Christian Hausmann über Bayer bei Bayern: "Alles ist möglich"

Besondere Begegnungen, besondere Zeitzeugen. Auf DFB.de erinnern sich prägende Figuren der Bundesliga an ganz spezielle Duelle, passend zu dem jeweils aktuellen Spieltag. Heute: Christian Hausmann.

Der 1. November 1986 war nicht nur für Christian Hausmann ein besonderer Tag. Auch für Bayer 04 Leverkusen - schließlich gewinnt man nicht allzu oft 3:0 beim FC Bayern. Für die Münchner war es die einzige Niederlage der Saison. Hausmann hatte daran entscheidenden Anteil - mit einer überragenden Leistungen und dem wichtigen 2:0. Im historischen Interview auf DFB.de erinnert sich frühere Mittelfeldspieler an jenes denkwürdige Duell. Der inzwischen 51-Jährige schaut aber auch noch vorne. Schließlich steht die Begegnung am Samstag (ab 18.30 Uhr, live bei Sky) wieder auf dem Programm.

DFB.de: Herr Hausmann, haben Sie gerade Zeit, um ein wenig in die Vergangenheit einzutauchen?

Christian Hausmann: Natürlich, worum geht es denn?

DFB.de: Um den 1. November 1986.

Hausmann: Das ist aber wirklich lange her. Spontan kann ich mit diesem Datum nichts verbinden. Was war da?

DFB.de: Sie haben mit Bayer 04 Leverkusen 3:0 beim FC Bayern gewonnen. Es war die einzige Saisonniederlage der Münchner.

Hausmann: Oh ja, darüber können wir gerne sprechen. Das war ein absoluter Sahnetag für uns alle. Wir hatten keine schlechte Mannschaft. Rüdiger Vollborn stand im Tor, dazu hatten wir Spieler wie Herbert Waas, Bum Kun-Cha, Wolfgang Rolff oder Falko Götz auf dem Platz - um nur einige zu nennen. Aber bei Bayern haben zum Beispiel Lothar Matthäus, Andreas Brehme und Klaus Augenthaler gespielt. Das war schon absolute Weltklasse.



Besondere Begegnungen, besondere Zeitzeugen. Auf DFB.de erinnern sich prägende Figuren der Bundesliga an ganz spezielle Duelle, passend zu dem jeweils aktuellen Spieltag. Heute: Christian Hausmann.

Der 1. November 1986 war nicht nur für Christian Hausmann ein besonderer Tag. Auch für Bayer 04 Leverkusen - schließlich gewinnt man nicht allzu oft 3:0 beim FC Bayern. Für die Münchner war es die einzige Niederlage der Saison. Hausmann hatte daran entscheidenden Anteil - mit einer überragenden Leistungen und dem wichtigen 2:0. Im historischen Interview auf DFB.de erinnert sich frühere Mittelfeldspieler an jenes denkwürdige Duell. Der inzwischen 51-Jährige schaut aber auch noch vorne. Schließlich steht die Begegnung am Samstag (ab 18.30 Uhr, live bei Sky) wieder auf dem Programm.

DFB.de: Herr Hausmann, haben Sie gerade Zeit, um ein wenig in die Vergangenheit einzutauchen?

Christian Hausmann: Natürlich, worum geht es denn?

DFB.de: Um den 1. November 1986.

Hausmann: Das ist aber wirklich lange her. Spontan kann ich mit diesem Datum nichts verbinden. Was war da?

DFB.de: Sie haben mit Bayer 04 Leverkusen 3:0 beim FC Bayern gewonnen. Es war die einzige Saisonniederlage der Münchner.

Hausmann: Oh ja, darüber können wir gerne sprechen. Das war ein absoluter Sahnetag für uns alle. Wir hatten keine schlechte Mannschaft. Rüdiger Vollborn stand im Tor, dazu hatten wir Spieler wie Herbert Waas, Bum Kun-Cha, Wolfgang Rolff oder Falko Götz auf dem Platz - um nur einige zu nennen. Aber bei Bayern haben zum Beispiel Lothar Matthäus, Andreas Brehme und Klaus Augenthaler gespielt. Das war schon absolute Weltklasse.

DFB.de: An diesem Tag waren Sie auch Weltklasse.

Hausmann: Das sagen Sie, aber soweit möchte ich dann doch nicht gehen. Sicherlich habe ich an diesem Tag eine der besten Leistungen meiner Karriere abgerufen. Aber man sollte das nicht überbewerten.

DFB.de: Selbst der damalige Bayern-Trainer Udo Lattek und Uli Hoeneß haben Sie extrem gelobt.

Hausmann: Das war aus den Emotionen heraus. Natürlich macht einen das stolz. Aber noch mal: Wir konnten dieses Spiel nur gewinnen, weil wir als Team hervorragend funktioniert haben an jenem Nachmittag.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie an das Duell?

Hausmann: Wir haben uns schon vorher gut gefühlt. Natürlich waren wir damals krasser Außenseiter. Aber dann sind wir relativ früh durch Falko Götz mit 1:0 in Führung gegangen. Das hat uns natürlich in die Karten gespielt, weil wir aus einer sicheren Defensive auf Konter setzen wollten. Bayern hat wütend angegriffen und ist immer wieder zu Chancen gekommen. Aber Rüdiger Vollborn hatte einen überragenden Tag.

DFB.de: Und dann erzielen Sie zehn Minuten vor Schluss das 2:0. Ein Traumtor, sagen viele…

Hausmann: Das war natürlich extrem wichtig, weil es eine Art Vorentscheidung war. Ich habe den Ball von Herbert Waas ungefähr 14 Meter vor dem Tor aufgelegt bekommen. Ehrlich gesagt habe ich den Ball nicht mal richtig getroffen. Aber er ist natürlich wunderbar in den Winkel geflogen.

DFB.de: Schauen Sie sich das Tor manchmal noch an?

Hausmann: Natürlich nicht jeden Tag. Aber wenn wir mit ein paar ehemaligen Kollegen von damals zusammensitzen, dann schon. Ich habe eine DVD mit dem Spiel zu Hause. Rüdiger Vollborn hat sich darum gekümmert. Dafür bin ich sehr dankbar.

DFB.de: Wie eng ist der Austausch noch mit der Mannschaft von früher?

Hausmann: Wir versuchen, uns regelmäßig jedes halbe Jahr zu treffen. Das klappt mal besser, mal schlechter. Zuletzt haben wir uns gesehen, als wir das 25-jährige Jubiläum des UEFA-Cup-Sieges von 1988 gefeiert haben. Es waren bis auf zwei oder drei Spieler alle da.

DFB.de: Sie mussten ihre Karriere 1991 nach einem unglücklichen Zusammenprall von heute auf morgen beenden. Wie sind Sie damit umgegangen?

Hausmann: Es war natürlich ein Schock. Ich stand damals wieder bei Hertha BSC unter Vertrag. Wir haben gegen den SV Meppen gespielt, und ich hatte das 1:0 gemacht. Kurz vor der Pause bin ich dann mit einem gegnerischen Spieler extrem unglücklich zusammengeprallt. Ich musste direkt ins Krankenhaus, mir mussten Milz und Niere entfernt werden. Eine Woche lag ich auf der Intensivstation. Das war schon ein Schlag, als es plötzlich vorbei war.

DFB.de: Werden Sie dadurch heute noch beeinträchtigt?

Hausmann: Nein, überhaupt nicht, zum Glück. Mich hat diese Sache damals ganz sicher geprägt. Es war natürlich ein Schock. Heute weiß ich, dass es andere Menschen viel, viel schlimmer erwischt hat als mich. Man muss die Dinge immer realistisch einordnen. Und außerdem bin ich dem Fußball ja noch als Trainer verbunden.

DFB.de: Beim Kreisligisten TG Hilgen aus der Nähe von Leverkusen. Ist das ein Hobby für Sie?

Hausmann: Ein wenig schon. Ganz ohne Fußball geht es nicht. Es macht mir Spaß, mit diesen jungen Kerlen zu arbeiten. Aber es ist auch eine Menge Arbeit. Wir trainieren zwei- bis dreimal die Woche. Dazu kommen sonntags die Spiele. Da geht schon viel Zeit drauf. Ich hatte mich zwischendurch mal für zwei Jahre etwas zurückgezogen. Aber dann habe ich schnell gemerkt, dass mir etwas fehlt.

DFB.de: Sie wohnen also wieder in Leverkusen. Wie eng ist noch Ihr Draht zu Bayer 04?

Hausmann: Ich habe dort viele Freunde. Außerdem versuche ich schon, zwei oder drei Spiele pro Saison im Stadion zu verfolgen.

DFB.de: Am Samstag muss Leverkusen wieder mal zum FC Bayern. Was, glauben Sie, ist dort möglich?

Hausmann: Wir haben ja schon darüber gesprochen. Bei uns damals hat man gesehen: Es ist immer alles möglich. Sicherlich ist Bayer 04 Außenseiter. Aber warum soll nicht eine Überraschung passieren? Es ist wichtig, dass die Leverkusener die Münchner vom eigenen Strafraum weghalten. Das ist einfacher gesagt als getan. Aber wenn das gelingt, ist etwas möglich. Für ein Tor ist die Mannschaft von Trainer Roger Schmidt immer zu haben.

DFB.de: Was ist möglich in dieser Saison für Bayer 04?

Hausmann: Die Qualität ist groß im Kader. Es ist wichtig, dass sie jetzt den Anschluss an die Spitzengruppe nicht verlieren. Denn die Konkurrenten dahinter schlafen ja nicht - da rutscht man schnell ins Mittelfeld der Tabelle ab. Und das entspricht nun wirklich nicht dem Potenzial dieser Mannschaft. Das wäre eine Katastrophe.