Dank Wagner und Keßler: Wolfsburg im Finale

Die Fußballerinnen des deutschen Vizemeisters VfL Wolfsburg haben mit dem Einzug ins Finale der Champions League den größten Erfolg der Klubgeschichte perfekt gemacht und dürfen weiter vom Triple träumen. Der Bundesliga-Spitzenreiter setzte sich im Halbfinal-Rückspiel 2:1 (1:0) gegen den FC Arsenal durch, das Hinspiel hatte der VfL 2:0 gewonnen. Im Endspiel am 23. Mai in London wartet Titelverteidiger Olympique Lyon, der im französischen Duell bei FCF Juvisy Essonne 6:1 (2:0) gewann.

Damit können die bisher titellosen Wolfsburgerinnen innerhalb von elf Tagen ihre dreifache Glückseligkeit perfekt machen: Am letzten Liga-Spieltag winkt erstmals die Meisterschaft (12. Mai), im DFB-Pokalfinale gegen Turbine Potsdam (19. Mai) erstmals der Cupsieg. U 20-Weltmeisterin Selina Wagner (14.) und Nationalspielerin Nadine Keßler (61.) erzielten die Tore für den VfL, der seine Premierensaison im Europacup bestreitet. Die Schottin Kim Little traf für Arsenal (54.).

Bundestrainerin Neid gratuliert

"Ich gratuliere dem VfL Wolfsburg ganz herzlich zum Einzug ins Finale der Champions League. Das Team steht verdient im Endspiel, weil es vor allem auch im Rückspiel gegen Arsenal eine konzentrierte und geschlossene Leistung gezeigt haben. Ich hoffe, dass sie diese gute Leistung auch im Finale in London abrufen können. Wir würden uns alle sehr freuen, wenn wieder ein europäischer Vereinstitel von einem deutschen Team geholt wird", sagte Bundestrainerin Silvia Neid, die gemeinsam mit Ulrike Ballweg und Steffi Jones im Stadion weilte.

"Wir wollen nach London, um zu gewinnen", sagte Spielführerin Keßler nach dem Sieg mit Blick auf das Endspiel. Auch Wagner war überglücklich: "Das ist der Hammer. Derzeit passt bei uns alles. Ich bin stolz auf die Mannschaft." Trainer Ralf Kellermann wirkte im Vergleich zu seinen Schützlingen gefasst. "Wir haben wirklich eine Top-Leistung abgerufen. Die Leidenschaft und die Laufbereitschaft waren überragend", äußerte der Coach: "Nun müssen wir uns zunächst auf die Liga konzentrieren. Wir wollen Meister werden, das ist der wichtigste Titel."

Vor den 8173 Zuschauern in der Wolfsburger Arena, darunter auch Profis der Männermannschaft mit ihren Familien, gaben die Gastgeber zu Beginn den Ton an. Wagner vergab bereits in der neunten Minute die erste große Chance für das Team von Kellermann, der auf die gesperrte Nationalstürmerin Alexandra Popp verzichten musste. Fünf Minuten später vergab zunächst Conny Pohlers, bevor Wagner Sekunden später per Kopf erfolgreich war.

In der 19. Minute konnte Keßler, die als Folge eines Handbruchs mit Schiene auflief, die Möglichkeit zum zweiten Tor nicht nutzen. Die Engländerinnen, die im Achtelfinale den deutschen Meister aus Potsdam aus dem Wettbewerb geworfen hatten, offenbarten in dieser Phase große Probleme in der Abwehr.

In der Offensive war der englische Meister, der in den vergangenen zehn Jahren immer den Titel auf der Insel holte, aber stets gefährlich. Nicht umsonst hatte der Champions-League-Sieger von 2007, der zum sechsten Mal im Halbfinale stand, zuvor alle Auswärtsspiele gewonnen.

Ausgleich durch Little überraschend

Nach einer knappen halben Stunde verflachte die Partie. Dennoch hatte Martina Müller nach einer schönen Kombinationen den zweiten Wolfsburger Treffer auf dem Fuß (34.). Gegen Ende der ersten Hälfte nahm der VfL das Heft wieder in die Hand. Königsklassen-Rekordtorschützin Pohlers (38.) und Müller (44.) konnten die sich bietenden Chancen aber nicht verwerten.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs änderte sich nichts am Spielverlauf, Wagner traf in der 50. Minute die Latte. Nur eine Minute später schob Anna Blässe den Ball aus spitzem Winkel am leeren Tor vorbei. Der Ausgleich durch Little fiel völlig überraschend. Danach begannen die Nerven der Wolfsburgerinnen ein wenig zu flattern. Das war auch Keßler anzumerken, die erst im Nachschuss einen Handelfmeter zur erneuten Führung nutzen konnte.

Nach knapp 70 Minuten drängten die Engländerinnen auf den Ausgleich. In dieser Phase (73.) kassierte Nationalspielerin Viola Odebrecht eine Gelbe Karte. Die Mittelfeldspielerin ist damit für das Finale gesperrt.

Das sagen die DFB.de-User:

"Sehr schade für Viola Odebrecht - aber sie weiß sicher und angesichts eigener Überzeugung und Einschätzung ihres fehlerlosen Einsatzes, wie sie ihre Kameradinnen trotzdem und nun erst recht am besten unterstützen kann." (Dietmar Krauss-Varban)

"Super-Event in Wolfburg und ein Familienfest. Guter Gedanke von der Vereinsführung, alle kostenlos in die Volkswagen-Arena zu lassen. Vielleicht bekommt der Verein ja durch solche schönen Frauenfußballspiele bald noch mehr Zuschauer zu den Bundesliegaspielen des VfL Wolfsburg. Bleibt nur noch, viel Glück zu wünschen und macht weiter so!!! Aber Achtung: Olympique Lyon ist nicht irgendeine Mannschaft." (Friedhelm Binder, Oststeinbek) [sid/ko]


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Die Fußballerinnen des deutschen Vizemeisters VfL Wolfsburg haben mit dem Einzug ins Finale der Champions League den größten Erfolg der Klubgeschichte perfekt gemacht und dürfen weiter vom Triple träumen. Der Bundesliga-Spitzenreiter setzte sich im Halbfinal-Rückspiel 2:1 (1:0) gegen den FC Arsenal durch, das Hinspiel hatte der VfL 2:0 gewonnen. Im Endspiel am 23. Mai in London wartet Titelverteidiger Olympique Lyon, der im französischen Duell bei FCF Juvisy Essonne 6:1 (2:0) gewann.

Damit können die bisher titellosen Wolfsburgerinnen innerhalb von elf Tagen ihre dreifache Glückseligkeit perfekt machen: Am letzten Liga-Spieltag winkt erstmals die Meisterschaft (12. Mai), im DFB-Pokalfinale gegen Turbine Potsdam (19. Mai) erstmals der Cupsieg. U 20-Weltmeisterin Selina Wagner (14.) und Nationalspielerin Nadine Keßler (61.) erzielten die Tore für den VfL, der seine Premierensaison im Europacup bestreitet. Die Schottin Kim Little traf für Arsenal (54.).

Bundestrainerin Neid gratuliert

"Ich gratuliere dem VfL Wolfsburg ganz herzlich zum Einzug ins Finale der Champions League. Das Team steht verdient im Endspiel, weil es vor allem auch im Rückspiel gegen Arsenal eine konzentrierte und geschlossene Leistung gezeigt haben. Ich hoffe, dass sie diese gute Leistung auch im Finale in London abrufen können. Wir würden uns alle sehr freuen, wenn wieder ein europäischer Vereinstitel von einem deutschen Team geholt wird", sagte Bundestrainerin Silvia Neid, die gemeinsam mit Ulrike Ballweg und Steffi Jones im Stadion weilte.

"Wir wollen nach London, um zu gewinnen", sagte Spielführerin Keßler nach dem Sieg mit Blick auf das Endspiel. Auch Wagner war überglücklich: "Das ist der Hammer. Derzeit passt bei uns alles. Ich bin stolz auf die Mannschaft." Trainer Ralf Kellermann wirkte im Vergleich zu seinen Schützlingen gefasst. "Wir haben wirklich eine Top-Leistung abgerufen. Die Leidenschaft und die Laufbereitschaft waren überragend", äußerte der Coach: "Nun müssen wir uns zunächst auf die Liga konzentrieren. Wir wollen Meister werden, das ist der wichtigste Titel."

Vor den 8173 Zuschauern in der Wolfsburger Arena, darunter auch Profis der Männermannschaft mit ihren Familien, gaben die Gastgeber zu Beginn den Ton an. Wagner vergab bereits in der neunten Minute die erste große Chance für das Team von Kellermann, der auf die gesperrte Nationalstürmerin Alexandra Popp verzichten musste. Fünf Minuten später vergab zunächst Conny Pohlers, bevor Wagner Sekunden später per Kopf erfolgreich war.

In der 19. Minute konnte Keßler, die als Folge eines Handbruchs mit Schiene auflief, die Möglichkeit zum zweiten Tor nicht nutzen. Die Engländerinnen, die im Achtelfinale den deutschen Meister aus Potsdam aus dem Wettbewerb geworfen hatten, offenbarten in dieser Phase große Probleme in der Abwehr.

In der Offensive war der englische Meister, der in den vergangenen zehn Jahren immer den Titel auf der Insel holte, aber stets gefährlich. Nicht umsonst hatte der Champions-League-Sieger von 2007, der zum sechsten Mal im Halbfinale stand, zuvor alle Auswärtsspiele gewonnen.

Ausgleich durch Little überraschend

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Nach einer knappen halben Stunde verflachte die Partie. Dennoch hatte Martina Müller nach einer schönen Kombinationen den zweiten Wolfsburger Treffer auf dem Fuß (34.). Gegen Ende der ersten Hälfte nahm der VfL das Heft wieder in die Hand. Königsklassen-Rekordtorschützin Pohlers (38.) und Müller (44.) konnten die sich bietenden Chancen aber nicht verwerten.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs änderte sich nichts am Spielverlauf, Wagner traf in der 50. Minute die Latte. Nur eine Minute später schob Anna Blässe den Ball aus spitzem Winkel am leeren Tor vorbei. Der Ausgleich durch Little fiel völlig überraschend. Danach begannen die Nerven der Wolfsburgerinnen ein wenig zu flattern. Das war auch Keßler anzumerken, die erst im Nachschuss einen Handelfmeter zur erneuten Führung nutzen konnte.

Nach knapp 70 Minuten drängten die Engländerinnen auf den Ausgleich. In dieser Phase (73.) kassierte Nationalspielerin Viola Odebrecht eine Gelbe Karte. Die Mittelfeldspielerin ist damit für das Finale gesperrt.

Das sagen die DFB.de-User:

"Sehr schade für Viola Odebrecht - aber sie weiß sicher und angesichts eigener Überzeugung und Einschätzung ihres fehlerlosen Einsatzes, wie sie ihre Kameradinnen trotzdem und nun erst recht am besten unterstützen kann." (Dietmar Krauss-Varban)

"Super-Event in Wolfburg und ein Familienfest. Guter Gedanke von der Vereinsführung, alle kostenlos in die Volkswagen-Arena zu lassen. Vielleicht bekommt der Verein ja durch solche schönen Frauenfußballspiele bald noch mehr Zuschauer zu den Bundesliegaspielen des VfL Wolfsburg. Bleibt nur noch, viel Glück zu wünschen und macht weiter so!!! Aber Achtung: Olympique Lyon ist nicht irgendeine Mannschaft." (Friedhelm Binder, Oststeinbek)