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"Coachin' U" mit Di Salvo: Erkenntnisse aus der WM in Katar
In Deutschland wird der Ruf nach Positionsspezialisten immer lauter. Aber wie können wir diese entwickeln? Was müssen Positionsspezialisten eigentlich beherrschen? Und welche Positionen benötigen wir in Zukunft wieder vermehrt? Diesen Themen widmen sich die U-Trainer schon seit mehr als drei Jahren und haben daher die positionsspezifischen Programme entwickelt. Was dahinter steckt, erläutern sie in den kommenden Folgen von "Coachin‘ U" - ein monatlicher Blog, von Trainern für Fans. Heute mit Antonio Di Salvio, Cheftrainer U 21-Nationalmannschaft.
Allgemeine Erkenntnisse aus der WM in Katar:
Zusammen mit meinen U-Trainer-Kollegen waren wir im Dezember ab den Achtelfinalspielen bis zum Finale bei der WM in Katar. Neben mannschafts- und gruppentaktischen Aspekten stand der Einzelspieler im Zentrum unserer Aufmerksamkeit. Dabei beobachteten wir jede einzelne Positionsgruppe, um herauszufinden, welche Fähigkeiten ein Top-Spieler aktuell haben muss und welche Erkenntnisse wir zusammen mit unseren LZ in unsere Ausbildung integrieren müssen. Denn das Ziel ist es, unsere Jugendspieler *innen so auszubilden, dass sie sich auf allerhöchstem Niveau mit den besten Spielern der Welt messen und letztendlich auch durchsetzen können. Unter anderem ging es um folgende Schwerpunkte:
- Welche Top-Basics besitzen Ausnahmespieler?
- Welche Rolle haben einzelne Spieler im Sinne des Teamerfolgs?
- Welche „Waffen“ und herausragende Stärken haben die Topspieler?
Erkenntnisse für Stürmer aus der WM in Katar:
Bei der WM in Katar habe ich mich primär auf die Fähigkeiten, Verhaltensweisen und die Rollen der Stürmer konzentriert. Bestätigt wurden wir dadurch, dass unsere bisher erarbeiteten Schwerpunkte weiterhin von großer Bedeutung sind. 94 Prozent der Tore wurden im Strafraum und ca. 78 Prozent in der Golden Zone erzielt.
Die Topstürmer sind unter Zeit- und Gegnerdruck in der Lage, mit herausragenden Basics und Präzision im Abschluss Tore zu erzielen. Interessanterweise ist mit Argentinien eine Nation ohne einen klassischen Mittelstürmer Weltmeister geworden. Mit Messi und Alvarez, beide 1,70 m groß, standen Stürmer auf dem Platz, die herausragende technische Fähigkeiten besitzen. Sie konnten auch gegen körperlich stärkere Gegenspieler den Ball behaupten und sich entscheidend durchsetzen.
Bezogen auf die Rollen und Aufgaben war es interessant zu beobachten, dass sich einzelne Spieler in den Dienst der Mannschaft bzw. des Superstars gestellt haben, um die gesteckten Ziele zu erreichen. So hat bspw. Ousmane Dembélé viele Defensivaufgaben erledigt, damit Kylian Mbappé genügend Kraft für seine Offensivaktionen hatte.
Wie können wir diese Erkenntnisse in unserer Situation nutzen?
Wir werden den Stürmer nicht neu erfinden. In Zusammenarbeit mit Vereinen und Verbänden, sowie gezieltem Training der erforderlichen Stürmerfähigkeiten, muss es unsere Aufgabe sein, die Spieler so vorzubereiten, dass sie sich zukünftig auf allerhöchstem Niveau behaupten können. Dabei helfen uns die positionsspezifischen Programme und das Arbeiten an den Basics. Den Spielern sollte bewusst sein, dass es nicht ohne intrinsische Motivation geht. Sie müssen fleißig trainieren, sich entwickeln wollen und Extra-Schichten einlegen, um sich stetig zu verbessern.
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Autor: dfb
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