Cleber Pontes: DFB-Team statt Seleção

Brasilien ist das Land des Fußballs. Wohl nirgends auf der Welt nimmt der Sport eine solch bedeutende Rolle ein wie im größten Staat Südamerikas. Die Identifikation mit der Nationalmannschaft ist riesig. Nach dem Halbfinal-Aus gegen Deutschland bei der Heim-WM 2014 brach für eine ganze Nation kurzzeitig die Welt zusammen. Nur nicht für eine Ausnahme aus dem Nordosten des Lands. Nicht für Cleber Pontes. Denn der Brasilianer aus dem Bundesstaat Ceará ist glühender Anhänger des DFB-Teams und seit kurzer Zeit Mitglied im Fan Club Nationalmannschaft.

"Hier waren alle davon überzeugt, dass Brasilien die bessere Mannschaft ist und ins Finale einzieht", erinnert sich Cleber. "Ich hatte wirklich Angst vor dem Spiel." Bei seinen Großeltern aus São João do Jaguaribe - einem 8000-Seelen-Dorf, 200 Kilometer südlich von Fortaleza – verfolgte er gemeinsam mit der restlichen Familie das Spiel. Alle waren für Brasilien. Nur Cleber hielt in seinem Deutschland-Trikot die schwarz-rot-goldene Fahne hoch.

"Halten mich für verrückt"

"Besonders mein Opa war spätestens nach dem dritten Tor sehr irritiert", schildert er. Die Enttäuschung war seinem Großvater anzusehen. Doch letztlich konnte er sich ein wenig mit seinem Enkel mitfreuen. "Wenn ich glücklich bin, ist er auch glücklich", erklärt Cleber. Und der damals 21-Jährige war überglücklich: "Das Tor meines Lieblingsspielers Miro Klose war das i-Tüpfelchen." Es war Kloses 16. WM-Treffer, womit er sich zum alleinigen WM-Rekordtorschützen krönte.

"Die meisten meiner Freunde halten mich für verrückt", so Cleber. "Ich bin Brasilianer. Ich liebe mein Land und meine Kultur. Aber ich bewundere Deutschland." Bei den drei Gruppenspielen während der WM war Cleber jeweils live im Stadion. Sein erstes Länderspiel in Salvador bleibt "unvergesslich". Nach dem Spiel feierte er mit deutschen Fans am Flughafen und traf auf Fan Club-Mitglied Sebastian Pietsch, mit dem er seither eine enge Freundschaft pflegt.

Faszination Deutschland

Seit seiner Kindheit ist er fasziniert von Deutschland. Er liest Bücher von deutschen Schriftstellern und informiert sich über die Geschichte des Landes. Zunächst bringt er sich die Sprache selbst bei. Dann folgt die WM 2006, die seinen Enthusiasmus komplett entfacht. Später fliegt er nach Deutschland, belegt Sprachkurse und nimmt sich eine Sprachlehrerin.

Aus Brasilien verfolgt er die Nationalmannschaft und den deutschen Fußball via Pay-per-View. "Wenn ich dem DFB-Team zuschaue, schlägt mein Herz schneller", erklärt er. Die Vorfreude auf die WM in Russland ist bereits groß: "Ich bin mir sicher, dass die deutsche Mannschaft ihren Titel verteidigen kann."

[jh]

Brasilien ist das Land des Fußballs. Wohl nirgends auf der Welt nimmt der Sport eine solch bedeutende Rolle ein wie im größten Staat Südamerikas. Die Identifikation mit der Nationalmannschaft ist riesig. Nach dem Halbfinal-Aus gegen Deutschland bei der Heim-WM 2014 brach für eine ganze Nation kurzzeitig die Welt zusammen. Nur nicht für eine Ausnahme aus dem Nordosten des Lands. Nicht für Cleber Pontes. Denn der Brasilianer aus dem Bundesstaat Ceará ist glühender Anhänger des DFB-Teams und seit kurzer Zeit Mitglied im Fan Club Nationalmannschaft.

"Hier waren alle davon überzeugt, dass Brasilien die bessere Mannschaft ist und ins Finale einzieht", erinnert sich Cleber. "Ich hatte wirklich Angst vor dem Spiel." Bei seinen Großeltern aus São João do Jaguaribe - einem 8000-Seelen-Dorf, 200 Kilometer südlich von Fortaleza – verfolgte er gemeinsam mit der restlichen Familie das Spiel. Alle waren für Brasilien. Nur Cleber hielt in seinem Deutschland-Trikot die schwarz-rot-goldene Fahne hoch.

"Halten mich für verrückt"

"Besonders mein Opa war spätestens nach dem dritten Tor sehr irritiert", schildert er. Die Enttäuschung war seinem Großvater anzusehen. Doch letztlich konnte er sich ein wenig mit seinem Enkel mitfreuen. "Wenn ich glücklich bin, ist er auch glücklich", erklärt Cleber. Und der damals 21-Jährige war überglücklich: "Das Tor meines Lieblingsspielers Miro Klose war das i-Tüpfelchen." Es war Kloses 16. WM-Treffer, womit er sich zum alleinigen WM-Rekordtorschützen krönte.

"Die meisten meiner Freunde halten mich für verrückt", so Cleber. "Ich bin Brasilianer. Ich liebe mein Land und meine Kultur. Aber ich bewundere Deutschland." Bei den drei Gruppenspielen während der WM war Cleber jeweils live im Stadion. Sein erstes Länderspiel in Salvador bleibt "unvergesslich". Nach dem Spiel feierte er mit deutschen Fans am Flughafen und traf auf Fan Club-Mitglied Sebastian Pietsch, mit dem er seither eine enge Freundschaft pflegt.

Faszination Deutschland

Seit seiner Kindheit ist er fasziniert von Deutschland. Er liest Bücher von deutschen Schriftstellern und informiert sich über die Geschichte des Landes. Zunächst bringt er sich die Sprache selbst bei. Dann folgt die WM 2006, die seinen Enthusiasmus komplett entfacht. Später fliegt er nach Deutschland, belegt Sprachkurse und nimmt sich eine Sprachlehrerin.

Aus Brasilien verfolgt er die Nationalmannschaft und den deutschen Fußball via Pay-per-View. "Wenn ich dem DFB-Team zuschaue, schlägt mein Herz schneller", erklärt er. Die Vorfreude auf die WM in Russland ist bereits groß: "Ich bin mir sicher, dass die deutsche Mannschaft ihren Titel verteidigen kann."