BVB-Held Riedle: "Ich drücke Borussia die Daumen"

Riedle: Auf Vereinsebene natürlich, mehr geht ja nicht. Die Champions League zu gewinnen und dabei zweimal zu treffen, das war überragend. Aber auch bei der Nationalmannschaft hatte ich eine herausragende Zeit. Wir sind 1990 Weltmeister in Rom geworden. Auch wenn ich im Endspiel nicht dabei war, diesen Titel kann mir niemand mehr nehmen.

DFB.de: Stört es Sie, dass der Champions-League-Sieg immer mit dem Tor von Lars Ricken zum 3:1 verknüpft wird?

Riedle: Nein, so sehe ich das nicht. Außerdem war der Treffer von Lars Ricken nicht nur außergewöhnlich, sondern auch extrem wichtig. Er ist als 20-Jähriger in die Partie gekommen und macht mit seiner ersten Ballberührung so ein Traumtor. Solche Geschichten schreibt eben nur der Fußball. Es war spektakulär. Deshalb ist es in Ordnung, dass darüber heute noch viel gesprochen wird.

DFB.de: Gibt es noch Kontakte zu BVB-Weggefährten aus der damaligen Zeit?

Riedle: Ja, natürlich. Wir sehen uns öfters. Ich freue mich sehr darüber, dass der BVB die 97er-Mannschaft zum Endspiel nach Wembley eingeladen hat. Das ist eine tolle Geste. Die Reise, das Spiel, das Wiedersehen - das wird toll.

DFB.de: Schlägt Ihr Herz noch für den BVB?

Riedle: Ich erinnere mich gerne an alle Stationen zurück. Bremen war ein toller Start in meine Profikarriere. Danach Lazio Rom. Später in England Fulham und Liverpool. Ich möchte nichts davon missen. Aber meine größten Erfolge hatte ich in Dortmund. Deshalb ist eines doch ganz klar: Mein Herz schlägt für den BVB. Besonders im Endspiel gegen Bayern München. Ich drücke der Borussia die Daumen, dass sie den Pokal wieder ins Ruhrgebiet holt.

DFB.de: Kann man im Vorfeld Parallelen zu Ihrem Champions-League-Endspiel erkennen? Damals war Juventus klarer Favorit.



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Borussia Dortmund gegen Bayern München, das erste rein deutsche Endspiel im wichtigsten Klubwettbewerb Europas, am Samstag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF und bei Sky) im Londoner Wembleystadion. Vor dem geschichtsträchtigen deutschen Duell in der Champions League schaut DFB.de zurück in die Fußballgeschichte.

Zuletzt gewann der BVB den wichtigsten internationalen Titel auf Vereinsebene 1997 dank eines 3:1 gegen Juventus Turin. Zweimaliger Torschütze damals: Karl-Heinz Riedle. Im DFB.de-Gespräch mit Mitarbeiter Sven Winterschladen erinnert sich der 47-Jährige an den magischen Abend im Münchner Olympiastadion. Riedle macht kein Geheimnis daraus, dass sein Herz noch immer für den BVB schlägt: "Ich möchte keine meiner Stationen missen. Aber in Dortmund hatte ich sicher meine beste Zeit. Es war großartig."

Inzwischen besitzt der 42-malige deutsche Nationalspieler und Weltmeister von 1990 ein exklusives Vier-Sterne-Hotel im Allgäu. Außerdem leitet er Fußball-Camps und Trainingslager und betreibt ein Sportmanagement-Unternehmen in der Schweiz. Während seiner aktiven Zeit stand der Stürmer unter anderem bei Werder Bremen, Lazio Rom, Borussia Dortmund, dem FC Liverpool und FC Fulham unter Vertrag.

DFB.de: Herr Riedle, Sie haben 1997 mit Borussia Dortmund die Champions League gewonnen. Welche Erinnerungen haben Sie noch an diesen 28. Mai?

Karl-Heinz Riedle: Es war ein großartiges Erlebnis. So etwas vergisst man natürlich niemals. Auch wenn es mittlerweile fast 20 Jahre her ist.

DFB.de: Sie haben beim 3:1 gegen Juventus Turin zwei Treffer erzielt.

Riedle: Ja, es war ein super Tag. Ich kann Ihnen noch genau beschreiben, wie die Treffer zustande gekommen sind. Beim ersten nehme ich den Ball mit der Brust an, lege ihn so an den Gegenspielern vorbei und schiebe ihn unter dem Torwart durch. Das zweite war ein ganz typisches Tor für mich: Ecke, Kopfball, drin.

DFB.de: War das der größte Erfolg Ihrer Karriere?

Riedle: Auf Vereinsebene natürlich, mehr geht ja nicht. Die Champions League zu gewinnen und dabei zweimal zu treffen, das war überragend. Aber auch bei der Nationalmannschaft hatte ich eine herausragende Zeit. Wir sind 1990 Weltmeister in Rom geworden. Auch wenn ich im Endspiel nicht dabei war, diesen Titel kann mir niemand mehr nehmen.

DFB.de: Stört es Sie, dass der Champions-League-Sieg immer mit dem Tor von Lars Ricken zum 3:1 verknüpft wird?

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Riedle: Nein, so sehe ich das nicht. Außerdem war der Treffer von Lars Ricken nicht nur außergewöhnlich, sondern auch extrem wichtig. Er ist als 20-Jähriger in die Partie gekommen und macht mit seiner ersten Ballberührung so ein Traumtor. Solche Geschichten schreibt eben nur der Fußball. Es war spektakulär. Deshalb ist es in Ordnung, dass darüber heute noch viel gesprochen wird.

DFB.de: Gibt es noch Kontakte zu BVB-Weggefährten aus der damaligen Zeit?

Riedle: Ja, natürlich. Wir sehen uns öfters. Ich freue mich sehr darüber, dass der BVB die 97er-Mannschaft zum Endspiel nach Wembley eingeladen hat. Das ist eine tolle Geste. Die Reise, das Spiel, das Wiedersehen - das wird toll.

DFB.de: Schlägt Ihr Herz noch für den BVB?

Riedle: Ich erinnere mich gerne an alle Stationen zurück. Bremen war ein toller Start in meine Profikarriere. Danach Lazio Rom. Später in England Fulham und Liverpool. Ich möchte nichts davon missen. Aber meine größten Erfolge hatte ich in Dortmund. Deshalb ist eines doch ganz klar: Mein Herz schlägt für den BVB. Besonders im Endspiel gegen Bayern München. Ich drücke der Borussia die Daumen, dass sie den Pokal wieder ins Ruhrgebiet holt.

DFB.de: Kann man im Vorfeld Parallelen zu Ihrem Champions-League-Endspiel erkennen? Damals war Juventus klarer Favorit.

Riedle: Bayern München hat eine außergewöhnliche Saison gespielt. Da gibt es keine zwei Meinung. Ob sie auch großer Favorit sind, darüber kann man diskutieren. Sicherlich spricht einiges für einen Erfolg des FC Bayern. Aber der BVB wird alles dagegensetzen, was er hat. Ich erwarte einen heißen Kampf mit völlig offenem Ausgang.

DFB.de: Was zeichnet die Dortmunder in diesem Jahr international aus? Warum sind sie so viel stärker als in der vergangenen Serie?

Riedle: Man sieht dieser Mannschaft einen Reifeprozess an. Vergangenes Jahr sind sie die Aufgabe etwas blauäugig angegangen. Einige haben wohl gedacht, dass sie ihren Hurra-Fußball aus der Bundesliga einfach in Europa fortsetzen können. Aber international wird das manchmal hart bestraft. Das musste der BVB erkennen. Die Dortmunder haben jedoch daraus gelernt und sind defensiv wesentlich besser gestanden. Gleichzeitig konnten sie sich immer ihrer Offensivstärke sicher sein. Das ist meiner Meinung nach der einfache Grund für diesen Wandel.

DFB.de: Was war die große Stärke des BVB im Wettbewerb bislang?

Riedle: Das gesamte Paket hat funktioniert. Das Verschieben im Mittelfeld, das frühe Attackieren, wenn der Gegner den Ball hat. So macht man es jedem Konkurrenten auch auf diesem Niveau schwer. Dazu ist Robert Lewandowski überragend im Sturm. Mario Götze und Marco Reus haben ebenfalls sensationell gespielt. Zudem darf man nicht vergessen, dass auch ein Ilkay Gündogan an der Aufgabe noch einmal gewachsen ist. Es hat einfach gepasst, das ist eine homogene Mannschaft.

DFB.de: Welchen Anteil hat Trainer Jürgen Klopp?

Riedle: Ich möchte niemandem zu nahe treten. Auch Hans-Joachim Watzke und Michael Zorc haben tolle Arbeit geleistet. Allerdings ist die mit Abstand wichtigste Person in Dortmund derzeit Jürgen Klopp. Zumindest ist das mein Eindruck. Es ist schon grandios, was er aus dem Verein gemacht hat. Er hat eine einzigartige Philosophie mitgebracht und diese seinen Spielern in jedem Training eingehämmert. Sie zeigen seit drei Jahren einen super Fußball. Klopp schafft es immer wieder, die Spannung hochzuhalten und die Jungs für jede Begegnung zu motivieren. Man muss sich ja nur mal anschauen, wie viele Kilometer die Spieler in jeder Partie rennen. Das geht nur mit einer außergewöhnlichen Fitness.

DFB.de: Mario Götze geht nach der Saison für viel Geld zum FC Bayern. Als Sie zum BVB gekommen sind, waren Sie der damals teuerste Transfer der Bundesligageschichte. Wie geht man damit um?

Riedle: Bei mir war der Druck groß, das war schon schwierig. Jeder hat Wunderdinge von mir erwartet. Aber bei uns lief es anfangs nicht gut. Auch ich hatte zunächst Schwierigkeiten. Das lag eher nicht an dem Druck, sondern an einigen kleineren Verletzungen, die mich immer wieder zurückgeworfen haben. Dennoch haben wir rechtzeitig die Kurve noch bekommen. Über das erfolgreiche Ende haben wir ja bereits gesprochen.