokalfinale.

Frage: Ist das der große Traum, dass der FC Bayern München mit der Frauen- und Männermannschaft ins DFB-Pokalfinale einzieht?

Danner: Das ist schon seit Jahren unser Traum. Der ist aber immer wie eine Seifenblase geplatzt. Wir haben ja oft im Pokal unglücklich verloren. Aber jetzt ist es so, dass wir auf einem guten Weg sind, dass wir einen Top-Lauf haben und auch die Spiele gewinnen, die wir sonst vielleicht knapp verloren haben.

Frage: Gibt es auch noch Baustellen beim FC Bayern?

Danner: Im Moment sehe ich keine.

Frage: Wo führt dann der Weg des FC Bayern München noch hin?

Danner: Nach oben ist alles offen. Es kann natürlich auch mal ein paar Niederlagen geben, dann bist du halt wieder mal auf Platz zwei oder drei. Aber wenn wir die nächsten Spiele noch gut über die Bühne bringen, dann ist alles möglich. So lange aber die Welle der Begeisterung da ist, wollen wir das auch mitnehmen. Denn wir sind stark genug. Wir müssen nur an uns glauben und von Spiel zu Spiel schauen. So wollen wir uns jetzt auch auf die Partie am Mittwoch gegen den Hamburger SV vorbereiten. Das ist im Moment die schwerste Begegnung für uns.