Bundestrainer Löw besuchte DFB-Kongress in Frankfurt

Hoher Besuch in Frankfurt am Main: Bundestrainer Joachim Löw hat am Freitag den Kongress des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) unter dem Motto "Fußball ist Zukunft" mit Vertretern der DFB-Regionalverbände Süd, Südwest und West im Steigenberger Airport Hotel besucht. Steffi Jones, die Präsidentin des Organisationskomitees für die Frauen-WM 2011 in Deutschland, war am Abend ebenso wie DFB-Sportdirektor Matthias Sammer prominenter Talkgast bei der unterhaltsamen Infoveranstaltung "DFB live" an selber Stelle.

Großen Applaus erhielt Bundestrainer Löw von den 328 Vertretern der Fußball-Kreise und -Bezirke aus den Regionalverbänden Süd, Südwest und West sowie weiteren 50 Verbandsvertretern, die DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger nach Frankfurt zu einem Informations- und Erfahrungsaustausch eingeladen hatte. Die Delegierten des Kongresses honorierten damit auch die Erfolge der deutschen Nationalmannschaft bei der EURO 2008, als erst im Finale gegen Spanien (0:1) Endstation gewesen war.

Löw: "Wir haben in den vergangenen Wochen alles erlebt"

"Natürlich sind immer noch viel Emotionen vorhanden: Spaß, Enttäuschung und Freude - wir haben in den vergangenen Wochen alles erlebt", sagte Joachim Löw in seinem ersten EM-Fazit nach dem Turnier zum Plenum im Steigenberger Hotel. "Wir haben dabei vielen Menschen Freude gemacht und viele Sympathien gewonnen. Die Identifikation mit Millionen von Fans war sehr groß und positiv. Die Stimmung bei den Anhängern war absolut fantastisch und hat der Mannschaft, den Trainern und Betreuern viel Kraft gegeben."

DFB-Kongress und "DFB live" in Frankfurt

Damit spielte der Trainer des Vize-Europameisters auf den Dialog mit den Fans an der Basis an, der auch die Linie für den DFB-Kongress vorgeben sollte: "Es geht um das Miteinander", hatte bereits DFB-Präsident Zwanziger bei seiner Begrüßung den Vertretern der Fußballkreise und -bezirke zugerufen. "Es gibt die zwei Säulen, den professionellen Fußball und die Elite einerseits und die Basis und das Ehrenamt andererseits. Aber alles ist Fußball, es dürfen nicht zwei Welten sein. Insofern ist es nicht hoch genug einzuschätzen, dass der Bundestrainer heute hier ist und Ihnen, den Vertretern der Basis, Respekt erweist."

Sachfragen und Gedankenaustausch im Mittelpunkt

Der Auftritt von Joachim Löw - für die Vertreter der Basis ein emotionaler Höhepunkt. Daneben standen aber die Sachfragen im Fokus, schließlich ging es beim DFB-Kongress - wie schon Anfang Mai in Hannover für Teilnehmer der DFB-Regionalverbände Nord und Nordost - hauptsächlich darum, aktuelle und perspektivisch wichtige Fragen zum Fußball in Deutschland zu thematisieren.

Nach einem Grußwort von DFB-Vizepräsident Rolf Hocke, als Präsident des Hessischen Fußball-Verbandes auch Co-Gastgeber, referierte zunächst DFB-Schatzmeister Horst R. Schmidt zum Thema "Finanzwirtschaft des DFB im Gesamtzusammenhang".

Dabei präsentierte Schmidt den Delegierten "imponierendes Zahlenmaterial" - Summen, die es dem DFB erlauben, "mit Ruhe und Gelassenheit die Zukunft anzugehen." Der Schatzmeister betonte außerdem, "dass wir somit weiter für die Basis aktiv sein und mit vielen Projekten und Kampagnen helfen können."

"Gemeinsam den Fußball stärker machen"

Danach erläuterten der für die Amateure zuständige 1. DFB-Vizepräsident Hermann Korfmacher und DFB-Vizepräsident Peter Peters als Vertreter des Ligaverbandes die zu Beginn der neuen Saison anstehende Spielklassenreform. Korfmacher erwähnte in diesem Zusammenhang, dass "die Zeit des Experimentierens" vorbei sei: "Wir gehen mit der neuen 3. Liga und der dreigleisigen Regionalliga an den Start, das ist eine ausgewogene Lösung."

Peters ging vor allem auf das geplante dritte Sonntagsspiel der Bundesliga ein und unterstrich, dass alle Entscheidungen "in enger Abstimmung zwischen DFB und Liga" getroffen werden: "Es ist unsere gemeinschaftliche Aufgabe, den Fußball weiter zu entwickeln und noch stärker zu machen. Das gilt für den Profifußball wie für die einzelnen DFB-Landesverbände."

Perspektiven des Fußball-Entwicklungsplans

Zum Abschluss nahmen DFB-Präsident Zwanziger und der verantwortliche DFB-Direktor Willi Hink Stellung zu den Perspektiven, die sich aus dem beim DFB-Bundestag 2007 verabschiedeten Fußball-Entwicklungsplan ergeben, und gingen dabei besonders auf die Folgen des demografischen Faktors ein. "Deutschland wird älter, internationaler und weniger", so Zwanziger. "Dem muss der Fußball Rechnung tragen, um die klassische Säule, den Wettbewerb und Spielbetrieb, zu halten. Um die Mannschaftszahlen zu erhalten, müssen wir flexibler werden."

Eine wichtige Maßnahme dabei sind für den DFB-Präsidenten Spielformen wie das in manchen Regionen künftig womöglich notwendige "9 gegen 9". Es sei zudem auch sinnvoll, neue Angebote wie den DFB-Ü-40-Cup ebenso zu fördern wie den Mädchen- und Frauenfußball. Zudem unternehme die aufwändige Schulfußball-Kampagne des DFB bereits jetzt den "Brückenschlag zwischen Fußball, Schule und Verein", so Zwanziger, der sich anschließend in einer Debatte ausreichend Zeit nahm, auf die Fragen der Delegierten einzugehen.

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Hoher Besuch in Frankfurt am Main: Bundestrainer Joachim Löw hat am Freitag den Kongress des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) unter dem Motto "Fußball ist Zukunft" mit Vertretern der DFB-Regionalverbände Süd, Südwest und West im Steigenberger Airport Hotel besucht. Steffi Jones, die Präsidentin des Organisationskomitees für die Frauen-WM 2011 in Deutschland, war am Abend ebenso wie DFB-Sportdirektor Matthias Sammer prominenter Talkgast bei der unterhaltsamen Infoveranstaltung "DFB live" an selber Stelle.

Großen Applaus erhielt Bundestrainer Löw von den 328 Vertretern der Fußball-Kreise und -Bezirke aus den Regionalverbänden Süd, Südwest und West sowie weiteren 50 Verbandsvertretern, die DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger nach Frankfurt zu einem Informations- und Erfahrungsaustausch eingeladen hatte. Die Delegierten des Kongresses honorierten damit auch die Erfolge der deutschen Nationalmannschaft bei der EURO 2008, als erst im Finale gegen Spanien (0:1) Endstation gewesen war.

Löw: "Wir haben in den vergangenen Wochen alles erlebt"

"Natürlich sind immer noch viel Emotionen vorhanden: Spaß, Enttäuschung und Freude - wir haben in den vergangenen Wochen alles erlebt", sagte Joachim Löw in seinem ersten EM-Fazit nach dem Turnier zum Plenum im Steigenberger Hotel. "Wir haben dabei vielen Menschen Freude gemacht und viele Sympathien gewonnen. Die Identifikation mit Millionen von Fans war sehr groß und positiv. Die Stimmung bei den Anhängern war absolut fantastisch und hat der Mannschaft, den Trainern und Betreuern viel Kraft gegeben."

DFB-Kongress und "DFB live" in Frankfurt

Damit spielte der Trainer des Vize-Europameisters auf den Dialog mit den Fans an der Basis an, der auch die Linie für den DFB-Kongress vorgeben sollte: "Es geht um das Miteinander", hatte bereits DFB-Präsident Zwanziger bei seiner Begrüßung den Vertretern der Fußballkreise und -bezirke zugerufen. "Es gibt die zwei Säulen, den professionellen Fußball und die Elite einerseits und die Basis und das Ehrenamt andererseits. Aber alles ist Fußball, es dürfen nicht zwei Welten sein. Insofern ist es nicht hoch genug einzuschätzen, dass der Bundestrainer heute hier ist und Ihnen, den Vertretern der Basis, Respekt erweist."

Sachfragen und Gedankenaustausch im Mittelpunkt

Der Auftritt von Joachim Löw - für die Vertreter der Basis ein emotionaler Höhepunkt. Daneben standen aber die Sachfragen im Fokus, schließlich ging es beim DFB-Kongress - wie schon Anfang Mai in Hannover für Teilnehmer der DFB-Regionalverbände Nord und Nordost - hauptsächlich darum, aktuelle und perspektivisch wichtige Fragen zum Fußball in Deutschland zu thematisieren.

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Nach einem Grußwort von DFB-Vizepräsident Rolf Hocke, als Präsident des Hessischen Fußball-Verbandes auch Co-Gastgeber, referierte zunächst DFB-Schatzmeister Horst R. Schmidt zum Thema "Finanzwirtschaft des DFB im Gesamtzusammenhang".

Dabei präsentierte Schmidt den Delegierten "imponierendes Zahlenmaterial" - Summen, die es dem DFB erlauben, "mit Ruhe und Gelassenheit die Zukunft anzugehen." Der Schatzmeister betonte außerdem, "dass wir somit weiter für die Basis aktiv sein und mit vielen Projekten und Kampagnen helfen können."

"Gemeinsam den Fußball stärker machen"

Danach erläuterten der für die Amateure zuständige 1. DFB-Vizepräsident Hermann Korfmacher und DFB-Vizepräsident Peter Peters als Vertreter des Ligaverbandes die zu Beginn der neuen Saison anstehende Spielklassenreform. Korfmacher erwähnte in diesem Zusammenhang, dass "die Zeit des Experimentierens" vorbei sei: "Wir gehen mit der neuen 3. Liga und der dreigleisigen Regionalliga an den Start, das ist eine ausgewogene Lösung."

Peters ging vor allem auf das geplante dritte Sonntagsspiel der Bundesliga ein und unterstrich, dass alle Entscheidungen "in enger Abstimmung zwischen DFB und Liga" getroffen werden: "Es ist unsere gemeinschaftliche Aufgabe, den Fußball weiter zu entwickeln und noch stärker zu machen. Das gilt für den Profifußball wie für die einzelnen DFB-Landesverbände."

Perspektiven des Fußball-Entwicklungsplans

Zum Abschluss nahmen DFB-Präsident Zwanziger und der verantwortliche DFB-Direktor Willi Hink Stellung zu den Perspektiven, die sich aus dem beim DFB-Bundestag 2007 verabschiedeten Fußball-Entwicklungsplan ergeben, und gingen dabei besonders auf die Folgen des demografischen Faktors ein. "Deutschland wird älter, internationaler und weniger", so Zwanziger. "Dem muss der Fußball Rechnung tragen, um die klassische Säule, den Wettbewerb und Spielbetrieb, zu halten. Um die Mannschaftszahlen zu erhalten, müssen wir flexibler werden."

Eine wichtige Maßnahme dabei sind für den DFB-Präsidenten Spielformen wie das in manchen Regionen künftig womöglich notwendige "9 gegen 9". Es sei zudem auch sinnvoll, neue Angebote wie den DFB-Ü-40-Cup ebenso zu fördern wie den Mädchen- und Frauenfußball. Zudem unternehme die aufwändige Schulfußball-Kampagne des DFB bereits jetzt den "Brückenschlag zwischen Fußball, Schule und Verein", so Zwanziger, der sich anschließend in einer Debatte ausreichend Zeit nahm, auf die Fragen der Delegierten einzugehen.