Bundestrainer Löw: "Wir haben gute Alternativen"

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Die deutsche Nationalmannschaft hat das Länderspieljahr 2012 mit einem 0:0 im Prestigeduell gegen die Niederlande in Amsterdam abgeschlossen. Joachim Löw war nach dem Spiel gegen den Vizeweltmeister insgesamt zufrieden. Im Interview spricht der Bundestrainer über die letzte Partie 2012, die Experimente mit den neu nominierten Akteuren im Team, den Spielstil des DFB-Teams - und seine persönliche Motivation.

Frage: Joachim Löw, wie ordnen Sie das 0:0 gegen die Niederlande ein?

Joachim Löw: Im Vorfeld ist ja viel diskutiert worden über den Sinn und die Wertigkeit dieses Spiels im November. Ich habe schon vorher gesagt, dass es großen Sinn macht gegen so einen starken Gegner. Ich habe wichtige Erkenntnisse gewonnen. Auch wenn bei uns acht Stammkräfte gefehlt haben, war es eine gute Möglichkeit, anderen Spielern eine Chance zu geben, sich auf diesem Niveau zu bewähren. Es hat gezeigt, dass wir gute Alternativen haben.

Frage: Wie zufrieden waren Sie mit dem Spiel Ihrer Mannschaft?

Löw: Wir haben sehr positionstreu, sehr diszipliniert, sehr kompakt gespielt. Wir haben es geschafft, die Holländer nicht in ihren Rhythmus kommen zu lassen. Wir waren in der ersten Halbzeit die bessere, die dominantere Mannschaft mit sehr guten Möglichkeiten. In der zweiten Hälfte war das Spiel ausgeglichen. Wir hatten nicht mehr ganz die Zugkraft. Insgesamt haben wir das gegen eine der besten Mannschaften in Europa sehr gut gelöst.

Frage: Inwiefern war es nach dem 4:4 gegen Schweden wichtig, kein Gegentor zu bekommen?

Löw: Es war wichtig, dass wir nach den letzten 30 Minuten gegen Schweden im Vorfeld einige wichtige Dinge angesprochen haben, die uns passiert sind. Wir wollten das nicht wiederholen. Wir haben eine sehr starke Defensivarbeit gezeigt.

Frage: Waren Sie vielleicht sogar froh, dass Sie wegen der vielen Ausfälle zum Experimentieren gezwungen waren?

Löw: Ich hätte nach dem Schweden-Spiel gerne alle Spieler dabei gehabt. Zumal die Pause bis Februar etwas länger ist. Aber ich hätte das Spiel sowieso genutzt, um dem einen oder anderen Spieler eine Chance zu geben.

Frage: Haben Sie mit der vorsichtigen Spielweise der Niederländer gerechnet?

Löw: Was die Aufstellung betraf, waren die Holländer offensiv ausgerichtet. Aber wir haben das im Mittelfeld sehr gut gemacht. Wir haben sie gut vom Tor weggehalten, gut und schnell verschoben, wir haben sie immer gut angelaufen und unter Druck gesetzt. Sie hatten wenig Räume, um nach vorne zu spielen.

Frage: Könnte dieses 0:0 auch ein Trend sein: weniger Erlebnis, mehr Ergebnis?

Löw: Wir nehmen aus diesem Jahr einiges mit. Es wird wichtig sein, über die Monate hinweg die richtige Balance zu finden. Wir wollen aber dieses Potenzial, das wir offensiv haben, nicht aufgeben. Wir müssen diese Unregelmäßigkeiten in unserem Spiel, die es manchmal gibt, ablegen. Aber wir dürfen uns nicht von unserem Spielstil abbringen lassen und werden weiter konsequent daran arbeiten.

Frage: Was war anders als gegen die Schweden?

Löw: Ich habe diesmal nur ein, zwei lange Bälle gesehen. Gegen Schweden alleine 25 oder 30 in der Schlussphase, die wir verloren haben. Hätten wir so gegen Schweden gespielt, wären wir nicht in Schwierigkeiten gekommen. Diesmal haben wir die Ruhe nicht verloren, das meine ich auch mit Balance.

Frage: Sind Sie nach der jüngsten Unruhe nun etwas erleichtert, dass es nicht einen erneuten Rückschlag gab?

Löw: Es ist ein gutes Spiel gewesen - nicht vom Ergebnis her, aber von unserer Spielweise. Wir haben gesehen, dass wir auch defensiv gut spielen können. Das ist eine wichtige Erkenntnis, die man mitnimmt. Natürlich tut so ein Spiel allen gut. Besser, man geht mit einem guten Spiel als mit einer Niederlage und einem schlechten Spiel in die etwas längere Pause.

Frage: Was nehmen Sie mit aus diesem Jahr?

Löw: Dass wir immer dann, wenn wir unseren Spielstil durchgezogen haben, keine Probleme hatten. Wenn wir davon abgekommen sind, hatten wir Schwierigkeiten. Die Mannschaft hat unheimlich viel Potenzial, muss aber noch reifen.

Frage: Wie ist es um ihre Motivation für 2013 bestellt?

Löw: Ich bin hoch motiviert. Wer etwas anderes sagt, der kennt mich nicht. Die Ziele haben sich nicht verändert. Die haben wir klar vor Augen. Ich habe aber immer gesagt, dass die Schritte irgendwann kleiner werden.

[sid]

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Die deutsche Nationalmannschaft hat das Länderspieljahr 2012 mit einem 0:0 im Prestigeduell gegen die Niederlande in Amsterdam abgeschlossen. Joachim Löw war nach dem Spiel gegen den Vizeweltmeister insgesamt zufrieden. Im Interview spricht der Bundestrainer über die letzte Partie 2012, die Experimente mit den neu nominierten Akteuren im Team, den Spielstil des DFB-Teams - und seine persönliche Motivation.

Frage: Joachim Löw, wie ordnen Sie das 0:0 gegen die Niederlande ein?

Joachim Löw: Im Vorfeld ist ja viel diskutiert worden über den Sinn und die Wertigkeit dieses Spiels im November. Ich habe schon vorher gesagt, dass es großen Sinn macht gegen so einen starken Gegner. Ich habe wichtige Erkenntnisse gewonnen. Auch wenn bei uns acht Stammkräfte gefehlt haben, war es eine gute Möglichkeit, anderen Spielern eine Chance zu geben, sich auf diesem Niveau zu bewähren. Es hat gezeigt, dass wir gute Alternativen haben.

Frage: Wie zufrieden waren Sie mit dem Spiel Ihrer Mannschaft?

Löw: Wir haben sehr positionstreu, sehr diszipliniert, sehr kompakt gespielt. Wir haben es geschafft, die Holländer nicht in ihren Rhythmus kommen zu lassen. Wir waren in der ersten Halbzeit die bessere, die dominantere Mannschaft mit sehr guten Möglichkeiten. In der zweiten Hälfte war das Spiel ausgeglichen. Wir hatten nicht mehr ganz die Zugkraft. Insgesamt haben wir das gegen eine der besten Mannschaften in Europa sehr gut gelöst.

Frage: Inwiefern war es nach dem 4:4 gegen Schweden wichtig, kein Gegentor zu bekommen?

Löw: Es war wichtig, dass wir nach den letzten 30 Minuten gegen Schweden im Vorfeld einige wichtige Dinge angesprochen haben, die uns passiert sind. Wir wollten das nicht wiederholen. Wir haben eine sehr starke Defensivarbeit gezeigt.

Frage: Waren Sie vielleicht sogar froh, dass Sie wegen der vielen Ausfälle zum Experimentieren gezwungen waren?

Löw: Ich hätte nach dem Schweden-Spiel gerne alle Spieler dabei gehabt. Zumal die Pause bis Februar etwas länger ist. Aber ich hätte das Spiel sowieso genutzt, um dem einen oder anderen Spieler eine Chance zu geben.

Frage: Haben Sie mit der vorsichtigen Spielweise der Niederländer gerechnet?

Löw: Was die Aufstellung betraf, waren die Holländer offensiv ausgerichtet. Aber wir haben das im Mittelfeld sehr gut gemacht. Wir haben sie gut vom Tor weggehalten, gut und schnell verschoben, wir haben sie immer gut angelaufen und unter Druck gesetzt. Sie hatten wenig Räume, um nach vorne zu spielen.

Frage: Könnte dieses 0:0 auch ein Trend sein: weniger Erlebnis, mehr Ergebnis?

Löw: Wir nehmen aus diesem Jahr einiges mit. Es wird wichtig sein, über die Monate hinweg die richtige Balance zu finden. Wir wollen aber dieses Potenzial, das wir offensiv haben, nicht aufgeben. Wir müssen diese Unregelmäßigkeiten in unserem Spiel, die es manchmal gibt, ablegen. Aber wir dürfen uns nicht von unserem Spielstil abbringen lassen und werden weiter konsequent daran arbeiten.

Frage: Was war anders als gegen die Schweden?

Löw: Ich habe diesmal nur ein, zwei lange Bälle gesehen. Gegen Schweden alleine 25 oder 30 in der Schlussphase, die wir verloren haben. Hätten wir so gegen Schweden gespielt, wären wir nicht in Schwierigkeiten gekommen. Diesmal haben wir die Ruhe nicht verloren, das meine ich auch mit Balance.

Frage: Sind Sie nach der jüngsten Unruhe nun etwas erleichtert, dass es nicht einen erneuten Rückschlag gab?

Löw: Es ist ein gutes Spiel gewesen - nicht vom Ergebnis her, aber von unserer Spielweise. Wir haben gesehen, dass wir auch defensiv gut spielen können. Das ist eine wichtige Erkenntnis, die man mitnimmt. Natürlich tut so ein Spiel allen gut. Besser, man geht mit einem guten Spiel als mit einer Niederlage und einem schlechten Spiel in die etwas längere Pause.

Frage: Was nehmen Sie mit aus diesem Jahr?

Löw: Dass wir immer dann, wenn wir unseren Spielstil durchgezogen haben, keine Probleme hatten. Wenn wir davon abgekommen sind, hatten wir Schwierigkeiten. Die Mannschaft hat unheimlich viel Potenzial, muss aber noch reifen.

Frage: Wie ist es um ihre Motivation für 2013 bestellt?

Löw: Ich bin hoch motiviert. Wer etwas anderes sagt, der kennt mich nicht. Die Ziele haben sich nicht verändert. Die haben wir klar vor Augen. Ich habe aber immer gesagt, dass die Schritte irgendwann kleiner werden.