BVB landet Heimsieg gegen Europacup-Frust

Borussia Dortmund hat sich vom bitteren Ausscheiden im Viertelfinale der Europa League gut erholt präsentiert. 66 Stunden nach der folgenschweren Niederlage beim FC Liverpool bezwang der BVB den nun wieder zitternden Abstiegskandidaten Hamburger SV mit 3:0 (2:0). Der 1. FC Köln feierte zum Abschluss des 30. Bundesliga-Spieltags ein Traumcomeback und bezwang den FSV Mainz 05 trotz eines 0:2-Rückstands auswärts mit 3:2 (0:1).

Vor dem DFB-Pokal-Halbfinale bei Hertha BSC am Mittwoch hellten der 17-Jährige Christian Pulisic (38.) mit seinem ersten Bundesliga-Tor und Adrian Ramos (44., 86.) die Stimmung auf und verschärften die Abstiegssorgen des HSV. Vor dem Derby gegen Werder Bremen am Freitag trennen den HSV drei Punkte vom Nordrivalen und dem Relegationsplatz. Zudem müssen die Hamburger auf Torhüter René Adler verzichten, der wegen einer Notbremse die Rote Karte sah (52.).

BVB-Trainer Thomas Tuchel hatte seine Mannschaft vor seinem 200. Spiel als Bundesliga-Trainer völlig umgestellt. Nur Mats Hummels, Gonzalo Castro und Shinji Kagawa blieben nach der Niederlage von Anfield (3:4) in der Mannschaft, dafür spielten vor 81.359 Zuschauern unter anderem Felix Passlack, Pulisic und Gündogan. Beim HSV musste der angeschlagene Pierre-Michel Lasogga früh von Sven Schipplock ersetzt werden (34.), der Sekunden später eine Großchance zum 0:1 vertändelte.

BVB steigert sich im Spielverlauf

Der BVB hatte dem HSV in den vergangenen Jahren prächtig gelegen, und so begann es wieder. Bis zu ihrem ersten Warnschuss durch Nicolai Müller (14.) ließen die Gäste die Dortmunder anlaufen, dann war Ivo Ilicevic (17.) per Kopf der Führung ganz nahe. Bei den Westfalen waren Abstimmungsprobleme nach der großen Rotation offensichtlich, das Spiel war schwach und zerfahren. Dies besserte sich nach dem 1:0, das die Dortmunder Spielfreude weckte und den HSV lähmte.

Adlers Platzverweis nach Notbremse an Kagawa raubte den Gästen die Hoffnung auf eine Wende. Ramos (62.) hatte kurz darauf Adlers Ersatz Jaroslav Drobny bereits ausgespielt, rutschte dann aber weg. Der HSV versuchte, Schlimmeres zu verhindern, der BVB kombinierte vor sich, häufig begünstigt von Hamburger Abspielfehlern.

Kölnern gelingt Traum-Comeback

Nach dem ersten FC-Erfolg in Mainz nach fünf Niederlagen in fünf Bundesliga-Partien haben die Kölner nun sechs Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz. Anthony Modeste (82.) erzielte den Siegtreffer für die Rheinländer, nachdem der Ex-Mainzer Marcel Risse (64.) und der eingewechselte Milos Jojic (74.) die Wende eingeleitet hatten. Zuvor hatten Jhon Córdoba (8.) und Leon Balogun (49.) nach einer Ecke und einem Freistoß von Daniel Brosinski für die Mainzer getroffen, die vier Zähler Rückstand auf den Qualifikationsplatz zur Champions League haben.

Vor 33.275 Zuschauern in der Mainzer Arena liefen die Gäste extrem defensiv auf. Trainer Peter Stöger hatte eine Fünfer-Abwehrkette auf den Platz geschickt, Nationalspieler Jonas Hector spielte im defensiven Mittelfeld. Die Taktik ging zunächst nicht auf. Nach einer Ecke von Brosinski erzielte der Kolumbianer Córdoba noch in der Anfangsphase sein viertes Saisontor. Die Kölner brauchten eine Weile, um den Rückstand wegzustecken. Erst in der 16. Minute sorgte Innenverteidiger Dominic Maroh zum ersten Mal für Gefahr vor dem Mainzer Tor. In der Abwehr verriet der FC, der ohne den gesperrten Leonardo Bittencourt auskommen mussten, weiter große Schwächen. FSV-Abwehrchef Stefan Bell hätte diese per Kopf fast ausgenutzt (18.).

Die Mainzer hatten auch Mitte der ersten Hälfte das Spiel weitgehend im Griff. Das fiel den Rheinhessen nicht sonderlich schwer, da die Kölner in der Offensive so gut wie nichts zustande brachten. Modeste hing als offensiver Einzelkämpfer in der Luft. So musste Verteidiger Mergim Mavraj offensive Akzente setzen, sein Kopfball ging über das Tor (34.). Immerhin gelang es den Kölnern in den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte, die Spielkontrolle an sich zu reißen. Für einen Treffer vor der Pause reichte es aber nicht. Stattdessen vergab FSV-Spielmacher Yunus Malli in der 44. Minute die Chance auf das zweite Mainzer Tor.

Modeste beendet Durststrecke

Nach dem Seitenwechsel ging es weiter, wie es begonnen hatte. Diesmal war es ein Freistoß von Brosinski, den der Nigerianer Balogun per Kopf zu seinem ersten Bundesligator im FSV-Dress verwertete. Danach waren die Kölner sichtlich geschockt. Auch nach einer Stunde fehlte vom FC in der Offensive jede Spur.

Stöger reagierte darauf mit einem Doppelwechsel. Jojic und Yuya Osako kamen. Der frühere Dortmunder Jojic hatte gleich nach Einwechslung eine gute Möglichkeit zum Anschluss (61.). Kurz darauf sorgte Risse mit wieder für Spannung. In der 71. Minute hätte der Mainzer Christian Clemens wieder für klare Verhältnisse sorgen können, er scheiterte aber am Kölner Keeper Timo Horn. Stattdessen trafen Joker Jojic und Modeste, der seine torlose Durststrecke nach 549 Minuten beendete.

[sid/bt]

Borussia Dortmund hat sich vom bitteren Ausscheiden im Viertelfinale der Europa League gut erholt präsentiert. 66 Stunden nach der folgenschweren Niederlage beim FC Liverpool bezwang der BVB den nun wieder zitternden Abstiegskandidaten Hamburger SV mit 3:0 (2:0). Der 1. FC Köln feierte zum Abschluss des 30. Bundesliga-Spieltags ein Traumcomeback und bezwang den FSV Mainz 05 trotz eines 0:2-Rückstands auswärts mit 3:2 (0:1).

Vor dem DFB-Pokal-Halbfinale bei Hertha BSC am Mittwoch hellten der 17-Jährige Christian Pulisic (38.) mit seinem ersten Bundesliga-Tor und Adrian Ramos (44., 86.) die Stimmung auf und verschärften die Abstiegssorgen des HSV. Vor dem Derby gegen Werder Bremen am Freitag trennen den HSV drei Punkte vom Nordrivalen und dem Relegationsplatz. Zudem müssen die Hamburger auf Torhüter René Adler verzichten, der wegen einer Notbremse die Rote Karte sah (52.).

BVB-Trainer Thomas Tuchel hatte seine Mannschaft vor seinem 200. Spiel als Bundesliga-Trainer völlig umgestellt. Nur Mats Hummels, Gonzalo Castro und Shinji Kagawa blieben nach der Niederlage von Anfield (3:4) in der Mannschaft, dafür spielten vor 81.359 Zuschauern unter anderem Felix Passlack, Pulisic und Gündogan. Beim HSV musste der angeschlagene Pierre-Michel Lasogga früh von Sven Schipplock ersetzt werden (34.), der Sekunden später eine Großchance zum 0:1 vertändelte.

BVB steigert sich im Spielverlauf

Der BVB hatte dem HSV in den vergangenen Jahren prächtig gelegen, und so begann es wieder. Bis zu ihrem ersten Warnschuss durch Nicolai Müller (14.) ließen die Gäste die Dortmunder anlaufen, dann war Ivo Ilicevic (17.) per Kopf der Führung ganz nahe. Bei den Westfalen waren Abstimmungsprobleme nach der großen Rotation offensichtlich, das Spiel war schwach und zerfahren. Dies besserte sich nach dem 1:0, das die Dortmunder Spielfreude weckte und den HSV lähmte.

Adlers Platzverweis nach Notbremse an Kagawa raubte den Gästen die Hoffnung auf eine Wende. Ramos (62.) hatte kurz darauf Adlers Ersatz Jaroslav Drobny bereits ausgespielt, rutschte dann aber weg. Der HSV versuchte, Schlimmeres zu verhindern, der BVB kombinierte vor sich, häufig begünstigt von Hamburger Abspielfehlern.

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Kölnern gelingt Traum-Comeback

Nach dem ersten FC-Erfolg in Mainz nach fünf Niederlagen in fünf Bundesliga-Partien haben die Kölner nun sechs Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz. Anthony Modeste (82.) erzielte den Siegtreffer für die Rheinländer, nachdem der Ex-Mainzer Marcel Risse (64.) und der eingewechselte Milos Jojic (74.) die Wende eingeleitet hatten. Zuvor hatten Jhon Córdoba (8.) und Leon Balogun (49.) nach einer Ecke und einem Freistoß von Daniel Brosinski für die Mainzer getroffen, die vier Zähler Rückstand auf den Qualifikationsplatz zur Champions League haben.

Vor 33.275 Zuschauern in der Mainzer Arena liefen die Gäste extrem defensiv auf. Trainer Peter Stöger hatte eine Fünfer-Abwehrkette auf den Platz geschickt, Nationalspieler Jonas Hector spielte im defensiven Mittelfeld. Die Taktik ging zunächst nicht auf. Nach einer Ecke von Brosinski erzielte der Kolumbianer Córdoba noch in der Anfangsphase sein viertes Saisontor. Die Kölner brauchten eine Weile, um den Rückstand wegzustecken. Erst in der 16. Minute sorgte Innenverteidiger Dominic Maroh zum ersten Mal für Gefahr vor dem Mainzer Tor. In der Abwehr verriet der FC, der ohne den gesperrten Leonardo Bittencourt auskommen mussten, weiter große Schwächen. FSV-Abwehrchef Stefan Bell hätte diese per Kopf fast ausgenutzt (18.).

Die Mainzer hatten auch Mitte der ersten Hälfte das Spiel weitgehend im Griff. Das fiel den Rheinhessen nicht sonderlich schwer, da die Kölner in der Offensive so gut wie nichts zustande brachten. Modeste hing als offensiver Einzelkämpfer in der Luft. So musste Verteidiger Mergim Mavraj offensive Akzente setzen, sein Kopfball ging über das Tor (34.). Immerhin gelang es den Kölnern in den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte, die Spielkontrolle an sich zu reißen. Für einen Treffer vor der Pause reichte es aber nicht. Stattdessen vergab FSV-Spielmacher Yunus Malli in der 44. Minute die Chance auf das zweite Mainzer Tor.

Modeste beendet Durststrecke

Nach dem Seitenwechsel ging es weiter, wie es begonnen hatte. Diesmal war es ein Freistoß von Brosinski, den der Nigerianer Balogun per Kopf zu seinem ersten Bundesligator im FSV-Dress verwertete. Danach waren die Kölner sichtlich geschockt. Auch nach einer Stunde fehlte vom FC in der Offensive jede Spur.

Stöger reagierte darauf mit einem Doppelwechsel. Jojic und Yuya Osako kamen. Der frühere Dortmunder Jojic hatte gleich nach Einwechslung eine gute Möglichkeit zum Anschluss (61.). Kurz darauf sorgte Risse mit wieder für Spannung. In der 71. Minute hätte der Mainzer Christian Clemens wieder für klare Verhältnisse sorgen können, er scheiterte aber am Kölner Keeper Timo Horn. Stattdessen trafen Joker Jojic und Modeste, der seine torlose Durststrecke nach 549 Minuten beendete.