Cloppenburgerin Islacker: "Wir schaffen es noch"

Als Mandy Islacker am Sonntagnachmittag um 16.30 Uhr auf dem Weg nach Hause war, kehrte langsam die Zuversicht zurück. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht gut aussieht für die Stürmerin und den BV Cloppenburg im Abstiegskampf der Frauen-Bundesliga. Der Patient hängt am Tropf, Intensivstation. Wenn der Aufsteiger am letzten Spieltag am kommenden Sonntag noch die Rettung schaffen will, braucht er einen Sieg beim SC Freiburg. Gleichzeitig darf der MSV Duisburg sein Heimspiel gegen den VfL Sindelfingen nicht gewinnen (beides ab 14 Uhr).

"Ich bin davon überzeugt, dass wir es noch schaffen", sagt Islacker beinahe trotzig gegenüber DFB.de. "Wir haben es leider nicht mehr selbst in der Hand. Aber im Fußball sind schon die verrücktesten Dinge passiert. Wir haben es verdient. Wir werden alles versuchen, was in unserer Macht steht." Die Ausgangslage jedoch ist äußerst ungünstig. Ein Sieg beim längst geretteten SC Freiburg scheint machbar. Aber dass Sindelfingen nicht gegen den MSV Duisburg verliert? Das ist zumindest zweifelhaft, wenn man den bisherigen Saisonverlauf als Grundlage nimmt.

Elf Saisontore für den BVC

Sindelfingen hat bislang in 21 Begegnung zwei Punkte geholt – ein Unentschieden gegen Bayern München, ein Unentschieden gegen den FF USV Jena. Sindelfingen hat ein Torverhältnis von 4:116. Sindelfingen steht seit Monaten als Absteiger fest. Aber: Sindelfingen hat nichts mehr zu verlieren. "Ich hoffe einfach, dass die noch einmal alles geben werden", sagt Islacker: "Ich gehe davon aus, dass die sich vernünftig verabschieden wollen. Aber zunächst geht es für uns nur darum, unsere Hausaufgaben zu erledigen. Danach werden wir sehen, was die Konkurrenz gemacht hat."

Dass Cloppenburg überhaupt noch die Chance auf den Klassenverbleib hat, ist auch Islackers Verdienst. Wie in den vergangenen Jahren fast immer, ist die 25-Jährige auch in dieser Saison wieder ihrer ersten Aufgabe als Angreiferin eindrucksvoll nachgekommen: Elf Treffer hat sie für Cloppenburg bislang erzielt – damit ist sie mit Abstand die beste Stürmerin im Kader des BVC. "Das ist eine ordentliche Quote, mit der ich zufrieden bin", betont Islacker: "Aber ich hätte noch deutlich erfolgreicher sein können. Ich habe noch zu viele gute Möglichkeiten vergeben. Das ärgert mich."

Zum Beispiel am vergangenen Wochenende beim 0:2 gegen den alten und neuen Champions-League-Sieger VfL Wolfsburg war es auch so. Cloppenburg und Islacker hatten mehrfach die Gelegenheit zur Führung. Aber dann schlug der Meisterschaftsfavorit zweimal eiskalt zu und nahm die Punkte mit in die VW-Stadt. Der Unterschied war offensichtlich: Effizienz schlägt Aufwand.

"Es wäre schade, wenn es schon wieder vorbei wäre"

"Auch dieses Spiel macht uns Mut für den letzten Spieltag", sagt Islacker: "Wir haben wieder gut gespielt. Leider haben wir uns dafür nicht belohnt. Aber man merkt ganz deutlich, dass wir voll in der Bundesliga angekommen sind. Es wäre schade, wenn es jetzt schon wieder vorbei wäre. Das wollen wir verhindern."



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Als Mandy Islacker am Sonntagnachmittag um 16.30 Uhr auf dem Weg nach Hause war, kehrte langsam die Zuversicht zurück. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht gut aussieht für die Stürmerin und den BV Cloppenburg im Abstiegskampf der Frauen-Bundesliga. Der Patient hängt am Tropf, Intensivstation. Wenn der Aufsteiger am letzten Spieltag am kommenden Sonntag noch die Rettung schaffen will, braucht er einen Sieg beim SC Freiburg. Gleichzeitig darf der MSV Duisburg sein Heimspiel gegen den VfL Sindelfingen nicht gewinnen (beides ab 14 Uhr).

"Ich bin davon überzeugt, dass wir es noch schaffen", sagt Islacker beinahe trotzig gegenüber DFB.de. "Wir haben es leider nicht mehr selbst in der Hand. Aber im Fußball sind schon die verrücktesten Dinge passiert. Wir haben es verdient. Wir werden alles versuchen, was in unserer Macht steht." Die Ausgangslage jedoch ist äußerst ungünstig. Ein Sieg beim längst geretteten SC Freiburg scheint machbar. Aber dass Sindelfingen nicht gegen den MSV Duisburg verliert? Das ist zumindest zweifelhaft, wenn man den bisherigen Saisonverlauf als Grundlage nimmt.

Elf Saisontore für den BVC

Sindelfingen hat bislang in 21 Begegnung zwei Punkte geholt – ein Unentschieden gegen Bayern München, ein Unentschieden gegen den FF USV Jena. Sindelfingen hat ein Torverhältnis von 4:116. Sindelfingen steht seit Monaten als Absteiger fest. Aber: Sindelfingen hat nichts mehr zu verlieren. "Ich hoffe einfach, dass die noch einmal alles geben werden", sagt Islacker: "Ich gehe davon aus, dass die sich vernünftig verabschieden wollen. Aber zunächst geht es für uns nur darum, unsere Hausaufgaben zu erledigen. Danach werden wir sehen, was die Konkurrenz gemacht hat."

Dass Cloppenburg überhaupt noch die Chance auf den Klassenverbleib hat, ist auch Islackers Verdienst. Wie in den vergangenen Jahren fast immer, ist die 25-Jährige auch in dieser Saison wieder ihrer ersten Aufgabe als Angreiferin eindrucksvoll nachgekommen: Elf Treffer hat sie für Cloppenburg bislang erzielt – damit ist sie mit Abstand die beste Stürmerin im Kader des BVC. "Das ist eine ordentliche Quote, mit der ich zufrieden bin", betont Islacker: "Aber ich hätte noch deutlich erfolgreicher sein können. Ich habe noch zu viele gute Möglichkeiten vergeben. Das ärgert mich."

Zum Beispiel am vergangenen Wochenende beim 0:2 gegen den alten und neuen Champions-League-Sieger VfL Wolfsburg war es auch so. Cloppenburg und Islacker hatten mehrfach die Gelegenheit zur Führung. Aber dann schlug der Meisterschaftsfavorit zweimal eiskalt zu und nahm die Punkte mit in die VW-Stadt. Der Unterschied war offensichtlich: Effizienz schlägt Aufwand.

"Es wäre schade, wenn es schon wieder vorbei wäre"

"Auch dieses Spiel macht uns Mut für den letzten Spieltag", sagt Islacker: "Wir haben wieder gut gespielt. Leider haben wir uns dafür nicht belohnt. Aber man merkt ganz deutlich, dass wir voll in der Bundesliga angekommen sind. Es wäre schade, wenn es jetzt schon wieder vorbei wäre. Das wollen wir verhindern."

Islacker geht voran, sie sagt ihre Meinung. Auf dem Platz, neben dem Platz. Das hat sie schon immer gemacht. In Cloppenburg ist sie in dieser Hinsicht noch mehr gefordert, dort ist sie eine der Führungsspielerinnen. Aber genau das erwartet auch Trainerin Tanja Schulte von ihr: "Sie war ein absoluter Glücksgriff für uns, als wir sie vor der Saison aus Duisburg holen konnten. Mandy füllt ihre Rolle hervorragend aus. Sie ist ein sehr wichtiges Mosaiksteinchen in unserem Kader."

Irgendwie ist es schon fast kurios, dass entweder Cloppenburg oder Duisburg den bitteren Gang in die Zweitklassigkeit antreten muss – ihr aktueller Verein gegen ihren alten Verein. Vor ihrem Engagement in Norddeutschland war Islacker drei Jahre im Ruhrgebiet aktiv. "Ich habe noch einige Freundinnen in Duisburg, zum Beispiel Jennifer Oster. Mit ihr werde ich in dieser Woche sicher die eine oder andere SMS austauschen", so Islacker.

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"Wenn wir drin bleiben, dann bleibe ich hier"

Islacker denkt gerne an ihre Zeit in Duisburg zurück. In 57 Begegnungen hat sie 32 Treffer erzielt - eine beachtliche Quote. "Insgesamt bin ich zufrieden. Ich denke, dass ich überall meine Leistung gebracht habe", sagt Islacker. Auch vorher beim FC Bayern München, auch vorher bei der SGS Essen-Schönebeck, auch vorher bei ihrem ersten Stopp in Duisburg - überall hat sie in mindestens jedem zweiten Spiel getroffen.

Und wo geht nun die Reise hin? In die Zweitklassigkeit für sie wohl eher nicht. Für Cloppenburg womöglich schon. Oder doch nicht? "Wenn wir drin bleiben, dann bleibe ich auf jeden Fall hier", sagt Islacker. "Ich fühle mich wohl." Aber eine Entscheidung darüber fällt erst nach dem großen Showdown. Nun gilt die gesamte Konzentration dem Klassenverbleib, der Rettung. Die Cloppenburgerinnen wollen bleiben. Dafür müssen sie weg: weg vom Tropf, weg von der Intensivstation.