Chemnitz-Coach Köhler: "Ich sehe uns nicht als Titelfavorit"

Für den hoch gehandelten Chemnitzer FC lief der Saisonstart in der 3. Liga nicht optimal. Auf ein 0:0 gegen die SG Sonnenhof Großaspach folgte ein 1:1 beim Halleschen FC. Die bisherige Bilanz von CFC-Cheftrainer Sven Köhler ist dennoch beeindruckend. Der 50 Jahre alte Fußball-Lehrer, der in Halle auf seinen langjährigen Verein traf (2007 bis 2015), holte in seinen ersten 13 Spielen mit den Chemnitzern im Schnitt über zwei Punkte pro Partie. Nach seinem Amtsantritt im März führte Köhler die Himmelblauen von Platz 17 auf Rang sechs und formte ein Team, das in den Augen seiner 19 Trainerkollegen in dieser Saison ein Favorit auf die Meisterschaft ist.

Im aktuellen DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Sven Köhler mit dem Journalisten Christian Knoth über das Wiedersehen mit seinem Ex-Verein in Halle, das Saisonziel des CFC, die Fertigstellung des neuen Chemnitzer Stadions und das Duell vom 3. Spieltag heute (ab 19 Uhr, im Livestream auf MDR.de) gegen Zweitligaabsteiger FSV Frankfurt.

DFB.de: Ihre Mannschaft ist mit zwei Remis in die neue Spielzeit gestartet. Wie bewerten Sie den Saisonauftakt, Herr Köhler?

Sven Köhler: Unsere ersten beiden Spiele haben einmal mehr bestätigt, wie ausgeglichen die 3. Liga ist. Sicherlich hatten wir uns etwas mehr als zwei Punkte erhofft. Allerdings gingen beide Unentschieden vollkommen in Ordnung. Beim 0:0 gegen Großaspach haben wir gut begonnen, später aber die Zielstrebigkeit vermissen lassen, so dass sich die SG Sonnenhof den Zähler durchaus verdient hat. In Halle war es genau umgekehrt: Nach einem schlechten Start kamen wir immer besser in die Partie und konnten noch das 1:1 erzielen. Es war für uns mehr ein Punktgewinn als ein Punktverlust.

DFB.de: In der Partie beim Halleschen FC war wieder einmal auf Drittliga-Rekordtorschütze Anton Fink Verlass. Mit einem sehenswerten Treffer aus der Distanz markierte er das 1:1. Ist er Ihr Schlüsselspieler?

Köhler: Fakt ist, dass Anton uns mit einer hervorragenden Einzelleistung das Remis gerettet hat. Er ist eine wichtige Stütze und kaum aus der Mannschaft wegzudenken. Allerdings haben wir auch noch andere Spieler, die ebenfalls dazu in der Lage sind, eine besondere Rolle einzunehmen. Antons Sturmpartner Daniel Frahn ist zum Beispiel jemand, der ebenfalls Verantwortung übernimmt.

DFB.de: Beim HFC waren Sie mehr als acht Jahre tätig. Auch wenn es nicht Ihre erste Rückkehr nach Halle als CFC-Trainer war: Ist es trotzdem immer wieder ein besonderes Spiel, wenn man gegen den Verein antritt, für den man so lange gearbeitet hatte?

Köhler: Auf jeden Fall. Es ist ja auch erst rund fünf Monate her, dass ich den Job in Chemnitz angenommen habe. Und dennoch war es schon mein zweites Spiel in Halle als CFC-Trainer, das ist schon ungewöhnlich. Es arbeiten immer noch dieselben Leute dort, die man jahrelang kennen und schätzen gelernt hat. Daher ist es schon eine andere Situation als bei anderen Auswärtsspielen.

DFB.de: Können Sie sich auch vorstellen, ähnlich lange für den CFC zu arbeiten?

Köhler: Darüber mache ich mir aktuell keine Gedanken. Allerdings ist es grundsätzlich angenehm, wenn man die Möglichkeit bekommt, so viele Jahre für einen Verein tätig zu sein. Vor allem in der heutigen Zeit ist das alles andere als alltäglich. Es ist schon beinahe überdimensional.



Für den hoch gehandelten Chemnitzer FC lief der Saisonstart in der 3. Liga nicht optimal. Auf ein 0:0 gegen die SG Sonnenhof Großaspach folgte ein 1:1 beim Halleschen FC. Die bisherige Bilanz von CFC-Cheftrainer Sven Köhler ist dennoch beeindruckend. Der 50 Jahre alte Fußball-Lehrer, der in Halle auf seinen langjährigen Verein traf (2007 bis 2015), holte in seinen ersten 13 Spielen mit den Chemnitzern im Schnitt über zwei Punkte pro Partie. Nach seinem Amtsantritt im März führte Köhler die Himmelblauen von Platz 17 auf Rang sechs und formte ein Team, das in den Augen seiner 19 Trainerkollegen in dieser Saison ein Favorit auf die Meisterschaft ist.

Im aktuellen DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Sven Köhler mit dem Journalisten Christian Knoth über das Wiedersehen mit seinem Ex-Verein in Halle, das Saisonziel des CFC, die Fertigstellung des neuen Chemnitzer Stadions und das Duell vom 3. Spieltag heute (ab 19 Uhr, im Livestream auf MDR.de) gegen Zweitligaabsteiger FSV Frankfurt.

DFB.de: Ihre Mannschaft ist mit zwei Remis in die neue Spielzeit gestartet. Wie bewerten Sie den Saisonauftakt, Herr Köhler?

Sven Köhler: Unsere ersten beiden Spiele haben einmal mehr bestätigt, wie ausgeglichen die 3. Liga ist. Sicherlich hatten wir uns etwas mehr als zwei Punkte erhofft. Allerdings gingen beide Unentschieden vollkommen in Ordnung. Beim 0:0 gegen Großaspach haben wir gut begonnen, später aber die Zielstrebigkeit vermissen lassen, so dass sich die SG Sonnenhof den Zähler durchaus verdient hat. In Halle war es genau umgekehrt: Nach einem schlechten Start kamen wir immer besser in die Partie und konnten noch das 1:1 erzielen. Es war für uns mehr ein Punktgewinn als ein Punktverlust.

DFB.de: In der Partie beim Halleschen FC war wieder einmal auf Drittliga-Rekordtorschütze Anton Fink Verlass. Mit einem sehenswerten Treffer aus der Distanz markierte er das 1:1. Ist er Ihr Schlüsselspieler?

Köhler: Fakt ist, dass Anton uns mit einer hervorragenden Einzelleistung das Remis gerettet hat. Er ist eine wichtige Stütze und kaum aus der Mannschaft wegzudenken. Allerdings haben wir auch noch andere Spieler, die ebenfalls dazu in der Lage sind, eine besondere Rolle einzunehmen. Antons Sturmpartner Daniel Frahn ist zum Beispiel jemand, der ebenfalls Verantwortung übernimmt.

DFB.de: Beim HFC waren Sie mehr als acht Jahre tätig. Auch wenn es nicht Ihre erste Rückkehr nach Halle als CFC-Trainer war: Ist es trotzdem immer wieder ein besonderes Spiel, wenn man gegen den Verein antritt, für den man so lange gearbeitet hatte?

Köhler: Auf jeden Fall. Es ist ja auch erst rund fünf Monate her, dass ich den Job in Chemnitz angenommen habe. Und dennoch war es schon mein zweites Spiel in Halle als CFC-Trainer, das ist schon ungewöhnlich. Es arbeiten immer noch dieselben Leute dort, die man jahrelang kennen und schätzen gelernt hat. Daher ist es schon eine andere Situation als bei anderen Auswärtsspielen.

DFB.de: Können Sie sich auch vorstellen, ähnlich lange für den CFC zu arbeiten?

Köhler: Darüber mache ich mir aktuell keine Gedanken. Allerdings ist es grundsätzlich angenehm, wenn man die Möglichkeit bekommt, so viele Jahre für einen Verein tätig zu sein. Vor allem in der heutigen Zeit ist das alles andere als alltäglich. Es ist schon beinahe überdimensional.

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DFB.de: Ein Highlight der noch jungen Saison war das Eröffnungsspiel im neugebauten Chemnitzer Stadion gegen den Champions-League-Teilnehmer Borussia Mönchengladbach vor fast 15.000 Zuschauern. Die Partie endete 0:1. Wie froh sind Sie, dass die neue Arena fertiggestellt ist?

Köhler: Besonders für die Spieler und Zuschauer ist es eine tolle Sache, dass die Umbaumaßnahmen endlich abgeschlossen sind. An den Kabinen und den VIP-Räumlichkeiten war bis zuletzt noch gearbeitet worden. Auch marketingtechnisch ist es von Vorteil, dass uns jetzt das komplette Stadion zur Verfügung steht.

DFB.de: Bei der DFB.de-Trainerumfrage vor Saisonbeginn wurde der CFC als Titelfavorit genannt. Was sagen Sie dazu?

Köhler: Ich kann mir zumindest erklären, warum wir so hoch gehandelt werden. Wir haben in der letzten Spielzeit einen starken Endspurt hingelegt, uns in der Sommerpause außerdem mit einigen hochkarätigen Spielern verstärkt. Allerdings sehe ich uns nicht als Titelfavorit. Man darf nicht außer Acht lassen, dass wir in der vergangenen Saison auch lange Zeit gegen den Abstieg gespielt haben. Dass uns viele Trainer jetzt die Favoritenrolle zuschieben, ist meiner Meinung nach eher ein geschicktes Manöver, um von den eigenen Ambitionen abzulenken.

DFB.de: Wie sieht denn Ihre Zielsetzung aus?

Köhler: Wir wollen so früh wie möglich 45 Punkte sammeln, um nicht erneut in Abstiegsgefahr zu geraten. Erst wenn wir das geschafft haben, bin ich dazu bereit, neue Ziele zu formulieren.

DFB.de: An den vergangenen beiden Tagen trainierte Ihre Mannschaft jeweils erst frühabends um 18 Uhr. Wollten Sie Ihr Team damit auf das Flutlichtspiel gegen Zweitligaabsteiger FSV Frankfurt vorbereiten?

Köhler: Korrekt. Wir wollten uns daran gewöhnen, abends topfit zu sein und Höchstleistungen abzurufen. Normalerweise trainieren wir nachmittags um 14 Uhr. Um 18 Uhr gibt es dann Abendbrot. (lacht)

DFB.de: Wie schätzen Sie den FSV ein?

Köhler: Die Frankfurter haben einen großen Umbruch hinter sich, konnten sich aber mit namhaften Spielern wie Patrick Ochs oder Adil Chihi verstärken. Deren mäßigen Saisonstart mit einem Zähler aus zwei Spielen würde ich nicht überbewerten. Es gibt Schlechteres als ein Remis gegen Holstein Kiel. Bei der Niederlage gegen Rot-Weiß Erfurt kassierte der FSV das 0:1 erst wenige Minuten vor Schluss. Das kann immer passieren und ist für mich kein Grund, die ersten beiden Spiele des FSV als Fehlstart einzuschätzen.

DFB.de: Was muss Ihre Mannschaft besser machen, um den ersten Saisonsieg einzufahren?

Köhler: Wir müssen vor allem zielstrebiger werden, den direkteren Weg zum Tor suchen.

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