Bresonik und Krahn: Baguette statt Currywurst

Für Annike Krahn und Linda Bresonik wird es ein Wiedersehen mit Teamkolleginnen. Die beiden deutschen Nationalspielerinen stehen seit Beginn der laufenden Saison bei Paris St. Germain unter Vertrag. Dieser Tage bereiten sich Bresonik und Krahn mit den DFB-Frauen auf die Begegnung am Donnerstag gegen Frankreich vor (ab 15.15 Uhr, live in der ARD). Das Duo spricht über das Leben in Paris und ihre Erwartungen für das Frankeich-Länderspiel.

Linda Bresonik: "Es ist alles perfekt"

Das Vorhaben war eigentlich sinnvoll. Linda Bresonik hatte sich für Frankreich extra ein neues Auto gekauft, ein schickes Modell. Standesgemäß für eine der schönsten Städte der Welt. Aber bereits nach vier Wochen bei Paris St.-Germain hatte sie die Schattenseiten der Weltmetropole kennen gelernt: Zwei unschöne Beulen verunstalten seit ein paar Tagen ihr Gefährt. In Paris, das ist bekannt, geht es auf den Straßen rasant zu. "Das ist tatsächlich bislang das einzige Problem", sagt die 80-malige Nationalspielerin, "ansonsten ist alles perfekt." Erst vor der Saison ist Bresonik vom FCR 2001 Duisburg in die französische Hauptstadt gewechselt. Einige Zeit zuvor hatte Annike Krahn sich schon zu diesem Schritt entschieden. Bereut haben es beide noch keine Sekunde.

Paris also, Eifeltum, Notre Dame und Montmatre, mit all dem Glanz und dem, was erst auf dem zweiten Blick auffällt. Bresonik kennt das alles bislang nur flüchtig. Einiges hat sie schon gesehen, aber wirklich viel Zeit für Sightseeing hatte sie noch nicht. Denn auch die 28-Jährige hatte mit den üblichen Problemen nach einem Umzug in ein anderes Land zu kämpfen: kein Fernsehen, kein Internet, kein Telefon, kein Bankkonto – aber immerhin eine Wohnung. Sie lebt jetzt mitten im Viertel St. Germain in der Nähe der Seine, Champs-Élysées statt Ruhrgebiet, Baguette statt Currywurst.

Die beiden Deutschen, so viel ist klar, sind nicht irgendwelche Zugänge, sondern sollten direkt Führungsrollen auf dem Platz übernehmen. Der Start ist geglückt. Paris hat sich in der erweiterten Tabellenspitze etabliert. "Wir wollen mindestens den zweiten Platz am Ende erreichen, um uns für die Champions League zu qualifizieren", bekräftigt Annike Krahn: "Dass wir Olympique Lyon schon in dieser Saison als Serienmeister ablösen können, glaube ich eher nicht. Dafür sind die über all die Jahre zu eingespielt."

"Wir sind auf einem guten Weg"

Um ein eindrucksvolles Beispiel für die Überlegenheit des Konkurrenten in der jüngeren Vergangenheit zu bekommen, reicht ein Blick in die Bilanz nach der Saison 2010/2011 – Champions-League-Sieger: Olympique Lyon, französischer Meister: Olympique Lyon, 22 Spiele, 22 Siege, bei einer Tordifferenz von 106:6. Diese Dominanz will Paris nun mit seinen beiden Deutschen und zahlreichen weiteren Verstärkungen durchbrechen. "Wir haben viele neue Spielerinnen. Da ist es normal, dass man sich als Mannschaft erst finden muss", betont Bresonik: "Aber wir sind auf einem guten Weg."

Gemeinsam haben die beiden Nationalspielerinnen bislang die kleinen und großen Probleme gemeistert. Als in Bresoniks Wohnung beispielsweise kürzlich das Gas ausgefallen war und sie dadurch kein warmes Wasser hatte, konnte sie ein paar Häuser weiter bei Annike Krahn unter die Dusche springen. "Man kann schon von einem Zufall sprechen, dass wir beide jetzt hier gelandet sind. Das war nicht geplant", sagt Bresonik: "Es ist nicht so, dass wir jeden Abend gemeinsam etwas unternehmen, allerdings helfen und unterstützen wir uns natürlich jederzeit."



[bild1]

Für Annike Krahn und Linda Bresonik wird es ein Wiedersehen mit Teamkolleginnen. Die beiden deutschen Nationalspielerinen stehen seit Beginn der laufenden Saison bei Paris St. Germain unter Vertrag. Dieser Tage bereiten sich Bresonik und Krahn mit den DFB-Frauen auf die Begegnung am Donnerstag gegen Frankreich vor (ab 15.15 Uhr, live in der ARD). Das Duo spricht über das Leben in Paris und ihre Erwartungen für das Frankeich-Länderspiel.

Linda Bresonik: "Es ist alles perfekt"

Das Vorhaben war eigentlich sinnvoll. Linda Bresonik hatte sich für Frankreich extra ein neues Auto gekauft, ein schickes Modell. Standesgemäß für eine der schönsten Städte der Welt. Aber bereits nach vier Wochen bei Paris St.-Germain hatte sie die Schattenseiten der Weltmetropole kennen gelernt: Zwei unschöne Beulen verunstalten seit ein paar Tagen ihr Gefährt. In Paris, das ist bekannt, geht es auf den Straßen rasant zu. "Das ist tatsächlich bislang das einzige Problem", sagt die 80-malige Nationalspielerin, "ansonsten ist alles perfekt." Erst vor der Saison ist Bresonik vom FCR 2001 Duisburg in die französische Hauptstadt gewechselt. Einige Zeit zuvor hatte Annike Krahn sich schon zu diesem Schritt entschieden. Bereut haben es beide noch keine Sekunde.

Paris also, Eifeltum, Notre Dame und Montmatre, mit all dem Glanz und dem, was erst auf dem zweiten Blick auffällt. Bresonik kennt das alles bislang nur flüchtig. Einiges hat sie schon gesehen, aber wirklich viel Zeit für Sightseeing hatte sie noch nicht. Denn auch die 28-Jährige hatte mit den üblichen Problemen nach einem Umzug in ein anderes Land zu kämpfen: kein Fernsehen, kein Internet, kein Telefon, kein Bankkonto – aber immerhin eine Wohnung. Sie lebt jetzt mitten im Viertel St. Germain in der Nähe der Seine, Champs-Élysées statt Ruhrgebiet, Baguette statt Currywurst.

Die beiden Deutschen, so viel ist klar, sind nicht irgendwelche Zugänge, sondern sollten direkt Führungsrollen auf dem Platz übernehmen. Der Start ist geglückt. Paris hat sich in der erweiterten Tabellenspitze etabliert. "Wir wollen mindestens den zweiten Platz am Ende erreichen, um uns für die Champions League zu qualifizieren", bekräftigt Annike Krahn: "Dass wir Olympique Lyon schon in dieser Saison als Serienmeister ablösen können, glaube ich eher nicht. Dafür sind die über all die Jahre zu eingespielt."

"Wir sind auf einem guten Weg"

Um ein eindrucksvolles Beispiel für die Überlegenheit des Konkurrenten in der jüngeren Vergangenheit zu bekommen, reicht ein Blick in die Bilanz nach der Saison 2010/2011 – Champions-League-Sieger: Olympique Lyon, französischer Meister: Olympique Lyon, 22 Spiele, 22 Siege, bei einer Tordifferenz von 106:6. Diese Dominanz will Paris nun mit seinen beiden Deutschen und zahlreichen weiteren Verstärkungen durchbrechen. "Wir haben viele neue Spielerinnen. Da ist es normal, dass man sich als Mannschaft erst finden muss", betont Bresonik: "Aber wir sind auf einem guten Weg."

[bild2]

Gemeinsam haben die beiden Nationalspielerinnen bislang die kleinen und großen Probleme gemeistert. Als in Bresoniks Wohnung beispielsweise kürzlich das Gas ausgefallen war und sie dadurch kein warmes Wasser hatte, konnte sie ein paar Häuser weiter bei Annike Krahn unter die Dusche springen. "Man kann schon von einem Zufall sprechen, dass wir beide jetzt hier gelandet sind. Das war nicht geplant", sagt Bresonik: "Es ist nicht so, dass wir jeden Abend gemeinsam etwas unternehmen, allerdings helfen und unterstützen wir uns natürlich jederzeit."

Aber es ist noch etwas anderes, das die Defensivspezialistinnen verbindet: die riesige Vorfreunde auf das Länderspiel gegen ihre neuen Kolleginnen in Halle an der Saale. "Das ist natürlich ein Thema in der Mannschaft. Die Französinnen wollen gewinnen, das ist doch ganz klar. Aber das möchten wir auch", sagt Annike Krahn.

Annike Krahn: "Jeder kann jeden schlagen"

Die 27-Jährige hat den Schritt aus Deutschland auch gewagt, um sich sportlich und menschlich zu entwickeln: "Ich hatte acht tolle Jahre in Duisburg, nach dieser langen Zeit wollte ich wieder etwas anderes kennen lernen, deshalb die Entscheidung, nach Paris zu gehen. Der Wunsch zum Wechsel hat sich bei mir zunehmend verstärkt. Ich hatte schon länger darüber nachgedacht, ins Ausland zu gehen", erklärt Krahn: "Hier kann ich mir in allen Bereichen neue Impulse holen. Es ist einfach so vieles anders, die ganze Kultur, die Lebensweise."

Auf dem Platz geht es abwechslungsreich und schnell zu, der Frauenfußball hat sich auch in Frankreich rasant entwickelt. Die Auswahl von Bruno Bini zählt längst zu den besten Teams überhaupt. Das Erreichen jeweils des Halbfinals bei der WM 2011 und den Olympischen Spielen in London in diesem Jahr belegt das eindrucksvoll.

"Es wäre ein Fehler die bisherige Bilanz zwischen Deutschland und Frankreich zugrunde zu legen, in der wir klar vorne liegen", sagt Krahn: "Das Niveau in der Weltspitze ist so eng geworden. Da kann jeder jeden schlagen."