Bundespräsident Horst Köhler: "Das Land ist stolz auf diese Mannschaft"

Die deutsche Nationalmannschaft ist bei der Weltmeisterschaft im Halbfinale mit 0:2 (0:0, 0:0) nach Verlängerung an Italien gescheitert. Nach der Niederlage haben sich Spieler, Trainer und Verantwortliche zum dramatischen Duell mit der "Squadra Azzurra" geäußert. Kurz nach Spielende hatten Bundespräsident Horst Köhler zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel die Nationalspieler in der Kabine besucht.

Bundespräsident Horst Köhler: "Diese Mannschaft ist bei weitem noch nicht am Ende ihrer Möglichkeiten. Es hat nicht für das Finale gereicht, aber die Nationalmannschaft hat sich trotzdem in die Herzen der Deutschen gespielt! Das Land ist stolz auf diese Mannschaft. Ich bin sicher, dass sie bei der nächsten EM wieder Großes leisten wird."

Assistenztrainer Joachim Löw: "Wir sind natürlich zutiefst enttäuscht. Wir haben alles gegeben und abgerufen. Es war ein unglaublicher Kampf, beide Mannschaften waren am Ende stehend K.o. Man muss Italien aber gratulieren, es hat ganz stark gespielt. Das Gegentor zwei Minuten vor dem Ende ist natürlich bitter, aber wir müssen auch das Positive sehen. Die Mannschaft hat grandios gekämpft. Wir müssen den Spielern jetzt klar machen, dass sie viel für Deutschland geleistet haben."

Miroslav Klose: "Der Stachel der Enttäuschung sitzt natürlich tief. Das Spiel war ausgeglichen, beide Mannschaften hatten Chancen zu Toren. Aber ein Kompliment an die Italiener. Sie haben uns ausgekontert und schöne Tore gemacht. Dennoch können wir stolz sein auf die Mannschaft. Wir haben viele junge Spieler mit Perspektive."

Lukas Podolski: "Die Enttäuschung ist groß. Uns haben zwei Minuten zum Elfmeterschießen gefehlt. Wir haben ein besseres Spiel gezeigt als gegen Argentinien und hätten den Sieg verdient gehabt. Ich war mir sicher, dass wir Weltmeister werden."

Christoph Metzelder: "Ich denke, jeder kann verstehen, dass die Enttäuschung riesengroß ist. Wir haben den Italiener den einen Riesenfight geliefert. Ich weiß nicht, ob am Ende das Glück oder die Cleverness gefehlt haben. Aber wenn man in vier Tagen zweimal gegen Weltklasse-Mannschaften über 120 Minuten geht, dann kann das mal passieren."

David Odonkor: "Ich bin wie alle sehr traurig. Wir haben daran geglaubt, dass wir gewinnen können. Leider haben wir zwei dumme Gegentore bekommen. In der Kabine haben uns die Komplimente auch nicht über unsere Enttäuschung weiterhelfen können. Wir hatten selbst viele Torchancen, haben sie leider nicht genutzt und hinten welche reinbekommen. Es geht weiter."

Oliver Neuville: "Das ist sehr bitter. Wir haben bis zum Schluss gekämpft. Die Italiener haben nur auf Konter gespielt. In der zweiten Halbzeit waren sie müde. Wir hatten in der Verlängerung gute Chancen, aber es hat leider nicht gereicht. Wir sind sehr enttäuscht."

Philipp Lahm: "Die Enttäuschung ist sehr groß. Wenn man im Halbfinale steht, dann will man auch alles. Wir waren gleichwertig, wenn nicht sogar besser. Es ist bitter, dass man so verliert mit zwei Toren kurz vor Schluss."

Trainer Marcello Lippi (Italien): "Es ist fantastisch. Wir haben eine zauberhafte Partie abgeliefert. Ich bin sehr glücklich. Wir haben den Sieg verdient, weil wir überlegen waren. Meine Spieler waren großartig, weil sie auch gegen 50.000 großartige deutsche Zuschauer gespielt haben. Wir wollten ein Elfmeterschießen vermeiden, weil das immer eine Lotterie ist. Ich hatte mehr Probleme erwartet, insgesamt haben wir die Partie aber kontrolliert."

Oliver Bierhoff (DFB-Teammanager): "Wir haben lobende Worte für die Mannschaft gefunden. Wir sind wahnsinnig stolz auf sie, und ich bin sicher, ganz Deutschland ist stolz darauf, wie sie hier aufgetreten ist. Wenn man so kurz vor dem Ziel aufgehalten wird, tröstet das wenig. Aber ich bin sicher, dass die Trainer das Team für das Spiel um Platz drei noch einmal puschen, damit wir einen schönen Abschluss haben werden."

Matthias Sammer (DFB-Sportdirektor): Ich habe eine deutsche Mannschaft gesehen, die leidenschaftlich gekämpft hat, und eine italienische, die vielleicht etwas abgeklärter war. Was ich erstaunlich fand, dass Italiens Trainer Lippi bis zum Ende großen Respekt vor einem Elfmeterschießen gehabt hat und am Schluss vier Stürmer auf dem Feld hatte."

WM-OK-Präsident Franz Beckenbauer: "Es war das beste Spiel, das ich in letzter Zeit gesehen habe. Man kann nicht sagen, dass Italien um zwei Tore besser war. Auch wir hätten es verdient gehabt, ins Finale einzuziehen, aber am Ende war Italien etwas glücklicher und cleverer. Ich hoffe, dass die Mannschaft sich im Spiel um Platz drei nicht hängen lässt, denn sie hat bisher einen hervorragenden Eindruck hinterlassen. Ich hoffe sehr, dass Jürgen Klinsmann weitermacht. Es wäre jammerschade, wenn er aufhören würde. Er hat diese Mannschaft geprägt. Die Spieler vertrauen ihm. Die Stimmung beim Turnier wird sicher gut bleiben, auch wenn sie nicht mehr so euphorisch sein wird, wie wenn wir das Finale erreicht hätten."

FIFA-Präsident Joseph S. Blatter: "Hätten beide Mannschaften so wie in der Verlängerung gespielt, hätten wir ein großartiges Halbfinale gesehen. In der regulären Spielzeit haben sich beide Mannschaften praktisch neutralisiert. Bei der deutschen Mannschaft ist der Glücksfaden gerissen, und ich kann natürlich auch die Enttäuschung der Fans verstehen. Man muss ihr aber dazu gratulieren, was sie geleistet hat. Ich bin begeistert von der Stimmung, die die Fans hier verbreitet haben."

Wolfgang Schäuble (Bundesinnenminister): "Es war ein tolles Spiel, das am Ende der Glücklichere gewonnen hat. Das Ergebnis ändert aber nichts daran, dass Deutschland eine tolle Weltmeisterschaft gespielt hat."

[us]


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Die deutsche Nationalmannschaft ist bei der Weltmeisterschaft im Halbfinale mit 0:2 (0:0, 0:0) nach Verlängerung an Italien gescheitert. Nach der Niederlage haben sich Spieler, Trainer und Verantwortliche zum dramatischen Duell mit der "Squadra Azzurra" geäußert. Kurz nach Spielende hatten Bundespräsident Horst Köhler zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel die Nationalspieler in der Kabine besucht.



Bundespräsident Horst Köhler: "Diese Mannschaft ist bei weitem noch nicht am Ende ihrer Möglichkeiten. Es hat nicht für das Finale gereicht, aber die Nationalmannschaft hat sich trotzdem in die Herzen der Deutschen gespielt! Das Land ist stolz auf diese Mannschaft. Ich bin sicher, dass sie bei der nächsten EM wieder Großes leisten wird."



Assistenztrainer Joachim Löw: "Wir sind natürlich zutiefst enttäuscht. Wir haben alles gegeben und abgerufen. Es war ein unglaublicher Kampf, beide Mannschaften waren am Ende stehend K.o. Man muss Italien aber gratulieren, es hat ganz stark gespielt. Das Gegentor zwei Minuten vor dem Ende ist natürlich bitter, aber wir müssen auch das Positive sehen. Die Mannschaft hat grandios gekämpft. Wir müssen den Spielern jetzt klar machen, dass sie viel für Deutschland geleistet haben."



Miroslav Klose: "Der Stachel der Enttäuschung sitzt natürlich tief. Das Spiel war ausgeglichen, beide Mannschaften hatten Chancen zu Toren. Aber ein Kompliment an die Italiener. Sie haben uns ausgekontert und schöne Tore gemacht. Dennoch können wir stolz sein auf die Mannschaft. Wir haben viele junge Spieler mit Perspektive."



Lukas Podolski: "Die Enttäuschung ist groß. Uns haben zwei Minuten zum Elfmeterschießen gefehlt. Wir haben ein besseres Spiel gezeigt als gegen Argentinien und hätten den Sieg verdient gehabt. Ich war mir sicher, dass wir Weltmeister werden."



Christoph Metzelder: "Ich denke, jeder kann verstehen, dass die Enttäuschung riesengroß ist. Wir haben den Italiener den einen Riesenfight geliefert. Ich weiß nicht, ob am Ende das Glück oder die Cleverness gefehlt haben. Aber wenn man in vier Tagen zweimal gegen Weltklasse-Mannschaften über 120 Minuten geht, dann kann das mal passieren."



David Odonkor: "Ich bin wie alle sehr traurig. Wir haben daran geglaubt, dass wir gewinnen können. Leider haben wir zwei dumme Gegentore bekommen. In der Kabine haben uns die Komplimente auch nicht über unsere Enttäuschung weiterhelfen können. Wir hatten selbst viele Torchancen, haben sie leider nicht genutzt und hinten welche reinbekommen. Es geht weiter."



Oliver Neuville: "Das ist sehr bitter. Wir haben bis zum
Schluss gekämpft. Die Italiener haben nur auf Konter gespielt. In der zweiten Halbzeit waren sie müde. Wir hatten in der Verlängerung gute Chancen, aber es hat leider nicht gereicht. Wir sind sehr enttäuscht."



Philipp Lahm: "Die Enttäuschung ist sehr groß. Wenn man im Halbfinale steht, dann will man auch alles. Wir waren gleichwertig, wenn nicht sogar besser. Es ist bitter, dass man so verliert mit zwei Toren kurz vor Schluss."



Trainer Marcello Lippi (Italien): "Es ist fantastisch. Wir haben eine zauberhafte Partie abgeliefert. Ich bin sehr glücklich. Wir haben den Sieg verdient, weil wir überlegen waren. Meine Spieler waren großartig, weil sie auch gegen 50.000 großartige deutsche Zuschauer gespielt haben. Wir wollten ein Elfmeterschießen vermeiden, weil das immer eine Lotterie ist. Ich hatte mehr Probleme erwartet, insgesamt haben wir die Partie aber kontrolliert."



Oliver Bierhoff (DFB-Teammanager): "Wir haben lobende Worte für die Mannschaft gefunden. Wir sind wahnsinnig stolz auf sie, und ich bin sicher, ganz Deutschland ist stolz darauf, wie sie hier aufgetreten ist. Wenn man so kurz vor dem Ziel aufgehalten wird, tröstet das wenig. Aber ich bin sicher, dass die Trainer das Team für das Spiel um Platz drei noch einmal puschen, damit wir einen schönen Abschluss haben werden."



Matthias Sammer (DFB-Sportdirektor): Ich habe eine deutsche Mannschaft gesehen, die leidenschaftlich gekämpft hat, und eine italienische, die vielleicht etwas abgeklärter war. Was ich erstaunlich fand, dass Italiens Trainer Lippi bis zum Ende großen Respekt vor einem Elfmeterschießen gehabt hat und am Schluss vier Stürmer auf dem Feld hatte."



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WM-OK-Präsident Franz Beckenbauer: "Es war das beste Spiel, das ich in letzter Zeit gesehen habe. Man kann nicht sagen, dass Italien um zwei Tore besser war. Auch wir hätten es verdient gehabt, ins Finale einzuziehen, aber am Ende war Italien etwas glücklicher und cleverer. Ich hoffe, dass die Mannschaft sich im Spiel um Platz drei nicht hängen lässt, denn sie hat bisher einen hervorragenden Eindruck hinterlassen. Ich hoffe sehr, dass Jürgen Klinsmann weitermacht. Es wäre jammerschade, wenn er aufhören würde. Er hat diese Mannschaft geprägt. Die Spieler vertrauen ihm. Die Stimmung beim Turnier wird sicher gut bleiben, auch wenn sie nicht mehr so euphorisch sein wird, wie wenn wir das Finale erreicht hätten."



FIFA-Präsident Joseph S. Blatter: "Hätten beide Mannschaften so wie in der Verlängerung gespielt, hätten wir ein großartiges Halbfinale gesehen. In der regulären Spielzeit haben sich beide Mannschaften praktisch neutralisiert. Bei der deutschen Mannschaft ist der Glücksfaden gerissen, und ich kann natürlich auch die Enttäuschung der Fans verstehen. Man muss ihr aber dazu gratulieren, was sie geleistet hat. Ich bin begeistert von der Stimmung, die die Fans hier verbreitet haben."



Wolfgang Schäuble (Bundesinnenminister): "Es war ein tolles Spiel, das am Ende der Glücklichere gewonnen hat. Das Ergebnis ändert aber nichts daran, dass Deutschland eine tolle
Weltmeisterschaft gespielt hat."