Dänemark-Auswanderer bleibt dem DFB-Team treu

Begeisterte Dänen

Am Ruf der deutschen Nationalmannschaft habe sich jedoch seit der Heim-WM 2006 viel geändert. "Die Menschen in Dänemark waren begeistert, was wir für tolle Gastgeber waren", erklärt Nick. "Dazu der neue, attraktive und offensive Spielstil. Die neue Fußballgeneration um Lahm, Podolski und Schweinsteiger war plötzlich angesagt bei den Dänen."

Voll im Trend bei den Nordeuropäern sind auch die englische Premier League und die Spitzenteams aus Spanien. "Der FC Barcelona und der FC Liverpool sind wahrscheinlich die beliebtesten Vereine", sagt Nick. Wenn der FC Kopenhagen mal Top-Teams in der Champions League zu Gast hat, "sind das Festtage in der Stadt". Ansonsten fliege die heimische Superligean aber unter dem Radar. Und bei der dänische Nationalmannschaft sehe es nicht besser aus: "Das Team befindet sich seit Jahren in der Krise. Das Interesse ist erheblich abgeebbt."

DFB-Team und Bundesliga fest im Blick

Das kann man von Nick und seiner Beachtung für die deutsche Nationalmannschaft nicht sagen. Seit über zehn Jahren ist das Mitglied im Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola regelmäßig bei Länderspielen vor Ort. Egal, ob bei Heim-, Auswärtsspielen oder Turnieren.

Auch die Bundesliga hat er fest im Blick. "Mit Leib und Seele" unterstützt der Selbstständige den FC St. Pauli. Seit 1991 besitzen Nick und Anne Dauerkarten beim Kiezklub. Mehr als zwei bis vier Spiele in der Saison sind von Kopenhagen aus aber nicht drin. Die Saisontickets abzugeben, kommt jedoch nicht in Frage: "Wir geben die Karten häufig an Freunde weiter."

Live-Bilder bekommt Nick auch in Kopenhagen zu sehen. "Für 3,50 Euro im Monat kann man die Bundesliga in Dänemark im TV verfolgen", erklärt er. Nicht ganz so günstig, aber dafür live vor Ort wird der Auswanderer das Jubiläumsspiel zwischen Deutschland und Dänemark besuchen. Wenn es nach ihm geht, diesmal mit besserem Ausgang für das deutsche Team: "Ich glaube an einen knappen Sieg für uns."

[jh]


Seit 13 Jahren lebt Nick D. in Kopenhagen. Die Liebe hat ihn dazu bewogen, seine Heimat Hamburg zu verlassen. Geblieben ist sein Fußballherz: Das hat er seit jeher an die Hansestadt und an Deutschland verloren. Anlässlich des Jubiläumsspiels zur Neuauflage des EM-Endspiels von 1992 hat uns Nick verraten, wie es sich als Deutschland-Fan in der skandinavischen Metropole lebt und wie sich das Ansehen der deutschen Nationalmannschaft verbessert hat.

Jeden Morgen schwingt sich Nick auf sein rotes Transportfahrrad und radelt durch Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen. Immer mit dabei sind seine beiden Jungs: Rasmus (8) und Oscar (5). Während in Deutschland der Zündschlüssel im Auto gedreht wird, tritt in Kopenhagen bereits jemand in die Pedale. Platz für die Kinder bietet auch das Fahrrad. "Autos sind hier so teuer, da ist das eine gängige Alternative", erzählt Nick, der seine beiden Söhne regelmäßig auf dem Dreirad in die Schule und den Kindergarten bringt.

Fahrradstadt Kopenhagen

Vor den Bars in der Stadt stehen riesige Fahrradtrauben. Auf den Radwegen fahren junge Erwachsene zum Ausgehen. Und das gerne auch in chicer Abendgarderobe. Der Helm auf dem Kopf stört nicht. "Das ist typisch Kopenhagen", sagt Nick. Dem 47-Jährigen gefällt es in seiner neuen Heimat. Auch wenn ihm die Entscheidung, Deutschland zu verlassen, sehr schwer fiel. "Hamburg gibt man nicht einfach für irgendwas auf", sagt er.

Seit 1990 ist er mit seiner Frau Anne zusammen. Lange führte Nick eine Fernbeziehung mit der 43-jährigen Dänin, ehe sich das Paar vor 13 Jahren entschloss, gemeinsam in Kopenhagen zu leben. Manchmal vermisst Nick die deutsche Vielfalt. Das mache sich schon beim Gang in den Supermarkt bemerkbar. "Hier gibt es viel weniger Auswahl. Insgesamt ist Deutschland viel internationaler als Dänemark", sagt er.

Geschichtsträchtiger EM-Titel 92

1992 wurde das junge Glück beim EM-Finale zwischen Deutschland und Dänemark auf die Probe gestellt. "Zum Glück haben wir das Spiel nicht zusammen gesehen", erzählt Nick, der die Begegnung beim Campen in Finnland verfolgte. Erst auf der Rückreise über Dänemark treffen die beiden wieder aufeinander. Mit breitem Grinsen und Dänemark-Fahne in der Hand stand Anne in der Tür, um ihren Freund zu begrüßen. "Das Finale war schon drei Tage vorbei und das ganze Land war immer noch komplett euphorisiert", erzählt Nick.

Er ist sich sicher, dass man es als Deutscher nur unterschätzen kann, was der EM-Titel in Dänemark für eine Bedeutung hat. Jeder Däne wisse genau was er an diesem Tag gemacht hat: "Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs ist der Gewinn der Europameisterschaft 1992 der größte Tag in Dänemarks Geschichte."

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Begeisterte Dänen

Am Ruf der deutschen Nationalmannschaft habe sich jedoch seit der Heim-WM 2006 viel geändert. "Die Menschen in Dänemark waren begeistert, was wir für tolle Gastgeber waren", erklärt Nick. "Dazu der neue, attraktive und offensive Spielstil. Die neue Fußballgeneration um Lahm, Podolski und Schweinsteiger war plötzlich angesagt bei den Dänen."

Voll im Trend bei den Nordeuropäern sind auch die englische Premier League und die Spitzenteams aus Spanien. "Der FC Barcelona und der FC Liverpool sind wahrscheinlich die beliebtesten Vereine", sagt Nick. Wenn der FC Kopenhagen mal Top-Teams in der Champions League zu Gast hat, "sind das Festtage in der Stadt". Ansonsten fliege die heimische Superligean aber unter dem Radar. Und bei der dänische Nationalmannschaft sehe es nicht besser aus: "Das Team befindet sich seit Jahren in der Krise. Das Interesse ist erheblich abgeebbt."

DFB-Team und Bundesliga fest im Blick

Das kann man von Nick und seiner Beachtung für die deutsche Nationalmannschaft nicht sagen. Seit über zehn Jahren ist das Mitglied im Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola regelmäßig bei Länderspielen vor Ort. Egal, ob bei Heim-, Auswärtsspielen oder Turnieren.

Auch die Bundesliga hat er fest im Blick. "Mit Leib und Seele" unterstützt der Selbstständige den FC St. Pauli. Seit 1991 besitzen Nick und Anne Dauerkarten beim Kiezklub. Mehr als zwei bis vier Spiele in der Saison sind von Kopenhagen aus aber nicht drin. Die Saisontickets abzugeben, kommt jedoch nicht in Frage: "Wir geben die Karten häufig an Freunde weiter."

Live-Bilder bekommt Nick auch in Kopenhagen zu sehen. "Für 3,50 Euro im Monat kann man die Bundesliga in Dänemark im TV verfolgen", erklärt er. Nicht ganz so günstig, aber dafür live vor Ort wird der Auswanderer das Jubiläumsspiel zwischen Deutschland und Dänemark besuchen. Wenn es nach ihm geht, diesmal mit besserem Ausgang für das deutsche Team: "Ich glaube an einen knappen Sieg für uns."