Celia Okoyino da Mbabi: "Uns wird nichts geschenkt werden"

Geruhsamkeit sieht anders aus. Ein Tag nach dem 3:0-Erfolg der DFB-Frauen gegen Island bei der EURO hatte Celia Okoyino da Mbabi volles Programm. Am morgen hieß es, zur Regeneration zum Schwimmen zu gehen. Anschließend hatte die zweifache Torschützin einen Massagetermin. Am Nachmittag stand die Reise nach Kalmar an, wo das deutsche Team am Mittwoch im dritten Gruppenspiel auf Norwegen trifft. Und trainiert wurde dann auch noch einmal.

Zwischendurch hatte Celia Okoyino da Mbabi aber Zeit für das Gespräch der Woche auf DFB.de. DFB-Redakteur Niels Barnhofer unterhielt sich mit der Nummer 13 über Tore, Trends und Titel.

DFB.de: Frau Okoyino da Mbabi, Sie haben unmittelbar nach dem Spiel gegen Island gesagt, das Team sei im Turnier angekommen. Was meinten Sie damit?

Celia Okoyino da Mbabi: Für einige Spielerinnen war das Spiel gegen die Niederlande eine völlig neue Situation. Bei einer EURO zu spielen, tatsächlich auf dem Platz zu stehen, das ist etwas Außergewöhnliches. Im zweiten Spiel hatten einige Dinge besser geklappt, als noch im ersten. Wir wollten präsenter sein. Und zwar von Anfang an. Wollten kompakt stehen und die Zweikämpfe gewinnen. Das ist uns auch gelungen. Wir sind dann auch verdient in Führung gegangen. Dadurch haben wir mehr Sicherheit gewonnen.

DFB.de: Gibt es Szenen, die für diese Steigerung stehen?

Celia Okoyino da Mbabi: Mir fällt keine spezielle ein. Aber insgesamt war es auffällig, dass wir in der Defensive so gut standen, dass den Isländerinnen nichts eingefallen ist. Sie mussten viel mit langen Bällen operieren, die wir souverän klären konnten. Sie haben sich keine Chance herausgespielt. Ich fand, wir haben einfach gut zusammengearbeitet, über die gesamten 90 Minuten.

DFB.de: Sehen Sie dennoch Steigerungspotenzial?

Celia Okoyino da Mbabi: Natürlich, definitiv! Wir sind zwar einen Schritt nach vorne gekommen, trotzdem hatten wir noch Unkonzentriertheiten und Fehler im Spiel nach vorne. Daran gilt es zu arbeiten. Das nächste Spiel steht ja bald schon an.

DFB.de: Wie lautet das Ziel für das Norwegen-Spiel am Mittwoch?

Celia Okoyino da Mbabi: Wir wollen an die guten Dinge aus dem Island-Spiel anknüpfen. Das heißt, wir wollen wieder als kompakte Einheit agieren, gut stehen, den Norwegerinnen das Leben so schwer wie möglich machen – und am Ende erneut drei Punkte holen.

DFB.de: Wie schätzen Sie die Norwegerinnen ein?

Celia Okoyino da Mbabi: Ich habe deren Spiel gegen Island zum Teil gesehen. Ich gehe davon aus, dass es ein schweres Spiel für uns werden wird. Die Norwegerinnen werden alles daran setzen, uns zu schlagen, um Gruppenerster zu werden. Uns wird mit Sicherheit nichts geschenkt werden.

DFB.de: Es wird das dritte Spiel binnen sechs Tagen sein. Stellt sich da die Konditionsfrage?

Celia Okoyino da Mbabi: Nein, ich denke, wir hatten eine gute Vorbereitung und sind dabei auf diese Situation gut eingestellt worden. Wir hatten schon unsere Testspiele in diesem Rhythmus bestritten.

DFB.de: Könnten andere Teams damit mehr Probleme haben?

Celia Okoyino da Mbabi: Wir werden nicht darauf spekulieren. Wir sind in der Gruppenphase, da gehe ich davon aus, dass sich alle so vorbereitet haben, dass sie Minimum dieses Pensum überstehen können.

DFB.de: Was sagen Sie zum bisherigen Niveau des Turniers?

Celia Okoyino da Mbabi: Ich finde es gut. Es gab einige ausgeglichene Partien. Das konnte man nicht nur den Ergebnissen entnehmen. Ich denke, es wird ein spannendes Turnier werden.

DFB.de: Jennifer Cramer wird gegen Norwegen gelbgesperrt fehlen. Damit wird die Viererkette zerrissen. Wie problematisch sehen Sie das?

Celia Okoyino da Mbabi: Es ist ärgerlich, wenn man schon im dritten Spiel gesperrt ist. Aber wir haben einen ausgeglichen besetzten Kader. Wir haben einige Spielerinnen, die für die Position links in der Viererkette in Frage kommen. Ich denke, es ist eine Stärke unserer Mannschaft, so gut besetzt zu sein. Es können Spielerinnen eins zu eins ersetzt werden, ohne dass es zu einem Bruch in unserem Spiel kommt.

DFB.de: Wie sind sie mit Ihrer Leistung zufrieden?

Celia Okoyino da Mbabi: Die war in Ordnung. Aber es geht auch noch besser. Die erste Halbzeit gegen Island lief nicht so, wie ich es mir gewünscht habe. Mir sind zu viele einfache Fehler unterlaufen – Unkonzentriertheiten oder Fehlpässe. In der zweiten Halbzeit habe ich mich ins Spiel reingekämpft und so hat es dann auch für zwei Tore gereicht.

DFB.de: Sie hatten einige Chancen, bevor Sie endlich trafen. Wie wichtig ist Ihnen das persönliche Erfolgserlebnis?

Celia Okoyino da Mbabi: Man ärgert sich schon, wenn man ein paar Dinger auf dem Fuß hat. Den einen hat die isländische Torhüterin überragend gehalten. Ich habe mich gefragt, wie sie den rausgeholt hat. Ich wollte aber unbedingt einen Treffer machen und habe mich deswegen ins Spiel reingebissen. Zum Glück hat es dann auch geklappt.

DFB.de: Mit dem zweiten Treffer haben Sie einen Rekord von Patricia Brocker aus dem Jahr 1995 gebrochen. Sie hatte im gesamten Wettbewerb 18 Tore erzielt. Sie liegen nach den 17 Treffern in der Qualifikation nun bei 19 EM-Toren. Wussten Sie das?

Celia Okoyino da Mbabi: Nein, ich wusste es nicht. Man hat es mir erst nach dem Spiel gesagt. Das ist für mich aber nur Beiwerk. Das sind Statistiken, die ausgekramt werden. Es ist natürlich schön, aber wichtiger ist, das wir gewonnen haben. Dessen ungeachtet versuche ich natürlich am Mittwoch gegen Norwegen erneut erfolgreich zu sein. Damit wir weiterkommen.

DFB.de: Was haben Sie sich für die EURO in Schweden vorgenommen?

Celia Okoyino da Mbabi: Ich habe mir vorgenommen, Verantwortung zu übernehmen, das Team zu führen. Ich will dazu beitragen, möglichst weit zu kommen.

DFB.de: Und am Ende den Titel zu gewinnen?

Celia Okoyino da Mbabi: Das wäre natürlich schön. Aber ich glaube, wenn man das Turnier bisher verfolgt hat, hat man gesehen, dass das ein hartes Stück Arbeit sein wird. Aber wir sind bereit, diesen Weg zu gehen. Auf jeden Fall.

Das meinen DFB.de-User:

"Ich möchte die komplette Mannschaft für die tolle Leistung gegen Island loben und ihr weiterhin viiiel Erfog wünschen. Macht weiter so! Celia möchte ich nochmals zu ihrem errungenen Rekord gratulieren, ihr wünschen, dass noch reichlich Tore dazu kommen und mich für das kurze Gespräch nach dem Spiel am Hotel bedanken." (Andreas Stave)

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Geruhsamkeit sieht anders aus. Ein Tag nach dem 3:0-Erfolg der DFB-Frauen gegen Island bei der EURO hatte Celia Okoyino da Mbabi volles Programm. Am morgen hieß es, zur Regeneration zum Schwimmen zu gehen. Anschließend hatte die zweifache Torschützin einen Massagetermin. Am Nachmittag stand die Reise nach Kalmar an, wo das deutsche Team am Mittwoch im dritten Gruppenspiel auf Norwegen trifft. Und trainiert wurde dann auch noch einmal.

Zwischendurch hatte Celia Okoyino da Mbabi aber Zeit für das Gespräch der Woche auf DFB.de. DFB-Redakteur Niels Barnhofer unterhielt sich mit der Nummer 13 über Tore, Trends und Titel.

DFB.de: Frau Okoyino da Mbabi, Sie haben unmittelbar nach dem Spiel gegen Island gesagt, das Team sei im Turnier angekommen. Was meinten Sie damit?

Celia Okoyino da Mbabi: Für einige Spielerinnen war das Spiel gegen die Niederlande eine völlig neue Situation. Bei einer EURO zu spielen, tatsächlich auf dem Platz zu stehen, das ist etwas Außergewöhnliches. Im zweiten Spiel hatten einige Dinge besser geklappt, als noch im ersten. Wir wollten präsenter sein. Und zwar von Anfang an. Wollten kompakt stehen und die Zweikämpfe gewinnen. Das ist uns auch gelungen. Wir sind dann auch verdient in Führung gegangen. Dadurch haben wir mehr Sicherheit gewonnen.

DFB.de: Gibt es Szenen, die für diese Steigerung stehen?

Celia Okoyino da Mbabi: Mir fällt keine spezielle ein. Aber insgesamt war es auffällig, dass wir in der Defensive so gut standen, dass den Isländerinnen nichts eingefallen ist. Sie mussten viel mit langen Bällen operieren, die wir souverän klären konnten. Sie haben sich keine Chance herausgespielt. Ich fand, wir haben einfach gut zusammengearbeitet, über die gesamten 90 Minuten.

DFB.de: Sehen Sie dennoch Steigerungspotenzial?

Celia Okoyino da Mbabi: Natürlich, definitiv! Wir sind zwar einen Schritt nach vorne gekommen, trotzdem hatten wir noch Unkonzentriertheiten und Fehler im Spiel nach vorne. Daran gilt es zu arbeiten. Das nächste Spiel steht ja bald schon an.

DFB.de: Wie lautet das Ziel für das Norwegen-Spiel am Mittwoch?

Celia Okoyino da Mbabi: Wir wollen an die guten Dinge aus dem Island-Spiel anknüpfen. Das heißt, wir wollen wieder als kompakte Einheit agieren, gut stehen, den Norwegerinnen das Leben so schwer wie möglich machen – und am Ende erneut drei Punkte holen.

DFB.de: Wie schätzen Sie die Norwegerinnen ein?

Celia Okoyino da Mbabi: Ich habe deren Spiel gegen Island zum Teil gesehen. Ich gehe davon aus, dass es ein schweres Spiel für uns werden wird. Die Norwegerinnen werden alles daran setzen, uns zu schlagen, um Gruppenerster zu werden. Uns wird mit Sicherheit nichts geschenkt werden.

DFB.de: Es wird das dritte Spiel binnen sechs Tagen sein. Stellt sich da die Konditionsfrage?

Celia Okoyino da Mbabi: Nein, ich denke, wir hatten eine gute Vorbereitung und sind dabei auf diese Situation gut eingestellt worden. Wir hatten schon unsere Testspiele in diesem Rhythmus bestritten.

DFB.de: Könnten andere Teams damit mehr Probleme haben?

Celia Okoyino da Mbabi: Wir werden nicht darauf spekulieren. Wir sind in der Gruppenphase, da gehe ich davon aus, dass sich alle so vorbereitet haben, dass sie Minimum dieses Pensum überstehen können.

DFB.de: Was sagen Sie zum bisherigen Niveau des Turniers?

Celia Okoyino da Mbabi: Ich finde es gut. Es gab einige ausgeglichene Partien. Das konnte man nicht nur den Ergebnissen entnehmen. Ich denke, es wird ein spannendes Turnier werden.

DFB.de: Jennifer Cramer wird gegen Norwegen gelbgesperrt fehlen. Damit wird die Viererkette zerrissen. Wie problematisch sehen Sie das?

Celia Okoyino da Mbabi: Es ist ärgerlich, wenn man schon im dritten Spiel gesperrt ist. Aber wir haben einen ausgeglichen besetzten Kader. Wir haben einige Spielerinnen, die für die Position links in der Viererkette in Frage kommen. Ich denke, es ist eine Stärke unserer Mannschaft, so gut besetzt zu sein. Es können Spielerinnen eins zu eins ersetzt werden, ohne dass es zu einem Bruch in unserem Spiel kommt.

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DFB.de: Wie sind sie mit Ihrer Leistung zufrieden?

Celia Okoyino da Mbabi: Die war in Ordnung. Aber es geht auch noch besser. Die erste Halbzeit gegen Island lief nicht so, wie ich es mir gewünscht habe. Mir sind zu viele einfache Fehler unterlaufen – Unkonzentriertheiten oder Fehlpässe. In der zweiten Halbzeit habe ich mich ins Spiel reingekämpft und so hat es dann auch für zwei Tore gereicht.

DFB.de: Sie hatten einige Chancen, bevor Sie endlich trafen. Wie wichtig ist Ihnen das persönliche Erfolgserlebnis?

Celia Okoyino da Mbabi: Man ärgert sich schon, wenn man ein paar Dinger auf dem Fuß hat. Den einen hat die isländische Torhüterin überragend gehalten. Ich habe mich gefragt, wie sie den rausgeholt hat. Ich wollte aber unbedingt einen Treffer machen und habe mich deswegen ins Spiel reingebissen. Zum Glück hat es dann auch geklappt.

DFB.de: Mit dem zweiten Treffer haben Sie einen Rekord von Patricia Brocker aus dem Jahr 1995 gebrochen. Sie hatte im gesamten Wettbewerb 18 Tore erzielt. Sie liegen nach den 17 Treffern in der Qualifikation nun bei 19 EM-Toren. Wussten Sie das?

Celia Okoyino da Mbabi: Nein, ich wusste es nicht. Man hat es mir erst nach dem Spiel gesagt. Das ist für mich aber nur Beiwerk. Das sind Statistiken, die ausgekramt werden. Es ist natürlich schön, aber wichtiger ist, das wir gewonnen haben. Dessen ungeachtet versuche ich natürlich am Mittwoch gegen Norwegen erneut erfolgreich zu sein. Damit wir weiterkommen.

DFB.de: Was haben Sie sich für die EURO in Schweden vorgenommen?

Celia Okoyino da Mbabi: Ich habe mir vorgenommen, Verantwortung zu übernehmen, das Team zu führen. Ich will dazu beitragen, möglichst weit zu kommen.

DFB.de: Und am Ende den Titel zu gewinnen?

Celia Okoyino da Mbabi: Das wäre natürlich schön. Aber ich glaube, wenn man das Turnier bisher verfolgt hat, hat man gesehen, dass das ein hartes Stück Arbeit sein wird. Aber wir sind bereit, diesen Weg zu gehen. Auf jeden Fall.

Das meinen DFB.de-User:

"Ich möchte die komplette Mannschaft für die tolle Leistung gegen Island loben und ihr weiterhin viiiel Erfog wünschen. Macht weiter so! Celia möchte ich nochmals zu ihrem errungenen Rekord gratulieren, ihr wünschen, dass noch reichlich Tore dazu kommen und mich für das kurze Gespräch nach dem Spiel am Hotel bedanken." (Andreas Stave)