Cordoba? Stefan Würcher wird narrisch

Cordoba, Cordoba und wieder Cordoba. Immerzu bekommt es Stefan Würcher aufs Brot geschmiert. Nicht nur Kult-Radiokommentator Edi Finger wird narrisch, sondern auch Stefan. Nur aus einem anderen Grund. Denn der 39-Jährige kann es nicht mehr hören. Als Hans Krankl das 3:2 für Österreich erzielt, ist Stefan noch nicht mal geboren. Trotzdem holt ihn die geschichtsträchtige Schmach von Cordoba immer wieder ein.

Stefan ist Österreicher. Er ist in Villach geboren, in Kärnten groß geworden und lebt inzwischen seit vielen Jahren in Wien. Was in seinem Heimatland als Wunder gefeiert wird, ist für ihn nicht mehr als eine Randnotiz. Denn er hält es mit der deutschen Nationalmannschaft. "Beim Fußball habe ich überhaupt keinen Bezug zu Österreich", erklärt Stefan, dessen Großeltern aus Deutschland kommen.

Fußweg zum 7:1

Manche seiner Landsleute zeigen Verständnis, andere weniger. "Die Stimmen der Kritiker sind mir egal", sagt er. "Ich bin stolz darauf, dass ich zu Deutschland halte." Konsequenterweise verfolgt er das Testspiel gegen Österreich in Klagenfurt (ab 18 Uhr, live im Fan-Club-Radio) auch im deutschen Auswärtsblock. Die gut 300 Kilometer Richtung Wörthersee sind für Stefan schließlich quasi ein Heimspiel.

Wesentlich weiter war die Anreise zur Fußball-WM 2014 in Brasilien bei der das Fan-Club-Mitglied mit seiner brasilianischen Frau bis auf zwei Gruppenspiele alle deutschen Begegnungen live im Stadion mitverfolgen durfte. Das Halbfinale in Belo Horozonte war für das Paar besonders emotional. Vom Haus der Schwiegereltern konnten sie gemeinsam ins Stadion laufen. Der Rest ist Fußballgeschichte.

WM-Sommer in Russland

Auf dem Rückweg zu den Schwiegereltern hatte Stefan ein etwas mulmiges Gefühl. Doch die Sorge war unberechtigt. Die gesamte brasilianische Familie empfing ihn in Deutschland-Trikots. "Die Reaktionen im ganzen Land waren toll", fügt Stefan hinzu. Beim Titelgewinn nur fünf Tage später kullerten dann die Freudentränen. Stefan saß nur rund 20 Meter entfernt als Philipp Lahm den Pokal in den Nachthimmel von Rio reckte.

"Da lag man sich mit wildfremden Leuten in den Armen. Das war Gänsehaut. Diesen Moment werde ich nie vergessen", versichert Stefan. Und weil die Erinnerung so schön ist, sollen in diesem Sommer einige weitere Anekdoten dazukommen. Dafür geht es schon bald von Wien nach Moskau. Gemeinsam mit seiner Frau wird er sich alle drei Gruppenspiele der DFB-Auswahl live im Stadion anschauen. Und eins ist sicher: Eine zweite Schmach gegen Österreich wird nicht dabei sein.

[jh]

Cordoba, Cordoba und wieder Cordoba. Immerzu bekommt es Stefan Würcher aufs Brot geschmiert. Nicht nur Kult-Radiokommentator Edi Finger wird narrisch, sondern auch Stefan. Nur aus einem anderen Grund. Denn der 39-Jährige kann es nicht mehr hören. Als Hans Krankl das 3:2 für Österreich erzielt, ist Stefan noch nicht mal geboren. Trotzdem holt ihn die geschichtsträchtige Schmach von Cordoba immer wieder ein.

Stefan ist Österreicher. Er ist in Villach geboren, in Kärnten groß geworden und lebt inzwischen seit vielen Jahren in Wien. Was in seinem Heimatland als Wunder gefeiert wird, ist für ihn nicht mehr als eine Randnotiz. Denn er hält es mit der deutschen Nationalmannschaft. "Beim Fußball habe ich überhaupt keinen Bezug zu Österreich", erklärt Stefan, dessen Großeltern aus Deutschland kommen.

Fußweg zum 7:1

Manche seiner Landsleute zeigen Verständnis, andere weniger. "Die Stimmen der Kritiker sind mir egal", sagt er. "Ich bin stolz darauf, dass ich zu Deutschland halte." Konsequenterweise verfolgt er das Testspiel gegen Österreich in Klagenfurt (ab 18 Uhr, live im Fan-Club-Radio) auch im deutschen Auswärtsblock. Die gut 300 Kilometer Richtung Wörthersee sind für Stefan schließlich quasi ein Heimspiel.

Wesentlich weiter war die Anreise zur Fußball-WM 2014 in Brasilien bei der das Fan-Club-Mitglied mit seiner brasilianischen Frau bis auf zwei Gruppenspiele alle deutschen Begegnungen live im Stadion mitverfolgen durfte. Das Halbfinale in Belo Horozonte war für das Paar besonders emotional. Vom Haus der Schwiegereltern konnten sie gemeinsam ins Stadion laufen. Der Rest ist Fußballgeschichte.

WM-Sommer in Russland

Auf dem Rückweg zu den Schwiegereltern hatte Stefan ein etwas mulmiges Gefühl. Doch die Sorge war unberechtigt. Die gesamte brasilianische Familie empfing ihn in Deutschland-Trikots. "Die Reaktionen im ganzen Land waren toll", fügt Stefan hinzu. Beim Titelgewinn nur fünf Tage später kullerten dann die Freudentränen. Stefan saß nur rund 20 Meter entfernt als Philipp Lahm den Pokal in den Nachthimmel von Rio reckte.

"Da lag man sich mit wildfremden Leuten in den Armen. Das war Gänsehaut. Diesen Moment werde ich nie vergessen", versichert Stefan. Und weil die Erinnerung so schön ist, sollen in diesem Sommer einige weitere Anekdoten dazukommen. Dafür geht es schon bald von Wien nach Moskau. Gemeinsam mit seiner Frau wird er sich alle drei Gruppenspiele der DFB-Auswahl live im Stadion anschauen. Und eins ist sicher: Eine zweite Schmach gegen Österreich wird nicht dabei sein.

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