Neidhart: "Mannschaft hat ein Riesenherz"

Von 1987 bis 1998 spielte der SV Meppen elf Jahre ununterbrochen in der 2. Bundesliga. Nach vielen Jahren in der 4. und 5. Liga gelang im vergangenen Sommer der erstmalige Aufstieg in die 3. Liga. Aktuell ist der SVM mit 35 Punkten aus 24 Partien Tabellenneunter und muss sich um den Klassenverbleib voraussichtlich keine großen Sorgen mehr machen. Eng verbunden ist der sportliche Erfolg mit Trainer Christian Neidhart. Der 49-Jährige ist in Meppen bereits seit 2013 im Amt. Noch für wenige Wochen muss Neidhart eine Doppelbelastung meistern. Parallel zum Trainings- und Spielbetrieb absolviert er an der Hennes-Weisweiler-Akademie in Hennef die Ausbildung zum Fußballlehrer, bei der gerade die Prüfungsphase begonnen hat.

Im aktuellen DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Christian Neidhart mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über den bisherigen Saisonverlauf, seine "Schulzeit" an der Sportschule Hennef und einen Spruch von Ex-Nationaltorhüter Toni Schumacher.

DFB.de: Wie ungelegen kam Ihnen die Absage des Heimspiels gegen den Aufstiegsaspiranten SC Paderborn am vergangenen Wochenende, Herr Neidhart?

Christian Neidhart: Wir hätten schon gerne gespielt. Allerdings war der Platz knallhart gefroren. Unter diesen Umständen wäre ein reguläres Fußballspiel nicht möglich und die Gesundheit der Spieler gefährdet gewesen.

DFB.de: Wie haben Sie das spielfreie Wochenende genutzt?

Neidhart: Wir haben Samstag eine Trainingseinheit eingeschoben, danach habe ich mir die Partie zwischen der U 23 des SV Werder Bremen und dem 1. FC Magdeburg angeschaut. Sonntag hatte die Mannschaft frei. Ich selbst war in Lotte und habe das Duell mit dem VfL Osnabrück beobachtet.

DFB.de: Nach 24 Partien stehen für den SV Meppen als Neuling 35 Punkte zu Buche. Der Vorsprung auf die Abstiegszone beträgt bei einem Spiel weniger 13 Punkte. Haben Sie schon den Haken hinter den Klassenverbleib gemacht.

Neidhart: Nein, überhaupt nicht! Dafür ist es zu früh. Wir benötigen noch zwei Siege, um über die Marke von 40 Zählern zu kommen. Das sollte dann reichen. Die Mannschaften von unten müssten noch sehr viele Partien gewinnen, um ebenfalls in diesen Punktebereich zu kommen. Ich gehe davon aus, dass wir bald den Haken setzen können, wenn wir so konstant weiterspielen wie bisher.



Von 1987 bis 1998 spielte der SV Meppen elf Jahre ununterbrochen in der 2. Bundesliga. Nach vielen Jahren in der 4. und 5. Liga gelang im vergangenen Sommer der erstmalige Aufstieg in die 3. Liga. Aktuell ist der SVM mit 35 Punkten aus 24 Partien Tabellenneunter und muss sich um den Klassenverbleib voraussichtlich keine großen Sorgen mehr machen. Eng verbunden ist der sportliche Erfolg mit Trainer Christian Neidhart. Der 49-Jährige ist in Meppen bereits seit 2013 im Amt. Noch für wenige Wochen muss Neidhart eine Doppelbelastung meistern. Parallel zum Trainings- und Spielbetrieb absolviert er an der Hennes-Weisweiler-Akademie in Hennef die Ausbildung zum Fußballlehrer, bei der gerade die Prüfungsphase begonnen hat.

Im aktuellen DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Christian Neidhart mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über den bisherigen Saisonverlauf, seine "Schulzeit" an der Sportschule Hennef und einen Spruch von Ex-Nationaltorhüter Toni Schumacher.

DFB.de: Wie ungelegen kam Ihnen die Absage des Heimspiels gegen den Aufstiegsaspiranten SC Paderborn am vergangenen Wochenende, Herr Neidhart?

Christian Neidhart: Wir hätten schon gerne gespielt. Allerdings war der Platz knallhart gefroren. Unter diesen Umständen wäre ein reguläres Fußballspiel nicht möglich und die Gesundheit der Spieler gefährdet gewesen.

DFB.de: Wie haben Sie das spielfreie Wochenende genutzt?

Neidhart: Wir haben Samstag eine Trainingseinheit eingeschoben, danach habe ich mir die Partie zwischen der U 23 des SV Werder Bremen und dem 1. FC Magdeburg angeschaut. Sonntag hatte die Mannschaft frei. Ich selbst war in Lotte und habe das Duell mit dem VfL Osnabrück beobachtet.

DFB.de: Nach 24 Partien stehen für den SV Meppen als Neuling 35 Punkte zu Buche. Der Vorsprung auf die Abstiegszone beträgt bei einem Spiel weniger 13 Punkte. Haben Sie schon den Haken hinter den Klassenverbleib gemacht.

Neidhart: Nein, überhaupt nicht! Dafür ist es zu früh. Wir benötigen noch zwei Siege, um über die Marke von 40 Zählern zu kommen. Das sollte dann reichen. Die Mannschaften von unten müssten noch sehr viele Partien gewinnen, um ebenfalls in diesen Punktebereich zu kommen. Ich gehe davon aus, dass wir bald den Haken setzen können, wenn wir so konstant weiterspielen wie bisher.

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DFB.de: Obwohl noch einige Punkte fehlen, können Sie mit ziemlicher Sicherheit für eine weitere Saison in der 3. Liga planen. Wie groß ist dieser Vorteil?

Neidhart: Unsere Planungen laufen noch immer zweigleisig. Wir sind schon recht weit. Die meisten Spieler aus unserem Kader werden uns auch in der nächsten Saison erhalten bleiben. Wir wollen uns aber noch punktuell verstärken. Der frühzeitige Klassenverbleib würde uns dabei durchaus in die Karten spielen.

DFB.de: Sie befinden sich in der ersten Drittligasaison. Wie soll die mittelfristige Entwicklung des SV Meppen verlaufen?

Neidhart: Wir wollen nicht jedes Jahr sagen müssen, dass es einzig und allein um den Klassenverbleib geht. Dafür müssen wir vor allem im wirtschaftlichen Bereich die Voraussetzungen schaffen. Momentan haben wir sicher einen der kleinsten Etats der Liga. Wir arbeiten an allen Fronten, um das zu ändern. Das würde uns in die Lage versetzen, den Kader und das Trainerteam zu vergrößern sowie die Qualität zu erhöhen.

DFB.de: Woran müssen Sie mit der Mannschaft kurzfristig arbeiten?

Neidhart: Insgesamt agieren wir für einen Neuling schon sehr stabil. Wir waren schnell in der Liga angekommen und haben gezeigt, dass wir mithalten können. Es ist uns gelungen, viele Bonusspiele zu gewinnen. Mit dem 2:1 beim FC Hansa Rostock, dem 2:0 gegen den Karlsruher SC oder dem 1:0 beim SV Wehen Wiesbaden hätten sicherlich nicht viele Experten gerechnet. Unsere Mannschaft verfügt über einen großen Willen und eine hervorragende Mentalität. Nach einer Führung ist es für den Gegner enorm schwer, uns zu bezwingen. Bei der Spieleröffnung können wir noch mutiger und ruhiger agieren. Phasenweise arbeiten wir zu häufig mit langen Bällen.

DFB.de: Für Sie hat bei der Ausbildung zum Fußballlehrer der Endspurt begonnen. Wie ist der genaue Stand?

Neidhart: Wir befinden uns in der abschließenden Prüfungsphase. Bis zum 12. März stehen die Klausuren sowie die mündlichen und praktischen Prüfungen auf dem Programm. Besonders stressig wird es in der englischen Woche Anfang März. Montags schreibe ich eine Klausur, Dienstag spielen wir in Osnabrück und Mittwoch folgt eine weitere Klausur.

DFB.de: Wie fällt Ihr bisheriges Fazit aus?

Neidhart: Wenn wir nicht aufgestiegen wären, hätte ich den Lehrgang wahrscheinlich nie gemacht. So bin ich extrem froh darüber, noch reingerutscht zu sein. Es ist ein Privileg, diese Ausbildung absolvieren zu dürfen. Der Aufbau des Lehrgangs durch Frank Wormuth und sein Team ist überragend. Von A bis Z wird alles abgedeckt. Jeder pickt sich unter dem Strich das heraus, was für seine Arbeit relevant und interessant ist. Die Zusammenarbeit mit den anderen Teilnehmern ist vorbildlich. Wir helfen uns gegenseitig. Genauso soll es sein.

DFB.de: Lassen Sie sich für die Mannschaft nach bestandener Prüfung etwas einfallen, weil sie eine bisher sorgenfreie Saison spielt?

Neidhart: Da muss sich keiner Sorgen machen. (lacht) Ich werde mir für Mannschaft und Trainerteam schon etwas einfallen lassen. Dass wir uns bisher wenig Sorgen machen mussten, liegt vor allem daran, dass wir nie in eine Negativserie gekommen sind. Nach Niederlagen haben wir in der Regel sofort wieder gepunktet. Nur zu Saisonbeginn haben wir zweimal in Folge nicht gewonnen.

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DFB.de: Sind Sie dennoch froh, wenn Sie sich ab Mitte März nur noch auf Ihr Team konzentrieren können?

Neidhart: Absolut! Der Lehrgang ist nun einmal mit hohem Aufwand verbunden. Die Fahrten nach Hennef und das Lernen nehmen viel Zeit in Anspruch. Ich freue mich, im Sommer einmal wieder einen etwas längeren Urlaub machen zu können. Dabei reden wir von maximal zehn Tagen. (lacht)

DFB.de: Welchen Anteil haben die Fans am positiven Abschneiden?

Neidhart: Wenn man sieht, dass im Schnitt rund 8000 Fans zu unseren Heimspielen kommen und uns zum Beispiel 4000 nach Lotte begleitet haben, ist das überragend. Man merkt einfach, dass unsere Anhänger richtig Bock auf die 3. Liga haben. So etwas überträgt sich selbstverständlich auf den Platz.

DFB.de: Nächster Gegner ist der VfR Aalen. Wie schätzen Sie die Mannschaft von Trainer Peter Vollmann ein?

Neidhart: Ich habe eine hohe Meinung vom VfR, der über große Qualität im Kader verfügt. Beim 1:1 im Hinspiel hat uns Aalen in der ersten Halbzeit deutlich die Grenzen aufgezeigt. Erst in der zweiten Halbzeit konnten wir dagegenhalten. Wir bekommen es mit einer spielstarken Mannschaft zu tun, die gerade zu Hause viele Punkte holt.

DFB.de: Ihr Sohn Nico spielt bei den Sportfreunden Lotte. Das Vater-Sohn-Duell fiel im November verletzungsbedingt aus. Klappt es im zweiten Anlauf Mitte April?

Neidhart: Es könnte klappen. Nico arbeitet nach seinem Kahnbeinbruch an seinem Comeback. Ein wenig Geduld benötigt er aber noch. Wir standen uns noch nie in einem Punktspiel gegenüber. Es würde sicher interessant werden.

DFB.de: Sie kennen sicher den Spruch von Ex-Torhüter Toni Schumacher über den SV Meppen, der Anfang der 80er Jahre im Trikot des damals abstiegsgefährdeten Bundesligisten FC Schalke 04 gesagt hat: "Ich spiele doch nicht in Meppen." Wie würden Sie ihm den SVM aus aktueller Sicht schmackhaft machen?

Neidhart: Erst einmal ist Meppen eine schnuckelige Stadt. Unser Verein hat viel Tradition, die Mannschaft ein Riesenherz. Der Zusammenhalt ist hervorragend. Zu unseren Heimspielen kommen durchschnittlich 8000 Zuschauer. Davon träumen sogar einige Zweitligisten.